Darf ich den Ball ausgeben oder ist es zu spät?

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  • nadalfan17
    Postmaster
    • 28.06.2008
    • 122

    Darf ich den Ball ausgeben oder ist es zu spät?

    Hallo Liebe Tennisgemeinde,

    ich habe am vergangenen Wochenende ein Turnier gespielt gegen jemanden, der gerne auf seine Meinungen besteht. Ich bin normalerweise nicht der Typ, der gerne Oberschiedsrichter dazu holt.

    Ich spiele einen Kurz Cross Stop mit der Rückhand, den er erläuft und kurz Cross als Gegenstop auf meine Rückhandseite spielt. (Dieser Ball geht knapp aus, was ich nicht direkt sehe) Ich renne zum Ball und will tief in den Knien im Rutschen den Ball als Rückhand Topspin durchziehen und spiele den Ball aber gegen die Netzkante. (Normal wäre es das spiel zum 5:4 für ihn und Seitenwechsel) Danach sage ich direkt "Moment mal, ich glaube der war aus", weil es alles zu schnell ging. Der Ball war tatsächlich aus und ich habe darauf bestanden, dass es mein Punkt sei. Er wusste, dass der Ball aus ist, hat ihn sich nichtmal angucken wollen und ist zum Seitenwechsel gegangen und machte erstmal 3 Minuten Trinkpause.

    Nach diesen 3 Minuten habe ich darauf bestanden, dass wir bei Einstand weiterspielen. Habe ich mich falsch verhalten? Wie lautet die genaue Regelung bei einem solchen Punkt?
    Ich habe direkt nach dem Rückhandschlag, der ja ins Netz ging, den Ball angefochten.

    Der Gegner beharrte darauf, dass ich ja die Spielsituation weitergespielt habe und es somit dann eine Neue wäre..

    Wie lautet die genaue Regel?

    Vielen Dank für eure Aufklärung.
  • mikro112

    #2
    In diesem speziellen Fall würde ich auf Punkt für deinen Gegner und Pech für dich entscheiden.

    Problematisch ist ja hier insbesondere, dass der Ballwechsel durch deinen Fehler zu Ende war. Somit hast du weitergespielt und den Punkt verloren.

    Abwandlung: du spielst den Ball über das Netz, guckst ihn dir direkt nach deinem Schlag an während er rüber fliegt und gibst ihn aus. In diesem Fall würde ich auf Punkt für dich entscheiden, da der Ballwechsel noch lief.

    Die Regelexperten können das sicherlich aufklären.

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    • numakukn

      #3
      Deinen letzten Schlag kann man als "Reflexschlag" werten, damit kann der Gegner nicht argumentieren, dass du weitergespielt hast. M.E. hast du den Ball dann auch direkt ausgegeben. Das zu diesem Zeitpunkt der Ball nicht mehr im Spiel war, spielt keine Rolle und entspricht dem typischen Szenario: Return ins Netz oder Aus, Retournierer geht an die T-Linie und markiert den zu langen Ball. Da ist auch keine Argumentation bezüglich weiterspielen möglich.

      Numakukn

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      • Kluntje64
        Veteran
        • 29.07.2012
        • 1593

        #4
        Auszug aus der Wettspielordnung ohne Schiedsrichter des HTV:

        – Alle »Aus«- oder »Fehler«-Rufe müssen unmittelbar, nachdem der Ball aufgesprungen ist, erfolgen und zwar so laut, dass der Gegner es hören kann.

        Ich denke, dass spricht Deinem Gegner den Punkt zu. Als Reflexschlag würde ich diesen Punkt nicht gelten lassen, da sind doch eher Returns gemeint oder Bälle die dem Spieler wenig Zeit lassen.
        Als Gott die Frau erschaffene hatte sagte er zu Adam:
        Dahinten ist Gerste und Hopfen, mehr kann ich nicht für dich tun.

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        • mikro112

          #5
          Zitat von numakukn
          Deinen letzten Schlag kann man als "Reflexschlag" werten, damit kann der Gegner nicht argumentieren, dass du weitergespielt hast. M.E. hast du den Ball dann auch direkt ausgegeben. Das zu diesem Zeitpunkt der Ball nicht mehr im Spiel war, spielt keine Rolle und entspricht dem typischen Szenario: Return ins Netz oder Aus, Retournierer geht an die T-Linie und markiert den zu langen Ball. Da ist auch keine Argumentation bezüglich weiterspielen möglich.

          Numakukn

          Das sehe ich anders. Beim Aufschlag gibt es auch zwei Alternativen:

          1. kein ruf & der Return geht ins Netz: Punkt für den Gegner. Keine Chance nachträglich an die Linie zu gehen und danach auf Fehler zu entscheiden, da der Ballwechsel gespielt war. Wenn dein Gegner es zulässt, dass du den dennoch aus gibst, ist das reine Nettigkeit und FairPlay.
          2. kein ruf und Return ins Feld: typischer Reflexrückschlag -> du kannst nach dem Abdruck schauen und den Ball während des Fluges nachträglich "aus" geben.

          Was würdest du bei einem Ass des Gegners machen? Du hast da auch nur die Alternative direkt aus zu rufen und dann anschließend gucken ob du Recht hattest. Wenn du nichts sagst und den Aufschlag nicht erreichst, kannst du doch nicht mehr nachträglich hingehen und sagen " du, der Ball war aus." Wenn der Gegner das akzeptiert entspräche das lediglich dem FairPlay.

          Ansonsten musst du im Ballwechsel direkt rufen bzw. nachträglich rufen. Aber das gilt mE nur, wenn der Ball noch im Spiel ist.

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          • LittleMac
            Forenjunky
            • 23.02.2006
            • 4554

            #6
            Es gibt eine ganz klare Regelung: Ein Reflexschlag ist immer erlaubt. Wenn Du den Ball schlägst und direkt danach sagst: "Moment mal, ich glaube der war aus" (wie du es ja beschreibst), dann ist das völlig okay. Wenn der Abdruck dann wirklich im Aus ist, dann ist das ganz eindeutig dein Punkt, ohne Wenn und Aber.

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            • numakukn

              #7
              Hallo,


              @Kluntje64
              "..da sind doch eher Returns gemeint oder Bälle die dem Spieler wenig Zeit lassen. "

              Wo steht, dass Returns gemeint sind?
              Wieviel Zeit glaubst du hatte nadalfan17, als er den KurzCross erlief, rutschte, den Ball an die Netzkannte zimmerte und dabei auf den Abdruck guckte und rief: "Ich glaub der war aus!".

              @mikro112
              "1. kein ruf & der Return geht ins Netz: Punkt für den Gegner. "

              Ich will dir ja nicht zu nahe treten. Aber wenn du tatsächlich zwischen dem Auftreffen des Balls auf dem Boden, deinem Schlag und dem Treffen des Netzes Zeit findest, "lang" zu rufen, spielst du entweder in der 3. Kreisklasse oder konzentrierst dich nur auf das Rufen, egal wo der Ball den Boden berührt hat!

              Numakukn
              Zuletzt geändert von Gast; 03.09.2015, 15:56.

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              • mikro112

                #8
                Zitat von LittleMac
                Es gibt eine ganz klare Regelung: Ein Reflexschlag ist immer erlaubt. Wenn Du den Ball schlägst und direkt danach sagst: "Moment mal, ich glaube der war aus" (wie du es ja beschreibst), dann ist das völlig okay. Wenn der Abdruck dann wirklich im Aus ist, dann ist das ganz eindeutig dein Punkt, ohne Wenn und Aber.

                Aber doch nicht, wenn der Ball im Netz oder aus ist?!

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                • mikro112

                  #9
                  Zitat von numakukn
                  @mikro112
                  "1. kein ruf & der Return geht ins Netz: Punkt für den Gegner. "

                  Ich will dir ja nicht zu nahe treten. Aber wenn du tatsächlich zwischen dem Auftreffen des Balls auf dem Boden, deinem Schlag und dem Treffen des Netzes Zeit findest, "lang" zu rufen, spielst du entweder in der 3. Kreisklasse oder konzentrierst dich nur auf das Rufen, egal wo der Ball den Boden berührt hat!

                  Numakukn

                  Ich weiß schon warum ich lange Zeit hier nicht mehr geschrieben habe. [emoji19] die Tennis-Tastatur-Profis müssen es ja wissen. Du trittst mir selbstredend nicht zu nahe.

                  Sachverhalt war doch ein Stopp oder? Da läuft man regelmäßig hin und schaut auf den Ball. Und selbstverständlich kommen Bälle vor bei denen ich den Ball mit voller Geschwindigkeit Schläge und sofort nach dem Treffen auf den Abdruck schaue und den ggfs aus gebe.

                  Kommentar

                  • LittleMac
                    Forenjunky
                    • 23.02.2006
                    • 4554

                    #10
                    Zitat von mikro112
                    Aber doch nicht, wenn der Ball im Netz oder aus ist?!
                    Aber natürlich. Entscheidend ist nur, dass ich nach dem Reflexshot nicht weiterspiele, mich also nicht "vom Schlag weg" wieder "in den Punkt hinein" bewege. (Ich hoffe, dass man versteht, was damit gemeint ist.) Das ist hier aber natürlich nicht der Fall. Er hat direkt nach dem Schlag angezeigt, dass der Ball seiner Meinung nach im Aus war. Da es auf Sand einen Abdruck gibt, lässt sich dies ja auch überprüfen. War der Ball im Aus, ist es sein Punkt.
                    Bei Deiner Argumentation müsste ich ja auch in dem Fall, dass mein Gegner mir einen Winner um die Ohren schlägt, der aber aus ist, dies anzeigen, bevor der Ball im Zaun einschlägt. Denn dann wäre der Punkt ja vorbei.

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                    • LittleMac
                      Forenjunky
                      • 23.02.2006
                      • 4554

                      #11
                      Zitat von mikro112
                      Sachverhalt war doch ein Stopp oder? Da läuft man regelmäßig hin und schaut auf den Ball. Und selbstverständlich kommen Bälle vor bei denen ich den Ball mit voller Geschwindigkeit Schläge und sofort nach dem Treffen auf den Abdruck schaue und den ggfs aus gebe.
                      Grundsätzlich ist die Geschwindigkeit und die Art des Schlags aus regeltechnischer Sicht völlig unerheblich. Und es gibt auch langsame Bälle, bei denen man sich den Abdruck genau anschauen muss, um sagen zu können, ob er nun in oder out ist.

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                      • LittleMac
                        Forenjunky
                        • 23.02.2006
                        • 4554

                        #12
                        Zitat von mikro112
                        Das sehe ich anders. Beim Aufschlag gibt es auch zwei Alternativen:

                        1. kein ruf & der Return geht ins Netz: Punkt für den Gegner. Keine Chance nachträglich an die Linie zu gehen und danach auf Fehler zu entscheiden, da der Ballwechsel gespielt war. Wenn dein Gegner es zulässt, dass du den dennoch aus gibst, ist das reine Nettigkeit und FairPlay.
                        2. kein ruf und Return ins Feld: typischer Reflexrückschlag -> du kannst nach dem Abdruck schauen und den Ball während des Fluges nachträglich "aus" geben.

                        Was würdest du bei einem Ass des Gegners machen? Du hast da auch nur die Alternative direkt aus zu rufen und dann anschließend gucken ob du Recht hattest. Wenn du nichts sagst und den Aufschlag nicht erreichst, kannst du doch nicht mehr nachträglich hingehen und sagen " du, der Ball war aus." Wenn der Gegner das akzeptiert entspräche das lediglich dem FairPlay.

                        Ansonsten musst du im Ballwechsel direkt rufen bzw. nachträglich rufen. Aber das gilt mE nur, wenn der Ball noch im Spiel ist.
                        Sorry, aber das ist schlichtweg falsch. Die Tatsache, dass der Returnspieler versucht, den Ball zurückzuspielen, heißt nicht, dass ein Aufschlag, der im Aus ist, dadurch gut wird. Das hat nichts mit Nettigkeit zu tun, sondern mit den Regeln. Stell Dir einfach ein Match mit Schiedsrichter vor: Solange man da die Möglichkeit hätte zu reklamieren, solange hast du das auch beim Spiel ohne SR.
                        Zuletzt geändert von LittleMac; 03.09.2015, 20:59.

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                        • numakukn

                          #13
                          Zitat von mikro112
                          Ich weiß schon warum ich lange Zeit hier nicht mehr geschrieben habe. [emoji19] die Tennis-Tastatur-Profis müssen es ja wissen. Du trittst mir selbstredend nicht zu nahe.

                          ...
                          Hey...... tut mir Leid, wenn ich Dich verärgert habe. Da ist wohl die Flapsigkeit mit mir durchgegangen. Ensthaft: Entschuldigung!

                          Gruß
                          Numakukn

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                          • Claus

                            #14
                            Ich finde es halt immer etwas "unglücklich" wenn man einen Ball des Gegners aus gibt, nachdem der eigene Schlag dann im Netz oder Aus landet. Wenn es relativ klar ist, dann versuche ich es mit dem Gegner zu klären, ansonsten hab ich halt Pech gehabt, wenn ich es nicht sofort sagen kann.

                            Gruß
                            Claus

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                            • numakukn

                              #15
                              Zitat von Claus
                              Ich finde es halt immer etwas "unglücklich" wenn man einen Ball des Gegners aus gibt, nachdem der eigene Schlag dann im Netz oder Aus landet. Wenn es relativ klar ist, dann versuche ich es mit dem Gegner zu klären, ansonsten hab ich halt Pech gehabt, wenn ich es nicht sofort sagen kann.

                              Gruß
                              Claus
                              Genau dafür ist ja in den Regeln die Möglichkeit gegeben, sich den Abdruck zeigen und gegebenenfalls vom OS prüfen zu lassen. Das ist ja gerade der Vorteil auf Sand.
                              Auf Hardcourt/Teppich könnte ich deinen Einwand nachvollziehen, aber auf Sand?

                              Numakukn

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