Original geschrieben von Philipp
...kann es sein, dass das Deutsche Punktesystem sowieso ziemlich schlecht
ist? also ich blicke da um ehrlich zu sein absolut nicht durch...
...kann es sein, dass das Deutsche Punktesystem sowieso ziemlich schlecht
ist? also ich blicke da um ehrlich zu sein absolut nicht durch...
Das System ist wirklich schwer, längst aber nicht mehr so undurchsichtig
wie vor einigen Jahren.
Da ich letztes Jahr überraschend und unerwünschter Weise auch in der DTB-Rangliste
geführt wurde, habe ich ein Mail an den WTV geschickt die mich dann an
den Ranglisten-Beauftragten verwiesen haben. Dieser Herr, Dr. Peter Westerheide,
ist zugleich auch an der Uni Duisburg in einem Lehrstuhl tätig (meine
Mathematik für irgendwas) und "Entwickler" des neuen DTB-Ranglistensystems.
Er hat mir daraufhin meinen Ergebnisbogen zugefaxt und zwar einen, wo
auch die Punkte für jeden einzelnen Sieg aufgeführt waren (kann jeder
anfordern der gelistet ist). Auf diesem Fax ist auch eine handschrifliche
Notiz, die grob das Berechnungsprinzip erklärt. Das habe mich mir dann
noch mal genauer per Mail und Telefon erklären lassen.
Vielleicht ist es für den ein oder anderen interessant, also versuche
ich mich mal an der Erklärung (ohne Gewähr). Das System gilt für den Erwachsenenbereich,
bei Jugendlichen mag es wieder anders sein.
1) Man braucht 60.000 Ranglistenpunkte um eine DTB-Ranglistenposition
zu erlangen. Die Ranglistenpunkte errechnen sich aus sogennanten Basispunkten.
2) Für jeden Sieg bei einem offiziellen DTB-Turnier gibt es Basispunkte.
Außerdem gibt es auch für Medenspiele Basispunkte, ab welcher Klasse weiß
ich nicht genau, auf jeden Fall ab Verbandsliga (WTV).
3) Die Punktzahl die man für einen Sieg erhält ist abhängig davon, wo
und ob der Spieler in der Rangliste steht. Für einen Nicht-Ranglistenspieler
gab es in meinem Fall ca 3.000 - 4.000 Basispunkte. Für Tommy Haas hätte
es 2002 ca. 80.000 Punkte gegeben. Allerdings darf das beste Ergebniss
nur die dreifache Punktzahl vom zweitbesten haben (sprich man hat nur
Ergebnisse von 4.000 Punkte, schlägt dann Tommy Hass, würde dann aber
nur 12.000 Basispunkte für den Sieg bekommen).
4) Am Ende eines Halbjahres (Stichtage 31.03. und 30.09) werden alle Basis
der besten 13 Ergebnisse der letzten beiden Halbjahre addiert. Das Minimum
an wertbaren Ergebnissen ist mir nicht mehr so ganz präsent, ich glaube
es waren 5.
5) Anschließend wird die Summe der Ergebnisse (max. 13 wie gesagt) durch
die Anzahl der Ergebnisse geteilt, also der Durchschnitt. Der kleinste
Teiler ist dabei die 7 der größte halt 13. Zu guter letzt wird der Quotient
mit 13 multipilziert und man hat die Ranglistenpunkte. Sind es mehr als
60.000, bekommt man ein Ranking beim DTB.
Durch dieses System soll gewährleistet werden, dass:
- kein Spieler eine Ranglisteplazierung bekommt, der nur Nicht-Ranglistenspieler
schlägt.
- auch Siege gegen Nicht-Ranglistenspieler Punkte bringen (war früher
nicht so).
- ein einzelner Sieg gegen einen viel Stärkeren, nicht automatisch auch
einen Sprung in der Rangliste bedeutet (siehe Beispiel mit Haas).
So das soll es erstmal gewesen sein. Fragen einfach posten. Mathematisch
und nicht mehr so einfach nachvollziehbar, wird es wenn es um die Berechnung
der Basispunkte geht, die man für einen Sieg erhält...
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