Mentaler Abbau im Match

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  • ImpCaligula
    Forenjunky
    • 24.05.2007
    • 2907

    Mentaler Abbau im Match

    Grüße!

    Es passiert mir sehr oft. Leider. Und die Frage ist, gibt es Hilfen, gibt es
    Literatur "dafür"?

    Ich spiele ein match - zZt auch gegen etwas stärkere aus den unteren
    Ligen. Ein Beispiel letzter Woche. Der Kerl ist ein relativ guter Spieler und
    ich schaffe sogar im Tiebreak das 7:6. Wahnsinn.

    Und dann kommts - ich geh auf einmal 2:6 unter!

    Und das passiert mir immer mal wieder. Der erste Satz gelingen mir Bälle,
    wo ich mich selbst manchmal wundere. Bärenstark teilweise. Und dann
    im 2ten Satz - als hätte ich das Spielen verlernt!

    Also nicht dass ich kaputt wäre - ich spiele dann wie ein ganz schlimmer
    Neueinsetiger. Verhau Bälle wo man denken könnte, der Junge spielt erst
    seit ein paar Tagen.

    Aber es hat doch im ersten geklappt?!?

    Woran kann sowas liegen?
    Tipps?

    ***" Vae me, puto, concacavi me! "***
  • player1983

    #2
    Hi,

    ich kämpfe im Moment mit dem gleichen Phänomen, vielleicht nicht so schlimm wie bei Dir beschrieben, aber es gibt gewisse Parallelen.

    Und zwar tritt dieses oft in Trainingsspielen bei mir auf, wenn ich gegen Mannschaftskollegen oder auch gegen meinen Bruder spiele.
    Den ersten Satz spiele ich konstant runter, ich konzentriere mich, bewege mich richtig zum Ball und fahre den Satz dann auch meist nach Hause.

    Im zweiten Satz meist genau das Gegenteil von dem, was ich im ersten Satz veranstalte.

    Ich denke, dass es bei Dir und auch bei mir an der fehlenden Konzentration liegt.
    In Medenspielen und auch bei Turnieren reisse ich mich zusammen und spiele jeden Punkt konzentriert aus, weil es halt um etwas geht und das Resultat am Ende stimmen muss. Das ist bei einem Trainingsspiel nicht der Fall.

    So ist es bei mir und ich weiß, dass ich daran arbeiten muss.

    Winning ugly von Brad Gilbert geht ja auch auf diese Problematik ein, dass du schon bei den ersten beiden Punkten im Spiel konzentriert spielen sollst, sodass du nicht fahrlässig deinem Gegner die Punkte überlässt.

    Kommentar

    • Hawkeye2
      You cannot be serious !!!
      • 26.04.2002
      • 3277

      #3
      @ImpCaligula

      Hi,

      den Grund gibt es da wohl nicht, es wird jedesmal ein etwas anderer sein.

      Nimm doch mal den Gegner selbst. Vielleicht war der anfangs nervös oder unkonzentriert oder noch nicht "warm" und steigert sich dann im Laufe des Matches, so daß Du nicht mehr dein bestes Tennis spielen kannst.

      Auch wenn man sich nicht körperlich kaputt fühlt macht man häufig mal gerne 1-2 Schritte zuwenig, bevor man sich zu sehr verausgabt. Dadurch wird man dann auch nicht kaputt, aber steht immer noch schlecht zum Ball.

      Oder mental: der Gegner ist sehr gut, man hat einen Satz gewonnen und die Chance gegen diesen "Guten" das Match zu gewinnen und verkrampft durch die Erwartungshaltung und spielt schlechter.

      Punkt für Punkt spielen, egal ob gegen Löffler oder Federer...

      Gruß

      Kommentar

      • Endy
        Experte
        • 06.04.2007
        • 902

        #4
        Hi,
        gibt sicher verschiedene Gründe.
        Bei mir ist es oft genauso, ich weiß aber dass es die Kondition ist.

        Wenig Kondition --> etwas weniger Koordination im 2. Satz --> 2. Satz weg.

        Im dritten geht es nach der ,,Ruhepause" oft dann wieder.

        Kann natürlich auch einfach sein, dass du nach dem harten ersten ausgelaugt warst und der Gegner gekommen ist.
        Komplette Änderung des Spielverlaufs von Satz zu Satz sind ja in der Medenrunde sehr häufig...
        www.tennislobby.de

        Kommentar

        • Mic74
          Insider
          • 09.04.2008
          • 345

          #5
          Manchmal ist man gerade nach so einem knappen Satzgewinn Gefühlsmässig auf der sicheren Seite. Hab ja einen Satz, man schaltet dann mental einen oder 2 Gänge zurück. Der Gegner, wenn er nicht super labil ist denkt sich aber jetzt aber im 2. Satz. Man darf nicht abhaken, sondern muß konzentriet weiterspielen.

          Auch die von Hawkeye2 aufgeführten Gründe sind alles Möglichkeiten die sich abspielen können. Ich brauche meist auch einen Satz, bis ich richtig im Spiel bin. Wenn Dein Gegner z.B. die Fehlerquote senkt, macht sich das auch sofort bemerkbar, ausser Du hast im 1. Satz fast nur direkte Punkte gemacht.

          Deiner Beschreibung kann man aber auch entnehmen, dass der 1. Satz so ziemlich Dein bestes Tennis war (Du wunderst Dich ja zum Teil über Deine Bälle). Wenn das nicht Dein standard ist, darfst Du Dich nicht wundern wenn Du das Niveau nicht ein ganzes Match spielen kannst.

          Kommentar

          • lemmie

            #6
            Mental Tennis - Vic Braden
            The inner game of Tennis - W. Timothey Gallwey

            Kann ich beide aus eigener Erfahrung empfehlen.

            Kommentar

            • Taki1980
              Forenjunky
              • 24.08.2007
              • 3091

              #7
              Ich denke auch das es viele Gründe haben kann. Was kann man machen? >>>> Genau das was du gemacht hast. Nach dem Spiel hinsetzen und Analysieren wodran es gelegen hat.

              Kondition,Taktik, erstarkter Gegner, über dem eigenen Niveau gespielt, Technik ufm.

              Wie es mir manchmal geht? Ähnlich. Ich habe aber generell (bis auf einen schwarzen Tag dieses Jahr) kaum so krasse Leistungsschwankungen vorallem nicht in einem Match.

              Ich bin der Meinung das es vorallem bei stärkeren Erfahreneren Gegner eben genau das ist: Das mehr an Erfahrung.

              Spielte am Mittwoch ein Trainingsmatch gegen unsere #7 (Tiefer RH Slice Threat). Im ersten Satz wollte er das Spiel machen. Kam ans Netz wurde überlobt, ich spielte stark von der GL und verlor dann bisschen unglücklich mit 6:4 nach einer 2:0 Spielführung.

              Im zweiten machte ich das Spiel, bereitete Punkte vor und scheiterte dann aber oft am Netz oder machte die leichten Punkte nicht. Und da kam dann sein mehr an Erfahrung und Wahrnehmung. Er kann dann einfach mehr Eindrücke gleichzeitg verarbeiten und bisschen mehr "probieren". Er spielte dann mehr auf Sicher ins Feld, üebrlies mir auch teilweise das Spiel und machte aber die wichtigen Breakbälle (wovon ich mehr hatte) und gewann dann ziemlich deutlich den zweiten mit 2:6.

              Wodran hats gelegen? Warscheinlich am Gegner und seinen Fähigkeiten, das ich mit dem Tiefen RH Slice net so gut hinkam? Die eigene Willenskraft die nach dem gutem ersten (6:4 hatte ich mir als Ergebniss so nicht vorstellen können vorher) mit dem ich so ziemlich zufrieden war?

              Wohl alles ein bisschen. Und das ist mein Tipp: Setzt dich hin und denk nochmal drüber nach wodran es gelegen hat.
              MSV Focus Hex 1.18 @ 25.5kg
              HEAD Microgel Prestige Pro
              HEAD Youtek Prestige Pro
              Fav. Players: Federer, Goffin, Dimitrov, Zverev, Thiem

              Kommentar

              • ImpCaligula
                Forenjunky
                • 24.05.2007
                • 2907

                #8
                So, ich Danke erst einmal für die vielen Antworten. Heute hatte ich mal
                wieder ein Einzel gegen meinen "Lieblingsgegner". Siehe auch Thread Test
                des Babolat Aero Storm in der Rubrik Rackets.

                Ich habe heute mal ein bisschen versucht, auch mit Euren Ansätzen, heraus
                zu finden, was da dann schief läuft. Und ich denke fast, es ist vor allem
                die Kondition die fehlt - und vor allem Routine und Technik - also daher
                fehlt dann die Kondition.

                Der erste Satz beginnt. Erst geht es ein bisschen hin und her - 1:0, dann
                1:1, dann 2:1 für mich. Es geht weiter mit 2:2 und ich gehe wieder mit auf
                3:2. Es läuft ganz gut, jedoch merke ich, ich muss "mein" bestes Tennis
                spielen. Das ist wie FCBäh gegen St. Pauli. Spielerische Schwäche kann ich
                nur durch Einsatz und Laufbereitschaft wett machen.

                So laufe ich - und nicht der Gegner. Ok - ich mache die Punkte - aber mir
                läuft die Brühe hinunter, dass es nicht mehr schön ist.

                Ich spiele also anscheinend an meinem Limit und erhöhe auf 4:2 und 5:2. Da
                machen wir doch den Sack zu? Denkste. Als beide auf der Bank sitzen, fällt
                mir auf - wieso schnaufe ich wie nach einem 1000 Treppen Marathon in New York,
                während mein Gegner normal atmet?

                Und dann geht es weiter - aus meinem 5:2 wird ein 5:3 und dann ein 5:4 - ich
                kotz gleich ab. Ich kämpfe dann aber doch noch ein 6:4 für mich heraus. Als der
                Punkt zum 6:4 fällt - falle ich - mitten an der GL lass ich mich einfach auf
                den Rücken legen. Es fehlen nur noch die Kameras und ein Lautsprecher verkündet
                "... gewinnt Jörg W. das diesjährige ATP Turnier nach 7 Stunden Match..." - so
                fühle ich mich.

                Es geht weiter. Und nun merke ich es. Meine fehlende Technik habe ich, wie oben
                schon geschrieben, durch Laufarbeit und Einsatz wett gemacht. Aber - wie beim
                Fussball der 3 Ligist, den 1 Ligist 45min geärgert hat, lässt nun die Kondition
                nach. Mein Gegner lässt mich Laufen - ich nehme dankbar an - und renne mir nen
                Ast ab.

                Es geht 0:1 - 1:1 - 1:2 - 1:3 - 1:4 - 2:4.

                Das gibt es doch gar nicht. Aber ich bin platt - stehend K.O. - angezählt.
                Ok, dann ändere ich ein bisschen meine Taktik. Bölle die ich mit einer hohen
                Wahrscheinlichkeit nicht bekomme, laufe ich nicht mehr hinterher. Und ich
                versuche auch mal bewusst ihn etwas laufen zu lassen. Das fordert auch den Gegner
                und vor allem merke ich - wenn er läuft - habe ich mehr Pausen. Zudem mobilisiere
                ich nochmals alle Energien.

                Übrigens - mein 6:4 im ersten Satz hat 50min gedauert ^^.

                Ok weiter gehts in Satz zwei. Es folgen 2:5 - 3:5 - 4:5 und nun kommt der Gegner
                ins Zweifeln. Dennoch - auch meine gezielt immer ins andere Eck gespielten Bälle,
                mein Verzichten auf ausichtslose Bälle - es zehrt und zehrt.

                Es kommt zum 5:5 - ich muss aber wirklich an meine Belastungsgrenze gehen. mkein Polo
                ist nicht verschwitzt - es ist nass! Und ich meine nass!

                Aber ich schaffe es nicht. Es kommt das 5:6 und das 5:7 nach 1 Stunde und 30min.
                ---


                Tja was soll man sagen. Fehlende Technik und daraus resultierende Konditionsprobleme.
                Konditionsprobleme = Konzentrationsprobleme = Ballverlust. Ich werde einfach weiter
                an der Technik üben müssen.

                Welche Konditionssportart wählt man eigtl für Tennis?
                ***" Vae me, puto, concacavi me! "***

                Kommentar

                • Jürgen1987
                  Experte
                  • 05.01.2008
                  • 650

                  #9
                  intervalllaufen, eventuell laufen mit sprintübungen, evtl fußball. auf keinen fall solltest du radfahren gehen bzw mtb....leidet nur die spritzigkeit IN DEN BEINEN

                  was das konditionsproblem angeht ist es wie beim fußballvergleich, man teile sich seine kräfte während eines ganzen matches ein, es ist für leute die nebenher noch einen beruf haben relativ schwierig über lange 2 oder 3 sätze voll gehen zu können. ich meine impi nix für ungut, wenn der andre besser is und du hast einen normalen tag wirst du nicht gewinnen :-)
                  sorgen würd ich mir erst machen wenn ich prinzipiell in entscheidenden phasen einen einbruch habe, gegen gegner die gleich stark sind wie ich...

                  mfg
                  Prince TX141P-100 27,5" TK4C */* Signum Pro Poly Plasma 1,28 */* 27kg

                  Kommentar

                  • ImpCaligula
                    Forenjunky
                    • 24.05.2007
                    • 2907

                    #10
                    Zitat von Jürgen1987
                    was das konditionsproblem angeht ist es wie beim fußballvergleich, man teile sich seine kräfte während eines ganzen matches ein, es ist für leute die nebenher noch einen beruf haben relativ schwierig über lange 2 oder 3 sätze voll gehen zu können. ich meine impi nix für ungut, wenn der andre besser is und du hast einen normalen tag wirst du nicht gewinnen :-)
                    sorgen würd ich mir erst machen wenn ich prinzipiell in entscheidenden phasen einen einbruch habe, gegen gegner die gleich stark sind wie ich...

                    mfg
                    Ja das mit dem Einteilen muss ich noch besser heraus finden.


                    Zitat von Jürgen1987
                    intervalllaufen, eventuell laufen mit sprintübungen, evtl fußball. auf keinen fall solltest du radfahren gehen bzw mtb....leidet nur die spritzigkeit IN DEN BEINEN
                    Ah schau! Gut zu wissen.
                    ***" Vae me, puto, concacavi me! "***

                    Kommentar

                    • Dii Eitsch

                      #11
                      Zitat von Jürgen1987
                      intervalllaufen, eventuell laufen mit sprintübungen, evtl fußball. auf keinen fall solltest du radfahren gehen bzw mtb....leidet nur die spritzigkeit IN DEN BEINEN
                      mfg
                      Naja, das würde ich so pauschal nicht stehen lassen. Ich geh z.B. im Winter auch ab und an mal zum Spinning. Und da werden auch öfters Sprints gefahren mit weit über 100 U/Min. Und ich würde bisher nicht sagen, dass es der Spritzigkeit geschadet hat. Klar, wenn man immer nur 100km mit 50 Umdrehungen fährt, dann leidet schon die Spritzigkeit. Aber die Abwechslung machts.

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                      • Mic74
                        Insider
                        • 09.04.2008
                        • 345

                        #12
                        Zitat von Jürgen1987
                        auf keinen fall solltest du radfahren gehen bzw mtb....leidet nur die spritzigkeit IN DEN BEINEN
                        das stimmt nicht!

                        Du darfst nur nicht in der Jan Ulrich Technik fahren (hoher Gang kleine Frequenz), sonder solltest eher wie Lance Armstrong fahren (eher kleinere Gänge hohe Frequenz) also eher spinning, das macht die Beine nicht lahm.


                        upps siehe über mir.

                        Kommentar

                        • Jürgen1987
                          Experte
                          • 05.01.2008
                          • 650

                          #13
                          ja, aber ich sag mal spinning ist da eine ausnahme :-) ich meine das ganz normale rad fahren, wenn ich spinning meine würd ich ja wohl spinning schreiben :-)
                          Prince TX141P-100 27,5" TK4C */* Signum Pro Poly Plasma 1,28 */* 27kg

                          Kommentar

                          • Dii Eitsch

                            #14
                            Zitat von Jürgen1987
                            ja, aber ich sag mal spinning ist da eine ausnahme :-) ich meine das ganz normale rad fahren, wenn ich spinning meine würd ich ja wohl spinning schreiben :-)
                            Auch beim normalen Radfahren kann man gut Sprints einbauen. Ist alles kein Problem. Ich schrubbe im Jahr 5-6000km mit dem Rennrad runter. Und ich hab jetzt nicht das Gefühl, als würde ich über den Platz schleichen. Wichtig ist halt, wie tennisproll ja auch geschrieben hat, dass man mit ner hohen Trittfrequenz fährt. Wie ich oben auch geschrieben habe, wenn man fährt, wie z.B. Jan Ullrich, dann hat man am Ende 2 Oberschenkel, die in keine Hose mehr reinpassen, und dass man mit denen noch schnell rennen kann, wage ich auch zu bezweifeln.

                            Kommentar

                            • Tschevap

                              #15
                              Sehe ich genauso...ich kämpfe hier schon lange gegen das "Radfahren=Schlecht für Sprints"-Vorurteil...
                              Der Knackpunkt ist eben genau die Trittfrequenz...bei knapp TF 100 haben die Beine durchaus schnell zu arbeiten...

                              Nebenbei: Durch gutes Fahrrad-Training mit Beachtung der Herzfrequenz kann man ziemlich schnell abnehmen bzw. gut Gewicht halten...auch nicht schlecht, um schnell zu sein

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