Übermächtiger Gegner

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  • Prostaff73
    Experte
    • 28.10.2007
    • 755

    Brauche Hilfe Übermächtiger Gegner

    Hallo zusammen,

    da jeder von uns mit Sicherheit eine etwas andere Wahrnehmung seines Spiels und des Gegners hat, erlaube ich mir einen neuen Thread aufzumachen.
    Problem:
    Wenn ich bei den morgigen Clubmeisterschaften das Halbfinale erreiche, wovon "normalerweise" auszugehen ist, spiele ich gegen einen übermächtigen Gegner. Er spiel mit viel Spin, ist sehr Ballsicher und enorm schnell.
    Seine Spielstärke würde ich als Verbandsliga an 1 bezeichnen.
    Seine Schwächen sind ein nicht ganz so harter Aufschlag, dafür spielt er ihn mit viel Spin und Doppelfehler oder leichte Punkte sind auch nicht für mich zu erwarten.
    Mein Spiel ist eigentlich eher das Konterspiel und weniger das Herausspielen eigener Punkte. Ich habe, so er den kommt einen harten ersten Aufschlag, auf den ich auch mal Serve-and- Volley spielen kann. Den zweiten spiele ich mit Kick sicher rein.
    Mit der Vorhand bin ich auch schon mal in der Lage einen direkten Punkt zu machen, meine Rückhand, egal ob Topsin oder Slice ist mein Manko, hier werde ich relativ häufig schnell kurz. Zu meinen absoluten Stärken gehört, dass ich recht schnell bin und über enorme Kampfkraft verfüge und damit auch schon mal deutlich stärkere Gegner geschlagen habe.
    Meine Spielstärke würde ich als Bezirksklasse hinten bezeichnen.
    Ein Sieg würde mich enorm viel bedeuten und daher wende ich mich hilfesuchend an die Taktikexperten unter Euch, die (noch) nicht unterwegs zur Challenge sind.
    Vielen lieben Dank vorab.

    Viele Grüße
    Prostaff73
  • groundstroke
    Veteran
    • 04.07.2007
    • 1388

    #2
    Hi,

    Zitat von Prostaff73
    Er spiel mit viel Spin, ist sehr Ballsicher und enorm schnell.
    Seine Schwächen sind ein nicht ganz so harter Aufschlag, dafür spielt er ihn mit viel Spin und Doppelfehler oder leichte Punkte sind auch nicht für mich zu erwarten.
    das hört sich ja an, als hättest Du keine Chance, also nutze sie !

    Aber man kann ja trotzdem durch "Spielintelligenz" was versuchen .

    Sobald der "ballsichere" und schnelle Gegner sich auf Deine Bälle eingestellt hat, hast Du wirklich verloren, denn Fehler macht er dann ja offenbar nicht mehr so viele. Deshalb mußt Du genau hier ansetzen:

    Deiner Beschreibung nach vermute ich, daß er nicht allzu straff schlägt, sondern eben mit seinem Spin gute Winkel spielen wird (als Bringer läufst Du Dich dann dusselig) und Dir wahrscheinlich auch Druck auf die Rückhand machen wird, sobald er sich eben auf Deine Schläge eingestellt hat, was ihm aber nicht gelingen darf! Der Schlüssel ist für Dich ein ständiger "Tempowechsel", viel wichtiger als plazierte Schläge in die Ecken.

    Wenn Du kannst, spiel ihn sehr straff, flach und schnell an (60% der Schläge), daraus können viele Spinner nicht sofort eigenen Druck aufbauen, und hin und wieder lange langsame Slices, mal höher, mal flacher, aber lang! Und versuche Dich nicht in Topspin-Duellen.

    Wenn Du am Zug bist und ihn durch Druck hin und herschickst, vergiß auch dann den Slice nicht...

    Spiele ein höheres Risiko als Du eigentlich gewillt bist, denn Du willst eine kleinere Erfolgschance aufgreifen.

    ... und berichte uns danach.

    Kommentar

    • Prostaff73
      Experte
      • 28.10.2007
      • 755

      #3
      Hi Groundstroke,

      vielen Dank für deine Hilfe und deine perfekte Analyse
      Das klingt nach der Taktik mit denen die Nadal Gegner spielen (natürlich auf weitaus höherem Niveau). Ich habe mir auch überlegt mit dem ersten durch die Mitte Serve-and-Volley zu spielen, zumindest 2x bei meinen Aufschlagspielen, da könnte mir schnelle Punkte verschaffen, den über die Kondition werde ich sicherlich nicht punkten können, da ist er mindestens ebenbürtig.
      Ich werde versuchen "Punkt für Punkt" zu spielen und mir immer wieder etwas neues einfallen zu lassen. Einmal am Drücker hatte ich gedacht, konsequent vor zu gehen, um die Ballwechsel kurz zu halten, auch wenn ich einige Passierbälle bekomme, zwinge ich ihn damit auch zu Fehlern und überlasse ihm nicht die Initiative (also die Federer Taktik). By the way, seit letztem Samstag spiele ich wieder mit meinem PSO, einfach, weil er mir das bessere Gefühl gibt und nicht, weil es für mich der bessere Schläger ist.

      Kommentar

      • Prostaff73
        Experte
        • 28.10.2007
        • 755

        #4
        so, dann muß ich jetzt wohl meinen Bericht abgeben.
        Eines vorab: Leider habe ich 2:6, 3:6 verloren.
        Ich habe versucht von Anfang an Druck zu machen und zu varieren, leider bin ich allerdings im ersten Satz häufig zu kurz geworden und dann war es natürlich vorbei mit dem Ballwechsel, und das in der Regel nicht zu meinen Gunsten.
        Im zweiten habe ich dann bei 1:5 5 Matchbälle abgewehrt, ein Break geschafft, meinen Aufschlag locker durchgebracht, so dass es 3:5 stand. Bei 30:40 bin ich an einen schlechten Stopp locker rangekommen und habe dem Gegner leider auf den Schläger gespielt, so dass ich diesen Punkt und kurz danach auch das Match leider verlor.
        Positiv bleiben jedoch 2 Dinge:
        a) ich habe mich bei dem Mix recht wohl gefühlt und auch das erhöhte Risiko bin ich ohne Zögern eingegangen.
        b) ich habe gegen einen eindeutig besseren Gegner verloren, aber das beste gegeben, was drin war. Schade, dass ich das Break zum 4:5 nicht geschafft habe, vielleicht, hätte, wenn und aber... Wie jedoch schon geschrieben, war mein Gegner der bessere Spieler und sein Sieg absolut verdient. Jetzt bin ich total platt und mir tun die Leisten und die unteren Bauchmuskeln weh, so dass ich froh bin, morgen nicht antreten müssen.

        Viele Grüße und nochmal danke für die Hilfe

        Prostaff73

        Kommentar

        • Rayden
          Postmaster
          • 11.08.2008
          • 194

          #5
          ja du sagst du hattest kein problem mit dem erhöhten risiko...
          wer nix zu verlieren hat kann immer leichter risiko gehen das normal
          Der Wille zu gewinnen ist wichtig, entscheidend aber ist der Wille sich optimal vorzubereiten.

          Kommentar

          • Prostaff73
            Experte
            • 28.10.2007
            • 755

            #6
            darauf ein entschloßenes "jain". Ich habe nach der Medenrunde begonnen, etwas mehr Risiko zu spielen, weil ich gemerkt habe, das meine Taktik des hautpsächlich sicher "Reinspielens" einfach nicht reicht, um mich zu verbesseren. Ich habe früher den Schläger weniger nach vorne und eher im Treffpunkt nach oben geführt, was zwar Spin gegeben hat, jedoch nicht unbedingt Druck in die Schläge. Ich komme damit aktuell sehr gut zurecht und dieses Spiel auch in Matches sehr konsequent durch, ohne dabei jedoch zu "bolzen". Mein Spiel am Samstag war also das Ergebnis einer konsequenten Weiterentwicklung der letzten 2,5 Monate, was mich natürlich umso zufriedener macht.

            Viele Grüße
            Prostaff73

            Kommentar

            • samir
              Insider
              • 20.04.2007
              • 324

              #7
              Zitat von Prostaff73
              darauf ein entschloßenes "jain". Ich habe nach der Medenrunde begonnen, etwas mehr Risiko zu spielen, weil ich gemerkt habe, das meine Taktik des hautpsächlich sicher "Reinspielens" einfach nicht reicht, um mich zu verbesseren. Ich habe früher den Schläger weniger nach vorne und eher im Treffpunkt nach oben geführt, was zwar Spin gegeben hat, jedoch nicht unbedingt Druck in die Schläge. Ich komme damit aktuell sehr gut zurecht und dieses Spiel auch in Matches sehr konsequent durch, ohne dabei jedoch zu "bolzen". Mein Spiel am Samstag war also das Ergebnis einer konsequenten Weiterentwicklung der letzten 2,5 Monate, was mich natürlich umso zufriedener macht.

              Viele Grüße
              Prostaff73
              Ich empfehle Dir die "On-court Methode"= das Üben der taktischen Umstellung auf verschiedene Spieltypen und Spielsituationen. Nur dann wird es Dir gelingen auch mal bessere Gegner zu schlagen.
              Bei Bedarf würde ich einen guten Trainer hinzuziehen, der Dir dann die "Off-court Methode = "Tennis Talk " zwischen Spieler und Trainer über Strategie, Einstellung, Emotionen, Bedeutung des Wettkampfes und Respekt gegenüber dem Gegner,erklären kann!

              "Beinarbeit is was für Leute, die mit dem Schläger nich umgehn können!"

              Kommentar

              • Prostaff73
                Experte
                • 28.10.2007
                • 755

                #8
                Zitat von samir
                Ich empfehle Dir die "On-court Methode"= das Üben der taktischen Umstellung auf verschiedene Spieltypen und Spielsituationen. Nur dann wird es Dir gelingen auch mal bessere Gegner zu schlagen.
                Bei Bedarf würde ich einen guten Trainer hinzuziehen, der Dir dann die "Off-court Methode = "Tennis Talk " zwischen Spieler und Trainer über Strategie, Einstellung, Emotionen, Bedeutung des Wettkampfes und Respekt gegenüber dem Gegner,erklären kann!


                Ich verstehe nicht so genau, was Du meinst. On-court Methode würde ich übersetzen mit: Spiele mit möglichst verschiedenen Gegnern und mische dein Spiel. Was Du mit der Off-court Methode meinst ist mir grundsätzlich klar, aber ich verstehe dein Post in Verbindung mit dem Thread nicht so ganz. Kannst Du das bitte etwas näher erläutern?
                Meinst Du, ich sollte über einen längeren Zeitraum Trainerstunden nehmen, um mein Spiel umzustellen?

                Viele Grüße
                Prostaff73

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                • samir
                  Insider
                  • 20.04.2007
                  • 324

                  #9
                  Zitat von Prostaff73
                  Ich verstehe nicht so genau, was Du meinst. On-court Methode würde ich übersetzen mit: Spiele mit möglichst verschiedenen Gegnern und mische dein Spiel. Was Du mit der Off-court Methode meinst ist mir grundsätzlich klar, aber ich verstehe dein Post in Verbindung mit dem Thread nicht so ganz. Kannst Du das bitte etwas näher erläutern?
                  Meinst Du, ich sollte über einen längeren Zeitraum Trainerstunden nehmen, um mein Spiel umzustellen?

                  Viele Grüße
                  Prostaff73
                  Die "On-Court Methode" interpretierst du richtig. Wichtig ist dabei auch eine gute Einstellung und hohe Selbstmotivation.
                  Aber ich glaube das alleine wird nicht reichen. Deshalb würde ich einen guten Trainer hinzuziehen, der die Einübung verschiedener Spieltypen und Spielsituationen Dir besser verständlich machen kann.
                  Nur dann wirst du Spieler dieser Spielstärke einigermaßen Paroli bieten können.
                  Betrachte die Trainerstunden als Investition, die Rendite erfolgt dann später "On-Court"!
                  "Beinarbeit is was für Leute, die mit dem Schläger nich umgehn können!"

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                  • groundstroke
                    Veteran
                    • 04.07.2007
                    • 1388

                    #10
                    Zitat von samir
                    Bei Bedarf würde ich einen guten Trainer hinzuziehen, der Dir dann die "Off-court Methode = "Tennis Talk " zwischen Spieler und Trainer über Strategie, Einstellung, Emotionen, Bedeutung des Wettkampfes und Respekt gegenüber dem Gegner,erklären kann!
                    Ja,
                    wobei der Akzent ganz klar auf "gut" und "Respekt" liegen muß. Und da gibts ja bekanntlich nicht zu viele .
                    Bei uns gibt es einen Trainer, der führt diese "Off-court Methode" als lautstarken "Tennis Talk" genau dann durch, wenn er vom Platz zurückkommt und an unserm Platz vorbeispaziert, wenn ich gerade bei 4:5 volles Gas geben muß...
                    Seine Schüler haben übrigens auch nicht gelernt, zu grüßen, wenn man auf den Tennisplatz kommt...

                    Zurück zum Thema:
                    Zitat von Rayden
                    ja du sagst du hattest kein problem mit dem erhöhten risiko...
                    wer nix zu verlieren hat kann immer leichter risiko gehen das normal
                    Es geht doch gar nicht um verlieren oder nicht. Das ganze ergibt sich doch schon rein mathematisch:
                    Wenn ich NUR mit einem effktiven Schlag (oder Taktik) Erfolg habe, weil der andere mich in allen anderen Fällen wegputzt, dann muß ich eben auf diesen einen Schlag bauen. Und wenn ich den Schlag nur zu zehn Prozent technisch zu bringen imstande bin, TROTZDEM! Also mit 90% volles Risiko. Oder ich sage schon vorher "Gratuliere!"...
                    Zuletzt geändert von groundstroke; 16.09.2008, 19:48.

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                    • Prostaff73
                      Experte
                      • 28.10.2007
                      • 755

                      #11
                      also zum Respekt und Eigenmotivation kann ich nur soviel sagen:
                      Ich respektiere jeden Gegner, egal wie gut oder schlecht er spielt und versuche immer, mein Spiel realistisch zu beschreiben und zu analysieren. Den zweiten Satz hätte ich auch so beschreiben können:
                      Nachdem ich mit aller größtem Einsatz 6 Matchbälle abgewehrt habe, hatte ich die Chance bei zum 4:5 zurück zu kommen und hätte dann mit eigenem Aufschlag, das 5:5 schaffen können, hätte ich dann noch einmal meinen Aufschlag gehalten, wäre ich im Tiebreak gewesen und da kann ja immer alles passieren, und im anschließenden Champions Tiebreak auch *bla bla bla* Sicherlich auch wäre dieses auch ein möglicher Ausgang gewesen, aber es verbietet sich aus Respekt gegenüber dem überlegenen Gegner...
                      Selbstverständlich habe ich ein hohes Maß an Eigenmotivation, dass ich auch sehr gut auf den Platz bringen kann und habe mit einer enzündeten Sehne nach Satzrückstand ein Match noch umgebogen (der dritte wurde ausgespielt) und das nur mit dem Ziel den Punkt für die Mannschaft zu holen. Im letzten Jahr habe ich meinen ersten Sieg nach meiner Tennisabstinenz gefeiert, und 2 Tage später eine Cortison Spritze in das Schultergelenk bekommen. Ihr könnt Euch also vorstellen, wieviel Spaß mir die Aufschläge gemacht haben. Das dürfte wohl alle Fragen bezüglich meiner Kampfkraft und Einstellung beantworten.

                      Unabhängig von diesen beiden Punkten, sollte man ab gewissenen Punkten, durchaus einen erfahrenen Trainer zu Rate ziehen und gegen diese Ratschläge möchte ich mich auf gar keinen Fall sperren.

                      Viele Grüße
                      Prostaff73

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                      • Rayden
                        Postmaster
                        • 11.08.2008
                        • 194

                        #12
                        klar hat man gegen so jmd. chancen...
                        nur meistens gewinnt man nicht.
                        die frage ist auch leicht beantwortet... weil derjenige wenns gilt immer nochwas drauflegen kann.

                        klar wenn du mal in tiebreak kommst is immer alles möglich aber in der regel verleirst du trotzdem
                        Der Wille zu gewinnen ist wichtig, entscheidend aber ist der Wille sich optimal vorzubereiten.

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