Doppel: Vorhand in die Mitte?

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  • AlfaChris
    Experte
    • 28.01.2008
    • 574

    Doppel: Vorhand in die Mitte?

    Da es gerade wieder einige Interessante Threads zum Thema Doppelaufstellung gibt und ich diese inhaltlich nicht zu sehr erweitern will traue ich mich mal, einen eigen Thread aufzumanchen.
    Die Frage ist ganz einfach. Bis vor ein/zwei Jahren wars für mich (und auch meine Mannschaftskollegen) normal, bei der Konstellation Linkshänder/Rechtshänder, die meist stärkeren Vorhände nach außen zu legen.
    Seit letztem Jahr haben wir einen neuen Trainer (ATP 500, Doppel 100). Der meinte, dass nur Anfänger so spielen, da man Doppel durch die Mitte spielt und es nur logisch sei, dort die Stärkeren Seiten zusammenzulegen. Ist diese Sicht vielleicht nur gültig bei richtig hochklassigen Doppeln? Wir spielen Bezirksklasse 1 in Bayern, also auch nicht ganz unten, aber die meisten sehen das dort wohl anders herum.
    Trainiert haben wir jetzt immer mit Vorhand in der Mitte. Funktioniert eigentlich sehr gut. Besonders, wenn man sehr viel nach vorne geht.
    Wie seht Ihr das?
    LG, Chris
    _________________________________________________________________
    Faves: Federer, Zverev, Struff
    Material: Babolat Pure Aero Team, Solinco Barb Wire
  • LittleMac
    Forenjunky
    • 23.02.2006
    • 4554

    #2
    Also ich bin Rechtshänder und spiele eigentlich immer auf der linken Seite, auch und insbesondere mit Linkshändern. Zur Begründung: Die Frage stellt sich ja nur bei Return-Spielen. Jetzt nehmen wir mal die vier Return-Situationen, die grundsätzlich denkbar sind: auf der rechten Seite in die VH oder in die RH und eben auf der linken Seite in die VH bzw. RH. Welche dieser Return-Situationen ist meine stärkste? Antwort: in die VH auf der linken Seite. Ich habe von kurzcross über durch die Mitte bis zu longline jede Möglichkeit. Und welche ist meine schwächste Situation? Ganz klar in die RH auf der rechten Seite. Denn ich muss hier meist den Return mit der RH von rechts cross spielen - vermutlich für 99% der Rechtshänder die schwerste aller möglichen Aufgaben. Wenn ich also links spiele, dann habe ich meine stärkste Return-Situation im Einsatz und meine schwächste vermieden. Das Gleiche gilt nun für meinen Partner, wenn er Linkshänder ist, auf der rechten Seite. Weiterer Vorteil: Der "wunde Punkt" in der Mitte ist mit 2x VH besetzt. Die Bryan-Zwillinge spielen übrigens auch so: LH rechts, RH links.
    Für mich gilt dabei auch die Devise: In unserer Klasse (H40 Verbandsliga) treffen die Aufschläger unsere RH, wenn sie es wollen. Wer hingegen nicht so platziert aufschlagen kann, der ist eh so schlecht, dass es egal ist, wie rum wir stehen.
    Es gibt aber durchaus auch andere Beispiele in der Weltklasse. McEnroe, den ich für den besten Doppelspieler aller Zeiten halte, hat meines Wissens immer links gespielt. Das hat vielleicht auch damit zu tun, dass er dies in den Anfangsjahren mit seinem Stammpartner Peter Flemming so gemacht hat, um bei den entscheidenden Punkten (also bei 30:40/40:30/Vorteil) am Return zu sein. "Der Stärkere links" kann also durchaus auch eine Variante sein. Grundsätzlich sollte es so sein, dass jeder dort spielt, wo er besser returniert/sich wohler fühlt (was meist identisch ist). So zumindest meine Meinung.

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    • RumsDi
      Veteran
      • 27.03.2010
      • 1525

      #3
      Ich probiere auch immer links zu spielen.Für mich hat es haupstächlich einen Vorteil: Inside Out. Damit baue ich im Doppel die meisten Punkte auf. Außerdme finde ich es am Netz einfach angenehmer, wenn ich die VH in Richtung mitte habe. Da sind meine volleys stärker und ich kann leichter/sicherer die Bälle "fischen".
      Favorite Player: Fernando Verdasco
      "Play Hard, Go Pro!"

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      • lexi4berlin

        #4
        Abhängig von Spielstärke und Spielcharakteristik kann ein Doppel unterschiedlich schnell gemeinsam zum Netz aufrücken und von dort den Punkt konrollieren/gewinnen.

        Kann ein Doppel sehr schnell zum Netz vorrücken, dann erscheint es mir besser, die Vorhände in die Mitte zu rücken: Beide Partner können verhältnismäßig weit außen stehen, die Volleys mit der stärkeren Vorhand nehmen und haben - derart weiter außen stehend - im Zweifel die bessere Überkopfposition (wieder wegen der Vorhandseite); solche Doppel mit meist besseren Spielern bekommen dann auch die Abstimmung hinsichtlich mittiger Bälle einigermaßen in den Griff.
        Kann ein Doppel kaum zum Netz vorrücken, würde ich die Vorhände eher nach außen legen: Solche Doppel müssen ja Ihr Glück von hinten mit langen Crossduellen suchen, da ist die Außenvorhand dann schon von Vorteil.

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        • Hawkeye2
          You cannot be serious !!!
          • 26.04.2002
          • 3277

          #5
          VH Mitte

          Hi,

          entscheidend ist natürlich auch, wie groß das Doppelverständnis der Gegner ist.

          Viele schlagen z.B. im Doppel wie im Einzel auf, d.h. viel nach außen, auf die vermeintlich schlechtere Rückhand.

          Damit hat man aber das Feld geöffnet, der Returnspieler hat Platz für einen Longline-Versuch, der Netzpartner des Returnspielers müsste daher nach außen aufrücken, damit ist aber wieder mehr Platz in der Mitte und die ganze cross Seite ist auch auf, in die der Returnspieler auch spielen kann (und das ist ja der einfachste Return).

          Schlägt man dagegen durch die Mitte auf, deckt man als Doppel am Netz ca. 90 % des Platzes ab, der Returnspieler kommt an den Netzspielern eigentlich kaum vorbei.

          Daher sollte man den stärkeren Return (i.d.R. Vorhand) in der Mitte haben, das sehe ich genauso wie die Vorredner.

          Gruß

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          • frank_gayer
            Experte
            • 29.07.2009
            • 952

            #6
            Zitat von Hawkeye2
            Hi,

            entscheidend ist natürlich auch, wie groß das Doppelverständnis der Gegner ist.

            Viele schlagen z.B. im Doppel wie im Einzel auf, d.h. viel nach außen, auf die vermeintlich schlechtere Rückhand.

            Damit hat man aber das Feld geöffnet, der Returnspieler hat Platz für einen Longline-Versuch, der Netzpartner des Returnspielers müsste daher nach außen aufrücken, damit ist aber wieder mehr Platz in der Mitte und die ganze cross Seite ist auch auf, in die der Returnspieler auch spielen kann (und das ist ja der einfachste Return).

            Schlägt man dagegen durch die Mitte auf, deckt man als Doppel am Netz ca. 90 % des Platzes ab, der Returnspieler kommt an den Netzspielern eigentlich kaum vorbei.

            Daher sollte man den stärkeren Return (i.d.R. Vorhand) in der Mitte haben, das sehe ich genauso wie die Vorredner.

            Gruß
            Hallo,

            das ist aber immer davon abhängig wie das Spielverständnis ist. Wenn das gegnerische Doppel immer nach aussen aufschlägt nützt die gute Vorhand auf der RH in der Mitte nichts. Ich denke nicht, dass es dafür eine "Generalformel" gibt !
            Frank

            www.bespannservice.de

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            • Hawkeye2
              You cannot be serious !!!
              • 26.04.2002
              • 3277

              #7
              @frank_gayer

              Hi,

              andererseits muss man mit der evtl. schwächeren Rückhand aber auch den einfachsten Return spielen: Cross

              Wenn man das nicht hinbekommt, ist man eh noch auf einem Niveau auf dem es egal ist, welche Seite in der Mitte ist...

              Gruß

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              • LittleMac
                Forenjunky
                • 23.02.2006
                • 4554

                #8
                Zitat von frank_gayer
                Hallo,

                das ist aber immer davon abhängig wie das Spielverständnis ist. Wenn das gegnerische Doppel immer nach aussen aufschlägt nützt die gute Vorhand auf der RH in der Mitte nichts. Ich denke nicht, dass es dafür eine "Generalformel" gibt !
                Wenn das gegnerische Doppel in der Lage ist, immer nach außen auf die Rückhand aufzuschlagen, dann sind sie umgekehrt auch in der Lage, immer durch die Mitte in die RH zu servieren, wenn man andersrum steht. Die Frage ist doch, auf welcher Seite habe ich mit dem RH-Return die geringeren Probleme?!

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                • Yoda
                  Postmaster
                  • 10.10.2009
                  • 189

                  #9
                  Ja, hab früher auch oft so gespielt, als wir noch einen Linkshänder im Team hatten.

                  Vorteil:
                  - Kontracross return ist mit VH für die meisten einfacher und auch aggressiver spielbar.
                  - bei Aufschlag durch die Mitte ist mehr Druck vom Returnspieler erforderlich, da das Netz gut gedeckt wird.
                  - wichtigster Punkt: Netzspiel: durchgehen immer besser mit der VH Seite, da mehr Reichweite beim Laufen und bei fast jedem der bessere/stabilere Volley.

                  Nachteil:
                  - weniger Reichweite, wenn Gegner mit gutem Kick nach außen serviert.

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                  • Schwelli
                    Veteran
                    • 17.06.2008
                    • 1023

                    #10
                    Ich stimme den meisten Aussagen hier zu, aber ist es tatsächlich bei Euch allen so, dass der Vorhandvolley, besonders der aus der Mitte heraus cross geschlagene (also eigentlich inside-out) der bessere bzw. sicherere Schlag ist?

                    Bei mir (übrigens auch Linkshänder) ist da eher der Rückhabdball stärker, gerade als erster Volley nach dem Return. Bin ich die große Ausnahme?
                    http://www.facebook.com/Sandplatzgoetter

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                    • LittleMac
                      Forenjunky
                      • 23.02.2006
                      • 4554

                      #11
                      Zitat von Schwelli
                      Ich stimme den meisten Aussagen hier zu, aber ist es tatsächlich bei Euch allen so, dass der Vorhandvolley, besonders der aus der Mitte heraus cross geschlagene (also eigentlich inside-out) der bessere bzw. sicherere Schlag ist?

                      Bei mir (übrigens auch Linkshänder) ist da eher der Rückhabdball stärker, gerade als erster Volley nach dem Return. Bin ich die große Ausnahme?
                      Also wenn ich als Returnspieler nach vorne gehe und bekomme einen VH-Volley, dann brenne ich den im Normalfall dem gegnerischen Netzspieler direkt vor mir auf den Pelz.
                      Abgesehen davon läufst Du ja eher diagonal nach vorne. Voon daher ist das von der Technik her kein inside-out, sondern eher ein longline Volley. UND: Bei mir ist ein VH-Volley immer besser als RH.

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                      • Schwelli
                        Veteran
                        • 17.06.2008
                        • 1023

                        #12
                        Zitat von LittleMac
                        Also wenn ich als Returnspieler nach vorne gehe und bekomme einen VH-Volley, dann brenne ich den im Normalfall dem gegnerischen Netzspieler direkt vor mir auf den Pelz.
                        Wenn ich ihn über Netzhöhe erwische, mach ich das auch. Vielleicht bewegst du die Füße schneller als ich nach dem Return.
                        http://www.facebook.com/Sandplatzgoetter

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                        • LittleMac
                          Forenjunky
                          • 23.02.2006
                          • 4554

                          #13
                          Zitat von Schwelli
                          Wenn ich ihn über Netzhöhe erwische, mach ich das auch. Vielleicht bewegst du die Füße schneller als ich nach dem Return.
                          Kann ich mir nicht vorstellen. Könnte höchstens sein, dass ich den Return weiter vorne nehme.
                          Aber im Ernst: Wenn der Volley nicht wirklich sehr tief ist, geht er trotzdem auf den Netzspieler.

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                          • Schwelli
                            Veteran
                            • 17.06.2008
                            • 1023

                            #14
                            Zitat von LittleMac
                            Kann ich mir nicht vorstellen. Könnte höchstens sein, dass ich den Return weiter vorne nehme.
                            Aber im Ernst: Wenn der Volley nicht wirklich sehr tief ist, geht er trotzdem auf den Netzspieler.
                            Kann durchaus auch an meiner geringeren Spielstärke bzw. auch der meiner Doppelgegner liegen dass ich das eher in 2 Schritten mache. Bei uns in der Bezirklsliga H30 (und drunter erst recht) rücken viele nach dem (2.)Aufschlag nicht auf. Ich geh dann gerne mit dem Return ans Netz, spiel den ersten flachen Volley noch mal cross ( möglichst so, dass der Gegner einen flachen Ball im vorwärts/seitwärts laufen spielen muss) rücke weiter auf und visiere dann den Bauch vom Netzspieler an.

                            Und ich bleibe dabei: MEIN Rückhand-Volley ist stabiler.
                            http://www.facebook.com/Sandplatzgoetter

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                            • Yoda
                              Postmaster
                              • 10.10.2009
                              • 189

                              #15
                              Meine Aussage bezüglich stabilerem VH Volley zielte hauptsächlich aber auf das Durchlaufen am Netz ab, nicht aufs Aufrücken. Da meine ich, ist die VH Seite die natürlichere Schlagbewegung passend zur Laufrichtung, da du leichter und auch mit weniger Oberkörperdrehung guten Druck auf den Ball bekommst.

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