Tennis-Tips auf OnlineTennisInstruction.com

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  • Jens
    Administrator
    • 13.09.2001
    • 6607

    Tennis-Tips auf OnlineTennisInstruction.com

    Schaut euch doch bei Gelegenheit mal die meiner Meinung nach ziemlich gut gemachten Tennis Tips von Florian Meier an. Er betreibt die Website OnlineTennisInstruction.com und bietet zahlreiche kostenlose Tips, einige davon auch im Videoformat an. Die Videos sind zwar auf Englisch, aber sehr gut verständlich. Neue Tennis Tips bekommt man über seinen kostenlosen Newsletter.

    Hier ein paar Beispiele:





    Was haltet ihr von den Videos?
  • rainertscharke
    Benutzer
    • 30.01.2011
    • 69

    #2
    Nichts gegen Florian Meier, der ja einen berühmten Namenskollegen hat, aber ich finde die Tips ziemlich veraltet. Daß man die Grundschläge mit vorwärts-aufwärts gerichteter Schlagbewegung schlagen sollte, die Schlagfläche beim Slice schließen sollte und den Schlagarm bei der einhändigen Rückhand strecken sollte, stand schon im DTB-Lehrplan von 1996. Außerdem ist es immer ein wenig unglaubwürdig, wenn ein Trainer mit guter Schlagtechnik versucht, suboptimale Techniken zu demonstrieren.

    Gerade im englischsprachigen Raum gibt es eine ganze Latte an guter moderner, größtenteils kostenloser Tennis Instruction, z.B. FYB, Essential Tennis und Optimum Tennis. Diese Anbieter schaffen es immer wieder, neue Aspekte zu beleuchten, die man so vorher noch nicht gesehen hat.

    Kommentar

    • OnlineTennisInstruction
      Neuer Benutzer
      • 08.03.2012
      • 11

      #3
      Hallo Rainer...Florian Meier hier. Erstmal danke für dein Feedback. Solche Meinungen interessieren mich immer

      Die von Dir angesprochenen Tips standen definitiv schon vor einiger Zeit im Lehrbuch des DTB und das ist auch gut so. Was die physikalischen Prinzipien im Tennis angeht hat sich ja auch nichts geändert seitdem. Wir haben lediglich besseres Material und die Spieler haben ihre Techniken etwas weiterentwickelt auf allerhöchstem Niveau, was noch lange nicht heisst das man im Freizeitbereich das kopieren sollte!

      Nach meiner Erfahrung sind es vor allem die "Basics", die viele Freizeitspieler einfach nicht beherrschen. Entscheidend für mich ist die Frage, was hilft den Spielern die sich die Tips anschauen Ihr Tennisspiel zu verbessern.

      Ich finde die anderen Webseiten wie FYB, Essential Tennis grundsätzlich sehr gut. Das einzige was ich dort manchmal etwas problematisch finde ist der Ansatz, dass man den Freizeitspielern rät die Profis bei fortgeschrittenen Elementen wie zum Beispiel der windshield wiper Vorhand zu kopieren. Als Ergebnis findet man dann Hobbyspieler, die fast nur offenen Stand spielen bei der Vorhand und ne Scheibenwischerbewegung einbauen. Das Resultat ist meistents katastrophal bei sowas. Modernes Tennis wird in meinen Augen ziemlich missverstanden

      In der Zukunft wird es auch Tips geben in denen ich Hobbyspieler mit einbaue und das falsche nicht selber vormache; dies ist jedoch deutlich aufwendiger.

      Gruß

      Florian Meier

      Kommentar

      • kimmi
        Veteran
        • 11.09.2006
        • 1681

        #4
        Zitat von OnlineTennisInstruction

        Was die physikalischen Prinzipien im Tennis angeht hat sich ja auch nichts geändert seitdem. Wir haben lediglich besseres Material und die Spieler haben ihre Techniken etwas weiterentwickelt auf allerhöchstem Niveau, was noch lange nicht heisst das man im Freizeitbereich das kopieren sollte!

        Nach meiner Erfahrung sind es vor allem die "Basics", die viele Freizeitspieler einfach nicht beherrschen. Entscheidend für mich ist die Frage, was hilft den Spielern die sich die Tips anschauen Ihr Tennisspiel zu verbessern.

        Ich finde die anderen Webseiten wie FYB, Essential Tennis grundsätzlich sehr gut. Das einzige was ich dort manchmal etwas problematisch finde ist der Ansatz, dass man den Freizeitspielern rät die Profis bei fortgeschrittenen Elementen wie zum Beispiel der windshield wiper Vorhand zu kopieren. Als Ergebnis findet man dann Hobbyspieler, die fast nur offenen Stand spielen bei der Vorhand und ne Scheibenwischerbewegung einbauen. Das Resultat ist meistents katastrophal bei sowas. Modernes Tennis wird in meinen Augen ziemlich missverstanden

        In der Zukunft wird es auch Tips geben in denen ich Hobbyspieler mit einbaue und das falsche nicht selber vormache; dies ist jedoch deutlich aufwendiger.

        Gruß

        Florian Meier
        Finde die Videos sehr gut. Im ersten Vid liegt ein sehr bekannter Fehler bei der einhändigen Rückhand, nämlich der nicht gestreckte Arm. Die Folge ist, dass man quasi keinen flüssigen und vor allem effektiven Schwung in den Schlag bekommt. Ist lustig, denn genau das Problem habe ich bei einem Freund beobachten können - er kommt ursprünglich vom Tischtennis, worin vermutlich die Ursache des Problems liegt.

        Ansonsten kann ich Florian in seinem Post nur zustimmen. Klar erfindet keiner die Regeln neu, aber das ist ja auch gar nicht nötig, weil die Basics eben (richtig) bleiben. Sie sind die Grundlage für eine gute Technik und i.d.R. für ein erfolgreiches Spiel, das man stets mit Feintuning weiterentwickeln kann, sprich Einsatz des Körpers z.B. durch Drehung/Rotation > Kraftkette. Oft ist es ja tatsächlich so, dass genau diese Basics eben nicht beherrscht werden und dann wird auch mal am Material gesucht oder es kommt sogar zu Verletzungen, Stichwort Tennisarm etc...

        Ein sehr gutes Beispiel ist auch die "Scheibenwischervorhand". Wie oft sieht man die schon bei den Nachwuchsturnieren. Mir persönlich sagt sie nicht so zu, weil ich in ihr eine sozusagen limitierte Spielweise sehe. Sicherlich kann man enormen Druck machen, aber schon allein die (notwendige?) Griffhaltung erlaubt nicht jeden Schlag. Meiner Ansicht nach wäre es effektiver keinen "Einheitsschlag" zu spielen, sondern immer den zu wählen, der situationgemäß am besten ist, sprich meinen Spin zu variieren: aus der Not heraus und speziell als Passierball mit (meist aus extremem Winkel) viel Spin und im Gegensatz dazu auch mal einen eher glatt geschlagenen Angriffsball, wenn er über Netzhöhe gespielt werden kann. Individuell sind dann z.B. die Geschwindigkeit der Zuschlagbewegung, der Ausschwung und teils auch die Schlägerkopfstellung, z.B. geöffnet oder geschlossen. Und genau das ist eigentlich nur möglich, wenn die technische "Basis" stimmt. Außerdem auffällig ist mMn, dass auch der Slice oft technisch nicht einwandfrei gespielt oder besser beherrscht wird, sei es bei den Damen auf der Tour oder auch beim Nachwuchs. Er dient nur noch als Notschlag und nicht mehr als "aktive" Waffe, was primär wiederrum an der technischen Durchführung liegt und daran, dass er zu selten eingesetzt wird. Hinzufügen könnte man auch das Thema Volley. Hier verhält es sich sehr ähnlich. Erstens wird er kaum noch eingesetzt, weil eben fast keiner mehr richtig attackiert, und wenn er gespielt werden muss dann ist es oft ein Graus - jedenfalls auf der Damentour mit wenigen Ausnahmen.

        Schade an der "Entwicklung" im Jugendbereich finde ich besonders die mangelnde Variabilität, einerseits technisch (s.o. Scheibenwischervorhand und Slice) als auch taktisch, Stichwort Tempowechsel und die Variabilität der Spielanlage insgesamt.

        Wie siehst du das?
        Zuletzt geändert von kimmi; 08.03.2012, 13:00.

        Kommentar

        • leichterSchläger
          Benutzer
          • 14.04.2010
          • 88

          #5
          Neuer Thread, Rückhand Rückhand Slice

          Zitat von Jens
          Schaut euch doch bei Gelegenheit mal die meiner Meinung nach ziemlich gut gemachten Tennis Tips von Florian Meier an. Er betreibt die Website OnlineTennisInstruction.com und bietet zahlreiche kostenlose Tips, einige davon auch im Videoformat an. Die Videos sind zwar auf Englisch, aber sehr gut verständlich. Neue Tennis Tips bekommt man über seinen kostenlosen Newsletter.

          Hier ein paar Beispiele:





          Was haltet ihr von den Videos?
          Hallo, ich finde es gut, dass hier ein Technik-Thread aufgemacht wird. Auch die Videos gefallen mir recht gut. Allerdings hätte ich natürlich zum einen oder anderen Punkt Ergänzungen oder Relativierungen anzubringen. Dabei hoffe ich, dass die nicht ebenfalls mit dem Hinweis, hier ginge es in erster Linie um Anfängerunterweisung, ausgebremst werden.
          Zur Rückhand:
          Steifer Arm geht im Prinzip schon in Ordnung, viel öfter sieht man aber bei Vorhänden, dass die Schulter nicht den steifen Arm zieht, undzwar selbst bei (älteren) Spitzenspielern.
          Bei der Rückhand kann eine leichte Beugung durchaus sinnvoll sein, denn man gewinnt dadurch, im Gegensatz zu den Verhältnissen bei der Vorhand, mit der dann möglichen anschließenden Streckung zusätzlichen Beschleunigungsspielraum. In der Slow-Motion ist übrigens der Arm im Ballkontakt gestreckt, soweit man das erkennen kann (die Markierung erschwert dies etwas). Also ist das "Fehlerbeispiel" garnicht so kontraproduktiv.
          Zum Slice:Beide vorgeführten Slice-Rückhände werden identisch (klassisch, Federer, Haas) angesetzt. Ich hätte mir gewünscht, das auch die wiper-slice Rückhand berücksichtigt wird, die eine Torsion (Supination des Unterams) hat, was mit gewissen Konsequenzen verbunden ist. Ich habe dazu vor einiger Zeit einen Beitrag (tennisanalyse) geschrieben und dies auch mit Beispielen von Spitzenspielern belegt.

          Zur Kraftkette:
          Das Wort sollte lieber Impulskette heißen, noch besser Vorhandpeitsche, um dramatisch zu verdeutlichen, dass trotz langsamerer Bewegungen der vorausgehenden Körperteile große Impulse mit entsprechend heftiger Beschleunigung der nachfolgenden Körperteile, bzw. zum Schluss des Schlägers aus der Pronation, übertragen werden. Aber dessenungeachtet ist dieses Video sehr gut und vermutlich nicht jedem Tennisspieler bekannt.

          O.T. (1)
          Von Florian Meier gibt es auch einen Clip, indem er Tipps zur Vermeidung von Unforced Errors gibt. Da bin ich auf einer anderen Tennissite drauf gestoßen. Die Tipps laufen m.E. aber auf Prozenttennis hinaus, die für das Freizeittennis noch ihre Berechtigung haben, aber eigentlich überholt, soweit nicht überhaupt trivial sind. Ich erwähne das hier, um eine Klärung zu befördern, ob man neue Trends, oder eher (konventionelle oder konservative) Hinweise für Beginner bringen bzw. diskutieren will, damit man sich darauf einstellen kann.

          O.T. (2)
          Ich bitte meine etwas nachdenklichen Worte nicht falsch zu verstehen, jede ernsthafte Diskussion über Tennis können wir in Deutschland gut gebrauchen. Denn, anders, als in USA gibt es ja hier kaum Plattformen, in denen man sich mit Tennis auseinandersetzt (Fan-Kult mal außen vor).
          In USA führt die große Konkurrenz von Tennischulen, die sich profilieren wollen, manchmal aber auch zu absonderlichen Eigenarten, die bei genauerem Nachdenken in die Irre führen.

          Kommentar

          • rainertscharke
            Benutzer
            • 30.01.2011
            • 69

            #6
            Hallo Florian,

            ich habe mit einer modernen Methodik sehr gute Erfahrungen im Freizeitspielerbereich gemacht, muß aber dazu sagen, daß ich auch viele sportlich "vorbelastete" Schüler habe, die aus der Leichtathletik, vom Fußball, Handball, Volleyball oder Golf kommen.

            Grundsätzlich sollte man immer individuell mit den Schülern arbeiten, gerade was die Techniken anbelangt. Denn die besten Lehrbuchtechniken bringen einem Schüler nichts, wenn er irgendwo eine Blockade hat, die deren Umsetzung verhindert.

            Ich finde es gut, daß Du Deine Videos demnächst mit "echten" Beispielen bestückst, und letztendlich macht ja einen guten Trainer aus, daß er seinen Schülern den einen, richtigen Tip gibt.

            Schöne Grüße

            Rainer

            Kommentar

            • OnlineTennisInstruction
              Neuer Benutzer
              • 08.03.2012
              • 11

              #7
              Zitat von leichterSchläger
              Hallo, ich finde es gut, dass hier ein Technik-Thread aufgemacht wird. Auch die Videos gefallen mir recht gut. Allerdings hätte ich natürlich zum einen oder anderen Punkt Ergänzungen oder Relativierungen anzubringen. Dabei hoffe ich, dass die nicht ebenfalls mit dem Hinweis, hier ginge es in erster Linie um Anfängerunterweisung, ausgebremst werden.
              Zur Rückhand:
              Steifer Arm geht im Prinzip schon in Ordnung, viel öfter sieht man aber bei Vorhänden, dass die Schulter nicht den steifen Arm zieht, undzwar selbst bei (älteren) Spitzenspielern.
              Bei der Rückhand kann eine leichte Beugung durchaus sinnvoll sein, denn man gewinnt dadurch, im Gegensatz zu den Verhältnissen bei der Vorhand, mit der dann möglichen anschließenden Streckung zusätzlichen Beschleunigungsspielraum. In der Slow-Motion ist übrigens der Arm im Ballkontakt gestreckt, soweit man das erkennen kann (die Markierung erschwert dies etwas). Also ist das "Fehlerbeispiel" garnicht so kontraproduktiv.
              Zum Slice:Beide vorgeführten Slice-Rückhände werden identisch (klassisch, Federer, Haas) angesetzt. Ich hätte mir gewünscht, das auch die wiper-slice Rückhand berücksichtigt wird, die eine Torsion (Supination des Unterams) hat, was mit gewissen Konsequenzen verbunden ist. Ich habe dazu vor einiger Zeit einen Beitrag (tennisanalyse) geschrieben und dies auch mit Beispielen von Spitzenspielern belegt.

              Zur Kraftkette:
              Das Wort sollte lieber Impulskette heißen, noch besser Vorhandpeitsche, um dramatisch zu verdeutlichen, dass trotz langsamerer Bewegungen der vorausgehenden Körperteile große Impulse mit entsprechend heftiger Beschleunigung der nachfolgenden Körperteile, bzw. zum Schluss des Schlägers aus der Pronation, übertragen werden. Aber dessenungeachtet ist dieses Video sehr gut und vermutlich nicht jedem Tennisspieler bekannt.

              O.T. (1)
              Von Florian Meier gibt es auch einen Clip, indem er Tipps zur Vermeidung von Unforced Errors gibt. Da bin ich auf einer anderen Tennissite drauf gestoßen. Die Tipps laufen m.E. aber auf Prozenttennis hinaus, die für das Freizeittennis noch ihre Berechtigung haben, aber eigentlich überholt, soweit nicht überhaupt trivial sind. Ich erwähne das hier, um eine Klärung zu befördern, ob man neue Trends, oder eher (konventionelle oder konservative) Hinweise für Beginner bringen bzw. diskutieren will, damit man sich darauf einstellen kann.

              O.T. (2)
              Ich bitte meine etwas nachdenklichen Worte nicht falsch zu verstehen, jede ernsthafte Diskussion über Tennis können wir in Deutschland gut gebrauchen. Denn, anders, als in USA gibt es ja hier kaum Plattformen, in denen man sich mit Tennis auseinandersetzt (Fan-Kult mal außen vor).
              In USA führt die große Konkurrenz von Tennischulen, die sich profilieren wollen, manchmal aber auch zu absonderlichen Eigenarten, die bei genauerem Nachdenken in die Irre führen.
              Hallo. Schön, dass es hier im deutschen Raum offensichtlich auch einige Leute gibt, die sich mit diesen Themen intensiv auseinandersetzen!

              Hier ein paar Anmerkungen:

              Grundsätzlich erstelle ich diese Videos mit dem Ziel möglichst vielen Zuschauern zu helfen ihr Tennis zu verbessern. Die Zielgruppe ist definitiv im Freizeitbereich anzuordnen und spielt mit Sicherheit nicht in der Regionalliga oder ähnliches. Spezifisch um Anfängerunterweisung handelt es sich jedoch auch nicht, obwohl das Ganze natürlich für Anfänger genauso gültig ist.

              Zur Rückhand:

              Der gestreckte Arm im Treffpunkt ist eine Grundvoraussetzung für eine gute einhändige Rückhand und wenn man sich die Spitzenspieler anschaut so haben sie auch in 99% der Fällen schon in der Slot Position einen gestreckten Arm.

              Ich habe aber auch schon Videos von Federer gesehen wo er kurz vorm Treffpunkt noch ne sehr kleine Beugung hat. Dies ist jedoch für den durchschnittlichen Tennisspieler absolut uninteressant in meinen Augen.

              Zum Slice:

              Ich versuche meine Schüler soweit wie möglich davon abzuhalten, den Slice mit Supination des Unterarmes auszuführen und halte es wieder für eine sehr fortgeschrittene Variante die man aber bei Bedarf sicher später in sein Arsenal aufnehmen kann, wenn man den klassischen Slice erstmal beherrscht. Leider beherrschen sehr wenige Spieler diesen klassischen Slice und das sehe ich so unabhängig vom Spielniveau.

              Zum Tip der Unforced Errors:

              Dieser Tip basiert zum Teil auf Vic Braden's Konzept der Sicherheitslinie und überrascht viele Leute, da sie ihr Leben lang solche Sachen wie "Die Profis spielen sehr nah an die Linien ran" gehört haben.

              Wer sich ein Tennismatch im Fernsehen anschaut wird sofort sehen, dass dies Blödsinn ist und die Profis nur in seltenen Fällen wirklich nah an die Seiten- oder Grundlinie ranspielen. (Was noch lange nicht heisst, das sie es in bestimmten Situationen nicht tun sollten)

              Sich in den meisten Fällen von den Seitenlinien fern zu halten ist meines Erachtens einer der besten Ratschläge, den man Tennisspielern geben kann. Aber dies ist natürlich eine persönliche Meinung

              Ich stimme auch zu, dass es hier in Deutschland viel zu wenig Austausch gibt. Ich habe 5 Jahre in den USA an verschiedenen Akademien als Trainer gearbeitet und muß schon sagen, dass dort wesentlich mehr und tiefgründigerer Austausch stattfindet.

              Gruß

              Florian Meier

              Kommentar

              • OnlineTennisInstruction
                Neuer Benutzer
                • 08.03.2012
                • 11

                #8
                Zitat von kimmi
                Finde die Videos sehr gut. Im ersten Vid liegt ein sehr bekannter Fehler bei der einhändigen Rückhand, nämlich der nicht gestreckte Arm. Die Folge ist, dass man quasi keinen flüssigen und vor allem effektiven Schwung in den Schlag bekommt. Ist lustig, denn genau das Problem habe ich bei einem Freund beobachten können - er kommt ursprünglich vom Tischtennis, worin vermutlich die Ursache des Problems liegt.

                Ansonsten kann ich Florian in seinem Post nur zustimmen. Klar erfindet keiner die Regeln neu, aber das ist ja auch gar nicht nötig, weil die Basics eben (richtig) bleiben. Sie sind die Grundlage für eine gute Technik und i.d.R. für ein erfolgreiches Spiel, das man stets mit Feintuning weiterentwickeln kann, sprich Einsatz des Körpers z.B. durch Drehung/Rotation > Kraftkette. Oft ist es ja tatsächlich so, dass genau diese Basics eben nicht beherrscht werden und dann wird auch mal am Material gesucht oder es kommt sogar zu Verletzungen, Stichwort Tennisarm etc...

                Ein sehr gutes Beispiel ist auch die "Scheibenwischervorhand". Wie oft sieht man die schon bei den Nachwuchsturnieren. Mir persönlich sagt sie nicht so zu, weil ich in ihr eine sozusagen limitierte Spielweise sehe. Sicherlich kann man enormen Druck machen, aber schon allein die (notwendige?) Griffhaltung erlaubt nicht jeden Schlag. Meiner Ansicht nach wäre es effektiver keinen "Einheitsschlag" zu spielen, sondern immer den zu wählen, der situationgemäß am besten ist, sprich meinen Spin zu variieren: aus der Not heraus und speziell als Passierball mit (meist aus extremem Winkel) viel Spin und im Gegensatz dazu auch mal einen eher glatt geschlagenen Angriffsball, wenn er über Netzhöhe gespielt werden kann. Individuell sind dann z.B. die Geschwindigkeit der Zuschlagbewegung, der Ausschwung und teils auch die Schlägerkopfstellung, z.B. geöffnet oder geschlossen. Und genau das ist eigentlich nur möglich, wenn die technische "Basis" stimmt. Außerdem auffällig ist mMn, dass auch der Slice oft technisch nicht einwandfrei gespielt oder besser beherrscht wird, sei es bei den Damen auf der Tour oder auch beim Nachwuchs. Er dient nur noch als Notschlag und nicht mehr als "aktive" Waffe, was primär wiederrum an der technischen Durchführung liegt und daran, dass er zu selten eingesetzt wird. Hinzufügen könnte man auch das Thema Volley. Hier verhält es sich sehr ähnlich. Erstens wird er kaum noch eingesetzt, weil eben fast keiner mehr richtig attackiert, und wenn er gespielt werden muss dann ist es oft ein Graus - jedenfalls auf der Damentour mit wenigen Ausnahmen.

                Schade an der "Entwicklung" im Jugendbereich finde ich besonders die mangelnde Variabilität, einerseits technisch (s.o. Scheibenwischervorhand und Slice) als auch taktisch, Stichwort Tempowechsel und die Variabilität der Spielanlage insgesamt.

                Wie siehst du das?
                Schön, dass Dir die Videos gefallen.

                Kann mir gut vorstellen, dass es einem Tischtennisspieler schwerfällt den gestreckten Arm zu entwickeln. Hier würde ich als Trainer wahrscheinlich mit paradox intervenieren arbeiten; sprich: Ich versuche den Schüler in die Beugung zu drücke und er drückt dagegen um den Arm zu strecken. Dadurch werden die richtigen Muskeln aktiviert und das führt oft zum Erfolg

                Ich sehe die Scheibenwischervorhand auch als sehr problematisch an im Jugendtennis. Das Spiel wird immer effizienter und die Topspieler der nächsten Generation werden ähnlich wie Federer in der Lage sein die richtige Vorhand zum richtigen Zeitpunkt zu spielen. Das bedeutet also sie können den Stand variieren für die entsprechende Situation und auch das Spinlevel.

                Einen guten Slice spielt kaum noch jemand und das ist natürlich schade. Die Spieler passen sich allerdings der Situation an, um entsprechend erfolgreich zu sein. Der Schritt zum Powertennis war für die Spieler erst einmal wichtiger um überleben zu können. In der nächsten Generation sieht das dann vielleicht (hoffentlich in meinen Augen) schon wieder anders aus. Wenn alle super von der Grundlinie spielen können und sehr gut aufschlagen, dann kommt es nachher auch auf die paar Schläge an, wo man einen guten Slice oder Volley einsetzen sollte.

                Im Moment ist es aber noch nicht so weit. Eine 16-jährige deutsche Topnachwuschspielerin sagte letztes Jahr doch glatt zu mir, als ich wieder mal Volleys trainieren wollte, dass sie dazu absolut keine Lust hat, weil sie die eh nicht braucht und auch im Fernsehen bei den Damen ja keiner ans Netz geht

                Gruß

                Florian

                Kommentar

                • Bluesky
                  Insider
                  • 02.03.2009
                  • 473

                  #9
                  Das schlimme daran ist ja die Aussage:
                  Die Frauen wären nie am Netz....das trifft auf sehr viele zu, aber das Problem ist ja dabei auch offensichtlich. Wie oft ist eine Spielerin extrem im Vorteil bei den Damen und macht dann den Punkt nicht, weil Sie sich nicht ans Netz trauen? Ich habe dieses Jahr auch recht viel Damentennis gesehen und oft kommen absolute Notschläge, die als Volley oder guter Smash kein Problem wären, von der Grundlinie bekommt die Gegnerin aber so viel Zeit, dass Sie gar kein Problem hat wieder ins Spiel zurückzukommen. Klar auf dem Niveau muss der Angriffsball und auch der Volley gut sein, schlimmer ist es aber, dass wenn die Damen mal vor müssen, Sie es nicht schaffen einen ansprechenden Volley zu spielen(Radwanska nehme ich da mal aus genauso wie Stosur). Man muss sich ja nicht nur an den Besten der aktuellen Zeit messen, sondern versuchen noch besser zu werden, das war jedenfalls immer meine Meinung

                  PS: Oder hat sich Nadal gesagt, ich muss nur spielen wie Federer, mehr laufen ist überflüssig
                  Zuletzt geändert von Bluesky; 09.03.2012, 01:27.

                  Kommentar

                  • rainertscharke
                    Benutzer
                    • 30.01.2011
                    • 69

                    #10
                    Hallo Florian.

                    Daß viele Freizeitspieler zu dicht an die Linien zielen, liegt meiner Meinung nach daran, daß die Linien des Feldes für sie die einzige Orientierung darstellen. Das Gehirn braucht ja ein Ziel, und wenn man keinen Trainer hat, der mit entsprechenden Zielfeldern trainiert, orientiert man sich natürlicherweise an den Begrenzungen des Spielfeldes.

                    Ein ähnliches Beispiel kenne ich von mir selbst: Wir haben auf unserer Anlage zweimal 3 Plätze nebeneinander. Die äußeren beiden Plätze sind seitlich von Zäunen bzw. Steinmauern begrenzt. Ich hatte bei Heimspielen von Jugend an immer eine schlechtere Bilanz, wenn ich auf dem Mittelplatz gespielt habe und mich immer gefragt, woran das liegt, bis ich die Beobachtung gemacht habe, daß mir als sehr kontrollorientiertem Spieler auf dem Mittelplatz einfach die seitliche Begrenzung zur Orientierung fehlt, an der ich die Richtung bzw. Länge meiner Schläge festmachen kann.

                    Schöne Grüße

                    Rainer

                    Kommentar

                    • Taki1980
                      Forenjunky
                      • 24.08.2007
                      • 3091

                      #11
                      Zitat von Bluesky
                      Das schlimme daran ist ja die Aussage:
                      Die Frauen wären nie am Netz....das trifft auf sehr viele zu, aber das Problem ist ja dabei auch offensichtlich. Wie oft ist eine Spielerin extrem im Vorteil bei den Damen und macht dann den Punkt nicht, weil Sie sich nicht ans Netz trauen? Ich habe dieses Jahr auch recht viel Damentennis gesehen und oft kommen absolute Notschläge, die als Volley oder guter Smash kein Problem wären, von der Grundlinie bekommt die Gegnerin aber so viel Zeit, dass Sie gar kein Problem hat wieder ins Spiel zurückzukommen. Klar auf dem Niveau muss der Angriffsball und auch der Volley gut sein, schlimmer ist es aber, dass wenn die Damen mal vor müssen, Sie es nicht schaffen einen ansprechenden Volley zu spielen(Radwanska nehme ich da mal aus genauso wie Stosur). Man muss sich ja nicht nur an den Besten der aktuellen Zeit messen, sondern versuchen noch besser zu werden, das war jedenfalls immer meine Meinung

                      PS: Oder hat sich Nadal gesagt, ich muss nur spielen wie Federer, mehr laufen ist überflüssig
                      Also das mit dem Damentennis und Volleys sehe ich ein bisschen anders. Klar ist da immer noch viel Platz nach oben im Gegensatz zur Männertour aber ich finde dsa einige Spielerinnen auf der Tour vorallem dieses Jahr anfangen und öfter ans Netz nachrücken nach einem Angriffsball. Das macht eine Görges, Petkovic, Stosur sowieso, Lisicki und es gibt noch einige andere wo ich das gesehen habe.

                      Hast das Match von Görges in Dubai gesehen wo sie knapp gegen Radwanska verlor?`Da hat sie ein paar richtig gute VOlleys gespielt!
                      MSV Focus Hex 1.18 @ 25.5kg
                      HEAD Microgel Prestige Pro
                      HEAD Youtek Prestige Pro
                      Fav. Players: Federer, Goffin, Dimitrov, Zverev, Thiem

                      Kommentar

                      • Bluesky
                        Insider
                        • 02.03.2009
                        • 473

                        #12
                        Zitat von Taki1980
                        Also das mit dem Damentennis und Volleys sehe ich ein bisschen anders. Klar ist da immer noch viel Platz nach oben im Gegensatz zur Männertour aber ich finde dsa einige Spielerinnen auf der Tour vorallem dieses Jahr anfangen und öfter ans Netz nachrücken nach einem Angriffsball. Das macht eine Görges, Petkovic, Stosur sowieso, Lisicki und es gibt noch einige andere wo ich das gesehen habe.

                        Hast das Match von Görges in Dubai gesehen wo sie knapp gegen Radwanska verlor?`Da hat sie ein paar richtig gute VOlleys gespielt!
                        Ohne Frage, aber es ist immernoch selten der Fall. Oft sind die Damen sich irgendwie auch nicht sicher ob Sie nach vorne kommen müssen. Als Gegenbeispiel bringe ich auch gerne nen Ball den Görges dann in der Defensive oft spielt, den hohen Topspin - der ist von der Grundlinie auch für Profis richtig eklig, wenn man ihn direkt nimmt, aber nicht so schlimm. Kommt natürlich auf die Situation drauf an, aber bei den Damen ist da noch sehr viel Platz nach oben, vorallem sobald man aus den Top20 raus geht.

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                        • OnlineTennisInstruction
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                          • 08.03.2012
                          • 11

                          #13
                          Zitat von rainertscharke
                          Hallo Florian.

                          Daß viele Freizeitspieler zu dicht an die Linien zielen, liegt meiner Meinung nach daran, daß die Linien des Feldes für sie die einzige Orientierung darstellen. Das Gehirn braucht ja ein Ziel, und wenn man keinen Trainer hat, der mit entsprechenden Zielfeldern trainiert, orientiert man sich natürlicherweise an den Begrenzungen des Spielfeldes.

                          Ein ähnliches Beispiel kenne ich von mir selbst: Wir haben auf unserer Anlage zweimal 3 Plätze nebeneinander. Die äußeren beiden Plätze sind seitlich von Zäunen bzw. Steinmauern begrenzt. Ich hatte bei Heimspielen von Jugend an immer eine schlechtere Bilanz, wenn ich auf dem Mittelplatz gespielt habe und mich immer gefragt, woran das liegt, bis ich die Beobachtung gemacht habe, daß mir als sehr kontrollorientiertem Spieler auf dem Mittelplatz einfach die seitliche Begrenzung zur Orientierung fehlt, an der ich die Richtung bzw. Länge meiner Schläge festmachen kann.

                          Schöne Grüße

                          Rainer
                          Ja ich denke das spielt auch eine Rolle. Visuelle Zielfelder sind auf jeden Fall sehr effektiv um das einprogrammierte an die Linien spielen wieder loszuwerden.

                          Die meisten Spieler sind aber auch einfach felsenfest davon überzeugt, dass sie grundsätzlich immer versuchen sollten so nah wie möglich an die Linien zu spielen und dass die Profis das ja auch so machen

                          Gruß

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                          • OnlineTennisInstruction
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                            • 08.03.2012
                            • 11

                            #14
                            Zitat von Taki1980
                            Also das mit dem Damentennis und Volleys sehe ich ein bisschen anders. Klar ist da immer noch viel Platz nach oben im Gegensatz zur Männertour aber ich finde dsa einige Spielerinnen auf der Tour vorallem dieses Jahr anfangen und öfter ans Netz nachrücken nach einem Angriffsball. Das macht eine Görges, Petkovic, Stosur sowieso, Lisicki und es gibt noch einige andere wo ich das gesehen habe.

                            Hast das Match von Görges in Dubai gesehen wo sie knapp gegen Radwanska verlor?`Da hat sie ein paar richtig gute VOlleys gespielt!
                            Also ich seh da ehrlich gesagt noch nicht so viel, was das Vorrücken ans Netz angeht. Einige versuchen es zumindest, aber verhauen dann auch sehr einfache Bälle da vorne.

                            Gestern habe ich etwas das Match von Görges gegen Medina Garrigues gesehen und da hat Julia einige wichtige relativ einfache Volleys verhauen. Ich habe aber nicht so viele Matches von Ihr in letzter Zeit gesehen, um das zu verallgemeinern.

                            Insgesamt finde ich es erschreckend, wie wenig bei den Damen nachgerückt wird!

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                            • OnlineTennisInstruction
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                              • 08.03.2012
                              • 11

                              #15
                              Zitat von Bluesky
                              Das schlimme daran ist ja die Aussage:
                              Die Frauen wären nie am Netz....das trifft auf sehr viele zu, aber das Problem ist ja dabei auch offensichtlich. Wie oft ist eine Spielerin extrem im Vorteil bei den Damen und macht dann den Punkt nicht, weil Sie sich nicht ans Netz trauen? Ich habe dieses Jahr auch recht viel Damentennis gesehen und oft kommen absolute Notschläge, die als Volley oder guter Smash kein Problem wären, von der Grundlinie bekommt die Gegnerin aber so viel Zeit, dass Sie gar kein Problem hat wieder ins Spiel zurückzukommen. Klar auf dem Niveau muss der Angriffsball und auch der Volley gut sein, schlimmer ist es aber, dass wenn die Damen mal vor müssen, Sie es nicht schaffen einen ansprechenden Volley zu spielen(Radwanska nehme ich da mal aus genauso wie Stosur). Man muss sich ja nicht nur an den Besten der aktuellen Zeit messen, sondern versuchen noch besser zu werden, das war jedenfalls immer meine Meinung

                              PS: Oder hat sich Nadal gesagt, ich muss nur spielen wie Federer, mehr laufen ist überflüssig
                              Das sehe ich genauso. Das Spiel wird sich weiterentwickeln und ich denke in 5-10 Jahren wird es wesentlich mehr Damen geben die gute Volleys spielen können und dann den Punkt nicht dreimal gewinnen müssen

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