Pusher? Nicht wirklich!

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  • SD26
    Postmaster
    • 15.01.2012
    • 277

    Pusher? Nicht wirklich!

    Hallo zusammen,

    hab heute bei der Vereinsmeisterschaft einen unglaublichen Kampf gehabt - größtenteils mit mir selber. Ich hab gegen einen guten Hobbyspieler gespielt, der etwa gleich stark war wie ich von der LK her. Ich tat mir aber im ersten Satz extrem schwer, mich auf sein komisches aber sicheres Spiel einzustellen. Da ich beim Einspielen bemerkte, dass er eine einhändige Rückhand spielte und die teilweise nicht sehr gut rüber kam, dachte ich, dass ich ihn desöfteren auf der Rückhand attackieren muss. Im Spiel aber machte er so eine Mischung aus Slice und Stoppball, sie kamen halbhoch übers Netz und hatten extremen Rückdrall, so dass sie nach dem aufspringen förmlich stehen blieben. Sie fielen meist ins Halbfeld, knapp hinter oder vor die T-Linie und waren völlig drucklos. Ich wollte da natürlich attackieren, hatte aber Mordsprobleme mit der Dosierung meiner Power. Darum machte ich unglaublich viele Fehler. Das resultiere dann darin, dass ich völlig verkrampft schlug. Der erste Satz ging glatt 0:6 brausen. Im zweiten konnte ich dann eher meine Stärken ausspielen und ihn mehr und mehr zu Fehlern zwingen. Ich drehte die Partie noch 6:3 und 7:6 - aber wie gesagt, es war ein unglaublicher Kampf und vorallem auch Krampf.

    Wie geht ihr mit solchen Bällen oder Spielern um? Was für eine Taktik kann man sich gegen solche Gegner zurechtlegen, was wirkt und was nicht? Er war kein richtiger Pusher der nur hohe Mondbälle schlug, sonder eben diese halbhohen, drucklosen Stopp/Slice. Es nützte auch nichts dass ich ans Netz ging, da hat der dann einfach wirklich gelobbt.

    Bin gespannt auf eure Antworten.

    Danke schonmal!
  • RumsDi
    Veteran
    • 27.03.2010
    • 1525

    #2
    Hast du mal ausprobiert, auf die Bälle nen langen Slice-"Angriffs"ball zu spielen? Dann ans Netz vor.
    Favorite Player: Fernando Verdasco
    "Play Hard, Go Pro!"

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    • SD26
      Postmaster
      • 15.01.2012
      • 277

      #3
      Jetzt wo du es sagt, ich habe teilweise auch Slice gespielt und ihn da ein wenig stressen können. Aber leider ist mein Slice nicht gerade eine Waffe... aber wenn ich wüsste, dass es gegen solche Spieler ein probates Mittel ist, würde ich dies intensiver trainieren.

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      • Hawkeye2
        You cannot be serious !!!
        • 26.04.2002
        • 3277

        #4
        @sd26

        Hi,

        warum muss man denn auch diese Halbfeldelfmeter immer direkt verwandeln ?!

        Wie wäre es denn mit einem Matt in 2 ?!

        Angriffsball auf die Rückhand, muss ja nicht mal gut sein wenn von dort nix kommt und dann ein Volley oder Überkopf, fertig!

        Gruß

        Kommentar

        • SD26
          Postmaster
          • 15.01.2012
          • 277

          #5
          Ich hab nie gesagt dass ich diese Bälle gleich verwandeln wollte. Ich wollte eben genau in diesen Momenten Druck aufbauen um eben eventuell zu solchen Möglichkeiten zu kommen, wie sie du ansprichst. Aber diese toten Bälle waren für mich einfach extrem schwer in kontrollierte Angriffsbälle umzuwandeln.

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          • SMA
            Experte
            • 22.12.2012
            • 709

            #6
            "(...)Mordsprobleme mit der Dosierung meiner Power. Darum machte ich unglaublich viele Fehler.

            Wenn wir mal Sachen wie allgemeine Aufregung und Nervosität ausblenden. Konzentrationsschwächen oder einfach auch mal nen schlechten Tag.
            Das klingt mir jetzt nach "eher zu lang" als "ins Netz"?

            Dein Setup ? APD 2012 mit Rpm Blast auf 24/23? (in älteren Beiträgen "erspioniert")
            Zuletzt geändert von SMA; 25.05.2013, 22:50.
            1 hand Rückhand gewinnt Sandplatz Grandslam

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            • AlfaChris
              Experte
              • 28.01.2008
              • 573

              #7
              Meine erste Reaktion auf so etwas wäre, die Rückhand möglichst lang und mit sehr viel Topspin anzuspielen. Normalerweise müsste er dann große Schwierigkeiten haben, den Ball überhaupt noch irgendwie zu kontrollieren. Kommen die Bälle dann immer noch so zurück, würde ich mir genau anschauen, wo er nach dieser Rückhand steht. Steht er weit hinten, würde ich, auch wenn es zuerst erfolglos ist, ein paar Stopps einstreuen. Das wird ihn zumindest ins laufen bringen und er weiß beim nächsten mal nicht, was passieren wird. Muss also irgendwie versuchen, den ganzen Platz abzudecken.
              Fakt ist aber, dass Du dem nur durch bessere Schläge (entweder um die Situation präventiv zu vermeiden oder diese Situation besser nutzen zu können) her wirst.
              LG, Chris
              _________________________________________________________________
              Faves: Federer, Zverev, Struff
              Material: Babolat Pure Aero Team, Solinco Barb Wire

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              • SD26
                Postmaster
                • 15.01.2012
                • 277

                #8
                @SMA: die Verteilung der UFE würde ich mit 75/25 auf zu lang und Netz bestimmen, also drei viertel der Fehler waren zu lang, "nur" ein viertel im Netz. Mein aktuelles Setup ist ein APD 2013 mit Hybrid RPM Blast/Tennisoutlet No. 4 mit 24/24.

                @AlfaChris: genau das habe ich dann im zweiten und dritten Satz öfter mal eingestreut (kurze Stopps) - das ging dann auch auf. Nur war das teilweise halt auch riskant. Wenn ich den Stopp verhunzt habe ging er teilweise auch ins Netz oder er sprang zu hoch ab so dass er mich dann attackieren konnte. Und da ich bei den Bällen mitten im Feld stand, war mein missglückter Stopp dann ein gefundenes Fressen für ihn.

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                • SMA
                  Experte
                  • 22.12.2012
                  • 709

                  #9
                  hmmmm... also beim 2012er mit dem Setup hätte es mich jetzt nicht gewundert , dass die Bälle zu lang werden. Beim 2013er mit seinem deutlich niedrigeren Schwunggewicht schon.

                  Grundsätzlich braucht man,meiner Meinung nach, für diese halb langen, halb hohen Bälle sehr viel Disziplin. Damit meine ich, dass man hier ganz besonders darauf achten muss den Ball sehr sauber, nicht zu schnell und mit einem Maximum an Spin zu spielen. Gerade wenn man spinfreudige Schläger und Saiten spielt.

                  Sehr häufig liegt die Über-Dosierung der Power aber auch nicht im Arm oder im Racket, sondern darin, dass der angreifende zu viel Tempo aus seinem Körpergewicht durch einen nicht sauber abgestoppten Lauf zum Ball generiert. Dadurch erhöht sich die Länge natürlich ordentlich.

                  Ähnlich gilt es für die 25% ins Netz, nur würde ich hierbei vermuten, dass der jenige aus dem zu langen Ball vorher "gelernt haben will" und dann deutlich zu wenig Tempo und/oder Spin auf den Ball bringt und somit am weissen Band scheitert.

                  Ich bin sowieso für Kameras am Spielfeldrand um alles nachzuhalten!
                  1 hand Rückhand gewinnt Sandplatz Grandslam

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                  • SD26
                    Postmaster
                    • 15.01.2012
                    • 277

                    #10
                    Haha, gut... dann werd ich die nächsten Partien filmen und wir können eine Videoanalyse starten!

                    Kommentar

                    • lexi4berlin

                      #11
                      Zum halbhohen Slice-Stop, der quasi stehenbleibt:

                      Wenn er halbhoch kommt und quasi nach oben abspringt, dann bekommt er eine ansehnliche Höhe.
                      Da er diesen Ball öfter spielt gilt es, auf diesen Schlag umgehend zu reagieren und nach vorne zu laufen - und zwar weiter, als man es eigentlich antizipieren würde, weil der Ball ja soviel Rückwärtsdrall hat (wichtig, weil man sonst zu weit vom Ball weg steht).
                      Jetzt kommt der Hinweis von AlfaChris ins Spiel: Viel Topspin! Man steht nahe am Netz, da ist ein Ball ohne Druck, der gar nicht auf einen zukommt, der aber ansehenlich hoch ist. Der ist wie geschaffen dafür, ins Aus gespielt zu werden, aber mit starkem Topspin kann man das verhindern. Problem bei Slicebällen ist häufig, dass die zu flach abspringen, als dass man einen sicheren Topspin gut ansetzen könnte - aber das kann dürfte hier anders gewesen sein (siehe oben).

                      Mit einem Gegenstopp wäre ich hingegen vorsichtig. Denn der Ball hat keinen Druck, aber viel Spin. Wenn man da jetzt selbst wenig macht, z.B. nur gegenhält, dann kann man den Ball nicht kontrollieren und der springt dann irgendwie vom eigenen Schläger weg. OK, so ein gut getroffener Stopp mit ganz viel Unterschnitt würde funktionieren, den kann aber nicht jeder.

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                      • muellerhp
                        Jens Kasirske
                        • 27.06.2002
                        • 1930

                        #12
                        Exakt so einen Gegner hatte ich letztens auch. Da die Vorhand auch keine echte Waffe war, habe ich ihm immer mal in die Vorhand gespielt, um dann mit wenig Druck in die Rückhandecke zu spielen (wenig Spin, einfach einen geraden, fast geschobenen Ball) und schon mal einen Meter ins Feld rein zu laufen. Die Rückhand kam dann erwartungsgemäß kurz und mit Spin, und dann gab es noch einen nicht zu schnellen und auch nicht allzu langen Angriffsball, und ab ans Netz. Aufgrund der "eingestochenen" Technik sind so Spieler meist gut darin, den Angreifer auszukontern (z.B. Lob), wenn etwas Druck kommt. Kommt der Ball flach und nicht so schnell, dann muß er mit seiner suboptimalen Technik selbst den Druck und die Länge bestimmen, und da hapert es dann oft. Ich habe in dem Match kaum einen direkten Punkt mit Angriffsbällen erzielt (auch nicht versucht), aber mindestens ein Dutzend einfache Netzpunkte eingesammelt, weil die Lob- und Passierversuche zu ungenau waren. Gerade wenn der Ball flach kommt, haben solche Schnippler dann Probleme, unter den Ball zu kommen, dann segelt die Pille schön hoch ran und man kann sie versenken. Hier ist Geduld und Konsequenz gefragt, nicht Power oder Risiko.
                        Säufste, stirbste! Säufste nich', stirbste ooch! Also säufste!!
                        Gruß Peter

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                        • SD26
                          Postmaster
                          • 15.01.2012
                          • 277

                          #13
                          @lexi: danke für die tipps, hat mir mein trainer gestern ähnlich erklärt. Wie du beschreibst, sind solche Bälle wirklich prädestiniert um ins Aus gespielt zu werden. Hier muss ich sicherlich noch einige Übungseinheiten ansetzen um diese kontrolliert aber dennoch genug druckvoll zurückzubringen. Die Gegenstopps haben teils gut funktioniert, teils aber eben durch den hohen Drall des Balles auch nicht. Positiv war aber, dass ich durch diesen Spielzug für Irritation bei ihm gesorgt habe. Im ersten Satz habe ich ständig versucht, diese Bälle offensiv zu gestalten. Das hat ihm gut in die Karten gespielt. Im zweiten Satz war er dann wirklich durch meine Gegenstopps etwas überrascht, vorallem weil er von da an nicht immer wusste, was ich machen werde. Das hat dann mir wiederum in die Karten gespielt.

                          @muellerhp: Geduld und Konsequenz... wie wichtig und doch so schwer umzusetzen in einem Spiel. Unsereiner meint halt immer schon nach 4 - 5 Ballwechseln den Punkt machen zu müssen. Da muss ich mich zukünftig echt besser an der Nase nehmen.

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                          • königjohan
                            Postmaster
                            • 08.03.2009
                            • 168

                            #14
                            Genau so einen Gegner hatte ich am letzten WE im medenspiel. Ätzend!
                            Eins muss ich ihm lassen, er konnte laufen! Der hat Dinger ausgegraben, unglaublich. Und dann kam das nächste Tote Ei zurück. Am Ende war ich so verunsichert, dass ich anfing, mit ihm zu schubsen. Ich hab gefühlte 1000 Topspinbälle mit der Vorhand ins aus oder Netz gesemmelt.

                            Zum Glück hat dann beim Wechsel ein Mannschaftskollege gecoached und mir klar gemacht, dass ich einfach tief in seine Ecken spielen und aufrücken soll. Danach war es dann einfach. Da ich aber absolut kein netzspieler bin, fiel mir das nicht leicht. Ich liebe es eher, gegen Offensive Leute zu spielen, deren Druck ich mitnehmen kann. Diese kraftlosen Bälle, die irgendwo im halbfeld tot runterplumpsen mit ordentlich Backspin, da kann ne Menge schief gehen...

                            Spaß ist anders, ich habe jede Sekunde dieses Matches gehasst!


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                            Yonex RDiS300 L2
                            MSV Focus Hex 1,14 (26/26)

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