Wie ruhiger im Match werden?

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  • Prostaff73
    Experte
    • 28.10.2007
    • 755

    #16
    ich kann Eure Probleme sehr gut nachvollziehen. Mir geht es teilweise bei Medenspielen so, dass ich mich wie ein Formel 1 Auto mit 155er Reifen fühle. Ich will, aber kann meine Stärke und auch meinen Kampfgeist nicht in meine Schläge bringen.
    Meine Verhaltensweise auf dem Platz ist ziemlich extrovertiert. Schreien, jubeln, lamentieren. Mit fast 40 sollte der Schläger aber nicht mehr fliegen, was ich immerhin seit Jahr hin bekomme. Mich macht die Ohnmacht, was ich mir immer wieder für einen Mist zusammen spiele einfach mental fertig. Es braucht dann ein paar Spiele, bis ich mich etwas freigespielt habe, dann wird es besser.
    Auffällig ist, dass wie es bereits ein Vorredner beschrieben hat, dass ich die meiste Zeit Angst habe, etwas zu verlieren. Statt Penny...Penny...Penny... sage ich mir dann, ich will nicht verlieren. Wie negativ kann man sich selbst eigentlich einstellen?
    Mir fehlt gerade in diesem Jahr einfach die nötige Lockerheit.
    Was ich dagegen mache?
    Ich versuche sehr viel mit ganz unterschiedlichen Leuten zu spielen, um meine Stärken wieder zu finden, das Gefühl für meine Schläge. Training oder Wettkampf ist dabei nicht so entscheidend für mich. Ich versuche, mich auf meine Bewegungen zu konzentrieren. Gerade meine Vorhand ist dieses Jahr desaströs und manchmal denke ich "bitte nicht auf meine Vorhand", dabei versuche ich dann anschließend mich wirklich bewusst gut zum Ball zu bewegen, gelingen mir dann ein Paar Vorhandschläge, d.h. ich spiele den Ball einfach lang und mit viel Spin ins Feld, so wie ich es geplant habe, kommt auch etwas Sicherheit zurück.
    Mein "Trick" ist also, mich sehr auf meine Bewegung zu konzentrieren, um meinen Rhythmus zu finden. Wie ein Match ausgeht ist dabei dann weitaus weniger wichtig, als viel mehr, dass ich mit meiner Leistung zufrieden bin und ein gutes Gefühl auf dem Platz hatte. Ob dann am Ende der Saison LK 10 oder 13 bei raus kommt, ist mir leidlich egal, wenn es eben "nur" 13 ist, dann ist das so und dann habe ich auch nicht mehr verdient. Mein Rat daher:
    - konzentriert Euch auf Euren Rhythmus
    - seid authentisch, diese ewige Gerede vom ruhig bleiben ist nicht für jeden geschaffen
    - gerade bei Medenspielen hilft jemand, den man gut kennt auf der Bank
    - nehmt Euch Zeit zwischen Ballwechseln und denkt über den nächsten Punkt nach. Wohin will ich aufschlagen? Vielleicht mal Serve & Volley
    - findet Eure Sicherheit und Wohlfühlzone

    Viele Grüße
    Prostaff73

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    • metzamnetz
      Postmaster
      • 29.05.2007
      • 171

      #17
      Ich sehe schon, dass eigentlich wohl jeder mit diesen Problemen zu kämpfen hat! Also in aller Regel der mir auf dem Platz gegenüber steht auch.
      Ich muss einfach versuchen mit meinem Spiel im Match zufrieden zu sein und nicht nach 5min schon meckern. Es geht ja bei uns nur um den Spass und es ist eine Freizeitbeschäftigung.
      Selbst die Profis meckern nicht so viel wie viele Hobbyspieler! Mich wundert es eh, dass die fast alle immer ruhig bleiben können und wenig Emotionen zeigen. Da geht es ja teilweise um ne Stange Geld bzw. den Lebensunterhalt. Die haben doch viel mehr Druck als wir!!!

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      • Prostaff73
        Experte
        • 28.10.2007
        • 755

        #18
        Zitat von metzamnetz
        Ich sehe schon, dass eigentlich wohl jeder mit diesen Problemen zu kämpfen hat! Also in aller Regel der mir auf dem Platz gegenüber steht auch.
        Ich muss einfach versuchen mit meinem Spiel im Match zufrieden zu sein und nicht nach 5min schon meckern. Es geht ja bei uns nur um den Spass und es ist eine Freizeitbeschäftigung.
        Selbst die Profis meckern nicht so viel wie viele Hobbyspieler! Mich wundert es eh, dass die fast alle immer ruhig bleiben können und wenig Emotionen zeigen. Da geht es ja teilweise um ne Stange Geld bzw. den Lebensunterhalt. Die haben doch viel mehr Druck als wir!!!
        Sehr gut zusammen gefasst. Warum die Profis meistens ruhiger sind mag daran liegen, dass es eben ihr Beruf ist. Wenn mir im Job etwas schiefgeht, dann schreie ich ja auch nicht rum und werfe den Locher gegen die Wand.
        Tennis ist unser aller Hobby, und hier kann man sich eventuell auch einfach mal abreagieren und überschüssige Energie los werden. Daher ist es sicher ein großer Unterschied zwischen uns Hobbyspielern und denen, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen.

        Viele Grüße

        Prostaff73

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        • Kurbel
          Forenjunky
          • 30.09.2009
          • 2021

          #19
          Außerdem können wir es uns nicht leisten, uns umfassend psychologisch betreuen zu lassen.
          "Manche finden es geil, 12 Stunden am Tag Tennis zu spielen. Ich auch, aber nicht immer."

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          • tobibo
            Benutzer
            • 21.08.2018
            • 34

            #20
            Hi, ich hab mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber nimm doch mal mit ner Kamera dein Spiel auf und schaue wo du deine meisten Fehler machst und arbeite dran.

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            • Fritze
              Insider
              • 23.03.2015
              • 411

              #21
              Zitat von Prostaff73
              Sehr gut zusammen gefasst. Warum die Profis meistens ruhiger sind mag daran liegen, dass es eben ihr Beruf ist. Wenn mir im Job etwas schiefgeht, dann schreie ich ja auch nicht rum und werfe den Locher gegen die Wand.
              Tennis ist unser aller Hobby, und hier kann man sich eventuell auch einfach mal abreagieren und überschüssige Energie los werden. Daher ist es sicher ein großer Unterschied zwischen uns Hobbyspielern und denen, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen.

              Viele Grüße

              Prostaff73
              Also so sollte es sein - erst recht für Hobbyspieler, und ich sehe das auch so …
              Aber mancher spielt da wohl buchstäblich um sein "Leben", weil er offensichtlich andere, und zwar sehr große Probleme mit seinem Selbstbewusstsein/Lebenssinn hat, aber das ist nicht nur im Tennissport so (und auch nicht nur im Sport ganz allgemein) ..Und natürlich ist das jetzt insofern kein Tipp, sondern nur eine Anregung, was die tatsächliche Wichtigkeit der Tätigkeit anbelangt ...
              Zuletzt geändert von Fritze; 16.09.2018, 22:23.

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              • Taki1980
                Forenjunky
                • 24.08.2007
                • 3091

                #22
                Die meisten sagen ja immer: "Spiel gegen bessere, da wirst du auch besser".

                Kann dem nur bedingt zustimmen. Eine Saison auchmal gegen Gleichstarke Gegner oder marginal schlechter sollte gut fürs Selbstvertrauen sein. Hat bei mir auch geholfen. Bin auch oft sehr nervös wenns drauf ankommt.

                Und viele Punktspiele und Turniere. Dann musst nicht in den 2-3 Medenspielen liefern wo es drauf ankommt. Das nimmt auch Druck weg meiner Meinung nach.
                MSV Focus Hex 1.18 @ 25.5kg
                HEAD Microgel Prestige Pro
                HEAD Youtek Prestige Pro
                Fav. Players: Federer, Goffin, Dimitrov, Zverev, Thiem

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