Serve & Volley

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  • SD26
    Postmaster
    • 15.01.2012
    • 277

    Serve & Volley

    Aus aktuellem Anlass bzgl. der "Diskussion" oder diversen Beiträgen im "Wimbledon 2013"-Thread, wollte ich kurz was zum Thema Serve & Volley schreiben. Hab einen passenden Thread gesucht, aber nix gefunden.

    Ich nahm die Kommentare aus dem Wimbledon-Thread mal zum Anlass, diese Taktik heute mal in einem vereinsinternen Meisterschaftsspiel anzuwenden. Ich bin eigentlich überhaupt kein Serve & Volley-Spieler, da ich weder über einen Bombenaufschlag noch einen eiskalten Volley verfüge. Also sind die Grundlagen mal eher nicht so doll. Aber mein Gegner war heute deutlich schwächer als ich, so dass ich das einfach mal ohne viel Risiko probieren konnte.

    Bei 4:1-Führung und 30:0 wollte ich es mal versuchen. Ich pfefferte beim Aufschlag gar nicht brutal drauf, wollte ihn nur ziemlich lang reinspielen und stürmte gleich ans Netz vor. Mein Gegner bekam das gleich mit und retournierte mit brutaler Power. Den Volley setzte ich dann mal ganz lässig zu lange ins Out. Ich ärgerte mich den Ball überhaupt gespielt zu haben, da er einfach hinten an den Zaun geflogen wäre. Aber gut, macht nix dachte ich... wir probierens nochmal. Bei 40:15 setzte ich nochmal an, der Gegner donnerte wieder drauf, ich ließ den Schläger unten und tatsächlich: 3 Meter ins Out.

    Ich hab's 6 oder 7 mal versucht und jedesmal hat mir den Gegner den Punkt mit einem Fehler geschenkt. Er wusste einfach nicht wie er mich am Netz passieren konnte. Mein persönliches Fazit lautet also, dass ich Serve & Volley hin und wieder anwenden werde, rein um mein Spiel etwas variabler zu halten und vorallem um meine Gegner ein wenig zu irritieren und nicht so berechenbar zu sein. Mir hat's heute getaugt!
  • RumsDi
    Veteran
    • 27.03.2010
    • 1525

    #2
    Mein erste Aufschlag ist, im Vergleich zu meinen restlichen Schlägen, relativ stark. Mein Problem war bisher immer, dass ich, wenn der Gegner den Return nur blockt, nichts daraus mache.
    Deswegen probier ich in letzter zeit häufiger S&V zu spielen, allerdings hat sich da eine enorme Volley-Schwäche offenbart
    Das will ich diese Saison egtl noch ändern, weil in meiner Liga ist das recht effektiv.

    Selbst habe ich weniger Probleme gegen S&V. Einfach ruhig bleiben, dann läuft das schon
    Favorite Player: Fernando Verdasco
    "Play Hard, Go Pro!"

    Kommentar

    • osmaniac
      Veteran
      • 05.12.2010
      • 1149

      #3
      Sehr schönes Thema!

      Du hast sehr richtig beschrieben, dass auf "unserem Niveau" viele Gegner schon das große P in den Augen bekommen, wenn jemand unmittelbar nach dem Aufschlag aufrückt. Kennt kaum einer und folglich können damit auch nur wenige umgehen, werden hektisch und machen Fehler.

      Spielt man jedoch gegen einen erfahrenen Gegner, der sich sehr wohl zu wehren weiß, wird es mit bloßem "nach vorne stürmen" sehr schwierig. Das ist nämlich die Kunst beim Serve & Volley und erfordert viel Übung und Erfahrung: Bis wohin rücke ich zum ersten Volley auf? Wann mache ich den Splitstep? Wie decke ich den Platz am besten ab? Das sind Entscheidungen, die blitzschnell, instinktiv und ohne großes Nachdenken ablaufen müssen, da dafür die Zeit einfach fehlt. Dazu muss ich meinen (ersten) Aufschlag blind steuern können und ein präzises Volleyspiel beherrschen, um überhaupt die Grundvoraussetzungen für ein Serve & Volley zu haben, dass man unabhängig vom Gegner mit Erfolgsaussichten durchziehen kann.

      Habe ich auch alles nicht! Aber ich war von dieser Spielart immer angetan und bin auch ein wenig stolz auf mein variables Old School-Tennis. Ich habe lange trainiert, um Serve & Volley einigermaßen zu beherrschen und es zu meiner primären Spielstrategie machen zu können. Auf meinem Niveau (Bezirksliga H30 Niedersachsen) funktioniert das prima und recht erfolgreich, gegen stärkere Gegner komme ich damit jedoch auch schnell an meine Grenzen.

      In dem Sinne: Immer ran ans Netz!

      PS:
      Eine ganz schicke und erfolgversprechende Sache ist auch Chip and Charge. Einfach mal einen schwachen Aufschlag früh mit einem langen Slice attackieren und aufrücken - wirkt Wunder!
      Zuletzt geändert von osmaniac; 03.07.2013, 09:29.
      Favoriten: Haas, Federer, Monfils, Thiem
      Alte Helden: Agassi, Becker, Sampras

      Kommentar

      • Riedi1978

        #4
        Ich habe das auch schon häufiger gegen schwächere Gegner eingesetzt um das mal zu üben.
        Nur mir geht es so das ich da kaum "normale" Volleys spielen kann da der Gegner gleich den Schuß versucht oder auf der Rückhandseite nur Lobs spielt.

        Kommentar

        • memphis
          Insider
          • 05.10.2011
          • 386

          #5
          Zitat von osmaniac
          Sehr schönes Thema!


          In dem Sinne: Immer ran ans Netz!

          PS:
          Eine ganz schicke und erfolgversprechende Sache ist auch Chip and Charge. Einfach mal einen schwachen Aufschlag früh mit einem langen Slice attackieren und aufrücken - wirkt Wunder!


          Mein Reden. Wenn immer möglich gehe ich nach dem zweiten nach vorne. (Atacke!!!)

          Kommentar

          • SD26
            Postmaster
            • 15.01.2012
            • 277

            #6
            Chip and Charge versuche ich auch hin und wieder, aber nicht klassisch mit einem langen Slice sondern eher mit einem langen Topspin auf die Rückhand des Gegners und dann nach vor. In meiner Leistungsklasse haben die Meisten Probleme mit hoch abspringenden Bällen auf deren Rückhand, da kommt meist nix gscheides zurück.

            Leider bin ich im Kopf noch nicht so weit, dies wirklich oft anzuwenden und so zu meinem Vorteil zu machen. Aufgrund eigener Schwächen und in weiterer Folge der damit verbundenen Ängstlichkeit bleib ich zumeist hinten an der Grundlinie. Aber gut, ich kann mich ja noch entwickeln.

            Kommentar

            • Prostaff73
              Experte
              • 28.10.2007
              • 755

              #7
              ich habe mich in den beiden letzten Jahren immer wieder S&V spielen gezwungen. Als Jugendlicher habe ich das sehr gerne gespielt, aber mit fast 40 ist man eben nicht mehr ganz so schnell. Mein erster Aufschlag ist recht stark, so dass ich durchaus in der Lage bin, nach diesem auch mal aufzurücken. In der Halle auf Teppich natürlich umso öfter. S&V zu spielen finde ich vom Kopf her allerdings noch anstrengender als körperlich, da man eben maximal 3 Schläge hat, um den Punkt zu gewinnen. Insgesamt hat diese Taktik jedoch meine Möglichkeiten erweitert, so dass ich weniger auszurechnen bin, als mit meinem üblichen Topspin Grundlinien Spiel. Bedingt durch die aktuelle Spielweise der Pros, ist leider auch das Offensivspiel in unseren Leistungsbereichen etwas in Vergessenheit geraten. Mir ging es teilweise sogar so, dass ich auch bei Bällen ins Halbfeld nicht nachgegangen bin, was sich mittlerweile geändert hat. Insgesamt habe ich durch die etwas offensivere Spielweise meinen Volley wieder verbessert, so dass ich im Rahmen meiner Leistungsstärke mehr Punkte am Netz hole, als ich abgebe, daher bin ich sehr froh, diese Spielweise für mich wiederentdeckt zu haben.
              Vielleicht noch eine kleine Geschichte am Rande. Vor einigen Jahren spielte ich bei einem Medenspiel gegen einen sehr guten Spieler, der ausschließlich nach jedem Aufschlag nach vorne rannte. Der Gegner hat mich damit einfach platt gemacht. Er spielte ein super schönes, offensives Angriffstennis, und ich hatte den besten Platz um zuzuschauen :-)
              Wie einige Vorredner schrieben, wenn man einen guten Volley beherrscht, dann erzielt man auch viele Punkte alleine dadurch, dass der Gegner Passierbälle verschlägt, weil man glaubt, extrem präzise spielen zu müssen, was sicher hier und da auch zutrifft.
              Probiert es einfach mal aus, traut Euch!
              Viele Grüße
              Prostaff73

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              • lexi4berlin

                #8
                Zitat von Prostaff73
                Vielleicht noch eine kleine Geschichte am Rande. Vor einigen Jahren spielte ich bei einem Medenspiel gegen einen sehr guten Spieler, der ausschließlich nach jedem Aufschlag nach vorne rannte. Der Gegner hat mich damit einfach platt gemacht.
                Ich bin schlecht bei Überkopfbällen und mein Volley ist schwach. Aber eines kann ich ganz gut: Die Bälle von der Grundlinie lang, flach und hart in die Ecken spielen und bei kürzeren Bällen gute Winkel spielen. Wenn es der Gegner schafft, gegen diese Bälle von mir trotzdem noch ans Netz aufzurücken, dann verliere ich nicht durch sein Serve and Volley Spiel. Sondern dann ist er offenkundig so gut, dass er auch von der Grundlinie locker gegen mich gewinnen würde.

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