Linker Arm bei der Vorhand

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  • Peter

    Linker Arm bei der Vorhand

    Kürzlich habe ich im Internet den Tipp gefunden, den linken Arm bei der Vorhand lange am Schlägerherz zu lassen, bei der Vorbereitung, beim Seitwärtsdrehen mit dem Oberkörper. (Der Tipp war übrigens von dem Trainer Florian Meier - nicht der Spieler - von dem ich extrem viel halte. Aber das nur am Rande.) Bei Roger Federer kann man das z.B. sehr schön sehen. Mir hat der Tipp sehr viel geholfen - meine Vorhand hat sich auf Anhieb verbessert.

    Was jedoch passiert beim Zuschlagen und beim Ausschung mit dem linken Arm? Ich selbst stehe manchmal komisch "armgekreuzt" nach dem Schlag da, was kaum richtig sein kann. Federer und Haas z.B. winkeln den Schlag nach dem Treffen an und drehen die Handfläche nach oben, als wenn sie den Schläger auffangen wollten. Jedoch tun sie dies nicht, sondern der Schläger schwingt über der linken Hand vorbei und aus. Wäre es nicht vielleicht trotzdem eine nützliche Trainingsmaßname, den Schläger erst mal aufzufangen, um sich der richtigen Bewegung anzunähen und das Armkreuzen (was glaube ich den Schwung blockiert) rauszukriegen?
    Zuletzt geändert von Gast; 23.09.2013, 12:19.
  • SMA
    Experte
    • 22.12.2012
    • 709

    #2
    Gute Vorbereitung ist alles. Daher funktioniert der Tipp so gut.

    Die linke Hand wird nach Abschluss der Ausholbewegung, mit Beginn der Schlagbewegung von den meisten Pros "nach hinten gerissen". Das funktioniert super und erhoeht auch die Rotationsgeschwindigkeit der Huefte, weil der Arm als Hebel fungiert.
    Manchmal sieht es nicht nur so aus als wuerden sie den Schlaeger fangen, sie tun es sogar. In der Regel schwingen sie aber drueber hinweg.

    Was du einfach immer wieder einhaemmern musst ist die Tatsache dass man oberhalb des linken Arms ausschwingt, auch bei einer modernen abgeflachten Schwungkurve.
    Die gekreuzte Haltung kommt sicher daher, dass dein rechter Arm entweder unter oder vor dem linken Arm endet.

    Mal ganz bewusst vorm Schlag den Ellbogen nach hinten ziehen und oberhalb der linken Huefte "anschmiegen"... als wolltest du jemanden hinter dir damit erwischen. Dann kannst du eigentlich gar nicht mehr unterhalb ausschwingen. Das sollte die Vorhand zusaetzlich verbessern.
    Das die Hand sich abdreht ist einfach anatomisch bedingt und wird dadurch ausgeloest wuerde ich behaupten.

    Das wuerde ich mal als einen Schritt des "Aufwindens" vor dem Schlag bezeichnen. Dazu kommt die Hueftrotation und am die Peitsche mit dem Handgelenk.

    Was meint ihr liebe Trainer?
    Zuletzt geändert von SMA; 23.09.2013, 13:04.
    1 hand Rückhand gewinnt Sandplatz Grandslam

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    • Peter

      #3
      So wie ich dich verstehe, leitet der linke Arm die Zuschlagbewegung des rechten Armes also ein, zieht diesen quasi mit, richtig?

      (Alternativ könnte man auch beides gleichzeitig machen, oder erst kommt der rechte Arm und links zieht nach, aber so habe ich dich nicht verstanden.)

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      • SMA
        Experte
        • 22.12.2012
        • 709

        #4
        Ich mache es minimal (also von aussen wird das sicherlich recht zeitgleich aussehen) frueher, ich Weiss nicht was das Textbuch der professionellen Trainer dazu sagt. Das muss natuerlich als Einheit ablaufen.

        Aber wie du schon sagst auf keinen Fall spaeter. Dann kannst du auch links gleich in die Hosentasche fassen

        Es gibt tausende Zeitlupen auf youtube bei denen man das ganz gut sehen kann.

        so zum Beispiel hier : http://www.youtube.com/watch?v=jHBMrIa_wwY

        Bis Sekunde 10 ist der Arm noch etwa parallel zur Grundlinie und geht nur sehr langsam vor, ab dann winkelt er ab und zieht in meinen Augen aktiv nach hinten.
        Man beachte dass der Mann den Treffpunkt noch anguckt wo die Schlagbewegung schon vorbei ist, GRANDIOS

        EDIT : oder hier http://www.youtube.com/watch?v=IOqKQJbtHQE da finde ich sieht man doch , dass die linke Hand minimal eher startet. Aber wer ist schon Roddick!
        Zuletzt geändert von SMA; 23.09.2013, 15:20.
        1 hand Rückhand gewinnt Sandplatz Grandslam

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        • Peter

          #5
          Zitat von SMA
          Was du einfach immer wieder einhaemmern musst ist die Tatsache dass man oberhalb des linken Arms ausschwingt, auch bei einer modernen abgeflachten Schwungkurve.
          Meiner Meinung nach stimmt das so nicht! Gerade die berühmte Scheibenwischervorhand wird deutlich tiefer, an der Hüfte, ausgeschwungen. Aber auch die meisten "Durchschnittsvorhände" - von Federer z.B. - schwingen am Oberarm aus, also eben NICHT oberhalb des Armes.

          Was die "Linker-Arm-Aktion" angeht, hatte ich mittlerweile einen regen Austausch mit diversen Trainern darüber. Mittlerweile glaube ich nicht mehr, dass man aktiv mit links irgendwas machen sollte, kein Nachhintenreißen oder Ähnliches. Falls man - wie ich - irgendwelche Unstimmigkeiten im Ausschwung hat, kann man die leicht beheben, indem man den Schläger einfach nur auffängt. Immerhin machen das auch einige ATP-Pros so, Wawrinka z.B., also scheint es zumindest kein großer Nachteil zu sein (auch wenn die meisten Pros das nicht machen).
          Zuletzt geändert von Gast; 13.04.2017, 17:12. Grund: Formatierung verbessert

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          • joysef

            #6
            Das Schlägerauffangen ist meiner Meinung nach eine sehr gute Technikanweisung, gerade bei langsamem Einschlagtempo. Der Nichtschlagarm muss auf jeden Fall "aus dem Weg", um die Oberkörperrotation nicht zu blockieren. Also Ellbogen anwinkeln und zumindest auffangbereit sein, auch wenn das Fangen bei höherem Tempo schwieriger wird. Ob der Schläger dann tatsächlich in der Hand landet, ist ja für die Schlagqualität völlig unerheblich. Hauptsache der Arm ist aus dem Weg und man lässt den Schläger locker zu Ende schwingen.

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            • proxtlin3r
              Neuer Benutzer
              • 26.10.2016
              • 15

              #7
              Hallo

              Versuche nicht über deinen Arm zu denken, was er tun soll, sondern achte darauf, wo er ist. Mit der Zeit wird dein Arm den optimalen, für dich, Platz finden. Du denkst doch auch nicht, damit du nicht stolperst, über deine Füße, wo sie beim Laufen sein müssen, oder?

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              • Pedro66
                Benutzer
                • 31.01.2014
                • 75

                #8
                Ich möchte mich korrigieren:

                - Wawrinka fängt den Schläger nur beim Traineren immer auf, im Match fast nie. Ist mir kürzlich erst aufgefallen.

                - @SMA: kürzlich habe ich ein Online-Tennis-Video gefunden, wo der Trainer (Top Speed Tennis, von dem ich viel halte) das Zurückreißen des Ellebogens explizit empfiehlt.

                - @proxtlin3r: Im Gegensatz zum Laufen, welches eine natürlicher Vorgang ist, den man schon von Kindheit an lernt und der zum "evolutionären Basisprogramm" gehört, bedeutete die Fähigkeit Tennis zu spielen für unsere Urahnen keinen Überlebensvorteil und man fängt auch nicht schon als Baby an, es zu lernen, weswegen man Laufen nicht unbedingt mit Tennisspielen vergleichen kann. Es wäre ja schön, wenn man beim Tennis alles automatisch richtig machen würde, aber das funktioniert - wenn überhaupt - nur bei Kindern.

                Wobei man beim linken Arm (der ja das Thema ist) noch mal zwischen zwei Aktionen unterscheiden muss:
                1. vorm Schlag parallel zur Grundlinie halten (was kaum jemand automatisch richtig macht)
                2. beim Schlag aus dem Weg ziehen (was die meisten wahrscheinlich automatisch richtig machen)
                Aber wenn ich nun feststelle, dass ich ein Problem habe, weil ich zu oft gekreuzt dastehe, ist es schon eine gute Idee, meiner Meinung nach, mir zu überlegen, was ich mit dem linken Arm macht, statt darauf zu warten, dass es irgendwann automatisch richtig wird. Nach einer Weile sollte die neu gelernte Bewegung dann natürlich automatisiert sein.

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                • gerho
                  Postmaster
                  • 10.02.2014
                  • 195

                  #9
                  zum linken Arm möchte ich folgendes sagen:

                  - das wichtigste ist aus meiner Sicht mal, dass er bei der Ausholbewegung mal mit dem Schläger (am Schlägerherz) mitgeht. warum? -> automatische Oberkörperrotation
                  - kommt es beim Ausschwung zum "Überkreuzen", dann ist das "Schlägerfangen" ein sinnvoller Tipp. ob er tatsächlich gefangen wird ist aber nicht so wesentlich

                  und auch wie ich weiter oben gelesen habe, ob de linke vor dem rechten Arm kommt ist aus meiner Sicht irrelevant: Die Bewegung beginnt aus den Beinen und dann kommt die Oberkörperrotation/Hüfte..sofern eben vorher die korrekte Vorbereitung erfolgt ist ;-)...die Hände folgen dann halt...

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                  • Pedro66
                    Benutzer
                    • 31.01.2014
                    • 75

                    #10
                    Zitat von gerho
                    zum linken Arm möchte ich folgendes sagen:

                    - das wichtigste ist aus meiner Sicht mal, dass er bei der Ausholbewegung mal mit dem Schläger (am Schlägerherz) mitgeht. warum? -> automatische Oberkörperrotation
                    - kommt es beim Ausschwung zum "Überkreuzen", dann ist das "Schlägerfangen" ein sinnvoller Tipp. ob er tatsächlich gefangen wird ist aber nicht so wesentlich

                    und auch wie ich weiter oben gelesen habe, ob de linke vor dem rechten Arm kommt ist aus meiner Sicht irrelevant: Die Bewegung beginnt aus den Beinen und dann kommt die Oberkörperrotation/Hüfte..sofern eben vorher die korrekte Vorbereitung erfolgt ist ;-)...die Hände folgen dann halt...
                    Ja, wahrscheinlich findet sich der korrekte Ablauf automatisch, wenn der Schläger aufgefangen wird, und ansonsten die Kinetische Kette stimmt. Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass fast alle Profis im Training den Schläger auffangen, auch wenn sie es im Spiel kaum noch machen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das ein Standardkonzept im Profitraining ist.

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                    • k61951618
                      Insider
                      • 04.06.2009
                      • 479

                      #11
                      Noch etwas bzgl. dem Nichtschlagarm (was auch beim einhändigen Schwung und Block Anwendung findet - allerdings wird bei der RH dadurch die Schulterrotation verlangsamt): https://en.wikipedia.org/wiki/Angula...gular_momentum
                      Zuletzt geändert von k61951618; 10.11.2017, 20:43.

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