Psychisches Versagen im Punktspiel

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  • Unvirtual
    Insider
    • 22.05.2013
    • 340

    Psychisches Versagen im Punktspiel

    Moin Leute,

    ich habe aktuell ein Problem was mich wahnsinnig macht...

    ...ich bin, normalerweise ein recht guter Spieler, druckvoll, offensiev, gerne auf Angriff...nur in den Punktspielen ist immer alles anders. Egal wie schlecht der Gegner ist, sobald ich durchziehe geht der Ball ins Netz oder an die Wand...ich bekomme einfach nichts geschafft und verliere die einfachsten Spiele gerne mal 1:6 1:6 Beinarbeit ist auch im Punktspiel fantastisch, nur ich kann einfach keinen Druck machen, sondern nur die Kugel reinmurmeln.

    Sobald ich am nächsten Tag dann wieder privat auf den Platz gehe ziehe ich wiedr voll durch und schlage einen Winner nach dem anderen.

    Ich kann mir nur vorstellen, dass es im Punktspiel irgendeine Form von Kopfsache ist, ich weiß nur nicht was ich ändern soll...solche Probleme hatte ich früher nicht...
  • Kluntje64
    Veteran
    • 29.07.2012
    • 1593

    #2
    Welche Klasse spielst du denn?
    Vielleicht ein wenig mehr Quotentennis?
    Als Gott die Frau erschaffene hatte sagte er zu Adam:
    Dahinten ist Gerste und Hopfen, mehr kann ich nicht für dich tun.

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    • Unvirtual
      Insider
      • 22.05.2013
      • 340

      #3
      Klasse ist bei unserer Mannschaft eigentlich nicht weiter die Rede, sind nur 2. Bezirksklasse, aber tatsächlich können wir sogar noch absteigen...

      ...aber darum geht es gar nicht, ich spiele im Punktspiel einfach nicht das Tennis, was ich sonst spiele und ich kann keine wirkliche Erklärung dafür finden...

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      • oliver.thome
        Insider
        • 10.03.2010
        • 383

        #4
        Das kenne ich, mir gehts derzeit ganz genauso. Freies Spiel, ohne Punkte - überhaupt kein Problem. Gehts dann aber um Punkte, geht bei mir gar nichts mehr.

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        • TiCar
          Insider
          • 15.07.2009
          • 317

          #5
          Das kommt mir doch bekannt vor - ein sogn. Trainingsweltmeister ;-)

          Bei meinem Bruder ist das gleiche zu beobachten. Im Training spielt er meist Traumtennis und so bald der erste Matchaufschlag geschlagen wird, macht es klick im Kopf und er bekommt es nicht mehr auf die Kette und verliert so gegen Spieler die er im Training teilweise echt unter den Tisch spielt.

          Besorge dir mal n Buch zur Tennis oder Sportpsyche, bzw. mache Konzentrationsübungen vor deinem Match und versuche dich frei vom Druck so wie im Training spielen zu müssen.

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          • Unvirtual
            Insider
            • 22.05.2013
            • 340

            #6
            Also, das Problem dabei ist, ich kenne alle Psychischen Themen etc...

            Ich habe bis ich 18 war auf sehr hohem nationalem Niveau gespielt, bis ich dann aus Gründen aufgehört habe. Jetzt wo ich nach 10 Jahren wieder angefangen habe läuft zwar langsam das Tennis wieder, aber wie gesagt, nur die Punktspiele gehen einfach nicht... und ich mache mich weder vor noch im Spiel verrückt wegen dem Gegner oder so...

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            • TiCar
              Insider
              • 15.07.2009
              • 317

              #7
              das hat selten was mit dem Gegner zu tun, sondern liegt in einem selber, dass man anderes Tennis spielt. Oft funktioniert es, wenn man die Arschlochvarianten fährt, d.h. mir geht alles am Arsch vorbei und ich spiele einfach nur Tennis, egal ob Verbandspiel oder nicht.

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              • Gamesverticker
                Benutzer
                • 18.03.2015
                • 85

                #8
                Gib dir selbst Zeit spiele unter "Wettkampf" Bedingungen Tuniere und sammle wieder Erfahrung je mehr Spiele du so auf dem Buckel haben wirst desto normaler kommen dir dann die "Punkt" Spiele wieder vor. Ist wirklich blöde wenn man es nicht abrufen kann wenn es nötig ist und man ärgert sich wirklich über sich selbst aber so ist da nun einmal du stehst da alleine aufm Platz und musst da alleine durch.
                Viel Glück und weitermachen!

                Der ganze "Mental" Quark ist wirklich zu komplex und wirklich immer unterschiedlich so das man da wohl niemals richtige Tips geben kann was bei einem hilft schadet dem anderen. Fakt ist Spass zu haben auf dem Platz hilft meistens und Spass kommt meistens durch gewinnen. Ich bin mittlerweile auf dem Platz um meinen dicken Arsch zu bewegen das ist immer mein 1stes Ziel. Das ich dann verliere oder gewinne ist mittlerweile sekundär. Gewinnen macht aber....

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                • lexi4berlin

                  #9
                  Am Sonntag beim Punktspiel habe ich nach 6:2 im ersten Satz im zweiten Satz einen Durchhänger gehabt. Offenbar wollte ich dann die zunehmenden Fehler vermeiden. Und geriet dadurch erst Recht in Rückstand. Meine Bank hat das zum Glück erkannt, mir gesagt, dass ich nicht mehr richtig durchschwinge und ich nicht ängstlich sondern mutig spielen soll, auch wenn ich mal Fehler mache.
                  Das habe dann gemacht und mit kraftvollem Zug wieder zu meinem Spiel gefunden und dann den Gegner auch besiegt.
                  Von alleine hätte ich diesen Mechanismus aber wahrscheinlich gar nicht erkannt...

                  Kommentar

                  • detomaso
                    Experte
                    • 04.02.2014
                    • 582

                    #10
                    Zitat von lexi4berlin
                    Am Sonntag beim Punktspiel habe ich nach 6:2 im ersten Satz im zweiten Satz einen Durchhänger gehabt. Offenbar wollte ich dann die zunehmenden Fehler vermeiden. Und geriet dadurch erst Recht in Rückstand. Meine Bank hat das zum Glück erkannt, mir gesagt, dass ich nicht mehr richtig durchschwinge und ich nicht ängstlich sondern mutig spielen soll, auch wenn ich mal Fehler mache.
                    Das habe dann gemacht und mit kraftvollem Zug wieder zu meinem Spiel gefunden und dann den Gegner auch besiegt.
                    Von alleine hätte ich diesen Mechanismus aber wahrscheinlich gar nicht erkannt...
                    Sehr ehrlich! Aber genauso kann man es tausendfach beobachten. Von aussen sieht man oftmals des Rätsels Lösung, wenn man selber auf dem Platz steht, manövriert sich auch der beste Spieler manchmal in einen Tunnel.

                    Kommentar

                    • SD26
                      Postmaster
                      • 15.01.2012
                      • 277

                      #11
                      Bei mir hat's in den letzten beiden Spielen eindeutig "klick" gemacht im Kopf. Ich spiele erst seit 4 Jahren Tennis (bin 32) aber das recht passabel. Bis dato war ich auch so ein Trainingsweltmeister... wenn's um nix ging gelang mir immer recht viel - auf meinem Niveau halt. In den Bewerbsspielen stellte ich mich teilweise an wie der erste Mensch.

                      Heuer ist meine dritte Meisterschaftssaison. Die ersten beiden Spiele habe ich gegen stärkere Gegner verloren und mich nicht sonderlich darüber gewundert, weil ich eigentlich eh fast immer verliere. ;-)

                      Dann musste ich vor zwei Wochen auswärts gegen einen vom ITN her deutlich besseren spielen. Beim Einspielen dachte ich noch: "der ist doch gar nicht so gut, wie kann der so einen guten ITN haben?" Im ersten Satz ging's munter hin und her bis zum 6:6 und dann im Tiebreak versagte ich. In der Pause versuchte ich mich nochmal zu motivieren und redete mir ein, dass ich die Partie noch drehen kann. Das half anscheinend super, denn ich war gleich mal 5:1 und 0:30 im Rückstand. Und dann kam endlich das, worauf mich hier viele immer hingewiesen haben und ich aber einfach mental nicht schaffen konnte. Ich wollte den Satz nicht 6:1 verlieren... ich wollte einfach noch ein oder zwei Games holen damit es nicht so übel aussieht. Und dann konzentrierte ich mich lediglich darauf, dieses zweite Game zu holen. Das gelang auch. Dann wollte ich das dritte Game holen, auch das gelang. Und irgendwie stand es dann am Ende des Satzes 7:5 für mich. Den dritten Satz habe ich nach dem gleichen Prinzip gespielt, Endstand 6:7, 7:5, 6:3.

                      Die Woche drauf habe ich dann wirklich nochmal versucht mit dieser Einstellung zu spielen. Nicht an die Sätze denken, nicht ans Endergebnis... sondern nur an den gerade zu spielenden Punkt. Ergebnis: 6:1, 6:1.

                      Vorgestern wieder ein Spiel gehabt - gegen einen ehrlicherweise doch schwächeren Gegner... aber auch hier stand dann plötzlich ein 6:0, 6:1 zu Buche.

                      Ich werde ab jetzt immer versuchen mich lediglich auf den aktuellen Ballwechsel zu konzentrieren und alles andere rundherum zu ignorieren. Momentan klappt es anscheinend, vielleicht wird's auch mal wieder anders. Ich hoffe nicht... aber es kann auf alle Fälle sein. Ich nehme nicht an dass ich ab jetzt alles gewinnen werde. Aber ich habe eindeutig das Gefühl dass ich viel fokussierter bin und besser spiele wenn ich nur an den jetzigen Ball denke und ihn so gut ich kann schlage.

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                      • Schmetterstop
                        Experte
                        • 27.12.2014
                        • 622

                        #12
                        Ich spiele seit 2010 Tennis. Davor nur in der frühen Jugend mal zwei Jahre mit der Wand gespielt.

                        Meiner Meinung nach hilft nur eins: Sich der Stress-Situation immer und immer wieder aussetzen. Sprich: so viele Wettkampfspiele wie möglich spielen.

                        Das trügerische ist nämlich, dass man die im Training verhauenen Bälle oft mental unter den Teppich kehrt und einem nur die paar Traumbälle im Kopf bleiben. Man entwickelt gewisser Maßen ein falsches Selbstbewusstsein. Im LK-Match rächt sich das ganz schnell. Deshalb ist ein Wettkampfspiel für mich auch der einzig wahre Indikator für die Spielstärke.
                        Yonex Ezone DR 100 + MSV Hepta Twist 1,25mm

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                        • Berni
                          Veteran
                          • 22.09.2008
                          • 1105

                          #13
                          Zitat von Schmetterstop
                          Das trügerische ist nämlich, dass man die im Training verhauenen Bälle oft mental unter den Teppich kehrt und einem nur die paar Traumbälle im Kopf bleiben. Man entwickelt gewisser Maßen ein falsches Selbstbewusstsein..
                          Wohl wahr. Ein extremes Beispiel ist ein Kumpel von mir, der solche "Traumbälle" im Training ab und an zelebriert ("Da schau her, solche Bälle spiele nur ich"). Dumm halt nur, dass die im Match kaum noch gelingen und sich dadurch ein solcher Frust einstellt, dass er austickt und die Leute nur noch den Kopf schütteln.

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                          • Enzian
                            Benutzer
                            • 11.05.2014
                            • 82

                            #14
                            Bitte kein Buch über Psyche kaufen.

                            Man muss sich seelisch auch nicht vorbereiten oder sonst was, man muss einfach locker bleiben und OHNE Erwartung loslegen.
                            Alle Gedanken vorab zerstören auch bei uns in der Mannschaft vielen ein gutes Spiel, erst seitdem wir Ihnen den Druck nehmen, ein zwei Bierchen vorher zum Beispiel geht's plötzlich...

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                            • Berni
                              Veteran
                              • 22.09.2008
                              • 1105

                              #15
                              Zitat von Enzian
                              Bitte kein Buch über Psyche kaufen.

                              Man muss sich seelisch auch nicht vorbereiten oder sonst was, man muss einfach locker bleiben und OHNE Erwartung loslegen.
                              Alle Gedanken vorab zerstören auch bei uns in der Mannschaft vielen ein gutes Spiel, erst seitdem wir Ihnen den Druck nehmen, ein zwei Bierchen vorher zum Beispiel geht's plötzlich...
                              Ist ja nett gemeint, aber irgendwann fallen dann dochmal solche Worte wie "Aufstieg" oder "Klassenerhalt" und schon ist ein gewisser Druck da. Den kann man einfach nicht so wegdiskutieren. Ein bisschen Druck schadet nicht, er darf halt nicht völlig lähmen.

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