Psychisches Versagen im Punktspiel

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  • RumsDi
    Veteran
    • 27.03.2010
    • 1525

    #31
    Vielleicht mal ein Blick von der anderen Seite: Ich spiele dieses Jahr so schlecht Tennis wie noch nie. Grundschläge sind total unterirdisch. Ich kann keinen langen Topspin Ball spielen. Nach maximal 5 Schlägen mache ich ein Fehler. Der erste Aufschlag ist im Verhältnis sehr gut, der zweite ein totaler Einwurf. Trotzdem habe ich dieses Jahr eine astreine Bilanz, was hauptsächlich am psychischen Versagen der Gegner liegt.

    Was ist also meine Taktik? Wie bringe ich den Gegner aus dem Konzept?
    Im Punktspiel spiele ich grundsätzlich nur Slice - Vorhand sowie Rückhand. Damit sind 99,9% der Gegner schon mal etwas irritiert. Sie müssen sich besser bewegen, mehr in die Knie. Einen Angriffsball auf einen Slice ist ein ganz anderer Schlag, als auf einen zu kurzen Topspin.
    Normalerweise läuft es so ab, das die Gegner ganz normal ihren Stiefel spielen. Nach ein paar Spielen, häufen sich die einfachen Fehler beim Gegner. Wenn dann der nächste Angriffsball ins Netz geht, wird das erste Mal laut geflucht. Dann kommt meistens eine kurze Phase in der der Gegner Bälle spielen will, die er eigentlich nicht kann. Das ist für mich der entscheidende Moment. Wenn ich da dagegen halten kann, ist das Spiel schon fast durch. Meistens führt das zu hohe Risiko zu noch mehrer Fehlern beim Gegner und die Spirale dreht sich weiter. Ist der erste Satz vorbei, habe ich den Gegner so eingenullt, dass er plötzlich auch Slice spielt
    Ich habe ihn also auf mein Niveau herunter gezogen und schlage ihn dann mit Erfahrung.
    Während der ganzen Zeit mehren sich auch die einfach Fehler beim Gegner, er wird nervöser, unkonzentrierter und regt sich mehr auf.

    Die Fehlerkette ist meistens die gleiche: einfache Fehler (durch zu viel Risiko) -> Nervosität + Druck -> noch mehr einfache Fehler.

    Keep it simple. "Flach" (einfach) spielen, hoch gewinnen
    Favorite Player: Fernando Verdasco
    "Play Hard, Go Pro!"

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    • Schmetterstop
      Experte
      • 27.12.2014
      • 622

      #32
      Zitat von RumsDi
      Vielleicht mal ein Blick von der anderen Seite: Ich spiele dieses Jahr so schlecht Tennis wie noch nie. Grundschläge sind total unterirdisch. Ich kann keinen langen Topspin Ball spielen. Nach maximal 5 Schlägen mache ich ein Fehler. Der erste Aufschlag ist im Verhältnis sehr gut, der zweite ein totaler Einwurf. Trotzdem habe ich dieses Jahr eine astreine Bilanz, was hauptsächlich am psychischen Versagen der Gegner liegt.

      Was ist also meine Taktik? Wie bringe ich den Gegner aus dem Konzept?
      Im Punktspiel spiele ich grundsätzlich nur Slice - Vorhand sowie Rückhand. Damit sind 99,9% der Gegner schon mal etwas irritiert. Sie müssen sich besser bewegen, mehr in die Knie. Einen Angriffsball auf einen Slice ist ein ganz anderer Schlag, als auf einen zu kurzen Topspin.
      Normalerweise läuft es so ab, das die Gegner ganz normal ihren Stiefel spielen. Nach ein paar Spielen, häufen sich die einfachen Fehler beim Gegner. Wenn dann der nächste Angriffsball ins Netz geht, wird das erste Mal laut geflucht. Dann kommt meistens eine kurze Phase in der der Gegner Bälle spielen will, die er eigentlich nicht kann. Das ist für mich der entscheidende Moment. Wenn ich da dagegen halten kann, ist das Spiel schon fast durch. Meistens führt das zu hohe Risiko zu noch mehrer Fehlern beim Gegner und die Spirale dreht sich weiter. Ist der erste Satz vorbei, habe ich den Gegner so eingenullt, dass er plötzlich auch Slice spielt
      Ich habe ihn also auf mein Niveau herunter gezogen und schlage ihn dann mit Erfahrung.
      Während der ganzen Zeit mehren sich auch die einfach Fehler beim Gegner, er wird nervöser, unkonzentrierter und regt sich mehr auf.

      Die Fehlerkette ist meistens die gleiche: einfache Fehler (durch zu viel Risiko) -> Nervosität + Druck -> noch mehr einfache Fehler.

      Keep it simple. "Flach" (einfach) spielen, hoch gewinnen
      Verdammter Tennis-Troll!
      Kenne so einen, der mal bei uns im Verein gespielt hat. Für jeden Gegner die reinste Freude!
      Yonex Ezone DR 100 + MSV Hepta Twist 1,25mm

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      • RumsDi
        Veteran
        • 27.03.2010
        • 1525

        #33
        In den letzten drei Spielen, habe ich glaube ich nicht einen einzigen Winner gespielt (ausgenommen Aufschlag und Stopp).
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        • ardet4
          Experte
          • 18.09.2010
          • 584

          #34
          Darf ich fragen in welchem LK-Bereich du spielst, RumsDi? Rein vom Eindruck hier im Forum hätte ich dich auf 5-6 geschätzt, was deine Schilderung noch lustiger macht

          Ontopic: Bei mir läuft es diesjahr sehr gut. Spiele etwas geduldiger und smarter als früher und habe sofort bisher alles gewonnen.
          Blade 93 BLX2 // Beast XP 1.25 // Tourna Grip

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          • TiCar
            Insider
            • 15.07.2009
            • 317

            #35
            Kann nur im unteren LK Bereich (<LK10) sein, weil so ein Gegner wäre mir eine Freude und würde ich vom Platz schießen. Ist mir doch sowas von Latte ob ich die Vorhand/Rückhand auf einen Topspin oder Slice reinzimmer

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            • Kluntje64
              Veteran
              • 29.07.2012
              • 1593

              #36
              Bei uns Senioren erlebt man immer wieder das der, der den sicheren Ball spielt auch den Punkt macht. Man muss eben arbeiten. Mir pers. ist das mittlerweile auch Latte, ein bisschen mehr Spinn, höher und länger reicht in der Regel aus um den Schubsern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Meistens können die dann auch nichts mehr nachlegen.
              Als Gott die Frau erschaffene hatte sagte er zu Adam:
              Dahinten ist Gerste und Hopfen, mehr kann ich nicht für dich tun.

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              • bodo
                Postmaster
                • 04.10.2013
                • 206

                #37
                Ich glaube das hängt auch von den Temperaturen ab. Unser erstes Spiel war bei starkem Wind und Temperaturen von ungefähr 8 Grad Celsius. Da ist mit dem Dunlop Tournament nur wenig anzufangen und wenn du einen guten Slice spielen kannst, ist es dann fast unmöglich, einen guten Topspin anzubringen. Bedingt wird das auch durch den Platz, der bei dieser Witterung recht feucht und weich ist. Unter den Ball kommt man dann fast gar nicht mehr
                Jeder ist seines Glückes Schmied. Manche hauen sich aber auf die Hände.

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                • Berni
                  Veteran
                  • 22.09.2008
                  • 1105

                  #38
                  Zitat von Kluntje64
                  Bei uns Senioren erlebt man immer wieder das der, der den sicheren Ball spielt auch den Punkt macht. Man muss eben arbeiten. Mir pers. ist das mittlerweile auch Latte, ein bisschen mehr Spinn, höher und länger reicht in der Regel aus um den Schubsern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Meistens können die dann auch nichts mehr nachlegen.
                  Ist so. Ist auch der Grund, warum ich deswegen das Doppel bevorzuge. Da kann ich dieser Spezies die Bälle öfter um die Ohren hauen. Dieses permanente Ballgeschiebe nervt mich, eben, weil es sich kaum vermeiden lässt und man gezwungen wird, es mitzumachen.

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                  • TiCar
                    Insider
                    • 15.07.2009
                    • 317

                    #39
                    Naja, da muss aber jemand schon gut sein, d.h. guten Aufschlag haben, um auf den langen Topspin Return einen brauchbaren Slice anzubringen, oder direkt als Return so ein Slice anzubringen, den man dann nicht gleich mit nem langem Topspin beantworten kann.
                    Habe ich bisher ganz ganz selten erlebt und wie gesagt eigentlich nur ab LK6 aufwärts und dann ist der Junge einfach gut und brauch gar kein Slice in der Masse zu spielen, weil er ganz sicher auch noch andere gute Schläge hat :-)

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                    • ardet4
                      Experte
                      • 18.09.2010
                      • 584

                      #40
                      Zitat von TiCar
                      Kann nur im unteren LK Bereich (<LK10) sein, weil so ein Gegner wäre mir eine Freude und würde ich vom Platz schießen. Ist mir doch sowas von Latte ob ich die Vorhand/Rückhand auf einen Topspin oder Slice reinzimmer
                      Kenne auch Leute mit einer deutlich einstelligen LK, die so sehr erfolgreich spielen.
                      Blade 93 BLX2 // Beast XP 1.25 // Tourna Grip

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                      • kadauz
                        Insider
                        • 12.07.2013
                        • 327

                        #41
                        Zitat von Schmetterstop
                        Vielleicht der einzige Punkt, in dem ich leicht widersprechen würde. Je nach Persönlichkeit kann es sehr hilfreich sein Emotionen zu zeigen und damit das Adrenalin hoch zu halten. Positive Emotionen können bestimmte Punkte wichtiger erscheinen lassen, als sie eigentlich sind. Der Gegner, der den Punkt verloren hat, kann sich duch deine positiven Emotionsausbrüche dazu verleiten lassen sich in der Rolle des Unterlegenen zu sehen.
                        ...aber das hat, meiner Erfahrung nach, sehr viel mit der Persönlichkeit der Spieler zu tun. Es ist schwierig hier zu generalisieren.

                        Sowas ist natürlich immer ganz individuell.

                        Natürlich kann man durch positive Gefühlsausbrüche sich selbst pushen und/oder den Gegner damit verunsichern. Allerdings denk ich während des Spiels erst garnicht so weit. Ich will mich auch nicht auf den Gegner groß einlassen, sondern mein Spiel durchziehen. (wenns klappt, wenn nicht wird umgestellt).
                        Was bei mir noch dazukommt ist, dass wenn ich positiv emotional werde, auch viel anfälliger für negative Emotionen bin. Deshalb lieber garkeine.
                        Beim Training bin ich aber auch anders, da fliegen schonmal die Fetzen. Im Wettkampf bin ich wie ausgewechselt.

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                        • RumsDi
                          Veteran
                          • 27.03.2010
                          • 1525

                          #42
                          Ich mache den Eindruck als hätte ich LK 5-6? Vielleicht von hinten...

                          Erfahrungsgemäß klappt die Taktik bei zweistelligen LKs noch. Danach musst du schon einen extrem guten Slice spielen.

                          Den meistens Hobbyspieler fehlt einfach die Geduld. Dazu kommt noch etwas Selbstüberschätzung und der Drang schöne Bälle zu spielen. Wenn die 6x im Jahr ein Medenspiel machen, sind die komplett kopflos und überhastet. Als müssten sie irgendwem irgendetwas beweisen. Dabei verstehen die meisten nicht, dass sowohl ein eingesprungener Vorhand-Winner mit 200 km/h, als auch ein unforced Error jeweils nur ein Punkt bringen. Das muss man ausnutzen!
                          Ist doch wunderbar, wenn der Gegner vom Platz geht und sich fragt, was gerade passiert ist...
                          Favorite Player: Fernando Verdasco
                          "Play Hard, Go Pro!"

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                          • detomaso
                            Experte
                            • 04.02.2014
                            • 582

                            #43
                            Bei uns im Verein ist ein 44 jährigem Spieler mit LK 6, der früher Bundesliga gespielt hat. Er hat vor Saisonbeginn eine Wette abgeschlossen, dass er im Spiel soweit möglich nur Vor/Rückhand Slice spielt und kein Dpiel verlieren wird ( Bezirksliga). Bis dato hat er recht! 3 Siege. Er spielt allerdings den Slice links rechts genau in die Ecken- zwischendurch einen Stopp. Da verlieren die meisten Spieler nach dem 3. Spiel die Geduld. Und diese flachen (perfekten)Slice muss man erst mal attackieren.

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                            • Berni
                              Veteran
                              • 22.09.2008
                              • 1105

                              #44
                              Zitat von RumsDi
                              Den meistens Hobbyspieler fehlt einfach die Geduld. Dazu kommt noch etwas Selbstüberschätzung und der Drang schöne Bälle zu spielen. Wenn die 6x im Jahr ein Medenspiel machen, sind die komplett kopflos und überhastet. Als müssten sie irgendwem irgendetwas beweisen.
                              Wohl wahr, wohl wahr...

                              Kommentar

                              • TiCar
                                Insider
                                • 15.07.2009
                                • 317

                                #45
                                Zitat von detomaso
                                Bei uns im Verein ist ein 44 jährigem Spieler mit LK 6, der früher Bundesliga gespielt hat. Er hat vor Saisonbeginn eine Wette abgeschlossen, dass er im Spiel soweit möglich nur Vor/Rückhand Slice spielt und kein Dpiel verlieren wird ( Bezirksliga). Bis dato hat er recht! 3 Siege. Er spielt allerdings den Slice links rechts genau in die Ecken- zwischendurch einen Stopp. Da verlieren die meisten Spieler nach dem 3. Spiel die Geduld. Und diese flachen (perfekten)Slice muss man erst mal attackieren.
                                Da gebe ich dir recht - aber ist auch nur Bezirksliga Ich bin 43 und habe früher auch Bundesliga gespielt und jetzt halt wegen massiven Knieproblemen auch nur noch H30 Bezirksliga - da geht so Slice schon relativ gut, um den Gegener zum Verzweifeln zu bringen Wobei mein Slice grottig ist.
                                Wenn ich das aber bei den WTB Meisterschaften Herren machen würde, gegen gegnerischer LK 5,6,7,8 dann schepperts im Karton und ich gehe vermutlich 1:6 1:6 vom Platz

                                Wir haben im Verein ein Herr (Nr1 vom Verein) mit LK7, Tendenz zu LK6. Er spielt Rückhand ausschließlich nur Slice mit ganz fies eingestreuten Stops - nicht zu erkennen. Die letzten 3 Jahre konnte ich ihn immer bei den Clubmeisterschaften schlagen und habe nicht mehr wie 5 Spiele in 2 Sätzen abgegeben.

                                Ist alles relativ - wollte nur sagen, dass man ab einer bestimmten Spielstärke mit Slice einfach kein Blumentopf gewinnt.

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