Defensiver Gegner - Welche Taktik?

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  • Claus

    #16
    also sehe ich

    das richtig, dass hier nur Spielertypen anwesend sind, die selbst nur druckvolles schönes Tennis spielen und permanent Gewinnschläge anbringen ?

    Bißchen provokativ, aber so ist es doch eher selten in den nicht ganz so hohen Klassen.

    Ich selbst würde mich schon als Bringertyp bezeichnen, sicherer Rückhand Slice, normale Vorhand, guter Volley, aber scheiß Aufschlag.

    Ich kenne halt meine Schwächen und versuche daher recht fit zu sein und mehr die läuferische Komponente zu nutzen. Was dann ja auch irgendwo als Stärke zu sehen ist. Bring mal ganz viele Bälle zurück, dann noch mit einer guten Länge, auch nicht so einfach.

    Tennis kann man auf unheimlich viele Arten spielen. Ich gewinne halt lieber als zu verlieren, klappt auch nicht immer, aber wenn es genügt, hat man es auch irgendwo verdient.

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    • Berni
      Veteran
      • 22.09.2008
      • 1105

      #17
      Zitat von Claus

      Tennis kann man auf unheimlich viele Arten spielen. Ich gewinne halt lieber als zu verlieren, klappt auch nicht immer, aber wenn es genügt, hat man es auch irgendwo verdient.
      Das bezweifelt ja auch keiner, nur soll es auch Spaß machen. Wenn so ein Ball- und Lobschieber kommt und gewinnt, kein Problem, aber das ändert halt nichts an der Tatsache, dass es mir subjektiv nicht gefallen hat.
      Es geht also nicht darum, ob verdient oder nicht, mich befriedigt dies halt nicht. Dies darf jeder gerne anders sehen.

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      • tennishugendubel
        Postmaster
        • 29.02.2016
        • 259

        #18
        @Claus, so wie du dich beschreibst, zähle ich dich nicht zu den typischen "Bringern, Löfflern"
        Man kann auch nur so spielen wie man kann.

        Bsp.: Bei meinem Verbandsrundenspiel letztes WE war mein Gegner nicht nur 15 Jahre jünger, er hat auch ungefähr doppelt so schnell geschossen als es mir möglich ist. Den gegebenen Umständen entsprechend war ich in der Defensive und habe überhaupt erst mal versucht die Bälle richtig zu berechnen, zu koordinieren, und sie dann oft als Slice
        aber auch irgendwie zurückzubringen. Bin ich jetzt ein BRINGER ??

        Ich glaube, es geht hier um ganz andere Typen .Spieler die nur darauf aus sind das Spiel des Gegners zu zerstören, sich auch noch darin weiden.
        Manche könnten auch anders spielen, zeigen sie es im training doch immer wieder.
        Denen das Gewinnen über Alles geht, die Ästhetik des Tennissports geht an ihnen vorbei.
        Genauso schlimm find ich wenn manche gar nicht erst versuchen den einen oder anderen
        Schlag richtig zu lernen.
        Aber über ein gewisses Niveau kommen diese Spieler dann auch nicht. Ob es für denjenigen befriedigend ist, muß jeder selbst entscheiden.

        Ich bin da eher bei @Berni und den meisten anderen ( Selbst wenn ich wüsste, nur mit
        Mondbällen zu gewinnen, würde ich es nicht andauernd anwenden )

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        • xunzi
          Postmaster
          • 28.06.2007
          • 165

          #19
          Zitat von tennishugendubel

          Bsp.: Bei meinem Verbandsrundenspiel letztes WE war mein Gegner nicht nur 15 Jahre jünger, er hat auch ungefähr doppelt so schnell geschossen als es mir möglich ist. Den gegebenen Umständen entsprechend war ich in der Defensive und habe überhaupt erst mal versucht die Bälle richtig zu berechnen, zu koordinieren, und sie dann oft als Slice
          aber auch irgendwie zurückzubringen. Bin ich jetzt ein BRINGER ??
          Den Fall hatte ich am Wochenende auch. Normalerweise nutze ich jede Möglichkeit um anzugreifen. Mein Gegner hat aber dermaßen auf die Kugel eingeprügelt, dass ich gar nicht anders konnte, als größtenteils zurückzuslicen. Ich habe zwar nicht geschubst, konnte aber zu keiner Zeit aktiv das Spiel gestalten.
          Wenn ich in einem normalen Spiel vllt. 20 Winner schlage habe ich in diesem Spiel keine 5 zustande gebracht.
          Ich habe dann letztendlich gewonnen, weil ich häufiger den Ball einmal mehr rüberbekommen habe. Weder dem Gegner noch mir hat es sonderlich Spaß gemacht.
          Wenn man eine Katze auseinandernehmen will, um zu sehen, wie sie funktioniert, hat man als erstes eine nicht funktionierende Katze in den Händen.

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          • Knipser
            Experte
            • 26.12.2015
            • 757

            #20
            Immerhin geht es bei den meisten Spielern im Verband um den Spaß an der Sache und nicht um den Lebensunterhalt. Dann wärs nämlich ernst mit der Spieltaktik.

            Meistens spielt man doch auch in der Regionalliga nur "rund um den Kirchturm" und da muss man vielleicht einfach mal ein paar Niederlagen gegen den guten Bringer aushalten. Von mir bekommt er jedenfalls kein Bier spendiert.....
            Prince POG 107
            Solinco Hyper G DT37

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            • Claus

              #21
              @tennishugendubel

              jetzt hatte ich gestern so schön geantwortet, aber aus welchen Gründen auch immer wurde es hier nicht gepostet. Hoffe diesmal klappt es.

              Also ich denke ich kann schon Tennis spielen (LK15 ist jetzt nicht der Knaller, aber auch nicht so schlecht), mein Aufschlag ist wirklich unterirdisch, aber sonst klappt es schon ganz gut.

              Ich beobachte das ja auch in Medenspielen, gerade Spieler die eher an den hinteren Positionen spielen versuchen halt das Beste aus ihren (limitierten) Möglichkeiten herauszuholen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die nicht auch gerne mal einen schönen direkten Punkt machen wollen, aber es geht halt nicht und dann kommt kein schönes Tennis heraus.

              Meine schönsten Punkte oder sagen wir da wo es wirklich nach Tennis aussieht ist wenn ich am Netz bin. Da fühle ich mich wohl, besonders im Doppel. Ansonsten kann das für Außenstehende schon auch manchmal recht defensiv aussehen.

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              • kobra9
                Neuer Benutzer
                • 18.05.2017
                • 3

                #22
                Zuerst mal ein Hallo in die Runde. Nach jahrelangem Mitlesen möchte ich mich jetzt auch mal aktiv am Forum beteiligen.

                Ich bin ehrlich gesagt etwas erstaunt wie viele doch hier den Spaß am Spiel dem Gewinnen vorziehen. Ich persönlich habe am meisten Spaß wenn ich dazu beitragen kann, dass meine Mannschaft am Ende des Tages gewinnt.

                Vor zwei Jahren hatte ich es mit einem der sogenannten Defensivspieler zu tun. Der war gut zu Fuß und hat meine Bälle fleißig zurück geschubst. Imersten satz hatte ich ihn mit druckvollem Spiel gut im Griff und gewann 6:1. ImVerlauf des zweiten Satzes verließ mich dann die Sicherheit und mehr und mehr Bälle landeten im Aus. Da stand es dann auch schon 6:7. Meine Unsicherheit nahem zu und ich wollte trotzdem weiter druckvoll spielen weil ich ja der "bessere" Tennisspieler war. Beim Stand von 1:4 nahm ich mir ein Pinkelpause um mich zu sammeln. Ein befreundeter Tennistrainer sagte mir auf der Toilette. Wenn Du so dämlich weiter spielst ist das Match in 10 Minuten vorbei. Riskier einfach weniger und halte den Gegner etwas in Bewegung. Das wird eine lange und zähe Angelegenheit aber Du wirst gewinnen. So kam es dann auch. Es dauerte noch eine Stunde und ich gewann im 3. Satz 6:4.

                Im Letzten Jahr(Herren 50 BOL) hatte ich ganz viel Spaß in einem Match. Mein Gegner und ich spielten harte unddruckvolle Bälle und es war eine Augenweide. Leider stand es nach 20 Minuten 0:5. Mein Gegner hatte etwas mehr Spaß an dem Spiel als ich. Also mutierte ich zum defensiven Bringer und nahm aus jedem Ball das Tempo ohne die Länge zu vernachlässigen. Je länger das Spiel dauerte umso müder wurde mein Gegner jeden tiefen Slice von mir wieder mit Leben zu erwecken. Ergebnis 1:6, 6:4 und den Champer 10:1. Auch defensives Spiel kann Spaß machen.

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                • Claus

                  #23
                  Ich behaupte jetzt auch einfach mal, wenn man gegen einen Bringer verliert, der wirklich nicht mehr kann als alle Bälle einfach nur rüber zu schubsen und gut zu laufen, dann ist man einfach nicht gut genug.

                  Ein guter Spieler setzt den Bringer so unter Druck, dass irgendwann einfach die Bälle immer kürzer werden oder er sie gar nicht mehr erreicht. Und wenn das nicht klappt, dann muß man sich halt quälen.

                  Ich finde es macht einen guten Spieler aus, auch mal den Plan zu ändern und nicht einfach nur mit aller Gewalt seinen Stiefel durch zu ziehen.

                  Kommentar

                  • Hawkeye2
                    You cannot be serious !!!
                    • 26.04.2002
                    • 3277

                    #24
                    Bringer

                    Hi,

                    Bringer haben einen großen Vorteil:
                    sie zwingen uns, ein besserer Tennisspieler zu werden.

                    Entweder muss ich besser "bringen/laufen" können als er oder aber meine Punkte anders machen, z.B. durch Volleys/Überkopfbälle.

                    Reine Bringer laufen gerne rechts/links, aber nicht so gerne vor und zurück.
                    Abwechselnde lange und kurze Bälle können ihn ärgern.

                    Ansonsten komme ich nicht umhin mich zu fragen, wie ich Punkte gegen ihn verliere bzw. gewinne.

                    Wenn mir die spielerischen Möglichkeiten am Netz oder die Winner fehlen kann ich nur laufen und bringen und auf's Beste hoffen...

                    Ich persönlich verliere lieber in dem Bewusstsein, vernünftiges Tennis gespielt zu haben als mit Ball über die Schnur zu gewinnen.

                    Nur so kann sich auf Dauer vernünftiges Tennis entwickeln.

                    Habe ich erst einmal angefangen, mit dem Kollegen auf der anderen Seite mitzulöffeln komme ich garantiert für den Rest des Matches nicht mehr in den Schlag.

                    Gruß

                    Kommentar

                    • Prostaff73
                      Experte
                      • 28.10.2007
                      • 755

                      #25
                      ich bin eher ein defensiver Spielertyp und gebe dem Gegner gerne die Gelegenheit den Fehler zu machen, auch deshalb weil mir einfach der Punch fehlt.
                      Hierzu spiele ich bestenfalls aber nicht einfach nur zurück, sondern versuche den Gegner mit hohen und langen Bällen zu beschäftigen, oder auch einmal zu einem unüberlegten Angriff einzuladen.
                      Wenn ich so etwas wie "reinlöffeln" oder "Bringer" lese, finde ich das schon beinahe unsportlich. Ich bezeichne einen Hardhitter doch auch nicht als "Kloppochse".
                      Es sind unterschiedliche Strategien und Tennis findet bekanntermaßen stark zwischen den Ohren und nicht nur auf dem Platz statt. Mein Spiel beruht auf einer oder mehreren Taktiken und Möglichkeiten. Es erfordert eine Menge Disziplin und Selbstbeherrschung. Spaß macht es doch auch, die Schwäche im Spiel des Gegners zu finden und diese zu bearbeiten. Sofern ähnlich gute Spieler aufeinander treffen kommt es doch besonders auf die Strategie an. Für mich zählt auch das Selbstbewusstsein, also die Frage: was kann ich besonders gut, wo sind meine Stärken und Schwächen, und was leite ich daraus ab. Wenn die Antwort dann ist: ich kann schnell spielen, dann ist das reichlich dürftig nach meinem Geschmack.
                      Wie dem auch sei: ich nehme es immer sportlich. Der Bessere wird in der Regel gewinnen. Wobei besser hier für mich das Gesamtpaket eines Spielers beschreibt.

                      Kommentar

                      • Daniel-GSM
                        Postmaster
                        • 20.07.2016
                        • 281

                        #26
                        Die Devensiv Spieler trifft man meistens in kleinen Vereinen :-)
                        Alles Spielpraxis wenn man die Grunschläge beherrscht und etwas die Bälle auch in den Längen verteilt sollte es kein Problem sein.
                        Babolat Sensor / RDC Babolat / Wilson Pro Staff / Saite VS Team Alupower

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                        • detomaso
                          Experte
                          • 04.02.2014
                          • 582

                          #27
                          Ich bin seit über 35 Jahren Zuschauer beim Tennis. Mein Sohn hat Tennis von der Pike auf erlernt und spielt eine ordentliche Kugel. Bei all den vielen Beobachtungen fiel mir auf, dass bis zu einer gewissen Spielklasse defensive Spieler meist als Gewinner hervorgehen. Ab einer gewissen Spielklasse kommt auch die Erfahrung dazu, einen defensiven Spieler mit Geduld zu begegnen und auf seine Chance zu warten- diese dann jedoch konsequent abzuschließen. Mir fällt aber auch auf, dass geschätzt nur 10% einen Winner schlagen können, der Rest muss oftmals sein Spiel wieder von vorne aufbauen.

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                          • Berni
                            Veteran
                            • 22.09.2008
                            • 1105

                            #28
                            Zitat von Hawkeye2
                            Hi,

                            Bringer haben einen großen Vorteil:
                            sie zwingen uns, ein besserer Tennisspieler zu werden.


                            Gruß
                            Den Zwang verspüre ich persönlich nicht. Ich werde auch meine Philosophie deswegen nicht ändern. Daher setze ich verstärkt auf Doppel oder schnelle Böden und gut ist. Damit ist das "Problem", wenn es denn eines ist, zum grösstenteil erledigt.

                            Kommentar

                            • Unvirtual
                              Insider
                              • 22.05.2013
                              • 340

                              #29
                              Also ich hatte gestern auch so einen Gegner, erster Satz 0:2 für mich, er hört auf "richtiges" Tennis zu spielen und murmelt die Bälle nur noch rüber.

                              Ich habe alles versucht, harte Schläge, direkte Winner, ihn ans Netz zu locken etc.

                              Am Ende verlor ich den ersten Satz 5:7...fehlte ein bisschen Glück für den Sieg...

                              Ich muss sagen, ich bin einfach nicht gut genug um einen solchen Spieler an die Wand zu spielen. Sprich harte, perfekt gesetzte Winner kommen bei mir nicht zuverlässig genug.

                              Im zweiten Satz verlor ich dann ehrlich gesagt die Lust mich weiter kaputt zu machen, um mit viel Glück und extrem viel Körpereinsatz es eventuell noch zu drehen. Also spielte ich gelangweilt sein Murmeltennis mit, Bewegung gleich null, ausholen musste man auch nicht...topspin aus dem Handgelenk Naja, verlor natürlich 3:6 den zweiten Satz auch...habe mir dennoch einen Dummen Spruch dem Gegner über erspart...ich glaube er wusste selbst wie peinlich seine Vorstellung war...

                              Auf jeden Fall finde ich das Verhalten so zu spielen abscheulich und hat in meinen Augen nichts mit Tennis und Fairness zu tun.

                              Kommentar

                              • falkenmond
                                Insider
                                • 20.05.2007
                                • 325

                                #30
                                Also ich würde jetzt nicht sagen, daß es unfair ist...daß es mit schönem Tennis nichts zu tun hat stimmt schon.
                                Wenn ich merke, daß mein Gegner mit "lauwarmen" Bällen nichts anfangen kann und das Konzept konstant zum Erfolg führt, dann feuer ich auch die ganze mögliche Palette von Mondbällen, kurze/lang weiche Slice und toten Bällen in die Platzmitte ab.
                                Es ist nicht schön, aber wenn mein Gegner darauf taktisch und spielerisch keine Antwort hat, ist das sein Problem.
                                Ich gewinne lieber mit "Scheißtennis" und entschuldige mich nacher, als daß ich in Schönheit sterbe.

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