Schadenfreude des Gegners

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Maseltov
    Neuer Benutzer
    • 28.07.2017
    • 1

    Schadenfreude des Gegners

    Liebe Tennisfreunde!

    Ich bin neu hier im Forum und darf mich erst einmal kurz vorstellen. Ich bin Anfang 20 und spiele nun ca seit 10 Jahren aktiv im Verein Tennis, wobei ich schon davor im Kindesalter (5 Jahre ca.) angefangen habe, erste Schläge zu spielen

    Ich habe bis dato jedes Jahr Meisterschaft und auch die letzten Jahre Wintercup gespielt. Meine Spielstärke ist momentan auf einem Hoch und beträgt ca. (da ich aus Österreich komme) ITN: 4,8
    Ich weiß nicht, ob es in Deutschland auch den ITN gibt oder ein anderes Spielstärkesystem, dazu habe ich mich leider zu wenig informiert.
    Also somit bin ich "mittlerer Fortgeschrittener solider Spieler mit viel Spielwitz", wie ich mich bezeichnen würde.

    Nun zur eigentlichen Sache: Mir ist in vielen Matches immer wieder (sei es eine normale Hobbypartie mit Kollegen oder aber vlt. auch Meisterschaft) aufgefallen, dass ich sehr sensibel darauf reagiere, wenn sich mein Gegner pusht, wenn ich (oder mein Partner im Doppel) einen Fehler macht.
    Grundsätzlich stört es mich glaube ich beim Einzel nicht so sehr wie beim Doppel, aber darüber müsste ich genauer nachdenken. Jedenfalls vergeht mir da manchmal echt die Lust auf weitere Ballwechsel, vor allem dann, wenn ich weiß, dass es ein seeehr leichter Fehler war von mir (z.B. ich schlage auf, laufe ans Netz, mein Gegner retourniert den Ball solide, aber nicht wirklich gefährlich und ist für mich relativ leicht abzuvollieren, aber ich mache trotzdem einen Fehler...)

    Abgesehen davon (was ich aber mittlerweile eh besser in den Griff bekommen habe), dass ich mich über mich selbst ärgere bei diesem Ball ist die Ärgernis über meinen Gegner noch größer, der sich über meinen Fehler freut, als hätte er einen Winner gemacht...
    Ich finde es nicht schlimm, wenn der Ballwechsel bis zum Fehler meinserseits stark gespielt war und mein Gegner sogar schwierige Bälle abgewehrt hat, aber bei so kurzen Ball sich die Faust zu zeigen und dem Gegner so "verdeutlichen" wer Herr am Platz ist, ist respektlos !!!wenn es auf Dauer geschieht!!! ... hatte mal einen Vorfall bei einer Hobbypartie, bei der ich mit meinem Partner 4:1 vorne lag und 3 Volleyfehler auf die Netzkante hintereinander machte... jedes Mal kam ein Comon und die Faust - auf sowas Pfeif ich...

    Apropos Winner: Ich bin, soweit ich weiß, ein Spieler, der sich über Punkte meinerseits (Winner) freut, es aber außer, wenn der Spielstand ganz eng ist, nicht extrem rauslasse. Ich freue mich innerlich über den Punkt und denke mir, dass mir der Schlag gut gelungen ist und genieße den Ball vlt. mit einem kleinen Lächeln (wenn überhaupt).

    Es stört mich vor allem bei Leuten mehr, die ich kenne und wenn es nur die Hobbypartie ist... Ich spiele Meisterschaft, und da geht es um etwas mehr als nur Hobbyspiele, deswegen brauch ich bei Hobbypartien nicht auch noch so viel Ehrgeiz, jedoch widerfährt mir dieser des Gegners auf unangenehme Weise eben manchmal...
    Ich finde sowas, wenn es mehrmals im Spiel auf einen leichten Fehler als Reaktion geschieht, wirklich respektlos, auch wenn mich mein Gegner bei schönen Punkten auch lobt und ansonsten auch Fair ist...

    Bin ich diesbezüglich zu sensibel, bzw könnt ihr mir Tipps geben, wie ich mich mehr aufs Spiel konzentrieren kann, auch wenn so etwas vorfällt?
    Geht es nur mir so, habt ihr ähnliche Erfahrungen? Würde mich über eure Kommentare freuen.

    LG Maseltov
  • Kluntje64
    Veteran
    • 29.07.2012
    • 1593

    #2
    Ja, du bist zu sensibel.
    Ich denke nicht das deine Gegner deine Fehler bejubeln, es handelt sich meiner Meinung nach eher darum sich selbst zu pushen. Es gibt sicherlich
    Spieler die mal drüber hinaus schießen, aber ich denke das ist eine überschaubare Minderheit.
    Allein mit diesem Gedankengang kannst du doch das/dich doch schnell in den Griff kriegen.
    Als Gott die Frau erschaffene hatte sagte er zu Adam:
    Dahinten ist Gerste und Hopfen, mehr kann ich nicht für dich tun.

    Kommentar

    • Berni
      Veteran
      • 22.09.2008
      • 1105

      #3
      Zitat von Maseltov
      Liebe Tennisfreunde!

      Nun zur eigentlichen Sache: Mir ist in vielen Matches immer wieder (sei es eine normale Hobbypartie mit Kollegen oder aber vlt. auch Meisterschaft) aufgefallen, dass ich sehr sensibel darauf reagiere, wenn sich mein Gegner pusht, wenn ich (oder mein Partner im Doppel) einen Fehler macht.
      Grundsätzlich stört es mich glaube ich beim Einzel nicht so sehr wie beim Doppel, aber darüber müsste ich genauer nachdenken. Jedenfalls vergeht mir da manchmal echt die Lust auf weitere Ballwechsel, vor allem dann, wenn ich weiß, dass es ein seeehr leichter Fehler war von mir (z.B. ich schlage auf, laufe ans Netz, mein Gegner retourniert den Ball solide, aber nicht wirklich gefährlich und ist für mich relativ leicht abzuvollieren, aber ich mache trotzdem einen Fehler...)

      Abgesehen davon (was ich aber mittlerweile eh besser in den Griff bekommen habe), dass ich mich über mich selbst ärgere bei diesem Ball ist die Ärgernis über meinen Gegner noch größer, der sich über meinen Fehler freut, als hätte er einen Winner gemacht...
      Ich finde es nicht schlimm, wenn der Ballwechsel bis zum Fehler meinserseits stark gespielt war und mein Gegner sogar schwierige Bälle abgewehrt hat, aber bei so kurzen Ball sich die Faust zu zeigen und dem Gegner so "verdeutlichen" wer Herr am Platz ist, ist respektlos !!!wenn es auf Dauer geschieht!!! ... hatte mal einen Vorfall bei einer Hobbypartie, bei der ich mit meinem Partner 4:1 vorne lag und 3 Volleyfehler auf die Netzkante hintereinander machte... jedes Mal kam ein Comon und die Faust - auf sowas Pfeif ich...


      Ich finde sowas, wenn es mehrmals im Spiel auf einen leichten Fehler als Reaktion geschieht, wirklich respektlos, auch wenn mich mein Gegner bei schönen Punkten auch lobt und ansonsten auch Fair ist...

      Bin ich diesbezüglich zu sensibel, bzw könnt ihr mir Tipps geben, wie ich mich mehr aufs Spiel konzentrieren kann, auch wenn so etwas vorfällt?
      Geht es nur mir so, habt ihr ähnliche Erfahrungen? Würde mich über eure Kommentare freuen.

      LG Maseltov
      Mal ehrlich, wenn Dich so etwas stört, solltest Du besser mit dem Tennis aufhören. Ich weiss nicht, wie oft ich schon nach einem leichten Fehler den Kommentar "Danke schön" oder ähnliches gehört habe. Mach einfach die Retourkutsche und der Gegner wird schnell ruhig.

      Mir wärs auch lieber, der Gegenüber würde die Klappe halten, aber dies ist einfach unrealistisch, viele Emotionen rutschen auch einfach unbewußt so raus, man sollte dem Gegner nicht unbedingt Absicht unterstellen. Einfach versuchen zu ignorieren oder selber so reagieren.

      Kommentar

      • GrapheneRadicalPro
        Experte
        • 05.02.2014
        • 898

        #4
        Wie schon von "Berni" erwähnt, ist die Beste "Antwort" darauf, es einfach stoisch zu ignorieren. Diese emotional gepushten Spielertypen versuchen oftmals, ihren Gegner dadurch aus seinem physischen Gleichgewicht zu bringen. Man will es ihm "zeigen" und spielt Bälle die vielfach zu risikoreich sind, und überpowert dadurch und die eigene Fehlerquote steigt. Kurzum: keep cool and win. Die beste Reaktion schlechthin.
        Racket: Tecnifibre XTC 305 (18x19)
        Strings: MSV Focus Hex 1.23
        Over: YONEX Super Grab -white-
        -----------------------------------

        Kommentar

        • Knipser
          Experte
          • 26.12.2015
          • 757

          #5
          Zitat von GrapheneRadicalPro
          keep cool and win. Die beste Reaktion schlechthin.
          Genau.

          Und dem Gegner dann am Netz noch sagen, dass er top gespielt hat.
          Prince POG 107
          Solinco Hyper G DT37

          Kommentar

          • beginner
            Postmaster
            • 01.04.2011
            • 111

            #6
            Wie bereits erwähnt, solltest du das einfach ignorieren.

            Mir macht das beispielsweise Garnichts aus, den das sind einfach Emotionen die bei dem ein oder anderen mehr zur Geltung kommen. Ich glaube nicht, dass das ein Spieler bewusst macht, um jemanden einzuschüchtern. Vielleicht ein paar die Winning Ugly gelesen haben und den Misst auch dann machen, aber im Grunde belächle ich das einfach wenn es jemand übertreibt. Ich finde es eher amüsant.

            Eine Sache, die mir passiert ist und gar nicht geht, war in einem Champions-Tie-Break. Dort hatte mein Gegner zwischen dem Ballwechsel immer angefangen laut zu pfeifen und zu singen. Da kann man nur den Kopf schütteln.
            Zuletzt geändert von beginner; 08.08.2017, 15:31.

            Kommentar

            • Kluntje64
              Veteran
              • 29.07.2012
              • 1593

              #7
              Du wirst solchen Mist in Winning Ugly nicht finden.
              Das Buch beschreibt eher den schwierigen (ugly) Weg des Gewinnens.
              Sorry für OT
              Als Gott die Frau erschaffene hatte sagte er zu Adam:
              Dahinten ist Gerste und Hopfen, mehr kann ich nicht für dich tun.

              Kommentar

              • ardet4
                Experte
                • 18.09.2010
                • 584

                #8
                Ich hab das Buch nicht gelesen, aber ugly heißt hässlich.
                Blade 93 BLX2 // Beast XP 1.25 // Tourna Grip

                Kommentar

                • sundown
                  Insider
                  • 30.06.2014
                  • 430

                  #9
                  mir kann es durchaus mal passieren, dass ich emotinal ein Zeichen der Freude zeige, wenn ein Gegner einen leichten Fehler an stelle von einem Punkt macht, aber das ist dann eher eine innere Erleichterung den Punkt gemacht zu haben, obwohl er unverdient war.
                  Meist puste ich in dem Moment einfach nur durch, aber hin und wieder kann auch mal eine Reaktion kommen.
                  Es gibt Spieler die brauchen das Pushen nach jedem Punkt. Wirklich regelmäßig mache ich so etwas nur in engen spielen wenn mir gute Schläge gelungen sind.

                  Allgemein ist das Training für deinen Kopf, du musst an den Punkt kommen, dass dir der Typ auf der anderen Seite egal ist. Ist nicht immer leicht, aber da musst du hin kommen. Du willst Spaß haben, ob der auf der anderen Seite Spaß hat, ist erst einmal uninteressant (bei Spielen mit Kumpels ist das natürlich etwas anders).

                  Kommentar

                  • Kluntje64
                    Veteran
                    • 29.07.2012
                    • 1593

                    #10
                    Zitat von ardet4
                    Ich hab das Buch nicht gelesen, aber ugly heißt hässlich.
                    Ja das stimmt aber in diesem Falle ist eher der schwere Weg gemeint. Mit hässlich oder schmutzig hat das Buch nichts zu tun.
                    Ich hatte nämlich gelesen.
                    Als Gott die Frau erschaffene hatte sagte er zu Adam:
                    Dahinten ist Gerste und Hopfen, mehr kann ich nicht für dich tun.

                    Kommentar

                    • ardet4
                      Experte
                      • 18.09.2010
                      • 584

                      #11
                      Komisch, dass das Buch dann den Beinamen mental warfare (mentale Kriegsführung) trägt
                      Blade 93 BLX2 // Beast XP 1.25 // Tourna Grip

                      Kommentar

                      • Kluntje64
                        Veteran
                        • 29.07.2012
                        • 1593

                        #12
                        Wer so etwas sucht wird von dem Buch enttäuscht sein.
                        In den ersten Kapiteln gibt es wertvolle Tipps, ZB. wie man seine Tasche packt oder das man sich bei der Seitenwahl so entscheiden sollte, dass man das erste mal beim Aufschlag nicht in die Sonne schaut.
                        Dann immer wieder Selbstbeweihräucherung von Gilbert wie er es geschafft hatte Leute wie Becker Connors und Co zu schlagen.

                        Die mentale Kriegsführung ist eher ein analysieren seiner Gegner und die daraus resultierende Taktik.
                        Als Gott die Frau erschaffene hatte sagte er zu Adam:
                        Dahinten ist Gerste und Hopfen, mehr kann ich nicht für dich tun.

                        Kommentar

                        • detomaso
                          Experte
                          • 04.02.2014
                          • 582

                          #13
                          Zitat von Kluntje64
                          Ja das stimmt aber in diesem Falle ist eher der schwere Weg gemeint. Mit hässlich oder schmutzig hat das Buch nichts zu tun.
                          Ich hatte nämlich gelesen.
                          Auch wenn der Titel hässlich klingen mag, ein Muss für jeden Tennisspieler!

                          Kommentar

                          • Schaffinho
                            Postmaster
                            • 06.12.2010
                            • 197

                            #14
                            Zitat von detomaso
                            Auch wenn der Titel hässlich klingen mag, ein Muss für jeden Tennisspieler!
                            Ich habe das Buch nicht gelesen, aber den guten Brad Gilbert spielen gesehen. Das Erfolgsgeheimnis von Gilbert war zweifelsohne, seinen Gegnern den Spaß am Spiel zu verleiden. Nicht durch Unfairness, sondern indem er die Schwächen des Gegenübers ausgenutzt und ihn komplett aus seiner Wohlfühlzone katapultiert hat. Das sah nie spektakulär aus, war aber ziemlich effektiv. Und für die Gegner höchst unangenehm. Ein High-End-Pusher quasi.

                            So gesehen ist das "ugly" wohl am ehesten als unattraktiv oder (für den Gegner) hässlich zu übersetzen.

                            Zitat Andre Agassi:
                            "Als ich das erste Mal gegen Brad antrat, kam ich auf den Platz und dachte: leichtes Spiel. Und als ich vom Platz kam, dachte ich, ich hätte gerade einen Alptraum gehabt. Es war hässlich."
                            Head Graphene XT Prestige MP
                            Isospeed V18 1.12
                            22,5 kg

                            Kommentar

                            • Top-Spinner
                              Experte
                              • 10.01.2010
                              • 693

                              #15
                              Zitat von detomaso
                              Auch wenn der Titel hässlich klingen mag, ein Muss für jeden Tennisspieler!
                              Absolut!
                              das tennisbuch schlechthin. hier kann jeder ambitionierte tennisspieler so einiges lernen.
                              Fave Players: Gilbert, Agassi, Rafter, Rios, Safin.

                              Kommentar

                              Lädt...