Kein Spaß am Match - falscher Sport?

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Addi
    Veteran
    • 10.07.2007
    • 1572

    #76
    Zitat von kadauz
    Was viele unterschätzen ist die Zeit zwischen den Ballwechseln und Seitenwechsel.

    Jeder gewonnene und verlorene Punkt/Spiel/Satz erzeugt ein direktes Feedback, das man erst mal "verdauen" muss. Und genau diese Gefühle, vorallem die negativen, lass ich im Match nicht zu. Ich dränge zwischen den Ballwechseln jeden Gedanke bei Seite und fokussiere mich auf kommenden Aufschlag/Rückschlag, den Kopf stehts nach oben gerichtet.

    Ich denke während des Spiels nicht sehr über Taktik nach, da vertraue ich meiner Erfahrung und meinem Unterbewusstsein. Reflexion lass ich höchstens währen des Seitenwechsels zu.

    Sei selbstbewusst, sei erhaben, beginne jeden Ballwechsel unbedarft. Bewahre stets Ruhe und vertraue Deiner Leistung.
    Die Kunst ist, nicht die Emotionen zu unterdrücken, sondern sie erst garnicht aufkommen zu lassen. Probier das mal aus. Ich bin mir sicher, Du wirst auf einmal viele Spiele gewinnen.
    Also das werde ich mir mal zu Herzen nehmen und ausprobieren... keine Ahnung ob es die Quote der Siege erhöht, aber wenn es mir schon hilft nicht die meiste Zeit am Rande einer Explosion zu stehen, dann habe ich ja auch schon gewonnen
    Wilson BLX Blade 98, TUNED(!!!!!) by R1, weight 302g, SW 298, Balance 32.8

    Kommentar

    • tennishugendubel
      Postmaster
      • 29.02.2016
      • 259

      #77
      Finde ich richtig toll die Beiträge welche inzwischen eingegangen sind. zum teil sehr gute Argumentationen, Einsichten, Standpunkte. Auch zeigt der eine oder andere persönliche Einblicke, wo man sich doch auch immer wieder selber erkennt.
      gibtsdasauchalsfunsport@: es ist sehr schade, daß du die Sache so eindimensional siehst, und die Chancen nicht erkennst, was dir das Gesamte bieten könnte. Natürlich, lasse mal die Spezie weg, welche verbiestert und verbittert den Sport als Überlebenskampf wahrnehmen. Es gibt genügend Sportler die sich einfach messen wollen. Der eine klettert um seine grenzen auszuloten, der andere läuft um die Zeit, ein anderer überwindet Höhe, Länge, Tiefe und möchte vll beim nächsten mal noch schneller oder weiter kommen. Wir Mannschaftssportler tun im Grunde das Gleiche. Unser Gegenüber ist in diesem Falle die Meßlatte. Ein sportlicher Wettkampf ist doch herrlich. Jeder gibt sein Bestes, setzt seine Mittel ein, um zu gewinnen, denn das ist das Ziel des sportlichen Wettkampfes. Nicht den Gegner zu demütigen und zu triumphieren.
      Wenn es einem nur um die Bewegung geht, kann ich auch joggen gehen, spazieren, oder weniger spektakulär, Briefmarken einkleben. das ist doch langweilig. Man lernt beim Wettkampf doch so viel über sich und die menschen kennen. und hat die Chance an sich zu arbeiten, stress bewältigen, mit Ängsten und nervosität umgehen, Strategien entwickeln, usw.

      Da komme ich nun zum anderen "extremen" Kandidaten, "Donnerschlag" und den dazugehörigen Ratschlägen. Wahrscheinlich sind Viele von uns auch schon in ähnlicher Situation gewesen. Ich nehme mal als Beispiel folgenden Tipp : selbstbewußt und locker ins Spiel gehen. Na ja, gut gemeint, aber ich habe mir ja auch nicht vorher vorgrnommen, nicht selbstbewußt, ins Spiel zu gehen. Also, was passiert eigentlich während problematischer Situationen: Ich stelle fest, daß mein Körper, Arm nicht die lockere gewohnte Bewegung ausführt. Man hat das Gefühl, daß er sein eigenes Ding macht. und man kann evtl auch einen unnatürlichen Bewegungsablauf feststellen, und wenn man noch weiter in sich spürt, merkt man daß das Muskelzusammenspiel blockiert wurde.
      Nun denke ich, daß es sehr umfangreich wäre, die Ursachen der Blockade festzustellen. Sind das evolutionäre Verhaltensformen, Ängste. Ist es vll doch natürlich ? hat das jeder ? warum manche weniger ? usw. wir wollen uns ja auch nicht 2 jahre auf die Coach legen beim Doc. Diese Symptome kennen sehr viele Sportler, und das ist auch der Reiz, damit umgehen zu lernen. Wettkampf, auch der gesunde, ist eben Stress für den Körper und unser Nervensystem vll noch auf Steinzeit programmiert. also updaten, hähä.
      Nee, im Ernst, es gibt doch einige Maßnahmen die man ergreifen kann, vor dem Ballwechsel, in der Pause: Muskelentspannungsübungen, Atemübungen. Mache ich auch, und die helfen oft, die größte Anspannung mal zu überwinden.
      Ferner kann ich ein Buch empfehlen: Spiel dein bestes Tennis - Stefan Burchard. Da bekommst du wirklich umsetzbare Aufgaben während eines Matches. Ziel: wenn du klare Rituale und Aufgaben umsetzt, bist du nicht abgelenkt und hast wenig zeit für Nervosität.

      Zusammenfassend: - es gibt Strategien um seine sportlichen Möglichkeiten besser auszuschöpfen.
      - jeder sollte sein Potenzial abrufen können, dann macht Sport richtig Spass, der Gegner und ich, wir geben unser Bestes, und einer gewinnt dann ( punktemässig ), denn gewonnen hat in diesem Falle jeder. Wenn ich das bringe was ich kann, brauche ich nicht mehr verbittert sein, denn jeder hat seine Grenzen, auch die Huber buabn. Kann man jetzt wieder diskutieren ob es Grenzen wirklich gibt, oder sie nur im Kopf entstehen, aber das ist nun ein andres Thema.
      - der sportliche Wettkampf bereichert und bedient meine rudimentären Wünsche nach der Jagd
      - Charakterschulung, Stolz, Demut, freude, Gefühle, alles wird bedient

      Kommentar

      • k61951618
        Insider
        • 04.06.2009
        • 479

        #78
        Natürlich muss nicht jeder Mensch Wettkämpfer sein. Manche flüchten aus dem Alltag oder vor sich selbst und suchen etwas Auszeit in kooperativ meditativem Schlagen.

        Kommentar

        • Gamesverticker
          Benutzer
          • 18.03.2015
          • 85

          #79
          Zitat von k61951618
          Auszeit in kooperativ meditativem Schlagen.
          Der ist gut

          Dieser Zustand ist aber wirklich nur für Spiele Just for fun zu empfehlen
          Denn eigentlich gehören da 2 zu oder eine Ballmaschine

          Kommentar

          • k61951618
            Insider
            • 04.06.2009
            • 479

            #80
            Zitat von Gamesverticker
            Der ist gut

            Dieser Zustand ist aber wirklich nur für Spiele Just for fun zu empfehlen
            Denn eigentlich gehören da 2 zu oder eine Ballmaschine
            Kommt darauf an, wie man Spaß definiert. Ja, es braucht einen zweiten Gleichgesinnten oder schwächeren Spielpartner, welcher einen nicht aus der Komfortzone holen kann.

            Kommentar

            • Gibtsdasauchalsfunsport
              Neuer Benutzer
              • 23.11.2017
              • 13

              #81
              Ihr seid klasse! Ja finde ich auch sehr bereichernd. "Kooperativ meditatives Schlagen" ist spitze. Und das dann bitte als High Intensity Intervall Training (da bin ich dann außerhalb der Komfortzone). Mach dich und deinen Gegner glücklich auf dem Tennisplatz bis zur kompletten körperlichen Erschöpfung . Passt ....Grins...

              Kommentar

              • tennishugendubel
                Postmaster
                • 29.02.2016
                • 259

                #82
                Dann haben wir ja jetzt doch das Richtige für dich gefunden.
                Bisher kannte ich nur "Meditatives" ( Achtsames Gehen ) von Thich Nhat Han

                Jetzt gibt es auch noch Meditatives Tennis - Punktabzug wer den Gegner ( sorry, den Anderen ) in Schwierigkeiten bringt
                wird dann ab Sommer 2018 im Wellness-Paket angeboten, alles mit Hotelübernachtung, Pulsuhr, Herzfrequenzmessung

                Kommentar

                • Kleiner Donnerschlag
                  Benutzer
                  • 26.01.2018
                  • 40

                  #83
                  Wisst ihr...ich hab halt sehr liebe Vereinskameraden die wirklich sichtlich drunter leiden mich so zu sehen weil sie nicht wissen wie sie mir helfen können und sich "irgendwie schuldig" fühlen wenn sie mich frustriert nach Hause fahren sehen. Dieses alle für einen ist echt schön. Schon daher wünsche ich mir den Turn zu schaffen. Weil auch alle anderen sich darüber freuen würden..
                  Es wär ja einfach wenn schlicht mein Tennis sch...wär...das kann man mit nem Trainer üben.
                  Keine Ahnung...Tennis ist nunmal kompliziert und vlt.bin ich einfach zu doof dazu. Dann wird es natürlich nie klappen.
                  Ich danke euch für die wirklich netten posts bisher. Konnte mir gar nicht vorstellen, dass es auch "andere wie mich" gibt. Das ist erfrischend zu wissen.

                  Kommentar

                  • Unvirtual
                    Insider
                    • 22.05.2013
                    • 340

                    #84
                    Also ich kann hier mit ziemlich vielen mitfühlen, besonders mit dem kleinen Donnerschlag.

                    Ich spielte bis zu meinem 18. Lebensjahr sehr hochrangig auf nationaler Ebene. Auf Grund eines persönlichen Schicksalsschlages hat sich damals aber alles verändert und ich konnte von heute auf morgen keine Vorhand mehr spielen. Sie ging immer Kilometer ins Aus...

                    ...nach ein paar Monaten des Versuches dies wieder hinzubekommen habe ich aufgegeben und den Schläger zur Seite gelegt und mit Tennis aufgehört. 10 Jahre später fing mein Sohn an Tennis zu spielen, da packte mich natürlich auch die Lust. Also mit dem Trainer auf den Platz und zack, jede Vorhand bis hinten an die Wand. Naja, halbes Jahr später ging es dann einigermaßen.

                    Nur in Matchsituationen ist es auch 4 Jahre später noch nicht anders. Ich kann nicht durchziehen, bin verkrampft, stehe zu dicht am Ball etc...das gleiche auch im Training bzw. wenn der Trainer zu sieht. Scheinbar will ich immer etwas beweisen.

                    Spiele ich mit meinen Kumpels privat ist es alles anders, da spiele ich fast wie früher (Niveau LK1+) und kaum kommt ein Punktspiel habe ich wieder meine verdiente LK22...und die ist schon zu gut.

                    Aber ich weiß das es in mir steckt, ich bin selbst jahrelang Tennistrainer gewesen, habe viele Matches in meiner Jugend bestritten, war aufstrebender Nachwuchsspieler mit Sponsoring und allem was dazu gehört...und dann das plötzliche Ende. Ich vermute es ist immer noch in meinem Unterbewusstsein die Angst wieder so zu versagen und das blockiert mich dann in der nötigen Situation.

                    Ich trainiere in letzter Zeit sehr viel mit der Ballmaschine und filme mich dabei, in der Hoffnung das mein Unterbewusstsein das aufnimmt und sieht wie ich eigentlich spielen kann und sich das irgendwann wieder so verankert das ich unverkrampft bin.

                    Insofern lieber kleiner Donnerschlag, alleine bist du nicht, aber lösen wirst am Ende nur du alleine oder ggf. per Mentalcoach das Problem. Vielleicht ist das Buch "Das innere Spiel" ein Ansatz, aber ich muss zugeben bei mir hat es nicht geholfen. Was gut tat waren die ersten Siege im letzen Jahr in offiziellen Matches, insofern ist mein Plan weiter viele Turniere zu spielen bis es wieder geht!

                    Kommentar

                    • tennishugendubel
                      Postmaster
                      • 29.02.2016
                      • 259

                      #85
                      Unvirtual@ , also mir fällt es fast schwer deine Geschichte zu glauben. Die Ambitionen von früher, und dein Talent nehme ich dir natürlich ab. Auch, daß du, warum auch immer, gewiße Hemmungen hast dein Potenzial auszuspielen wenn es notwendig ist.
                      Aber im Vergleich zu dir ist ein Spieler/Spielniveau von LK 22 für mich ein blutiger Anfänger. Und wenn du das Vermögen und Talent früher hattest, hast du damit auch alle anderen Fähigkeiten welche notwendig sind ( Beinarbeit, Auge, Koordination, Entsxheidungsvermögen, usw ) gelernt und besser gekonnt als 99% aller Tennisspieler. Und das kann man nicht verlernen, da Gottgegeben.
                      Du bräuchtest in Matches den Ball nur mit 60-70% und einigermaßen Höhe übers Netz spielen, deine übrigen Fähigkeiten machen den rest. Ich kenne genug Spieler die mit einfach nur den Ball mit Topspin übers Netz bringen und guten koordinativen Fähigkeiten, es bis LK 11 H40 geschafft haben.
                      So könntest du dich langsam, ohne draufzudonnern, langsam deinen Potenzialen wieder nähern.

                      Alternativ sehe ich da noch die Arbeit mit einem Hypnose-Coach, wenn da wirklich was arg im argen liegt.

                      Kommentar

                      • Kleiner Donnerschlag
                        Benutzer
                        • 26.01.2018
                        • 40

                        #86
                        Was wäre das wohl für ein Match...du gg. mich?
                        Zwei Mentalwracks die einander trösten,trösten,trösten... ;-)

                        Kommentar

                        • Kleiner Donnerschlag
                          Benutzer
                          • 26.01.2018
                          • 40

                          #87
                          Update

                          Also ich hab gestern gg. den Besten eines anderen Vereins gespielt gg. den ich immer 0:6 verloren hab und...
                          Ich führte mich 2 Breaks 5:2 und hatte bei Aufschlag 2 Satzbälle...dann kam ein Ball von ihm der gerade noch an der Linie war. Ab da dachte ich wiederu kannst einfach nicht gewinnen. Warum konnte der Ball nicht aus sein und du hast das 6:2 in der Tasche....was passierte...natürlich 5:5. Dann Break erkämpft zum 6:5 nur um mein Aufschlagspiel zu Null zum 6:6 weg zu schenken. Dann führ ich im Tiebreak 6:0...und gewinne(!!!) dann 7:3 und somit 7:6 den Satz. Erleichterung...ich KANN tatsächlich gewinnen. Aber gleich danach...ich hätte 6:2 gewinnen müssen. Und der Meinung bin ich noch. Also keine Freude weil gewonnen. Ich muss immer hoch gewinnen.
                          Sprich: Ich bin nie zufrieden. :-(
                          ABER: Ich ärgere mich nur...frustriert bin ich aber nicht. Das ist bei mir schon ein echter Fortschritt.

                          Kommentar

                          • Gamesverticker
                            Benutzer
                            • 18.03.2015
                            • 85

                            #88
                            Zitat von Kleiner Donnerschlag
                            Ab da dachte ich wieder
                            Lass das "einfach" sein

                            Kommentar

                            • Kleiner Donnerschlag
                              Benutzer
                              • 26.01.2018
                              • 40

                              #89
                              Zitat von Gamesverticker
                              Lass das "einfach" sein
                              Sofort...Sag mir nur wie.

                              Kommentar

                              • Gamesverticker
                                Benutzer
                                • 18.03.2015
                                • 85

                                #90
                                Zitat von Kleiner Donnerschlag
                                Sofort...Sag mir nur wie.
                                Ich würde es ja gerne.

                                Mir fällt da nur ein uralter Flachwitz ein.

                                Was ist ein Vakuum?
                                Ich habs im Kopf.
                                Aber ich komm nicht drauf.

                                Leere im Kopf ist nicht Jedermann/Frau Sache.
                                Vielleicht wird es schon beim nächsten Spiel besser.
                                Vielleicht nie.
                                Dein Kopf.
                                Deine Gedanken.
                                Deine Leere.

                                Banal aber ich tippe es ist die Wahrheit.

                                Kommentar

                                Lädt...