Medenrundepause sinnvoll?

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  • Himbeertoni
    Postmaster
    • 28.07.2010
    • 173

    Frage Medenrundepause sinnvoll?

    Hi Leute,

    ich mache mir Gedanken ob es sinnvoll wäre mal ein Jahr mit der Medenrunde auszusetzen um neue Denkansätze beim Thema " Wie kann ich besser Tennis spielen wenn ich Druck verspüre für mein Team gewinnen zu müssen "

    Das Problem ist einfach das ich mich jeden Sonntag selbst so abartig unter Druck setze das ich einfach total verkrampft bin. Ich möchte für meine Mannschaft gewinnen und das blockiert mich total. Wir sind ne total geile Truppe und keiner ist keinem böse wenn er verliert aber ich mache mir den Druck einfach selber. Einfach weil ich es hasse zu verlieren. Bin zwar ein guter und fairer Verlierer aber ich hasse es eben. Bin die letzten 4 Jahre jetzt mit negativer Bilanz aus der Medenrunde und denke nun nach mal Pause zu machen und nur Turniere zu spielen.

    Wenn ich Turniere für mich selber spiele bin ich viel lockerer da ich diesen Teamdruck nicht verspüre.
    Denkt ihr so ein Sabbatjahr kann nützlich sein oder habt ihr andere Denkansätze die mir helfen könnten ???


    Danke und Gruss Markus
    Wenn einer vor einem stärkeren Gegner kneift hat er keine Ehre, aber wer seinen Gegner unterschätzt ist im Grunde ein Trottel....................
  • Chip'N'Charge
    Benutzer
    • 06.05.2013
    • 57

    #2
    Pausieren ist m.E. keine Lösung - denn nach dem Jahr wirst Du diesen Druck bei den Medenspielen wieder genauso spüren.

    Ich glaube es hilft schon, sich zu vergegenwärtigen, dass es völlig normal ist, diesen Druck zu verspüren. Denn er ist Indiz dafür, dass Dir die Sache wichtig ist und Du unbedingt für Dein Team punkten willst. Das ist erstmal was total Positives!

    Jetzt geht es darum trotz dieses Druckgefühls im Laufe des Matches die nötige Lockerheit zu gewinnen, um nicht völlig zu verkrampfen.
    M.E. geht das nur dadurch, dass Du möglichst viele Matches spielst (Turniere) und diese so angehst, als sei es ein Medenspiel, also Dich auch im Spiel daran erinnerst, dass dies jetzt ein Medenspiel ist und Du mit eben diesem Druck nun umgehen musst.

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    • Knipser
      Experte
      • 26.12.2015
      • 757

      #3
      Im Buch von Stefan Burchard "Spiel dein bestes Tennis" sind super Ansätze genau für dein Thema.....
      Prince POG 107
      Solinco Hyper G DT37

      Kommentar

      • Pammsel
        Postmaster
        • 05.08.2011
        • 103

        #4
        Andersrum wäre es besser!
        Mach Dir bewusst, wieso Du im Turnier lockerer bist und versuche diese Stimmung mental im Medenspiel zu erreichen.

        Mit dem Problem haben alle zu kämpfen, manche halt mehr und einige dann weniger. Bei mir wird es jedes Jahr besser, das wird schon. Eine Pause ist kontraproduktiv

        Kommentar

        • Hawkeye2
          You cannot be serious !!!
          • 26.04.2002
          • 3277

          #5
          @Himbeertoni

          Hi,

          Pause halte ich für keine Lösung.
          Schließlich musst Du ja lernen, mit der Situation umzugehen.
          Das klappt natürlich nicht, wenn man die Situation vermeidet.

          Vielleicht hilft es, sich Folgendes klar zu machen:

          Teamsicht

          Es gibt 6 Einzel und 3 Doppel. Selbst bei einer Niederlage ist ein 8:1 drin.
          Sogar bei einer komplett verlorenen ersten Runde (0:3) und einer eigenen Niederlage in der 2. Runde (0:4)
          ist ja noch ein 5:4 drin.

          => Damit liegt eine Teamniederlage niemals an Dir!

          Persönliche Sicht

          Du kannst nicht direkt beeinflussen, ob Du gewinnst oder verlierst.
          Sonst bräuchtest Du ja gar nicht auf den Platz zu gehen.
          Schlechter Tag, guter Gegner, Pech bei den entscheidenden Punkten...

          Du kannst nur versuchen, Dein bestes Tennis an dem Tag zu spielen und Deinen Matchplan umzusetzen.
          Und auch das reicht oft genug nicht.
          Das ist weder dramatisch, noch verhindert es den Sonnenaufgang am nächsten Tag.

          Ein Matchplan ist aber essentiell wichtig, denn Du kannst versuchen, ihn umzusetzen.

          Versuchen "zu gewinnen" ist einfach viel zu vage und von Faktoren abhängig, die nicht in Deinem Einflussbereich liegen.
          Bei Break hinten ist das "Gewinnen" schon schwierig und macht Druck,
          einen Matchplan kann man auch dann immer noch ungerührt umsetzen.

          Da Dich der Ausgang des Matches unter Druck setzt (Sieg/Niederlage) und Du Dir klar machen kannst,
          dass Du den Ausgang selbst ja gar nicht nicht beeinflussen kannst,
          solltest Du auch den Druck vergessen.

          Spiele die Punkte so gut wie Du kannst, das Ergebnis ergibt sich rein "mathematisch".

          Siehe jedes Match nur als Möglichkeit an, Dein Tennis zu verbessern.
          Dann macht Training/Turnier/Medenspiel keinen Unterschied mehr.
          Du spielst, um ein besserer Tennisspieler zu werden, fertig.

          Vielleicht hilft Dir etwas davon.

          Gruß
          Zuletzt geändert von Hawkeye2; 23.08.2018, 14:22.

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          • Himbeertoni
            Postmaster
            • 28.07.2010
            • 173

            #6
            Vielen Vielen Dank für eure Tipps !!!!

            @Hawkeye........ sehr gute Ansätze. Werde das beherzigen und versuchen mir das auch einzutrichtern.

            Danke an Alle !!!
            Wenn einer vor einem stärkeren Gegner kneift hat er keine Ehre, aber wer seinen Gegner unterschätzt ist im Grunde ein Trottel....................

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            • tennishugendubel
              Postmaster
              • 29.02.2016
              • 259

              #7
              @Hawkeye2
              Das sind wirklich sehr nützliche und tolle Denkansätze die du da lieferst.
              In irgendeiner Form habe ich das auch schon mal gelesen, aber es ist hilfreich das
              auch von Spielern wieder zu hören, und bei dir wirkt es auch so, als ob du es selber
              beherzigst.

              Was mich jetzt nochmal interessieren würde, und vll mache ich da auch mal einen eigenen
              Thread auf, ist das Thema "Matchplan".
              Wie oft höre ich von der Wichtigkeit eines Matchplanes. Aber wie schaut denn sowas konkret aus ? Gehen wir mal davon aus, dass ich meinen Gegner nicht kenne. Wann entwickle ich den Plan. Vorher, währenddessen. Ist er mehr von meiner Spielweise abhängig oder von der Art des Gegners ?
              Ich fände es hochinteressant wenn mir einige von Euch eure Vorgehensweise erläutert.

              Kommentar

              • Knipser
                Experte
                • 26.12.2015
                • 757

                #8
                Zitat von tennishugendubel
                Wann entwickle ich den Plan. Vorher, währenddessen. Ist er mehr von meiner Spielweise abhängig oder von der Art des Gegners ?
                Ich fände es hochinteressant wenn mir einige von Euch eure Vorgehensweise erläutert.
                Wenn du den Gegner kennst, dann vorher, während des Medenspiels mithilfe deiner Mannschaftskollegen.

                M.E. aber ohne "Tipps" zu geben, sondern eigentlich besser aufgrund der Beobachtungen, die die Kollegen machen, z.B. Fehlerquote des Gegners bei einer bestimmten Spielsituation oder bei einem bestimmten Schlag des Gegners.
                Prince POG 107
                Solinco Hyper G DT37

                Kommentar

                • Hawkeye2
                  You cannot be serious !!!
                  • 26.04.2002
                  • 3277

                  #9
                  @tennishugendubel

                  Hi,

                  ein Matchplan muss nichts Komplexes sein nach dem Motto "Spielt er dahin, dann spiel' ich dahin, und dann...".

                  Es geht vor allem um Selbsteinschätzung.
                  Wie gewinne ich meine Punkte, warum verliere ich sie.
                  Das weiß eigentlich ein aufmerksamer Spieler aus hunderten von Matches selber.

                  Hat man eine schwache Rückhand, muss man diese vermeiden. Also gut bewegen, viel Vorhand spielen, RH cross Ballwechsel vermeiden...
                  Hat man eine echte "Waffe", z.B. Vorhand Longline, muss man Situationen schaffen, in denen man sie gut einsetzen kann.
                  Spiele ich als Rechtshänder gegen Linkshänder, will ich aus meiner Sicht in den Vorhandcross Ballwechsel gegen seine Rückhand kommen etc.

                  Kenne ich meinen Gegner nicht, dann möchte ich von ihm im Match zumindest einiges "sehen". Mindestens Bälle aus dem Halbfeld, Volleys, Passierbälle, Umgang mit hohen Bällen, besonders auf die Rückhand. Returns gegen Kick, Slice, schnell etc.
                  Finde ich etwas, das bei ihm nicht klappt, entwickle ich mein Spiel "drumherum".

                  Ist für Federer bei Djokovic unbrauchbar, aber in unseren Klassen äußerst hilfreich.

                  Wie oft hört man Kommentare wie "Gut, dass Du die Bälle nicht einfach reingemurmelt hast, damit kann ich gar nicht...", oder "Volleys kann ich nicht".
                  Blöd, wenn man das im Match nicht gemerkt hat.

                  Matchplan bedeutet also: schaffe Situationen die Du magst, verhindere Situationen die Du nicht magst.

                  Gerade deswegen mag ich ja die Medenspiele. Im Match hat man mit sovielen Dingen zu tun, dass man gar nicht merkt, warum man andauernd Punkte verliert. Da sind Tipps der Mitspieler sehr hilfreich, um dynamisch auf Matchsituationen zu reagieren.

                  Gruß
                  Zuletzt geändert von Hawkeye2; 27.08.2018, 13:24.

                  Kommentar

                  • tennishugendubel
                    Postmaster
                    • 29.02.2016
                    • 259

                    #10
                    @Hawkeye

                    Wow, sehr ausführlich sind deine Kommentare und für mich auch hilfreich, Danke dafür.
                    Auf diese Dinge habe ich viel zu wenig geachtet. Das eröffnet mir doch mehr Möglichkeiten, auch ohne Killerschläge einen Spieler herauszufordern.

                    Kommentar

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