Verhalten auf dem Tennisplatz

[Tennis4Life]

mich würde mal interessieren welche erfahrungen ihr mit folgender thematik habt und wie ihr damit umgeht.

jedes jahr wenn es in die halle geht ärgere ich mich sehr oft auf dem tennisplatz über laute spieler auf anderen plätzen. das ist vorrangig bei plätzen der fall auf denen gerade training mit kindern/jugendlichen gegeben wird.

dort beobachte ich immer wieder szanieren wie diese:

- spieler machen alles, nur kein tennis spielen
- spieler verhalten sich unheimlich laut und erzählen irgendetwas was null mit tennis zu tun hat selbst während der schläge (wenn denn mal welche ausgeführt werden)
- trainer sprechen ständig mit anwesenden eltern
- trainer spielt mit handy

diese punkte kommen in allen kombinationen ständig vor - bis auf das "laut sein" interessiert mich das alles nicht. ich kann zwar nicht verstehen warum man einem trainer 30, 40 oder mehr euro pro stunde zahlt ohne gezieltes training zu bekommen.

aber diese lautstärke auf dem platz macht mich wahnsinnig. tennis ist ein ruhiger sport, welcher konzentration erfordert. gespräche auf absoluter zimmerlautstärke sind das maximum und außer dem trainer hat eigentlich niemand zu reden.

wie geht ihr damit um? spreche ich die trainer darauf an sind sie meist beleidigt und können nichts verstehen. spricht man die kinder an hält es im besten fall 5 min lang für ruhe. aber ich hatte auch schon kinder die rotzfrech waren.

hätte man mir in jungen jahren (bis in die teenagerzeit) gesagt ich solle leiser sein und verhalte mich nicht angemessen, hätte ich keinen mucks mehr von mir gegeben...aber heutzutage wird sowas nicht mal ansatzweise von den trainern vermittelt.

kennt ihr das? wie geht ihr damit um?

[sundown]

Die Antwort kann man vermutlich nur geteilt geben.

Gerade bei Jungen Kindern (Bambini) muss es auf dem Platz fast schon laut sein. Wenn da keine Lautstärke aufkommt, dann sind die Kinder tendenziell frustirert und unzufrieden. Aus folge daraus werden sie Tennis demnächst aufgeben. Es sind halt Kinder, wenn die Spaß haben sind sie laut.

Bei Jugendlichen sollte das dann nachlassen, aber das hängt halt auch von der Gruppendynamik und dem Willen ab. Wobei man in dem Alter schon eher an Vernunft oder den Willen zur Verbesserung appellieren kann.

Ganz allgemein geantwortet. Ich konzentriere mich auf mich. Die auf dem Nachbarplatz können machen was sie wollen. Schließlich spiele ich zum Spaß und nicht um Weltranglistenpunkte und Preisgelder.

[Mike T]

Wenn ich eine ganz ehrliche Antwort geben soll, die keinesfalls ein persönlicher Angriff sein soll:

Viele Spieler suchen oft eine Ausrede bzw. eine Begründung dafür, dass sie nichts treffen. Konzentration hin oder her. In meiner bisher 32-jährigen Tenniskarriere habe ich etliche Störeinflüsse von außen erlebt, die man bei engen Meisterschaftspartien als ungünstig einstufen kann.
Trotzdem, solange man nicht irgendwie geblendet wird, ein Fantröte schallt oder ein Ball auf das Spielfeld rollt (= Störball), sollte man die Dinge rundum ziemlich ausblenden können.
Ich bin kein Profi, für Landesliga A hat es mit Glück und guten Mannschaftskollegen dennoch irgendwie gereicht.
Sicherlich reagieren bzw. empfinden verschiedene Spieler die Einflüsse unterschiedlich, man braucht es aber auch nicht unnötig hochzuspielen.

Das Einzige, was mich am Training am Nebenplatz wirklich stört bzw. ablenkt ist, dass ich ständig aufpasse, dass kein Ball rüberrollt, auf den ich unbemerkt draufsteigen könnte, sofern kein Trennnetz zwischen den Plätzen vorhanden ist.

[Schaffinho]

Wenn nicht gerade permanent laut krakelt wird, stören mich die Geräusche auf den Nebenplätzen nicht. Generell kann ich das Quiet-Please-Gewese beim Tennis nicht nachvollziehen. Ja, man muss sich konzentrieren, aber das muss man bei anderen Sportarten wie Handball, Basketball oder Fußball auch und da käme nie einer auf die Idee, dass es auf dem Platz mucksmäuschenstill sein muss.

Bei einem Turnier hat sich tatsächlich mal einer über Kinder beschwert, die auf einem nebem dem Court gelegenen Spielplatz rumgetobt haben. Da hört es echt auf.

Unabhängig davon ist es natürlich komplett albern, wenn sich auf einem Platz unmotivierte Kinder und/oder Trainer rumtreiben. Da frage ich mich manchmal schon, warum die sich nicht einfach eine andere Beschäftigung suchen.

[Tennis4Life]

mmmh...erstmal danke für das feedback.

bei mir ist es auch keine ausrede für meine leistung oder so. tendenziell spiele ich zwar in ruhiger atmosphäre besser, aber darum ging es mir nicht. mir ging es mehr um die fehlende rücksichtsnahme und keinerlei einwirken seitens der trainer.

ich hab hier von kindern im alter 12 bis 14 gesprochen und nicht 5 bis 8. das ist dann nochmal was anderes.

ja, bin ein verfechter von "quiet please" beim tennis. hab auch fußball gespielt und da konnte es mir gar nicht laut genug auf dem platz sein. das ist dann aber auch äpfel mit birnen zu vergleichen.

[Schaffinho]

das ist dann aber auch äpfel mit birnen zu vergleichen.

Das wird immer behauptet. Aber stimmt das wirklich? Man nehme den Freiwurf beim Basketball oder den Elfmeter beim Fußball. Beides ich in puncto Konzentrationslevel absolut mit der Aufschlagsituation beim Tennis zu vergleichen.

Nur dass der Tennisspieler sich weigert aufzuschlagen, wenn im Oberrang gerade Mutti ihren Regenschirm aufspannt. Der Basketballer oder Fußballer hingegen sieht sich einer schreienden Meute im Fanblock gegenüber und wirft bzw. schießt trotzdem.

Das Ruhegebot beim Tennis ist für mich nicht tatsächlicher Notwendigkeit geschuldet, sondern einer Tradition. Quasi ein überkommenes Relikt aus den Ursprüngen, als Tennis noch den verquasten Anspruch eines elitären Sports hatte.

[Pammsel]

Da bin ich ganz anderer Meinung. Gegenseitige Rücksichtnahme auf dem Platz hat auch was mit Respekt zu tun. Die Tatsache, dass sich manche Spieler durch Lärm weniger beeinflusst fühlen, darf nicht als Referenz gelten.

Ich spiele lieber und besser, wenn es leise ist, die Fähigkeit, Geräusche ausblenden zu können, fehlt mir völlig. Habe ich deswegen Pech gehabt? Obwohl ich sagen muss, dass es mich im Training weniger stört als beim Match.

[Schaffinho]

Die Extrembeispiele aus dem Profisport mit Stadion respektive ATP-Center-Court habe ich nur angeführt, um das Äpfel-Birnen-Totschlagargument zu entkräften. Das hat natürlich mit unserem Tennisalltag nullkommanull zu tun.

Hier geht's jawohl eher um normale Geräuschpegel. Dazu zählt für mich auch, dass Spieler auf dem Nebenplatz mal fluchen oder sich Gäste auf der Terrasse laut unterhalten. Sich darüber aufzuregen, finde ich einfach albern.

Nochmal: Ich rede nicht vom permanenten Rumkrakelen anderer Spieler. Das gehört sich natürlich nicht und ist ohne Zweifel respektlos. Weniger weil ich dann nicht vernünftig spielen kann, sondern weil es mir einfach auf den Sack geht.

Aber das ist mir bisher nur sehr selten unterkommen. Zumindest deutlich seltener als der rummemmende Spieler, der sich darüber beschwert, dass neben dem Platz zu laut geredet wird.

[Pammsel]

Ich stimme Dir natürlich zu. Aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Kinder auf dem Nebenplatz einem die Stunde versauen, und wenn es dann jede Woche bei meinem Abo ist, würde ich mir das auch nicht gefallen lassen. Jedenfalls nicht bei Schülern in dem Alter.

[Schaffinho]

Das sehe ich genauso.

[GrapheneRadicalPro]

In Deinem Beispiel sind es pubertierende Kinder die stören..ich hatte schon desöfteren beim LK auf dem Nebenplatz übereifrige H60 die sich über jeden 3. Ball lautstark gegenüberstehen am Netz und diskutieren ob in oder out...dann die D50 Fraktion wo ständig ein Ball von gegenüber auf mein Spielfeld rollt..oder Zuschauer die sich nicht in Zimmerlautstärke am Zaun stehend unterhalten..solange ich gut spiele, stört mich das nicht, im umgekehrten Fall höre ich das rülpsen des Maulwurfes 4m unter dem Platz. Ihr versteht was ich damit meine??

[MrStylo]

Also es gibt schon einige Trainingsgruppen ( eher so Jungs 11-14 Jahre) die sind schon extrem laut. Wenn der Trainer das gar nicht im Griff hat würde ihn einfach nach der Stunde mal ansprechen.
Ich bin selber hauptberuflicher Trainer und gott sei Dank schon seit Jahre nur noch in einer vereineigenen Halle tätig, aber es gibt schon einige Herren 50+ die sich permanent beschweren aber selber krakelen wenn sie mal nen Fehler machen. Das kommuniziere ich auch gerne mit einem lauten Pssssssttttttt

[Tennis4Life]

gibt mal wieder news zu meinem thema...

also vorab habe ich vor kurzen neben einem anderen trainer in anderer halle mit kleinen kindern gespielt (um 10 jahre) und der hat wirklich training mit ihnen gemacht und die wollten auch. demnach waren sie beschäftigt, konzentriert und es war ruhe auf dem platz. sehr angenehm und dem trainer habe ich erstmal ein kompliment gemacht.

dann die tage neben bekannter problemgruppe gespielt und dem trainer gebeten für ruhe zu sorgen....und siehe da...es hat funktioniert. danach kurz mit dme trainer gesprochen und er meinte das es sehr anstregend sei und arbeit ist...


ja und genau das ist der job eines vollzeittrainers ja auch...ARBEIT.

diese erfahrungen bestätigen mich in der annahme das es zu einem hohen anteil am trainer liegt und an dem was er austrahlt und vermitteln will.