Anfänger mit 32 - Erste Fragen

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  • DerQ
    Neuer Benutzer
    • 27.07.2019
    • 4

    Anfänger mit 32 - Erste Fragen

    Hallo liebes Forum,

    ich würde mich freuen hier kurz mein Anliegen zu schildern. Vielleicht habt ihr ein paar gute Tipps und Anregungen für mich, würde mich sehr über euer Feedback freuen.

    Ich bin jetzt 32 Jahre alt und habe vor guten 1,5 Wochen mit dem Tennisspielen angefangen. In meiner Jugend habe ich ca. 8 Jahre erfolgreich Tischtennis gespielt bis zum 18. Lebensjahr (Oberliga), seitdem aber den Schläger nicht mehr in der Hand gehalten.
    In den letzten Jahren habe ich mich mit Triathlon und Laufen immer sehr fit gehalten, nun hat mich aber die Lust auf Tennis eingeholt

    Die erste Trainingswoche hat sehr viel Spaß gemacht. Und nun bin ich gerade in der zweiten Woche.
    Die Vorhand kann ich mittlerweile sehr gut spielen und habe auch ein gutes Ballgefühl auf der Seite entwickelt (Tempo, Längen), Topspinschläge funktionieren auch bereits ganz gut.
    Hier glaube ich, mit ein paar Wochen weiterem Training immer sicherer werden zu können.

    Ganz anders schaut es allerdings bei der Rückhand aus.
    Ich habe es bisher immer beidhändig probiert, aber ich werde aktuell leider noch nicht richtig warm mit diesen Schlägen.
    Zwar treffe ich die Bälle, und einige kommen auch gut und gewollt auf der anderen Seite an. Dann allerdings, streuen sich die Schläge aber auch teils enorm von "Schläger offen" zu "Bälle landen unten im Netz.
    Das ganze wirkt sich natürlich mittlerweile auch auf den Kopf aus. Vor den Rückhand Schlägen denke ich viel nach, und genau das macht es dann anscheinend noch schlimmer
    Wenn ich die Rückhand einhändig für Slice, Stops etc. spiele geht es deutlich besser, und da ist das Gefühl auch eher da.

    Ging es euch / anderen zu Beginn auch so? Ist dieses Rückhandthema häufiger der Fall?
    Ich würde mich sehr über Tipps und Anregungen freuen, was ich in den nächsten Wochen tun kann, damit ich auf der Rückhand mehr Gefühl und Sicherheit bekomme, damit das Spielen noch mehr Spaß macht, als es sowieso schon tut

    Danke euch und LG
  • Ernesto Fedéra
    Benutzer
    • 10.06.2019
    • 32

    #2
    Zunächst einmal ist es bis zu einem anständigen Niveau eine durchaus erfolgversprechende Möglichkeit, die Rückhand nur als Slice zu spielen und soweit wie möglich Vorhand zu spielen, was bei einer guten Beinarbeit in hohem Maße erreicht werden kann. So hat es Steffi Graf im Wesentlichen gemacht. Gerade kürzlich habe ich gegen einen erfahrenen Tischtennisspieler verloren, der genau so gespielt hat, obwohl ich zig Jahre länger Tennis spiele.

    Eine Möglichkeit, relativ schnell eine passable Topspin/Drive-Rückhand zu bekommen, ist, den Schläger mit dem Eastern-Rückhandgriff fest zu halten und den Schlag ohne jegliche Bewegung des Handgelenks und ohne Drehung des Unterarms (Supination) nur aus dem Schultergelenk auszuführen.

    Der (gestreckte) Arm bewegt sich dabei wie ein Pendel in die Richtung, wo der Ball hin soll, und der Winkel des Schlägers zum Unterarm bleibt bei der Zuschlagbewegung die ganze Zeit gleich, so als wäre der Schläger zusammen mit dem Unterarm eingegipst. Das erfordert etwas Griffkraft.

    Diese Methode hat den Vorteil, dass mit dem Schultergelenk nur ein Gelenk im Spiel ist und Du den Schlag damit leichter kontrollieren kannst. Das führt zu einer höheren Konstanz und Du kannst den Ball leicht platzieren, weil Du einfach in die Richtung pendelst, wo der Ball hin soll.

    Also, festes Handgelenk und keine Supination.

    Mit zunehmender Sicherheit kann dann allmählich Supination eingesetzt werden, um mehr Spin zu erzeugen.

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    • DerQ
      Neuer Benutzer
      • 27.07.2019
      • 4

      #3
      Hey,
      lieben Dank für deine sehr hilfreiche Antwort. Habe mir das mit den Grifftechniken mal genauer angeschaut und heute ein paar Trockenübungen diesbezüglich gemacht

      Deinen Hinweis (zu Beginn) sogar vermehrt Slice und Stop Bälle über die Rückhand zu spielen, habe ich heute bei zwei Trainingsmatches gegen Kollegen auch angewandt, das hat enorm gut funktioniert. Dadurch sind meine Rückhandbälle zumindest relativ sicher im Feld gegenüber gelandet, und ich habe versucht über meine Vorhand den Druck zu erzeugen.
      Dabei ist mir wieder aufgefallen, dass ich beim einhändigen Rückhand spielen (Slice & Stop) auch ein sehr gutes Gefühl für die Bewegung und den Ball habe.

      Sobald ist allerdings einen richtigen Schlag ausführen möchte, und beide Hände einsetze, geht mir sofort das Gefühl für die richtige Bewegung und Haltung verloren. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich durch das intensive Tischtennisspielen in der Vergangenheit, eine beidhändige Rückhand nicht kenne.

      Ich glaube, es ist vielleicht ein Versuch Wert in der nächsten Woche mal konsequent die Rückhand einhändig zu spielen, und zu schauen, ob ich dabei mehr Gefühl entwickeln kann. Beim Slice und Stop klappt es ja auch einhändig gut.
      Da so viele die RH aber beidhändig spielen, hatte ich irgendwie den Eindruck, ich sollte es zum Beginn auch besser so probieren

      Vielleicht habt ihr ja noch weitere Hinweise und Tipps für mich

      LG

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      • Wooly
        Postmaster
        • 01.07.2011
        • 158

        #4
        Also, du bist in der 2.ten Trainingswoche und das ganze funktioniert noch nicht wie bei Roger & Co. ... ganz ehrlich, das ist auch keine Wunder. Die meisten Menschen, gerade wenn sie keine Kinder mehr sind, brauchen mehrere Jahre, um so einen komplexen Bewegungssport wie Tennis zu lernen.

        Hier hilft nur viel spielen, viel wiederholen und geduldig sein. Nimm die Rückhand, die sich für dich am besten anfühlt, übe und warte ab ... das dauert .. ;-)

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        • WillyWusel
          Postmaster
          • 15.08.2017
          • 150

          #5
          Zitat von DerQ

          Da so viele die RH aber beidhändig spielen, hatte ich irgendwie den Eindruck, ich sollte es zum Beginn auch besser so probieren
          Ich sehe das ganz anders:
          1. Aus meiner Sicht ist die Topspin-Rückhand zusammen mit dem Aufschlag einer der schwersten Schläge im Tennis. Es dauert einfach, bis man die wirklich beherrscht und man sollte Geduld haben und sich die Zeit geben, die man eben braucht. Der Tipp mit dem Umlaufen der Rückhand ist natürlich richtig. Insbesondere, wenn Du körperlich fit bist. Aber das würde ich nur in Matches machen, die Du wirklich gewinnen willst. Denn dadurch wird natürlich Deine Rückhand kein bisschen besser...
          2. Wenn Du vom Tischtennis kommst, bist Du es gewohnt, Rüchhand einhändig zu spielen. Du bist erwachsen (hast also kein Kraftproblem wie 5-jährige Tennis-Anfänger) und Du fühlst Dich bei Rückhand-Slice und Stop wohl. Für mich heißt das, Du solltest versuchen, die Topspin-Rückhand einhändig zu spielen. Das ist eine sehr grundsätzliche Entscheidung, da jede spätere Umstellung sehr lange dauert. Aber aus meiner Sicht spricht bei Dir nix für eine beidhändige Rückhand.
          3. An Deiner Stelle würde ich mir im Internet (You-Tube) oder bei Dir im Verein eine genaue Vorstellung vom Bewegungsablauf der einhändigen Top-Spin-Rückhand verschaffen. Achte auch auf die korrekte Griffhaltung. Tolle Topspin-Rückhände spielen z.B. Thiem und Gasquet. Dann solltest Du so lange Trockenübungen mal mit Ball gegen eine Wand oder aus der eigenen Hand übers Netz (also ohne jeden Gegner), mal komplett ohne Bälle machen, bis Du mehr und mehr ein Gefühl für die Bewegung bekommst. Und je mehr Sicherheit Du entwickelst, desto häufiger kannst Du in Matches deinen halbwegs sicheren Slice durch eine gewagte Topspin-Rückhand ersetzen.
          Aus meiner Sicht wichtig. Du solltest nicht mit irgendwelchen halben Schwüngen anfangen, sondern von Anfang an immer voll durchschwingen. Das beschleunigt aus meiner Sicht das Erlernen.
          Wenn Du einen Tennislehrer in der Nähe hast, lass Dich gerade am Anfang hin und wieder korrigieren.

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          • DerQ
            Neuer Benutzer
            • 27.07.2019
            • 4

            #6
            Guten Morgen,
            vielen Dank für eure Antworten.

            Auf jeden Fall habe ich mir schon einmal zu Herzen genommen, jetzt zu Beginn etwas geduldiger zu sein. Dieser "Ansporn" kommt wohl einfach vom Tischtennis früher. Aber es stimmt natürlich, dass ich hier eine komplett eigenständige Sportart neu erlerne :-)

            @Willy:
            Das was du schreibst würde ich jetzt nach zwei Wochen absolut unterstreichen und bestätigen.
            Ich habe am WE zu Hause ein paar Trockenübungen an der Wand gemacht und direkt festgestellt, dass ich beim einhändigen Rückhandspielen ein viel natürlicheres, und besseres Schwung und Ballgefühl habe. Dies führe ich, wie auch du, auf die ganze Spielpraxis beim Tischtennis zurück.
            Gesagt getan, und am Montag eine Trainerstunde genommen, in der ich das einhändige Rückhandspielen üben und ausprobieren wollte.
            Und tatsächlich, hier hatte ich direkt eine Quote von 80% oder mehr an erfolgreichen Schlägen, da war der Ausschuss beim beidhändigen Spielen zu Beginn viel höher.
            Das wichtigste was ich aber feststellte: Dass Ballgefühl und der Bewegungsablauf fühlt sich einfach direkt natürlich für mich an.

            Auch der Trainer hat dies direkt in den ersten fünf Minuten festgestellt und rät mir nun dazu in jedem Fall einhändig zu Spielen.

            Nichts desto trotz spüre ich, dass ganz viel Arbeit auf mich zukommt die Rückhand gut zu spielen. Die Vorhand sitzt irgendwie von Beginn an gut und auch platziert. Wenn Bälle auf meine RH gespielt werden, komme ich einfach viel mehr ins Grübeln ;-)

            Kommentar

            • WillyWusel
              Postmaster
              • 15.08.2017
              • 150

              #7
              Zitat von DerQ
              Wenn Bälle auf meine RH gespielt werden, komme ich einfach viel mehr ins Grübeln ;-)
              Ich fürchte, das wird noch eine ganze Weile so bleiben...
              Du solltest noch sehr lange nicht versuchen, mit der Rückhand Druck zu machen, sondern sie hoch, lang, weit von den Linien, mit viel Spin und somit sicher übers Netz ins gegnerische Feld zu spielen. Wenn Du das sicher kannst, kannst Du anfangen, flacher, platzierter und mit mehr Druck zu spielen.

              Vielleicht noch zwei weitere wichtige Punkte:

              1. Damit Du Deinen Rückhandschwung voll durchschwingen kannst, (ohne irgendwelche halbgaren Korrekturen im Schlag), musst Du zwingend perfekt zum Ball stehen. Das ist schwierig und erfordert die Bereitschaft zur intensiven Beinarbeit. Gerade auf der Rückhandseite. Wenn Du durchschwingst und nicht völlig richtig zum Ball stehst, geht der Ball sonstwohin und Du wirst unsicher und verlierst das Vertrauen in den Schlag.
              2. Wenn Du vom Tischtennis kommst, bist Du es auf der Rüchhand gewohnt, stark mit dem Handgelenk zu arbeiten. Das ist beim Tennis absolut tödlich. Wenn Du im Schlag das Handgelenk streckst wie beim Tischtennis, wirst Du garantiert früher oder später einen Tennisarm bekommen. Ich weiß genau, wovon ich rede...
              Der Spin auf der Rückhand kommt nicht aus der Streckung des Handgelenks. Das bleibt im Gegensatz zum Tischtennis mehr oder weniger steif. Der Spin kommt hauptsächlich dadurch, dass Du den Schlägerkopf stark von unten nach oben bewegst. Diese Bewegung wird durch die Supination des Unterarms, verstärkt.
              Und nochmal zur Betonung: eine Streckung des Handgelenks ist etwas völlig anderes als eine Unterarmdrehung (in diesem Fall Supination).

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              • Pammsel
                Postmaster
                • 05.08.2011
                • 103

                #8
                Genau das ist der Punkt. Ich finde die Technik der einhändigen Rückhand sogar natürlicher als die Vorhand. Aber die man eben nur sauber spielen, wenn man perfekt steht. Der Treffpunkt muss genau passen bei der einhändigen, die Vorhand kann man dagegen an fast allen Positionen spielen, da ist der Abstand eigentlich "nur" wichtig.

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                • DerQ
                  Neuer Benutzer
                  • 27.07.2019
                  • 4

                  #9
                  Ihr habt mir alle wirklich toll weitergeholfen mit euren Antworten und Tipps, vielen lieben Dank

                  Ich habe nun seit dem Wochenende komplett auf die einhändige Rückhand umgestellt, und es läuft wirklich hervorragend.
                  Heute, beim dritten mal Spielen diese Woche, hatte ich fast schon ein besseres Gefühl bei den RH Schlägen als bei der Vorhand
                  Das richtige Stehen und die "saubere" Armbewegung empfinde ich auch als sehr wichtig, darauf habe ich mich heute besonders konzentriert, klappt dadurch wirklich gut.

                  Der Trainer hat mir auch "verboten" jemals wieder darüber nachzudenken die RH beidhändig zu spielen

                  Das mit dem Handgelenk kann ich übrigens komplett unterschreiben. Hierauf muss ich wirklich sehr achten. Muss aber auch zugeben, dass ich mir gar nicht mehr vorstellen kann TT zu spielen, da Tennis deutlich mehr Spaß macht

                  Kommentar

                  • Taki1980
                    Forenjunky
                    • 24.08.2007
                    • 3091

                    #10
                    Ganz ehrlich, hört sich das ganze für mich viel zu verkopft an. Ich hab mich auch immer sehr gerne mit Technik beschäftigt und mich gerne irgendwo beim Tennis verbessert und tüfteln auch heute noch gerne rum. ��

                    Pass auf das du nicht zuviele Gedanken und Details während dem Spiel im Kopf hast und nicht mehr im Moment bist sondern mit den Gedanken sonstwo. Solche Gedankengebilde können helfen eine gute Bewegungsvorstellung im Kopf zu haben, können aber auch hinderlich sein.

                    Lass es ruhig angehen, du siehst gerade Mal zwei Wochen. Ich versuchte mehr eine Vorstellung der Bewegung im Kopf zu haben als ständig irgendwelche 1000 Gedanken wie zb: Schultergelenk muss drei Grad mehr nach links hoch ziehen bei der Einhändigen" und so ein Käse.

                    Die Gefahr ist wirklich das man überanalytisch wird, nicht mehr wahrnimmt was gerade passiert und dadurch auch wenig verändern/verbessern kann.

                    Sorry für die Fehler. Mit T9 am Handy getippt.

                    Edit: Die vorher gegebenen Tipps wie z.b. wenig bis gar kein Handgelenk will TT Spieler da ja auch eine Tendenz zu haben sind auch alle richtig. Nur verlier dich nicht in Details und versuchte alles auf einmal

                    .
                    Zuletzt geändert von Taki1980; 08.08.2019, 22:31.
                    MSV Focus Hex 1.18 @ 25.5kg
                    HEAD Microgel Prestige Pro
                    HEAD Youtek Prestige Pro
                    Fav. Players: Federer, Goffin, Dimitrov, Zverev, Thiem

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                    • Fred nicht Perry
                      Benutzer
                      • 23.10.2018
                      • 73

                      #11
                      Die Informationsflut wie jeder einzelne Tennisschlag auszuführen ist ist gigantisch.
                      Ich habe am Anfang mir die einzelnen Schlagphasen theortisch eingeprägt und im Spiel/Training mich immer nur auf die Umsetzung eines Details konzentriert.
                      Rückhand könnte z.B. sein: Hintere Schulter des Schlagarms zeigt bei der Ausholbewegung zum Netz. u.s.w.

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