Mentale Probleme und Versagen

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  • nitronic88
    Neuer Benutzer
    • 23.05.2006
    • 2

    Mentale Probleme und Versagen

    Hallo Community,

    ich wende mich hilfesuchend an euch.
    Ich spiele seit 1996 Tennis und war in der Jungend im Förderkreis des Tennisverbands und habe viele Turniere bestritten und auch oft positive Ergebnisse erzielt und stand ganz ok in der Rangliste.
    Seit 2010 habe ich totale Probleme mit dem Kopf, dass ich im Medenspiel/Turnier oft ein kompletter Totalausfall war. Dann bin ich beruflich kürzer getreten und spiele jetzt wieder seit 2 Jahren Herren-Mannschaftsspiele in der Bezirksliga.
    Ich bin nur noch LK18 und verliere teilweise auch 0:6 0:6 gegen wesentlich schwächere Gegner höherer LK.
    Mal kommt keine Vorhand, mal keine Rückhand, dann hakt der Aufschlag.
    Ich gehe schon ohne Selbstvertrauen auf den Platz und mein Arm blockiert.
    Man sieht meine Technik und welches Potential da wäre. Ich schiesse fast jeden Ball ins Aus, das Feld wird immer kleiner. Meine Vorhand/Rückhand landet im Netz.
    Meine Spielart: sehr aggressiv mit sehr schnellen Aufschlägen (auch wenn ich nicht der größte bin) und wenig Ballwechsel. Ich habe halt gelernt immer Gas zu geben und zu forcieren.
    Theoretisch verliere ich beinahe schon gegen eine Mülltonne so krass viele Fehler mache ich.

    Ich krieg es auch nicht aus dem Kopf und gehe auch schon so ins Spiel.
    Mich frustriert es nur noch und meiner Mannschaft will ich das auch nicht antun. Im Training: ein anderer Mensch. Klar nicht mehr wie früher, mir fehlt die beinarbeit, aber für eine einstellige LK langts. Im Match: Katastrophe!! Ich schlage mich selber…
    Spiele ich „nur denn Ball rein…“ blockiere ich völlig und es geht garnichts mehr.
    Ich denke immer:“Gott, wenn mich einer sieht. Ist ja peinlich, den Gegner muss man ja schruppen…“

    Ich bin drauf und dran aufzuhören…
    PS: ich bin 30 Jahre alt.

    Könnt ihr mir helfen?
  • tennistiger

    #2
    Zitat von nitronic88
    Ich bin nur noch LK18 und verliere teilweise auch 0:6 0:6 gegen wesentlich schwächere Gegner höherer LK.
    Mal kommt keine Vorhand, mal keine Rückhand, dann hakt der Aufschlag.
    Ich gehe schon ohne Selbstvertrauen auf den Platz und mein Arm blockiert.
    Man sieht meine Technik und welches Potential da wäre.
    Ich krieg es auch nicht aus dem Kopf und gehe auch schon so ins Spiel.
    Mich frustriert es nur noch und meiner Mannschaft will ich das auch nicht antun. Im Training: ein anderer Mensch. Klar nicht mehr wie früher, mir fehlt die beinarbeit, aber für eine einstellige LK langts. Im Match: Katastrophe!! Ich schlage mich selber…
    Spiele ich „nur denn Ball rein…“ blockiere ich völlig und es geht garnichts mehr.
    Ich denke immer:“Gott, wenn mich einer sieht. Ist ja peinlich, den Gegner muss man ja schruppen…“
    (
    Ich bin jetzt kein Psychotherapeut, aber das bei dir die Erwartungshaltung und Rangehensweise falsch ist, ist schon offensichtlich. Du setzt dich mit der LK zu sehr unter Druck. Zur gesammten Spielstärke auf dem Platz gehört neben der Technik halt auch die Fitness und der Kopf. Und der macht halt viel aus. Blöder Spruch, aber einfach jede Minute genießen, wer weiß wie lange man noch kann.

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    • Crazydoc
      Veteran
      • 11.03.2019
      • 1009

      #3
      Hey,

      Vielleicht hilft es ja auch den Focus von sich selbst auf den Gegner zu legen. Ich habe anscheinend so eine Eigenschaft, dass ich mein bestes Tennis in Druck Situationen spiele, wenn ich mit meinem Komfortzonenspiel nicht mehr weiterkomme. Ich versuche dann meinen Focus darauf zu legen die Bälle so zu spielen, wie es der Gegner nicht unbedingt möchte. Hat er Beispielsweise eine Hammer Vorhand wo er nur Winner schlägt, bekommt er den Return mal sicher nicht auf diese. Fühlt er sich im Grundlinienspiel wohl, versuche ich mehr ans Netz zu kommen. Zeigt der erste Aufschlag keine zufriedenstellende Wirkung, spiele ich nur mehr zweite um Doppelfehler zu vermeiden. Merke ich das der Gegner Probleme bei seinem 2ten Service hat, wird dieses gnadenlos attakiert. Das gibt ihm das Gefühl erste Aufschläge spielen zu müssen. Da steigt dann sehr oft die Fehleranfälligkeit was den Gegner oft selber zum Nachdenken anregt.

      Ich versuche mich dabei nur mehr darauf zu konzentrieren was ich machen möchte. Und versuche Entscheidungen, wenn es das spiel zulässt, so früh wie möglich zu treffen. Das hilft mir persönlich dass die unzähligen möglichen Spieloptionen nicht die ganze Zeit im Kopf herumschwirren und die Konzentration stören. Wie stark der Gegner auf dem Papier erscheint hat für diese Spiel nicht unbedingt eine Bewandtnis.

      Sich Gedanken zu machen, was die Zuseher bzw Mannschaftskollegen denken könnten, ist für die konzentration doch komplett störend und würde ich unterlassen. Geh doch mal davon aus, dass du das Spiel verlierst, dann kannst du eigentlich nur gewinnen....

      Viel Glück!

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      • Neunweinzel
        Benutzer
        • 25.09.2017
        • 60

        #4
        Hi,
        was tennistiger schreibt, sehe ich aus so.
        Zusätzlich noch folgendes:

        ich kenne einige Spieler, die nur 100% (Vollgas) oder 30% (Reinschieben) kennen. Du musst versuchen ein Mittelmaß bei der (Zuschlag-)Geschwindigkeit zu finden. Wenn du die hast und dann ein gutes Gefühl entwickelt hast, kann du dich langsam wieder nach oben tasten. Das wird ein langwieriger Prozess sein. Dabei immer auf die lockere Ausübung des Schwungs achten und nicht verkrampfen.

        Darüber hinaus auch im Training häufiger um Punkte spielen. Da gibt es genug Spieler, die nicht "ehrlich" zu sich sind (ob es bei dir zutrifft, kann ich natürlich nicht sagen und will ich mir auch nicht anmaßen). Dabei sind auch im Training Bälle, die knapp aus sind, halt auch aus. Dann darf man nicht sagen, der war ja nur knapp aus, sondern, der Punkt ist weg. Da kenne ich euch Leute, die sagen im Training ist alles besser, wenn man genau hinschaut, bringen sie aber auch nur zwei von drei Bällen wirklich rein und das reicht im ernsten Spiel dann nicht, weil der Gegner gibt dir keinen Punkt für knapp aus.

        Noch ein dritter Punkt - gestern noch erlebt. Da hatte eine Mannschaftskamerad auch einen Gegner, der eine schöne Technik hatte, aber bei Bällen voll drauf gegangen ist, wo er gar nicht richtig stand oder auch nicht voll fokussiert war. Die gingen dann teilweise hinten an den Zaun oder klar ins Netz. Du schreibst selber, dass die Beinarbeit nicht mehr so wie früher ist. Dies sollte auch ein Ansatzpunkt sein: Beinarbeit trainieren, auch wenn es anstrengend ist und nur auf den Punktgewinn gehen, wenn du wirklich die Position dazu hast.

        Viel Erfolg dir und nicht aufgeben und den Kopf hängen lassen. Negative Einstellung blockiert dann noch mehr und hilft nur deinem Gegner. Spaß haben und nur an den nächsten Punkt denken und überlegen, was du da besser machen kannst. Geld wirst du vermutlich mit Tennis ja auch nicht (mehr) verdienen und zukünftig verdienen wollen.

        Und bitte nicht aufhören. Es ist so ein schöner Sport, den man vor allem auch so lange betreiben kann. In 20 Jahren wird es dir dein Körper danken.

        Good luck
        Neunweinzel

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        • raily76
          Neuer Benutzer
          • 09.08.2019
          • 22

          #5
          Zunächst empfehle ich Dir, Deine Einstellung zu ändern.
          Die LK ist keine Rangliste.
          Wenn du Sie wie die Weltrangliste betrachtest - vergiss es.
          Es spielt auch keine Rolle, welche LK Du hast. Niemanden interessiert es. Du hast keine Sponsoren, der örtlichen Zeitung ist es egal und ne Wildcard für Wimbledon wirst du dir darüber auch nicht erspielen - also, völlig Schnuppe!

          "Der LK" ist es übrigens auch völlig egal, wie gut du im Training bist oder was für eine tolle Technik Du hast - sie spiegelt einfach nur Dein Leistungsniveau.

          Also, hab Spaß am Tennis und ignoriere die LK.
          Keine Sau interessiert.

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          • Berni
            Veteran
            • 22.09.2008
            • 1105

            #6
            Zitat von raily76
            Zunächst empfehle ich Dir, Deine Einstellung zu ändern.
            Die LK ist keine Rangliste.
            Wenn du Sie wie die Weltrangliste betrachtest - vergiss es.
            Es spielt auch keine Rolle, welche LK Du hast. Niemanden interessiert es. Du hast keine Sponsoren, der örtlichen Zeitung ist es egal und ne Wildcard für Wimbledon wirst du dir darüber auch nicht erspielen - also, völlig Schnuppe!

            "Der LK" ist es übrigens auch völlig egal, wie gut du im Training bist oder was für eine tolle Technik Du hast - sie spiegelt einfach nur Dein Leistungsniveau.

            Also, hab Spaß am Tennis und ignoriere die LK.
            Keine Sau interessiert.
            Sehe ich ganz genauso. Wer sich an dieser Pseudorangliste orientiert, ist selber Schuld. Spass ist das Wichtigste!

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