Was tun gegen Topspin kurz cross ?!

[Hawkeye2]

Hallo zusammen,



habe leider vereinsbedingt desöfteren mit Sandplatzwühlern zu tun, die
einen Ball perfekt beherrschen:



Topspin kurz cross (VH und RH)



Der Ball ist zwar erreichbar, aber man wird schon ziemlich aus dem Platz
getrieben und muss noch weit in den Platz (fast T-Linie und weiter) um
den Ball zu bekommen.



Der Platz ist dann natürlich meilenweit auf für einen Longline Winner
(wenn man cross spielt) oder Cross Winner (wenn man longline spielt)



Was ist da Euer Lieblingsball als Reaktion auf diese Kurz Cross Bälle
?!



Sinnvoll sind nur einigermaßen risikoarme Alternativen, da der Ball sehr
häufig vorkommt und man sich gegen diese Spieler nicht viele Fehler erlauben
darf.



Bin gespannt...



Gruß

[Dschakka]

Mmh, so ganz spontan würde ich lang und geschmeidig zurück-slicen oder
einen hohen Topspin cross. Auf jeden Fall so spielen, dass man genügend
Zeit hat, sich wieder optimal in Position zu bringen.

[Häuptling Webbl]

Ich würde auch sagen: Slice VH oder RH, longline hinten ins Feld und dann
ab in die Mitte des Netzes und den Volley zu versenken.



Was anderes fällt mir dazu auch nicht ein.

[Hawkeye2]

Hi,



bin ja inzwischen ein "gelernter" Serve & Volley Spieler.



Aber der Slice longline ist ein sehr riskanter Ball.



Das Netz ist da am höchsten, trotzdem muß der Ball zumindest lang und
flach sein, ansonsten ist der Cross Passierball schneller an mir vorbei
als ich gucken kann.



Und das Risiko (Slice longline kanpp übers Netz gegen Rückhand / Vorhand
cross Passierball) liegt jedesmal bei mir.



Ein paar Bälle im Netz, ein paar ins Aus, ein paar Passierbälle gegen
einige Volleypunkte sieht nicht nach einer positiven Bilanz auf Dauer
aus.



Aber in Einzelfällen je nach Gefühl sicher eine Alternative.



Gruß

[Häuptling Webbl]

Tja, Slice longline kann halt nicht jeder...



Vorallem einen VH Slice longline, finde ich persönlich eine geile Sache.
Manche Forumsmitglieder können da ein Lied davon singen. Gell, Badnix
und TT...

[mad-rabbit]

naja, es gibt für keine situation ein wirkliches patent-rezept, aber die
gängigste lösung is in solchen fällen wohl der ball die linie entlang.
wenn man den ball noch in guter höhe erwischt mit topspin, wenn nich,
einfach hinten rein schieben oder slicen und in jedem fall ans netz vorrücken
wenn man schonmal vorne ist.

[MagicMat]

@Hawk

Sehe da nicht ganz das Problem. Der Gegner steht, je nachdem welchen Ball
du spielst, genau vor dem selben Problem. Entweder man wählt die sichere
Variante und spielt lang cross und bewegt sicht gut zur Mitte zurück oder
man lässt sich auf das kurz-cross Duell ein oder man greif halt mit einem
Longline an. Letzendlich läufts einfach wieder darauf hinaus wer besser
spielt.

[justme]

Den Thread find ich interessant, da ich mir diese Woche genau die gleiche
Frage gestellt habe.

Mein Spielpartner spielt eine geniale Einhändige Rückhand. Einen Schlag
setzt er mir Cross and die Linie, der zweite sieht genauso aus, ist aber
mit viel mehr Spin, jedoch sehr knapp übers Netz weit nach ausen.

Ich hasse diese Bälle einfach. Sie kommen so knapp übers Netz und springen
dann auf diesem Teppichboden in der Halle total schnell nach vorne. Auf
Sand wär mir dieser schlag eigentlich wesentlich lieber.



Eine Sache die mir aber aufgefallen ist, als ich mir etwas gegen diesen
fast Winnerschlag überlegt habe.

Diese Topspinn-Wühler bleiben immer an der Grundlinie, selbst nach so
einem Ball, wenn ich ihn gerade noch zurückschubsen kann.

Die letzten Male als ich gegen ihn gespielt habe, hab ich immer Versucht
so schnell wie möglich weit raus zu laufen und den Ball mit genausoviel
Spin kurz Cross zurückzuspielen. Funktioniert die ersten paar Male gut,
da er auch erst mal drankommen muss, aber wenn er schon damit rechnet,
kassiere ich einen Longlinewinner.

Ich denke den Idealen Ball hiergegen gibt es nicht, aber ich spiele momentan
auf diese Bälle möglichst variabel. Entweder der gegen Crossball, oder
ein Slice an die Grundlinie ( der hier schon besprochen wurde, oder ich
versuche einfach so schnell es geht nach ausen zu laufen und möglichst
druckvoll auf den Mann zu spielen. Klappt auch ganz gut, da er zwar meistens
gegenblockt, aber den Ball dann nicht scharf spielen kann.

So zumindest meine Erfahrungen.

Denke, dass es sehr wichtig ist, nach dem Schlag wieder möglichst schnell
rauszukommen und in die Ausganslage zurückzukehren. Eine gute Beinarbeit
vorausgesetzt...

[Dschakka]

Ein Stop mit Schnitt nach außen kommt auch immer geil, muss man halt nur
können

[f_panthers]

Ein Stop kurz cross kann wirklich ein probates Mittel sein. Da der Gegner
selber ziemlich weit aus dem Feld geraten sein dürfte (sonst ist der Winkel
für den kurz-cross-Ball ja nicht da), wirkt dieser Stop voll gegen die
Laufrichtung. Ansonsten würde ich auch einen Sliceball longline auf der
Rückhandseite vorziehen. Auf der Vorhandseite würde ich mit einem langen
Crossball kontern.



Gegen schnelle Grundlinienspieler wirkt auch hin und wieder ein langer
Ball in die Platzmitte. Da sind diese Spieler dann oft schon zu weit gelaufen
und wissen mit den Ball nichts mehr anzufangen.



Die meisten Spieler machen nach meiner Beobachtung den Fehler, dass sie
denken: Kurze Bälle des Gegners müssen mit einem Winner oder Wunder-was-für-ein-Schlag
beantwortet werden. Dabei hat der Gegner oft gerade ganz andere Probleme,
da reicht ein einfach gespielter Ball.

[badnix]

Original geschrieben von Hawkeye2

Hallo zusammen,



habe leider vereinsbedingt desöfteren mit Sandplatzwühlern zu tun, die
einen Ball perfekt beherrschen:



Topspin kurz cross (VH und RH)



Der Ball ist zwar erreichbar, aber man wird schon ziemlich aus dem Platz
getrieben und muss noch weit in den Platz (fast T-Linie und weiter) um
den Ball zu bekommen.

Gruß

... da beschreibst Du genau meine Liebelings-Spielweise und dagegen gibt
es - watbinichdarobfroh - nur wenige Mittel ...



... wie schon beschrieben den Slice lang cross, oder eine hohen Topspin
ebenfalls lang cross, bist aber immer am Laufen und mußt schauen, daß
Du aus der Mühle rauskommst

[ensinger]

In der Situation gibt es recht viele mögliche Varianten, die jedoch alle
recht schwer sind...



Meine übliche Antwort auf so einen Ball wäre ein langer Ball mit Spin
in die Platzmitte, um dem Gegner keinen Winkel für einen Winner zu geben.

Man sollte daher auch überwiegend auf die schwache Seite des Gegners spielen.





Ansonsten bleibt einem noch der kurz Cross (wenn man ihn beherrscht) oder
der Cross-Stop, beide sind effektiv, da sie den Gegner unter Druck setzen.
Man kann diese Schläger aber nicht grundsätzlich als Antwort auf den Kurz-Cross
einsetzen, der Gegner antizipiert das dann schnell.





Der Longline Angriffsball ist der schwerste von allen Schlägen - empfiehlt
sich nur bei sehr guten Spielern und dann auch nur wenn der Gegner recht
weit auf der Cross-Seite steht.

[Hawkeye2]

@All



Schon einmal Danke für Eure Ansichten zu dem Thema



Habe selber meine Favoriten erst einmal nicht gepostet, um "unbeeinflusste"
Meinungen zu sammeln.



@ensinger



Sehr treffende Hinweise.



Ich bevorzuge in diesen Situationen auch den langen Ball in die Mitte
oder lang cross.



Spielt man in die Mitte muß man allerdings noch etwas mehr zur Platzmitte
zurück, um den Platz optimal abzudecken.



Spielt man cross, kann man noch etwas weiter auf der Seite bleiben, auf
der man gerade ist und deckt den Platz immer noch optimal ab.



Der Gegner hat dann auch erst einmal nur den schwierigen Longline, wenn
er direkt punkten will.



Einen Cross-Stopp habe ich noch gar nicht so richtig in Erwägung gezogen,
den muss ich mal testen !



@Badnix



Die o.g. Mittel Platzmitte lang oder lang cross reichen alle Male aus,
um im Ballwechsel zu bleiben.



Und der kurz cross ist eigentlich auf Dauer ein riskanter Ball, da er
nahe an die Seitenlinie und relativ knapp hinters Netz gespielt wird.



Gruß

[Paddinho]

Wir haben bei uns auch einen (mein Trainingspartner), der gerne kurze
Cross-bälle spielt...das alles noch mit sehr wenig Geschwindigkeit.

Auf der Vorhandseite reagiere ich damit meist mit einen zügig durchgeschwungenen
Longline-ball, realaitv glatt gespielt.

Damit gehe ich dann auch gleichzeit ans Netz vor. Stehe zwar dann meist
noch in der rechten Hälfte, aber der Gegner muss den Ball auch zuerst
mal zurückspielen.

Auf der Rückhandseite ist es ähnlich. Bei einem hohen topspin-Cross versuche
ich einen sehr kurzen Slice-Ball zu spielen und dann anzugreifen. Sollte
der Ball flach cross kommen spiele ich meistens die rückhand sehr glatt.



Um ein bisschen Abwechslung zu bekommen spiele ich aber meist nicht jeden
Ball so sondern gehe auch mal solche Cross-Duelle einfach mit. Ansonsten
wäre ich für den Gegner leichte Beute.

[groundstroke]

Interessantes Thema!
Ensinger und Paddinho haben ja sehr gute Ratschläge gegeben.

Was ich aber in dem ganzen Thread vermisse:
Es wird immer nur darüber geschrieben, wie ich auf die Kurzcrossbälle re-agieren sollte.

Entsprechend riskant sind auch die vorgeschlagenen Ansätze, weil fehleranfällig, wenn sie auf Winner hinauslaufen sollen, bzw. auf Dauer nicht durchzustehen gegen gute Kurzcrossspieler, wenn sie darauf abzielen, im Ballwechsel zu bleiben.

Ein effektiver Ansatz ist gegen solche Gegner aber, schon vorher zu vermeiden, daß sie dieses Spiel treiben können:
In meiner Erfahrung hat sich als wirksam erwiesen, hier ganz bewußt sehr hart in die Mitte zu spielen, ruhig den Gegner vor die Füße schießen. Schön ist gute Länge, aber viel wichtiger ist die Schlaghärte. Denn Kurzcrossspieler lieben langsames Spiel und haben Probleme mit sehr straffen, schnellen Bällen, haben Schwierigkeiten mit dem Timing für ihre Wischbewegung.
Entweder sie werden dann sehr viel glatter mit ihren eigenen Schlägen, verzichten also auf viel Spin und daher auch auf gute Winkel, oder die Bälle gehen nicht mehr so knapp übers Netz, also deutlich höher, weil sie nicht mehr so präzise gespielt werden können und mit weniger Spin.
In letzterem Fall bieten sich dann gute Ansätze für das eigene Angriffspiel.