Konstant gut spielen

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  • Elena

    Konstant gut spielen

    Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ein riesiges Manko bei mir ist,
    dass ich nicht zwei Sätze lang konstant gut spielen kann.

    Das liegt aber nicht dran, dass sich meine Technik plötzlich verschlechtert
    sondern dran, dass, wenn mein Gegner etwas macht, das mich aus dem Konzept
    bringt mein Hirn irgendwie aussetzt und ich nicht mehr weiß, wie ich die
    Technik bzw. Taktik umsetzen muss.



    Beispiel: Ich spiele gegen einen Gegner mein (druckvolles) Spiel.

    Attakiere häufig seine Rückhand, da seine Vorhand recht stark ist. Er
    ist ständig in Bedrängnis und ich gewinne den Satz 6:1.



    Null problemo den zweiten auch zu machen würde man meinen. Nicht so bei
    mir. Da mein Gegner auch gemerkt hat, dass er gegen meine druckvollen
    Bälle keine Chance hat, ändert er seine Taktik. Er nimmt das Tempo aus
    meinen Bällen, blockt, slicet. Seine Bälle werden allesamt viel zu kurz.
    Und was tue ich? Anstatt die Möglichkeiten zu nützen und weiterhin Druck
    auf ihn auszuüben, fange ich an, vorsichtig zurückzuschubsen, sinnlose
    Stoppbälle zu versuchen, wo ich doch weiß dass er sehr schnell ist und
    ich nicht gerade die große Stoppball-Leuchte. Und dann spiel ich auch
    noch alles auf seine Vorhand.

    WARUM TU ICH DAS?



    Gestern lag ich dann schon 5:1 hinten bis mein Freund reinrief, spiel
    doch auf seine Rückhand. Erst da fiel mir wieder ein, dass ich ja seine
    Rückhand attackieren wollte mit langen, schnellen Schlägen. Und vor allem
    MEIN Spiel spielen muss, das ich in vielen Trainerstunden eingetrichtert
    bekam und nicht SEIN spiel mitspiele.



    Ich konnte dann noch auf 3:5 aufholen aber dann war der Satz trotzdem
    weg.



    Warum reißt mir der Faden sobald ein Gegner mich etwas verwirrt?



    was kann ich dagegen machen?



    bitte, bitte tipps!!!!!!!!!
  • moya fan
    Moderator
    • 15.04.2004
    • 14251

    #2
    Hi,



    ich glaub,daß du ein sehr weit verbreitetes Phänomen so ziemlich auf den
    Punkt gebracht hast.Ging mir in der Medenrunde öfter mal so.Ist eigentlich
    ne reine Kopfsache,das in den Griff zu bekommen.Hab mich auch oft viel
    zu sehr einlullen lassen von der gegnerischen Spielweise,anstatt ihn einfach
    vom Platz zu schießen (was absolut drin gewesen wäre).Hab dann auch nur
    noch sinnlose Bälle gespielt.Arbeite jetzt intensiv daran,diesen Mäkel
    zu beheben.Ich versuch jetzt einfach Punkt für Punkt zu spielen und konsequent
    meine Spielweise durchzuziehen,als sei es Training.Heißt auch mal die
    Schwächen des Gegners auszunutzen,vor allem aber hart und locker durchschwingen.Manchmal
    sträubt sich halt leider das Hirn noch,die Befehle des Schlagarms umzusetzen.Ist
    aber echt zum verzweifeln manchmal.



    Gruß



    Jens



    Gruß



    Jens
    Faves Players:Pouille, Simon,Verdasco,Murray,Ferrer,Nishikori,Zverev,Fognini.
    Wenn du dir ein Ziel gesteckt hast, verfolge es mit aller Konsequenz und Beharrlichkeit und lasse dich nicht von eventuellen Rückschritten irritieren.

    Kommentar

    • Hawkeye2
      You cannot be serious !!!
      • 26.04.2002
      • 3277

      #3
      Hi,



      wahrscheinlich könnte deine Gegnerin mit gleicher Berechtigung den Thread
      "Warum verschenke ich immer den ersten Satz ?!" aufmachen.



      Sie hat (zu spät !) gemerkt, daß Du sehr druckvoll spielst und sie da
      nicht mit halten kann.



      Sehr clever von ihr war es dann, das Tempo herauszunehmen, weil jeder
      Clubspieler viel mehr Probleme hat, aus langsamen Bällen Druck zu machen,
      so auch Du...



      Stattdessen hattest Du durch ihre kurzen, langsamen Bällen neue Möglichkeiten,
      die aber nicht deinem Spiel aus dem ersten Satz entsprachen (druckvoll
      von der Grundlinie).



      Du hättest die kurzen Bällen z.B. als Angriffsbälle auf ihre Rückhand
      nutzen können um mit einem Volley den Punkt zu machen.



      Kommt ein Ball hinters Netz (kein Stopp), hängt dein Spiel halt davon
      ab, wie hoch dieser Ball noch ist, wenn Du ihn erreichst: höher als das
      Netz = Winner möglich, etwa Netzhöhe = Angriffsball möglich, deutlich
      unter Netzhöhe = Slice-Angriff / neutraler Ball erforderlich, je nach
      Können.



      Du hast also im 2. Satz nicht gegen die gleiche Gegnerin gespielt, die
      sich unter Druck setzen liess. Du hättest dein Spiel nach dem ersten Satz
      anpassen müssen, hast dies aber nicht getan.



      Daher lag das Problem auch nicht bei deiner Konstanz (die solltest Du
      auch nicht nur am Ergebnis festmachen !).



      Vielleicht hättest Du ja weiter wie im ersten Satz gespielt, wenn deine
      Gegnerin ihre Spielweise nicht umgestellt hätte.



      Also : vor dem Match eine Strategie planen, die besten Schlagkombinationen
      durchdenken, die man hat (= Taktik) und damit ins Match gehen.



      Wenn dieser "Urplan" nicht mehr funktioniert, in Ruhe beim Seitenwechsel
      planen, auf eine andere (aber schon trainierte) Strategie auszuweichen,
      z.B. Angriffsball / Volley.



      Dann läuft man nicht Gefahr, sich blind in den Untergang zu spielen.



      Kein Gegner lässt sich gerne 2 Sätze lang auf die gleiche Weise "vermöbeln"...



      Gruß



      PS



      Es lohnt sich fast auch immer, einen Plan gegen die Standardtaktik "immer
      hoch auf die Rückhand" dabei zu haben und diese Taktik auch selbst anwenden
      zu können !



      Selbst in Verbandsligen kann das noch zum Sieg reichen...

      Kommentar

      • nervenbündel

        #4
        hi



        ich habe ein ähnliches problem. ich spiele ca. 8-10 games lang so, wie
        ich es mir auch vorgenommen habe.



        und dann fängt es an.



        meine konzentration lässt stark nach:

        der focus liegt beim treffen nicht mehr auf dem ball, ich bewege mich
        nicht mehr gut und habe angst den ball voll zu treffen.

        danach geht es bergab und es wird mit dauer des spiels immer ärger.

        da gibt es matches wo ich vielleicht führe oder es ein ausgeglichener
        satz ist (z.b. 4:4) und danach mache ich kein einziges game mehr.



        ich muss dazusagen, dass der gegner nicht etwa seine taktik geändert hat
        und ich auch sonst ruhig bleibe



        es ist zum mäuse melken. keine ahnung was ich machen soll.

        gibt es übungen, wie ich meine konzentration trainieren kann?

        Kommentar

        • player1983

          #5
          Das beste Mittel ist, immer nur an den nächsten Punkt zu denken.

          Mein Problem ist immer, dass ich schon an andere Möglichkeiten denke,
          nach dem Motto, was wäre wenn ich jetzt das oder das mache.

          z.B. beim Stand von 0:30. Statt jeden Punkt so zu spielen als ob es der
          letzte wäre, denke ich schon weiter....

          Kommentar

          • Elena

            #6
            es geht also auch anderen so. mein beileid :-/



            nur an den nächsten punkt denken ist schon richtig. mein problem ist aber
            dass ich auf einmal irgendwie gar nicht mehr denken kann. :-(

            ich muss etwas finden, womit ich mich in solchen momenten sammeln kann.
            schuhe binden reicht nicht...

            Kommentar

            • nervenbündel

              #7
              @elena



              schuhe binden ist auch ok. ich versuche mich immer mit "saiten richten
              vom racket" abzulenken und mich zu sammeln.



              leider klappt das nicht immer. ich weiß zwar, dass ich mich konzentrieren
              muss (vor einem ballwechsel), aber ....



              immer nur an den nächsten punkt denken ist ein guter hinweis. leider schiessen
              mir trotzdem (z.b. bei 40:15 für mich) die

              gedanken durch den kopf - "jetzt nur noch ein punkt zum game", "wenn ich
              den punkt mache, dann hab ich schon einen

              super vorteil", .... und aus is es. ich kann diese gedanken einfach nicht
              abstellen.



              oder: Breakball gegen mich - der Aufschlag war bis zu diesem Zeitpunkt
              auch ok. dann denk ich mir - "jetzt nur kein doppelfehler"

              ==> prompt is er da



              ich glaub ich sollte einfach nur tennis spielen und nicht zu viel nachdenken.
              da verkrampfe ich nur. könnte es auch

              sein, dass ich zu ergeizig und verbissen bin, das match unbedingt zu gewinnen?

              Kommentar

              • RogerFederer

                #8
                tipp fürs training: mach mal ne serie wo du ein game stets mit 0:40 beginnst,
                immer und immer wieder, irgendwann hat sich dann die furcht um so einen
                spielstand in luft aufgelöst

                Kommentar

                • Therminator

                  #9
                  In einem Punktspiel in dieser Saison hab ich 6:4 5:2 geführt und hatte
                  2 Matchbälle, habe dann 6:4 5:7 2:6 verloren und mich Schwahrzgeärgert,
                  weil es das Meisterschaftsspiel war. Die Konzentration hat beim 5:2 total
                  nachgelassen, ich habe Stop-Lob usw. gespielt.



                  Ein anderes Mal war's genau umgekehrt. Es stand 6:7 6:1 6:6 und im Tiebreak
                  7:8 gegen mich. Ich musste returnieren, der Aufschlag kam, ich hab gedacht,
                  jetzt ist's auch ******egal, voll duchgezogen und den Punkt gemacht und
                  danach das Match gewonnen.



                  Aber es passiert mir auch öfter Mal, dass ich das ganze zu locker nehme
                  und dann alles verschenke.

                  Kommentar

                  • Victorious

                    #10
                    Meine Methode ist es immer, bei entscheidenden Spielen (-> z.B. 4:4 doer
                    so...) folgendermaßen zu denken:



                    Um das Spiel zu machen benötigt man 4 Punkte -> man muß also 4 der ersten
                    7 gespielten Punkte machen. Klingt ja gar nicht so schwer, nüchtern betrachtet.



                    Trotzdem versuche ich immer, in noch kleineren Abschnitten zu denken.
                    So denke ich in jedem Spiel daran, auf jeden Fall, 2 der ersten drei Punkte
                    zu machen, also 30:15 zu führen. Sollte ich schon die ersten beiden Punkte
                    gemacht haben, also 30:0 führe, reskiere ich was, das mache ich immer.

                    Gelingt der Punkt, habe ich 40:0 und 3 Spielbälle. Habe ich 30:15, habe
                    ich 2 der ersten 3 Punkte gemacht.



                    Diese ersten Punkte sind immer die Wichtigsten im Spiel, finde ich jedenfalls...

                    Kommentar

                    • Hawkeye2
                      You cannot be serious !!!
                      • 26.04.2002
                      • 3277

                      #11
                      Hi,



                      bediene mich in manchen Spielen auch einer Denkweise, die weniger Druck
                      erzeugt.



                      Beim Return und 0:30 denke ich z.B. nicht " Wenn Du den nächsten Punkt
                      machst, dann hast Du 3 Breakbälle !"



                      sondern "Du hast jetzt 3 Möglichkeiten hintereinander, mindestens einen
                      Breakball zu holen" (bei 0:40, 15:40 oder 30:40).



                      Ich muss also nicht unbedingt den nächsten Punkt machen sondern nur einen
                      der nächsten 3 Punkte um eine Breakchance zu bekommen.



                      Das macht zumindest mich schon einmal wesentlich lockerer, weil das Ziel
                      wesentlich einfacher ist.



                      Habe ich dann ein 30:40 kann ich wieder sagen :



                      " Wenn ich auch nur einen der nächsten beiden Punkte mache, habe ich wieder
                      Breakball ", oder : "Wenn ich auch nur einen der nächsten 3 Punkte mache,
                      habe ich immer noch Einstand".



                      Das kann durchaus schon helfen.



                      Und macht man in den o.g. Beispielen auch noch den "richtigen" Punkt,
                      hat man vielleicht schon das Break !



                      Bei eigenem Aufschlag läuft es ähnlich.



                      Sehr wichtig ist da der erste Punkt, wenn ich den gewinne(15:0), brauche
                      ich nur noch einen der nächsten beiden Punkte zu einem 30:15 und von da
                      aus wieder nur einen von zwei Punkten zu einem Spielball...



                      Diese "künstliche Erhöhung der Chancen" nimmt einiges an Druck, wie gesagt
                      zumindest bei mir.



                      Gruß

                      Kommentar

                      • RogerFederer

                        #12
                        werde ich wohl kaum machen, da dies zuviel zeit bräuchte immer nachzurechnen
                        nein im ernst, es ist einfacher im training drucksituationen zu simulieren
                        um sich dann im ernstfall auf den punkt und nicht den spielstand zu konzentrieren...

                        Kommentar

                        • Fabian

                          #13
                          Wenn ich euch mal draufaufmerksam amchen darf... das ist kein problem...
                          das ist tennis... das genau ist der Reiz an Tennis... guckt mal bei den
                          Profis... bei dennen ist es meistens auch nicht anders... da tritt das
                          oben erzählte Phänomen genauso oft auf... das liegt nicht unbedingt an
                          einem selbst... vielmehr liegt es daran, dass sich der Gegner besser an
                          deine Taktik anpasst, bzw. ein gegenmittel sucht und das nach einer gewissen
                          zeit dann auch oft findet... ich bin z.B. jmd. der den ersten Satz meistens
                          verliert aber dennoch 90% seiner Spiele gewinnt... das liegt einfach daran,
                          dass ich eine gewissen Zeit benötige bis ich eine richtige Taktik raus
                          habe, die gegen den Gegner greift...

                          Kommentar

                          • RogerFederer

                            #14
                            90% siegquote, RESPECT

                            Kommentar

                            • Häuptling Webbl

                              #15
                              Naja, wieviel man glauben darf haben wir ja schon oft genug erlebt...

                              Kommentar

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