Grundschläge

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  • Immi
    Neuer Benutzer
    • 08.02.2006
    • 2

    #1

    Grundschläge

    Hi,
    bin neu hier und wollte mal nen paar Fragen zu den Grundschlägen stellen.

    1. Wo trifft man den ball optimal weit vor dem Körper neben dem Körper nen stück vor, am besten ne genauere Beschreibung.

    2. Wie weit sollte man den Oberkörper bei einem Schlag drehen??(So das man genau seitlich zum Ball steht oder weiter oder gar nicht^^)

    3. Was spielt alles bei der Geschwindigkeit eines Grundschlags(Rückhand oder Vorhand) eine Rolle. (einzelne Phasen der Bewegung bitte)
    Diese Frage kommt zustande da in meinem Verein einige schneller spielen als ich aber gar nicht mehr kraft mit dem Arm aufwenden als ich.

    4. Ich welcher Höhe trifft man den Ball am besten(Beckenhöhe oder so keine genauen meter oder Zentimeter angaben nur am Körper festgelegt damit, dass jeder nachvollziehen kann.

    Ich würde mich über euere antworten sehr freuen
    mfg Immi
  • Paddy C.

    #2
    Hi,
    willkomen im Forum.
    Zu deiner 2. Frage: Es gibt Spieler, die ganz seitlich zum Ball stehen.
    Andere Spieler hingegen stehen lieber frontaler zum Ball. Man kann nicht sagen, was besser ist; das muss jeder selbst herausfinden.

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    • MagicUwe
      Insider
      • 07.02.2006
      • 493

      #3
      Beim Ausholen (bei der Vorhand) eine geschlossene Beinstellung zu haben ist schlecht, weil dadurch die Verwringung zwische Ober- und Unterkörper eigeschränkt ist.

      Wenn man seitlich neben dem Ball im Treffpunkt steht, befindet sich der Schwerpunkt neben und noch schlimmer vor dem Ball. Im Sinne der Impulsübertragung ebenfalls ungünstig.


      Wenn man sich die Technik der Profis zum Vorbild nimmt, reicht es nicht die Bewegungsabläufe zu imitieren. Besser ist es die Technik zu verstehen.

      Im Buch "Tennis - Techniktraining" von Richard Schönborn wird die moderne Technik mit biomechanischen Prinzipien begründet. Das ist meiner Meinung das wichtigste Tennisbuch, besonders für jeden Tennis-Trainer.


      Zitate aus Schönborn:

      "Die Aushohlbewegung beginnt mit der rückwärtigen Rotation des Schultergürtels um die Körperachse (und nicht mit der Rückführung des Armes!)" Die Verwringung zwischen Oberkörper und Unterkörper erzeugt eine Vordehnung der Muskulatur.

      "Aushohl- und Schlagbewegung vom Anfang bis zum Treffpunkt ist keine ununterbrochene, in ihrer Beschleunigung steigende Bewegung. .. Die Schlägerbeschleunigung fängt erst kurz vor der Bewegungsumkehr am Ende der Aushohlbewegung an."

      "Nicht durch den sogenannten Step-in bzw. durch translatorische Gewichtsverlagerung des Körpers in Schlagrichtung, sondern durch Rotation des Körpers wird der Schläger beschleunigt."

      "Nicht mit langem Schlagarm und großem Hebel wird eine höhere Beschleunigung erreicht, sondern die Verringerung des Rotationsradius zusammen mit der Körperrotation ermöglicht eine höhere Winkelgeschwindigkeit des Schlägers."

      "Bei einer geschlossene Fußstellung (besonders) bei der Vorhand wird die Schlagbewegung im gesamten Hüftbereich blockiert."

      "Die Schlagbewegung beginnt mit dem Körpereinsatz gegen die Erde: Irrtümlich wird behauptet, dass das Abheben erst nach dem Treffpunkt erfolgen muss,..."

      "Der Schultergürtel rotiert (bei der Vorhand) um bis zu 220 Grad."

      "Die beidhändige Rückhand ist in über 90% eine Vorhand mit dem anderen Arm."
      Ich habe den Beitrag schon mal ähnlich gebracht. Aber hier gehört er wohl hin. Und man kann es auch nicht oft genug wiederholen.
      No Compromise!

      Kommentar

      • MagicUwe
        Insider
        • 07.02.2006
        • 493

        #4
        Zitat von Immi
        3. Was spielt alles bei der Geschwindigkeit eines Grundschlags(Rückhand oder Vorhand) eine Rolle. (einzelne Phasen der Bewegung bitte)
        Diese Frage kommt zustande da in meinem Verein einige schneller spielen als ich aber gar nicht mehr kraft mit dem Arm aufwenden als ich.
        Noch ein Zitat dazu:

        In der modernen Tennistechnik kommen 80-85% der Energie aus den Beinen und dem Rumpf und nur 15-20% aus dem Schlagarm.
        Noch ein Tipp zum Handgelenk:
        Beim Ausholen sollte das Handgelenk relativ locker sein und genau im Treffpunkt kurz fixiert werden.
        No Compromise!

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        • Immi
          Neuer Benutzer
          • 08.02.2006
          • 2

          #5
          MagicUwe finde deine Beiträge toll, aber eins is mir noch nicht klar soll ich jetzt bei der Vorhand eine total offene Schrittstellung haben oder ein mittelding zwischen geschlossen und offen??

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          • Benedikt

            #6
            Sorry das ich dazwischen quasseln muss. Die Beinarbeit ist abhängig vom Ball des Gegners und vom Ball den du schlagen willst. Wenn du einen Cross-Ball auf der VH-Seite zurückspielen willst, dann musst du zuerst mit dem rechten Bein nach rechts, Fussspitze zeigt auch nach rechts. Nach oder wärend des Schlages gehen beide Füsse wieder paralel. Dabei brauchst du eine offene Stellung. Willst du aber eine VH schlagen aus der RH-Ecke und willst ihn inside-out spielen dann kannst du das mit dem rotieren vergessen. Dabei gehst du mit deinen hinteren Fuss aus der offenen Stellung über den Standfuss hinaus. Abstand zum Standfuss wie bei der offenen Stellung, Schulterbreite. Bekommst du einen Ball auf deine Platzmitte (Grundlinie) dann ist die seitliche Stellung besser.

            Diese Weissheiten sind nicht auf meinen Mist gewachsen, denn ich habe letzte Woche eine Fortbildung mitgemacht mit Ute Strakajahn und Jens Wöhrmann. Da wurde diese Problematik beschrieben. Man hat uns auch eine DVD an die Handgegeben. Wenn du davon eine Kopie willst dann schick mir eine PM.

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            • slice

              #7
              Vielleicht gehört in die schon gute Diskussion nooch die Hervorhebung von Individualität. Bei allem was in Tennisbüchern aus sportwissenschaftlicher Sich richtig ist, kann nicht 1 zu 1 auf den Spieler übertragen werden.

              Wissenschaft im allgemeinen arbeitet mit Idealtypen!

              Nadal ist meines Erachtens ein Anti-Lehrbuch-Spieler, besonders aber natürlich Santoro!

              Lehrbuchmäßig sind u.a. natürlich Federer, bei den Damen aber technisch besonders Davenport!

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              • MagicUwe
                Insider
                • 07.02.2006
                • 493

                #8
                Zitat von plintze100
                Sorry das ich dazwischen quasseln muss. Die Beinarbeit ist abhängig vom Ball des Gegners und vom Ball den du schlagen willst. Wenn du einen Cross-Ball auf der VH-Seite zurückspielen willst, dann musst du zuerst mit dem rechten Bein nach rechts, Fussspitze zeigt auch nach rechts. Nach oder wärend des Schlages gehen beide Füsse wieder paralel. Dabei brauchst du eine offene Stellung. Willst du aber eine VH schlagen aus der RH-Ecke und willst ihn inside-out spielen dann kannst du das mit dem rotieren vergessen. Dabei gehst du mit deinen hinteren Fuss aus der offenen Stellung über den Standfuss hinaus. Abstand zum Standfuss wie bei der offenen Stellung, Schulterbreite. Bekommst du einen Ball auf deine Platzmitte (Grundlinie) dann ist die seitliche Stellung besser.
                Wir widersprechen uns da eigentlich nicht. Du gibst situationsbedingte Verhaltensregeln und Schönborn formuliert es wieder allgemeiner:

                ... Anlauf-, Angleit- und Anschwungbewegung sollen nach Möglichkeit die gleiche Richtung haben ... unter der Voraussetzung, dass der Körper im Gleichgewicht und der Körperschwerpunkt weitgehend hinter der Schlaghand ist.
                Wenn ich es richtig verstanden habe, steht man bei dir aber bei inside-out aber auch offen zur Schlagrichtung, oder?

                In vielen Fällen können Anlauf-, Angleit- und Anschwungbewegung natürlich nicht optimal, aber das sollte das Ziel sein. Mehr dazu: Schönborn S.46
                No Compromise!

                Kommentar

                • MagicUwe
                  Insider
                  • 07.02.2006
                  • 493

                  #9
                  Zitat von slice
                  Vielleicht gehört in die schon gute Diskussion nooch die Hervorhebung von Individualität. Bei allem was in Tennisbüchern aus sportwissenschaftlicher Sich richtig ist, kann nicht 1 zu 1 auf den Spieler übertragen werden.

                  Wissenschaft im allgemeinen arbeitet mit Idealtypen!
                  Die Physik ist für alle Tennisspieler gleich.

                  Zitat von slice
                  Nadal ist meines Erachtens ein Anti-Lehrbuch-Spieler, besonders aber natürlich Santoro!

                  Lehrbuchmäßig sind u.a. natürlich Federer, bei den Damen aber technisch besonders Davenport!
                  Nadal, Santoro und Federer spielen nach der oben beschriebenen Technik alle lehrbuchmäßig. Ob man bei der Vorhand den Schläger in einer oder zwei Händen hat, ist egal. Bei den meisten modernen Beidhänder ist die Rückhand eine Vorhand mit der anderen Hand. Und bei Santoro ist eben die Vorhand fast eine beidhändige Rückhand.

                  Davenports Technik ist dagegen doch sehr old-school. Sie spielt immer noch eine durchgehende Schleife und sehr viel aus dem Arm.
                  No Compromise!

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                  • Benedikt

                    #10
                    @magic

                    bitte löse dich von Schönborn und richte die Sicht auch mal auf andere Fachleute. Es ist angenehm das die Praktiker das Heft in die Hand genommen haben.

                    Ich habe schon zweimal eine Fortbildung mit Schönborn mitgemacht. Das erste mal war eine der schlechtesten Fortbildungen die ich je mitgemacht habe. Vielleicht halte ich deshalb nicht viel von ihm.

                    Ach ja inside out, aber die Körperstellung ist nicht so offen wie bei einem Cross-Ball. Ich finde das es ein Glück nicht mehr so grundsätzliche Sachen gibt. Alles wird der Situation unter geordnet.

                    Nadal wie auch alle anderen Profis machen das, was am effektivsten ist.

                    Kommentar

                    • Hawkeye2
                      You cannot be serious !!!
                      • 26.04.2002
                      • 3277

                      #11
                      @MagicUwe

                      Hi,

                      technisch schilderst Du die Schläge natürlich auf sehr hohem Niveau und Schönborn ist da sicherlich ein "Pabst" unter vielen.

                      Aber ich bezweifle stark, daß ein Federer auch nur 5 % von Schönborns Theorien kennt.

                      Oder anders gefragt: warum gewinnt Schönborn nichts, wenn er doch alles so gut weiss ?!

                      Ich behaupte, daß Topspieler aufgrund ihres Talents in der Lage sind, den richtigen Schlagablauf zu "fühlen", obwohl soviele Trainer Ihnen wahrscheinlich immer wieder etwas anderes/unterschiedliches erzählt haben.

                      Öfter ist ein zielorientiertes "Just do it!" wesentlich besser, Laufen haben wir alle auch ohne umständliche technische Anweisungen gelernt, oder ?!
                      (ist übrigens schwieriger als eine Vorhand zu schlagen)

                      Dann und wann ein technischer Hinweis um grobe Fehler zu vermeiden ist natürlich sehr wertvoll, aber als ganzer Technikblock ist jeder damit überfordert.

                      Gruß

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                      • MagicUwe
                        Insider
                        • 07.02.2006
                        • 493

                        #12
                        Zitat von plintze100
                        bitte löse dich von Schönborn und richte die Sicht auch mal auf andere Fachleute. Es ist angenehm das die Praktiker das Heft in die Hand genommen haben.
                        Bin für alles offen. Leider ist locker 90% der Tennisliteratur (die ich kenne) veraltet und auf keinen Fall zu empfehlen.

                        Zitat von plintze100
                        Ich habe schon zweimal eine Fortbildung mit Schönborn mitgemacht. Das erste mal war eine der schlechtesten Fortbildungen die ich je mitgemacht habe. Vielleicht halte ich deshalb nicht viel von ihm.
                        Zitat von Hawkeye2
                        Oder anders gefragt: warum gewinnt Schönborn nichts, wenn er doch alles so gut weiss ?!
                        Gute Theoretiker sind nicht zwangläufig auch gute Didakten oder Praktiker. Und gerade im Tennis ist Technik nur eine Komponenten zum Erfolg, aber eine notwendige.

                        Zitat von plintze100
                        Nadal wie auch alle anderen Profis machen das, was am effektivsten ist.
                        Aber was ist effektive Tennistechnik? Wenn man das Analysieren will, reichen keine Beschreibungen von bunten Bildreihen oder nichtsagende Aussagen von TV-Kommentatoren. Und dann kommt man zwangsläufig zu Bewegungsanalysen und Abstaktionen.
                        Komisch: In fast allen olympischen Sportarten ist das standard. Wenn die alles intuitiv machten, wäre das Niveau aber deutlich schlechter.

                        Zitat von Hawkeye2
                        Aber ich bezweifle stark, daß ein Federer auch nur 5 % von Schönborns Theorien kennt.
                        Bei Federer wäre ich mir da nicht sicher. Wer schon Ballance- und Propriozeptionstraining macht, nutzt auch wissenschaftliche Erkenntnisse aus anderen Bereichen aus. Bei Hewitt und vielen anderen gäbe ich dir recht.

                        Zitat von Hawkeye2
                        Ich behaupte, daß Topspieler aufgrund ihres Talents in der Lage sind, den richtigen Schlagablauf zu "fühlen", obwohl soviele Trainer Ihnen wahrscheinlich immer wieder etwas anderes/unterschiedliches erzählt haben.
                        Das nennt man dann wohl Talent. Es geht aber nicht nur um Topspieler. Achtet mal darauf, wie oft irgendein unqualifizierter Jugendtrainer einen Schwachsinn erzählt, der in einem Tennisleben fast nicht wieder zu korrigieren ist.
                        No Compromise!

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                        • Benedikt

                          #13
                          @Magic

                          also ich kann dir einige Sachen nennen die nicht veraltet sind und die du wunderbar nutzen könntest.

                          Früher gab es auch noch nicht z.B solche Portale wie www.tennisgate.com
                          die sind auf jeden Fall immer auf dem neusten Stand. Die Besitzer dieser Seite können jeden Headspieler auf ihre Seite bringen und Video-Analysen betreiben.

                          Die von mir angesprochene Fortbildung(die schlechteste ever) hatte Schönborn über das Thema "Boris Becker braucht kein 3. Satz spielen, da er eh fast jeden gewinnt". Nach vielen Statistiken usw. hatte ich ihn mal gefragt, was das uns Trainer auf dem Platz weiterbringt. Da sagte er " Kleine Nachwuchstrainer müssen sich bei mir ganz genau überlegen was sie fragen"

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                          • MagicUwe
                            Insider
                            • 07.02.2006
                            • 493

                            #14
                            Zitat von plintze100
                            also ich kann dir einige Sachen nennen die nicht veraltet sind und die du wunderbar nutzen könntest.
                            So meinte ich das auch nicht. Ich beziehe mich hier nur auf die Aussagen in meinem 1. Beitrag in diesem Thread, die im Widerspruch zu noch gängigen Meinungen stehen. Darüber wollte ich diskutieren.

                            Zitat von plintze100
                            Früher gab es auch noch nicht z.B solche Portale wie www.tennisgate.com
                            die sind auf jeden Fall immer auf dem neusten Stand. Die Besitzer dieser Seite können jeden Headspieler auf ihre Seite bringen und Video-Analysen betreiben.
                            Sehr interessant.

                            Zitat von plintze100
                            Die von mir angesprochene Fortbildung(die schlechteste ever) hatte Schönborn über das Thema "Boris Becker braucht kein 3. Satz spielen, da er eh fast jeden gewinnt". Nach vielen Statistiken usw. hatte ich ihn mal gefragt, was das uns Trainer auf dem Platz weiterbringt. Da sagte er " Kleine Nachwuchstrainer müssen sich bei mir ganz genau überlegen was sie fragen"
                            Ich kann mir kein persönliches Urteil erlauben. Das hört sich alles auf jeden Fall nicht gut an.

                            Ich bin weder ein Freund noch ein Feind von Schönborn. Mir geht es nur um die Sache.

                            Einiges gefällt mir an dem Buch auch nicht: unpassendes Bild von Boris Becker bei einem Notschlag auf dem Cover; kein Index; keine Zusammenfassungen einzelner Abschnitte und Kapitel; Werbung.

                            Hier ist deine Gelegenheit dich sachlich zu rächen.
                            No Compromise!

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                            • Benedikt

                              #15
                              ich habe das Buch auch, bin auch froh darüber, das ich es mir gekauft habe, hat mir wirklich gut geholfen in manchen Situationen. Aber das Buch hat ja auch schon ein paar Lenze hinter sich. Der Buchautor ist für mich ein ganz Anderer als der Referent.

                              Ich fand es gut, das mich letzte Woche ein bekannter Sportwissentschaftsprofessor zu einer Vorlesung eingeladen hat. Oh das erstmal in der UNI. Wird garantier interessant.

                              Upps merke gerade das wir vom Thema abkommen, sorry Mods

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