Früher Balltreffpunkt bei Grundschlägen - wie lernen?

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  • Weltklasse

    Früher Balltreffpunkt bei Grundschlägen - wie lernen?

    Hallo,

    ich bin Rechtshänder und spiele schon 17 Jahre Tennis. Fürher habe ich mal Verbandsliga gespielt, derzeit nur noch 1.Bezirklasse Herren. Ich spiele auf der Vorhand mit einem extremen Westerngriff, die Rückhand wird ebenfalls mit einem extremen Rückhandgriff gespielt. Ich spiele VH als auch RH fast ausschließlich Topspin. Longline bin ich mit meiner Platzierung bei den Grundschlägen zufrieden. Auch VH inside-out klappt ganz gut.

    Mein Schwäche sind die Crossbälle mit VH und RH hier treffe ich den Ball, wenn ich ihn Cross spielen möchte meist zu spät, so daß der Ball nicht richtig nach ußen gespielt wird. Insbesonder auf der VH ist meine Griffhaltung natürlich für den Crossball nicht förderlich. Eine Griffumstellung kommt für mich aber nicht infrage da ich mit einer anderen Griffhaltung keinl gefühl habe.

    Wie kann ich mein Timing verbessern um den Ball früher (vor dem Körper zu treffen)??? Welche Übungen gibt es hierfür, worauf muß ich besonders achten (Schulter, Hüfte etc.)???
  • Benedikt

    #2
    so wie es sich anhört, ist die Schlagvorbereitung zu spät. Bei Crossbällen hast du eine grössere Rotationsbewegung, die natürlich mehr Zeit kostet. Du musst den Schlag eher als beim Longlineball vorbereiten. Ich würde an deiner Stelle erstmal mit dem Gefühl arbeiten, bevor du mit irgendwelchen Übungen dieses Problem bearbeitest. Wenn du den Ball früh triffst, dann hast du auch weniger Widerstand beim Treffen. Es gibt garantiert nicht nur schlechte Schläge, merkt dir die guten Schläge und versuch es genau so wieder zu machen.

    Wenn du aber damit nicht weiterkommst, dann versuch es mal mit einen Trainingspartner dein Problem zu lösen. Spiel erstmal mit ihm Crossbälle zu, dabei stehen beide Partner in ihren VH-Ecken, spielt euch erstmal so zu, dann könnt ihr die Übung verschärfen in dem ihr immer nach dem Schlag zur Mitte per Kreuz- dann Sitestep in die Platzmitte geht.

    Danach würde ich mit dem Evergreen Hosenträger beginnen, ein Spieler spielt Cross der andere spielt longline. Versuchs mal wenn du nicht weiterkommst dann schick mir ne PM

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    • Weltklasse

      #3
      Hallo Plintze100,

      danke für deine schnelle und kompetente Antwort. Mir fällt gerade ein das ich diese Problem hauptsächlich beim Wechsel zwischen VH aus RH in RH (InsideOut) und VH aus Mitte/RH in VH des Gegners habe. Sozusagen wenn ich zum Winner ansetze in die weite VH. Insbesondere wenn der Gegner kürzer wird und ich aus dem Halbfeld schlagen kann. Hier bin ich mit meiner Platzierung sehr unzufrieden.

      Dieser Ball hat zwar recht gutes Tempo nur was nützt es mir wenn er 1-1,5 Meter neben der Linnie gespielt wird. Der Gegner (insbesonder sogenannte Bringer) kommen dann trotzdem an den Ball und ich bekomm den Ball einfach nicht tot, da ich nicht so schön aufrücke wie Mathieu gestern gegen Nadal, und Volleys nunmal nicht meine besten Schläge sind.


      Wenn ich mit meinen Trainingspartern nur Crossbälle schlage habe ich keine Probleme. Hier mache ich wahrscheinlich auch Instinktiv nicht so weit auf (rechte Hüfte nach Hinten bei VH) Ich weiß ja das mein Platzierungsproblem an den späten Treffpunkt liegt bzw. der zu seitlichen Stellung zum Ball.

      Das kuriose dabei ist das ich eigentlich genug Zeit habe um mich richtig zum Ball zu stellen. Das gleiche Problem habe ich beim Return, longline super - cross oft nicht platziert genug. Nur damit komme ich besser klar (im Kopf ) weil ich weiß das ich zuwenig Zeit habe um den Ball weiter vorne zu treffen.

      Nun kann man natürlich sagen, ist doch ganz einfach stelle dich einfach weniger seitlich hin (mehr offene VH-Stellung ala Nadal) doch das liegt mir nicht so sehr, bin halt von der alten Schule

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      • Benedikt

        #4
        mach dir mal keinen Kopf mit der Stellung, erstmal die eine Baustelle bearbeiten dann die andere. Dann probier doch das mit dem Hosenträger, da musst du immer wechseln, würde doch passen. Es wird wohl damit zusammenhängen, das du beschrieben hast, das du bei Vor- und Rückhand einen extremen Griff hast, damit sind die Wege des Greifens natürlich länger. Versuch das mal mit dem Hosenträger das wird dir garantiert weiterhelfen.

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        • Hawkeye2
          You cannot be serious !!!
          • 26.04.2002
          • 3277

          #5
          @Weltklasse

          Hi,

          hast Du dir schon einmal ein paar Gedanken darüber gemacht, wo Du den Ball triffst ?!

          Ich meine jetzt nicht vor / neben / hinter dem Körper sondern an welcher Stelle des Balles der Schläger auftrifft ?

          Es kann helfen sich mal zu verdeutlichen wo der Schläger den Ball treffen muß damit dieser ordentlich cross fliegt.

          Dann hat man einen besseren Treffpunkt, den man anvisieren kann.

          Ansonsten hilft ohnehin nur Training auf Zielflächen.

          Gruß

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          • Weltklasse

            #6
            Hello again,

            habe mich gestern im Training darauf konzentriert die Schulter und insbesonder die Hüfte weiter durchzuschwingen um dadurch den Ball weiter vorne zu treffen. Der Erfolg kann sich auf jeden fall sehen lassen. Meine Crossplatzierung war schon wesentlich weiter nach außen. Es bleibt jetzt abzuwarten ob sich dadurch mein Platzierungsproblem dauerhaft gelöst hat.

            @Hawkeye2

            danke für den Tipp, werde ich demnächst mal außprobieren.

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            • Wolfgang Olm
              Benutzer
              • 29.05.2006
              • 34

              #7
              Hallo Weltklasse,

              im Prinzip hat das Plintze100 schon gesagt. Dem ist nichts hinzu zufügen.

              Ein kleiner Tip sei dennoch gestattet.
              Mit meinen Leuten mache ich es öfters auch so, dass wir die Bälle sogar ins Eck vom Aufschlagfeld spielen- durch eine Hilfslinie das Feld zusätzlich eingrenzen in das gespielt wird. Der Crossball ist sogar in dem Fall etwas stärker ausgelegt und das Tempo muß im Gegenzug ein wenig raus genommen werden da der Ball nicht mehr so weit fliegen darf. Hilfreich, als Konzentrationsübung, ist zudem das gegenseitige Quitieren bei einem Treffer im eingerenzten Feld.

              Diese Methode setze ich i.d.R. dann ein, wenn das Gefühl für Crossbälle entwickelt bzw. verstärkt werden muß.

              Und, wie bereits angesprochen, auch hier funktioniert der Hosenträger sehr gut.

              Grüsse,
              Wolfgang

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              • MagicUwe
                Insider
                • 07.02.2006
                • 493

                #8
                Zitat von Weltklasse
                Longline bin ich mit meiner Platzierung bei den Grundschlägen zufrieden. Auch VH inside-out klappt ganz gut. ... Mein Schwäche sind die Crossbälle mit VH und RH hier treffe ich den Ball, wenn ich ihn Cross spielen möchte meist zu spät, so daß der Ball nicht richtig nach ußen gespielt wird. ... Nun kann man natürlich sagen, ist doch ganz einfach stelle dich einfach weniger seitlich hin (mehr offene VH-Stellung ala Nadal) doch das liegt mir nicht so sehr, bin halt von der alten Schule
                Klassisches Beispiel dafür, was passiert, wenn man Fernsehen guckt und dann noch den Alte-Schule-Scheiß im Kopf hat.

                Wenn ich seitlich-stehen-(bleiben) und Westerngriff zusammen höre, tut mir schon der Rücken weh.

                Wenn du deine Vorhand verbessern und den Westerngriff beibehalten willst, geht das nur in offener Stellung. Du hast auch deswegen weniger Probleme bei inside-out, weil du dort offener zur Schlagrichtung stehst.

                Und damit hat sich die Sache mit dem Treffpunkt weiter vorn auch erledigt. Der ideale Treffpunkt bei der Vorhand ist bei angewinkeltem Ellenbogen etwas seitlich vor dem Schwerpunkt.

                Bestes aktuelles Beispiel meiner Meinung: Paul-Henri Mathieu. So wird das gemacht.

                Mein Tipp: Alte Schule komplett löschen und weiter French-Open gucken.

                Zitat von Weltklasse
                habe mich gestern im Training darauf konzentriert die Schulter und insbesonder die Hüfte weiter durchzuschwingen um dadurch den Ball weiter vorne zu treffen.
                Wenn du mit Durchschwingen eigentlich Durchrotieren meinst bist du auf dem richtigen Weg.
                Zuletzt geändert von MagicUwe; 06.06.2006, 11:31.
                No Compromise!

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                • ingonicole

                  #9
                  Zitat von MagicUwe
                  Mein Tipp: Alte Schule komplett löschen und weiter French-Open gucken.
                  Das würde ich generell nicht so sagen....

                  Ich sehe immer mehr Jugendliche Anfänger im Verein die sich alles aus dem Fernsehen abschauen....
                  wenn man mit ihnen dann 30min. lange Bälle spielen will und sie einen Fragen warum gehen die Bälle ins aus und man ansehen muß wie sie jeden Ball in Rückenlage zu schlagen...

                  Und wenn man es ihnen sagt kommt noch der Kommentar: Das macht doch Nadal auch so....

                  Meiner Meinung nach geht nichts über eine saubere Technik und die bekommt nicht durchs Fernsehen - da hilft vor allem gutes Training.

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                  • Weltklasse

                    #10
                    @WolfgangOlm,

                    kenne die Übung aus meiner Jugendzeit. Doch aus dem Alter bin ich und meine Mannschaft leider raus, trainiert wird nicht mehr großartig (kein Balleimer etc.) nur noch 10 Minuten einspielen und dann wird gematcht.

                    Nachteil bei dieser Übung ist, wenn man nur Crossbälle schlägt dann stellt man sich automatisch nach einiger Zeit richtig hin. Beim mir funzt allerdings nicht so gut der Wechsel:

                    1.Ball: VH in RH aus RH
                    2. Ball VH aus RH/Mitte in weite VH.

                    Der letzte Ball sofern er aus RH geschlagen wird ist ja dann im eigentlichen Sinne kein Crossball sondern ein Longline Ball. Entscheidet hierfür ist aber das man den Ball ähnlich wie beim Crossschlag weit vor dem Körper treffen muß.. Von daher finde ich die Übung Hosenträger / Mühle für mein spezielles Problem für geeigneter. Zum erlernen des Crossball ist diese Übung sicherlich sehr gut.

                    @MagicUwe,

                    danke nochmal für den Input. Ja, ich habe mich ein wenig mißverständlich ausgedrückt. Ich meinte natürlich Durchrotieren. Neben dem Durchrotieren habe ich übrigens gestern auch mehr versucht offener zu stehen. Wahrscheinlich hat es die Kombination der beiden Sachen gemacht warum mir die Crossbälle wesentlich besser gelangen.

                    PS: Mathieu gegen Nadal war insbesondere in den ersten beiden Sätzen für mich das vorweggenommene Finale. Das war schon geniales Tennis von beiden. Gerade seine gut vorbereiteten Netzangriffe und die dann folgenden Volleystops waren vom Feinsten. Schade das er nicht gewonnen hat, Mathieu gefiel mir besser als Nadal. Für mich war das das Sandplatztennis der Zunkunft. Man hat aber auch mal wieder gesehen das nicht immer der bessere Spieler gewinnt, sondern der welcher weniger Fehler macht und körperlich/konditionell einfach stärker ist.

                    ...so gehe heute auf jeden Fall nochmal laufen.
                    Zuletzt geändert von Gast; 06.06.2006, 18:29.

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                    • MagicUwe
                      Insider
                      • 07.02.2006
                      • 493

                      #11
                      Zitat von ingonicole
                      Meiner Meinung nach geht nichts über eine saubere Technik und die bekommt nicht durchs Fernsehen - da hilft vor allem gutes Training.
                      Was ist denn gutes Training?

                      Ich habe eben Paul-Henri Mathieu als technisches Vorbild vorgeschlagen, (der mir technisch übrigens deutlich besser gefällt als Nadal).
                      Das ist saubere moderne Technik!

                      Wer spielt denn deiner Meinung lehrbuchmäßig?

                      Zitat von ingonicole
                      wenn man mit ihnen dann 30min. lange Bälle spielen will und sie einen Fragen warum gehen die Bälle ins aus und man ansehen muß wie sie jeden Ball in Rückenlage zu schlagen...
                      Und wenn man es ihnen sagt kommt noch der Kommentar: Das macht doch Nadal auch so....
                      Ganz einfach: Dann haben diese Judendlichen weder die Technik verstanden noch genau hingesehen. Und Nadal & Co machen das mit Sicherheit nicht so.

                      Ich stimme dir da aber sofort zu. Habe ich auch schon oft gesehen.

                      Und das ist der Moment, an dem man ansetzen kann, wenn man sich damit auskennt ...
                      No Compromise!

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                      • Benedikt

                        #12
                        bei Jugendlichen und Kindern müsst ihr mal cool bleiben. Sie äffen halt nur das nach was sie meinen zu sehen, ist doch nicht so schlimm, schlimm wäre es, wenn sie sich für das Profitennis nicht interessieren.

                        Für mich ist Tennis ein Individualsport, vieles was in Lehrbüchern steht ist für die Allgemeinheit und hinkt immer dem Profitennis hinterher. Früher hat man gesagt, "warum schlägt der Agassi blos einen Topspinvolley, garantier nur weil er kein Vh-Volley kann" also MagicUwe sei doch bitte nicht so ausschliesslich, ich musste auch einige der Erkenntnisse regelmässig über die Bordwand schmeissen, wenn wieder neue Erkenntnisse kommen. Also wie gesagt cool bleiben. Vorbilder sind auch nur subjektiv, passt mal auf, irgendwas übernehmen wir bald auch aus Nadals Technik. Jetzt sag jeder, "das hält der nicht aus, "der hat bald Gelenkschäden" usw. Die Wirklichkeit holt uns schon ein. Ach ja Magic bei inside out steht man nicht offen.

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                        • MagicUwe
                          Insider
                          • 07.02.2006
                          • 493

                          #13
                          Zitat von plintze100
                          ... schlimm wäre es, wenn sie sich für das Profitennis nicht interessieren.
                          Genau. Schlimm ist es, wenn man diese Beobachtungen der Jugendlichen nicht unterstützt. Denn so falsch kann es ja nicht sein ...

                          Zitat von plintze100
                          Ach ja Magic bei inside out steht man nicht offen.
                          In Bezug auf die Schlagrichtung schon ziemlich offen. Wir meinen aber das gleiche.

                          Zitat von plintze100
                          ... also MagicUwe sei doch bitte nicht so ausschliesslich, ich musste auch einige der Erkenntnisse regelmässig über die Bordwand schmeissen, wenn wieder neue Erkenntnisse kommen.
                          Das musst du den Leuten sagen, die seit 20 Jahren das Gleiche erzählen. Ich bin für alles offen.
                          Zuletzt geändert von MagicUwe; 06.06.2006, 22:31.
                          No Compromise!

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                          • Hawkeye2
                            You cannot be serious !!!
                            • 26.04.2002
                            • 3277

                            #14
                            Profis

                            Hi zusammen,

                            Profis nachzuahmen kann ja so falsch gar nicht sein, ganz im Gegenteil !

                            Durch jahrelanges Training und Spielen auf hohem Niveau
                            wurde ihre Technik nicht immer komplizierter sondern einfacher !

                            Wie soll man ansonsten bei dem heute gespielten Tempo noch vernünftig den Ball treffen ?!

                            Natürlich ist nicht jede Technik für jeden geeignet.

                            Jeder Profi entwickelt ausgehend von seinen körperlichen Begebenheiten (Größe, Gewicht, Tempo etc.) seinen persönlichen Stil, wobei es bei den Profis immer Gemeinsamkeiten gibt, die fast alle gleich umsetzen.

                            Man suche sich also einen Profi, der dem eigenen Typ entspricht, körperlich und spielerisch und ahme diesen nach, das kann gar nicht so falsch sein !

                            z.B. warum stehen die Profis bei der Vorhand fast immer "offen" ?

                            Weil die Beschleunigung des Balles durch Körperrotation erreicht wird, die man durch das tolle seitlich Stehen bei der Vorhand (was über Jahrzehnte gelehrt wurde) gerade blockiert (Schlagschulter ist da ohne "Verwringung" schon hinten).

                            Bei der Rückhand ist die Schlagschulter vorn, da kann man dagegen nur durch seitliches Stehen eine "Verwringung" hinbekommen.

                            Also, was Profis machen ist nicht zu schwierig oder kompliziert sondern recht einfach und effektiv.

                            Natürlich ist es auf keinen Fall einfach zu lernen und mal so eben selbst hinzubekommen.

                            Gruß
                            Zuletzt geändert von Hawkeye2; 07.06.2006, 10:05.

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                            • Weltklasse

                              #15
                              ...als weiteres Tool um den Ball früher zu treffen kann ich übrigens das antizipieren bzw visualisieren eines Balltreffpunktes weit vor dem Körper empfehlen. Dabei stellt man sich kurz vor auftreffen des Balles auf der eigenen Seite vor wo man den Ball treffen möchte. Während des Schlages probiert man dann diesen Treffpunkt einzuhalten.

                              Hintergrund: das bewusste Reinrotieren der Schulter bzw Hüfte brachte bei mir noch nicht den gewünschten Erfolg. Durch Kombination dieser beiden Tools ist es mir jetzt gelungen den Ball bei Crossbällen noch früher zu treffen.

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