TopSpin oder harte Schläge?

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  • shaze
    Benutzer
    • 02.06.2007
    • 67

    TopSpin oder harte Schläge?

    Hallo,

    ich habe mir oft diese Frage gestellt, welcher Spielstil denn eigentlich mehr Vorteile bringt. Natürlich gibt es in dieser Hinsicht kein besser oder schlechter, sind halt 2 Stile, aber in meinem näheren Bekanntenkreis spielt eigentlich fast jeder die Vorhand mit vieeel TopSpin. Ich selber spiele eher harte, gerade Schläge, was oft als "fetzen oder Gewaltätiges Spielen" verpöhnt wird. Selbst mein Trainer meint, das Topspin viel besser ist und das ich mit mehr spin spielen soll. Meine Kumpanen meinen trotzdem sowieso: "Topspin ist vieeeeeeeeel besser und sagen das Gewalt in dem Fall keine Lösung ist und das Draufdreschen keinen Sinn macht." Ich beherrsche eigentlich beide Stile mehr oder weniger, also kann bei Griffwechsel auch mal mit viel Topspin spielen.

    Was meint ihr zu dieser Sache? Wo liegen die Vorteile beider Stile? Und wie seht ihr das mit dem Kraftaufwand?

    Gruß

    shaze
  • moya fan
    Moderator
    • 15.04.2004
    • 14251

    #2
    Hi,

    das ist ja wohl immer noch eine individuelle Geschichte. Man kann nicht sagen, daß der oder der Stil eher Vorteile bringt. Du scheinst dann ein Anhänger der Ostblockschule zu sein, also so den Berdych Stil zum Beispiel. Denke, daß Nadal auch hier großen Einfluß hat und die Jugendlichen denken, oh ich muß jetzt unbedingt mit viel Spin agieren, das bringt mir große Vorteile. Das sehe ich nicht so. Was die Sache mit der Kraft angeht denke ich, daß es eventuell mit Spin etwas anstrengender und aufwendiger ist. Aber es ist halt etwas sicherer und unberechenbarer. Aber mit sauberer Technik und vernünftigem Schwung spart man schon mal eine menge Kraft, ohne an Power einzubüßen.
    Faves Players:Pouille, Simon,Verdasco,Murray,Ferrer,Nishikori,Zverev,Fognini.
    Wenn du dir ein Ziel gesteckt hast, verfolge es mit aller Konsequenz und Beharrlichkeit und lasse dich nicht von eventuellen Rückschritten irritieren.

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    • Champcoach
      Veteran
      • 01.09.2006
      • 1225

      #3
      @ shaze

      Es kommt jetzt auch drauf an, wovon wir reden. Reden wir über ambitioniertes, modernes Tennis als Leistungssport oder gar nationales/internationales Spitzentennis, dann stellt sich die Frage doch so nicht wirklich so, sondern du musst beides verbinden, also Power und Topspin. Dieser Topspin sieht im Übrigen etwas anders aus als noch z.B. zu Björn Borgs Zeiten (damals noch: höher und langsamer).
      Klar, da wird (fast immer; von bestimmten Spielsituationen mit relativ hohen Treffpunkten abgesehen, wo auch gerader gespielt wird) zwar variabel (auch Underspin), aber eben vor allem entweder mit viel, sehr viel oder mit extrem viel Topspin (u.a. Nadal) gespielt, wenn der Ball entweder sehr schnell oder sicher oder schnell und sicher gemacht werden soll.
      Grund: Du kannst den Ball mit Topspin bei gleicher Länge einfach nochmal schneller machen oder bei gleichem Tempo und gleicher Länge sicherer, weil höher über das Netz spielen, weil er halt durch den Topspin nach unten gezogen wird.
      D.h., ich kann einen Ball mit Topspin - bei gleicher Länge - schneller machen als einen Ball ohne Topspin, und er geht trotzdem auch noch ins Feld. Natürlich brauchst du für einen gleich schnellen Ball mit Drall mehr Kraft als ohne Drall, du musst ja dann beides gleichzeitig erzeugen. Eine ausreichende Kondition für 3 (5) Gewinnsätze ist da natürlich Voraussetzung (neben der Technik).
      Diese höhere Power ist gepaart mit höchster Präzision der Schlüssel zum Erfolg (auch - trotz des Topspins - durch der Länge der Bälle in die Nähe der Grundlinie; das ist die Kunst). Mancher Freizeittopspinspieler kommt im Durchschnitt seiner Topspinbälle gerade noch so über die Aufschlaglinie und kann seinen Gegner nicht recht unter Druck setzen.
      Aber wenn das nur so einfach wäre...

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      • 4knoten
        Experte
        • 27.05.2006
        • 751

        #4
        es gilt immer noch die Regel

        Servus!


        Es gilt immer noch die folgende Regel - auch wenn diese aus Zeiten von B. Borg stammt:


        Sicherheit - Genauigkeit - Geschwindigkeit



        Du wirst evtl. Gegner haben, die mit Deiner Geschwindigkeit nicht zurechtkommen. Aber schon der nächste Gegner wird keine Probleme mit einem schnellen Ball haben.
        Ab da kannst Du wieder anfangen die obenstehende Regel von vorne herunterzubeten .......



        4knoten
        Spielstärke wird nicht in LK gemessen.

        Kommentar

        • Benedikt

          #5
          mach das doch abhängig von dem Ball der da ankommt, leg dich doch nicht fest, mach das was der Situation angemessen erscheint und fertig, past scho.

          Kommentar

          • Champcoach
            Veteran
            • 01.09.2006
            • 1225

            #6
            Sicherheit - Genauigkeit - Geschwindigkeit! So ist es.
            Allerdings hat das Tempo im Spitzentennis enorm zugenommen. Sicherheit und Präzision gingen schon immer vor, auch in Zeiten, als langsamer gespielt wurde.
            Und mit mehr Topspin (verglichen mit geraden Schlägen, siehe Post von "shaze") erreichst du eben
            - mehr Sicherheit beim gleichen Tempo (höhere Flugkurve möglich bei gleicher Länge: damit mehr Abstand zum Netz)
            - gleiche Sicherheit bei höherem Tempo (gleicher Abstand zum Netz, aber der Ball wird trotz des höheren Tempos (z.B.) vor der Grund-/Seitenlinie heruntergezogen)
            Natürlich muss immer situationsgemäß, also variabel agiert werden , wie Benedikt schreibt. Da kann auch z.B. ein Underspin besser sein. Mir ging's nur um den grundsätzlichen Unterschied zwischen Topspin und geraden Schlägen (Ausgangspost von "shaze").
            Zuletzt geändert von Champcoach; 09.10.2007, 07:00.

            Kommentar

            • Schäfchen
              Insider
              • 20.03.2007
              • 439

              #7
              Zitat von Benedikt
              mach das doch abhängig von dem Ball der da ankommt, leg dich doch nicht fest, mach das was der Situation angemessen erscheint und fertig, past scho.
              würde ich auch sagen man sollte sich nicht auf einen Schlag festnageln sondern variabler sein.
              Wer nicht kämpft hat schon verloren.
              Bezirksobrtligaaufsteiger 2007 (U18)
              favourite Player (m): Djokovic,Murray,Roddick,
              favourite Player (w): Hantuchova,Ivanovic;Petkovic

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              • ImpCaligula
                Forenjunky
                • 24.05.2007
                • 2907

                #8
                Zitat von Benedikt
                mach das doch abhängig von dem Ball der da ankommt, leg dich doch nicht fest, mach das was der Situation angemessen erscheint und fertig, past scho.
                Danke!
                Eben, wieso versuchen bei fast jedem Ball sich im Schädel einzureden, jetzt muss ich aber mal wieder kräftig mit Topspin... kommt doch auf die Situation an. Vor allem - gerade das Variable macht einem Gegner doch mehr zu schaffen, als wenn immer nur das Eine oder Andere wieder zurück kommt.
                ***" Vae me, puto, concacavi me! "***

                Kommentar

                • Benedikt

                  #9
                  muss doch in erster Linie Spass machen, wenn ich nur immer das gleiche mache, dann macht das auch keinen Spass, hinzu kommt noch, das je besser der Gegner ist, um so mehr muss man flexiebel auf die Anforderungen reagieren und somit Variationen haben.

                  Kommentar

                  • tennisdelux
                    Forenjunky
                    • 16.01.2006
                    • 2577

                    #10
                    Zitat von 4knoten
                    Sicherheit - Genauigkeit - Geschwindigkeit
                    Zitat von Benedikt
                    mach das doch abhängig von dem Ball der da ankommt, leg dich doch nicht fest, mach das was der Situation angemessen erscheint und fertig, past scho.
                    Zitat von Champcoach
                    Natürlich muss immer situationsgemäß, also variabel agiert werden , wie Benedikt schreibt.
                    Zitat von Benedikt
                    muss doch in erster Linie Spass machen, wenn ich nur immer das gleiche mache, dann macht das auch keinen Spass, hinzu kommt noch, das je besser der Gegner ist, um so mehr muss man flexiebel auf die Anforderungen reagieren und somit Variationen haben.
                    *unterschrieben*
                    http://www.tennisflohmarkt.de/showmemberads.php?uid=6

                    Kommentar

                    • Endy
                      Experte
                      • 06.04.2007
                      • 902

                      #11
                      Nur ist das nicht, was der Threadersteller wissen will.
                      Er will nicht wissen was Spass macht und dass man variabel sein soll, sondern die verschiedenen Vorteile.

                      Champcoach hat schon vieles geschrieben.

                      Was ich noch anfügen will:

                      Meiner Meinung nach haben im Hobbybereich sehr wenige Topspinspieler auch die Ausdauer, das Ganze durchzuhalten. Oft ist dann im zweiten Satz Schluss mit der Genauigkeit und die Bälle fliegen knapp vor die T-Linie.
                      Das macht natürlich nichts auf nem relativ geringen Niveau, auf höherem dann schon..
                      www.tennislobby.de

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                      • shaze
                        Benutzer
                        • 02.06.2007
                        • 67

                        #12
                        danke für die vielen Antworten...

                        Ich bin zurzeit in dem Stadium, wo ich mir die Bewegungsabläufe genau einprägen muss und sie automatisieren, und da empfinde ich das als schwierig wenn ich ständig Schlagstil ändere, und da auch noch variieren muss...

                        Ich denke mir, das jeder Spieler eine klare Linie hat wie er spielt, Nadal zum Beispiel sehe ich eigentlich fast nur Topspin spielen (bei dem bisschen Tennis was im dt Fernsehen kommt...)

                        Ich habe als Anfänger halt immer nur harte Schläge gespielt, das Prinzip des Topspin war zu schwer, und man kann als Einsteiger mit harten Schlägen verhältnismäßig mehr Druck erzeugen als mit Topspin, weil halt anfängerTopspin immer nur bis knapp vor der TLinie geht, während harte Schläge teilweise schon bis an die Grundlinie gezogen werden können, ohne besondere Tenniskenntnisse zu besitzen.

                        Und ich hatte immer die Vorstellung gehabt das die harten, druckvollen Schläge halt mit Gewalt geschlagen werden, also mit PURER Power , im gegensatz zum Topspin mit vieeeel Technik, aber scheinbar ist das ja so das Topspin einfach eine gesteigerte Form von harten Schlägen ist, sozusagen die nächste Stufe, wo beides kombiniert wird und beide Aspekte berücksichtigt werden müssen.

                        Also kann man zusammenfassend sagen, dass man immer mit Topspin spielen sollte, aber nur den Grad des Spins variieren sollte oder?

                        Ach, ne Frage am Rande: Spielt Roddick mehr mit Spin oder mehr mit Power? Der sieht mir recht klotzhaft aus
                        Zuletzt geändert von shaze; 09.10.2007, 22:16.

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                        • moya fan
                          Moderator
                          • 15.04.2004
                          • 14251

                          #13
                          Bei Roddick sieht das halt alles immer etwas hölzern aus, da seine Technik noch immer nicht die Beste ist und er ein ziemliches hau drauf Tennis spielt mit verhältnismäßig nicht so viel Spin, wobei man schon sagen muß, daß er in letzter Zeit variabler spielt.

                          @shaze

                          Es gibt heutzutage kaum noch Spieler, die ohne Spin auskommen, das ist schon richtig. Deiner Zusammenfassung könnte ich so eigentlich zustimmen. Man muß ja nicht immer so einen hohen Topspin wie Nadal spielen, sondern auch mal flach und etwas schneller gezogen. Ich zum Beispiel spiel gerne von der Vorhandseite aus einen etwas höher angesetzten kurzen Topspincross, der öffnet das Feld des Gegners und du hast anschließend alle Möglichkeiten den Punkt zu machen. Da gibts soviele Möglichkeiten, wie du den Spin einsetzen kannst.
                          Zuletzt geändert von moya fan; 09.10.2007, 18:41.
                          Faves Players:Pouille, Simon,Verdasco,Murray,Ferrer,Nishikori,Zverev,Fognini.
                          Wenn du dir ein Ziel gesteckt hast, verfolge es mit aller Konsequenz und Beharrlichkeit und lasse dich nicht von eventuellen Rückschritten irritieren.

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                          • -pete-
                            Postmaster
                            • 23.06.2007
                            • 147

                            #14
                            Ich versuche auch gerade, mich mit dem Topspin vertrauter zu machen und auch mir geht es so, dass mir noch die Länge im Schlag fehlt (neben vielen anderen Aspekten )

                            Welchen Tipp geben denn die Experten dazu?
                            Nein, das ist keine Zeitlupe. Der läuft immer so langsam.
                            "Werner Hansch"

                            Kommentar

                            • Benedikt

                              #15
                              na Pete du hast ja einen guten Trainer in der Nähe, der dir das beibringen könnte

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