Worauf konzentrieren sich die Profis?

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  • groundstroke
    Veteran
    • 04.07.2007
    • 1388

    Worauf konzentrieren sich die Profis?

    Mir ist aufgefallen, daß ich trotz sehr vielen Tennisjahren beim Schlagen oft immer noch stark auf die Schlagausführung selbst achte, und stelle mir nun die Frage: Ist das bei den Profis auch noch so? Oder ist das bei denen wirklich alles so weit automatisiert, daß sie den Kopf wirklich frei haben, um sich ganz und gar der Taktik im Spiel widmen zu können? Was meint Ihr und wie geht es Euch?
    Zuletzt geändert von groundstroke; 06.10.2007, 19:45.
  • moya fan
    Moderator
    • 15.04.2004
    • 14251

    #2
    Hi,

    ein Spieler in meinem Club ( hat mit 16 bereits in der Regionalliga gespielt und hätte sicher einiges erreichen können ) hat mir mal exakt deine Mutmaßungen bestätigt. Wenn er auf dem Platz stand, dann konnte er alles andere ( was auch immer das gewesen sein mag ) komplett ausblenden und sich voll und ganz auf seine Technik und Schläge ( diese beiden Faktoren sind in der Tat automatisiert auf einem gewissen Niveau ) konzentrieren und verlassen. Bei mir ist natürlich gar nichts automatisiert. Da ich nicht eben das größte Talent bin, muß ich mir immer wieder alles hart erarbeiten.
    Faves Players:Pouille, Simon,Verdasco,Murray,Ferrer,Nishikori,Zverev,Fognini.
    Wenn du dir ein Ziel gesteckt hast, verfolge es mit aller Konsequenz und Beharrlichkeit und lasse dich nicht von eventuellen Rückschritten irritieren.

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    • mexx
      Veteran
      • 09.02.2007
      • 1036

      #3
      Ich habe erst vor kurzem, the inner game of tennis gelesen und es hat mir in allen Bereichen geholfen.

      Ob Profis sich auf etwas spezielles konzentrieren, weis ich nicht. Vermute aber, dass jeder für sich, nach all den Jahren, eine Methode entwickelt hat, um nicht die Gedanken, sinnlos dahin schweifen zu lassen.

      Mir hilft die Methode Bounce und Hit, wie im Buch beschrieben, um mich zu konzentrieren, sobald ich mich gefangen habe, mache ich es automatisch nicht mehr.

      kann ich nur empfehlen!

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      • Champcoach
        Veteran
        • 01.09.2006
        • 1225

        #4
        Natürlich ist es auch bei vielen Profis so, dass sie Mentaltrainer haben. Die haben sie natürlich nicht umsonst und das gilt für alle Sportarten. Eher anfällig sind wohl Spieler, die viel nachdenken (eine gewisse Portion Unbedarftheit ist in dieser Hinsicht sicher nicht schlecht - hat aber wieder andere Nachteile).
        Die Gründe sind natürlich unterschiedlich. Im Tennis haben z.B. viele Profis auch in der Gewinnsituation Probleme: 3. Satz, 6:3 Führung im Tiebreak. Aber : Angst, das Spiel zu verlieren ("wenn mein Gegner jetzt einen Netzroller, einen auf meiner Seite unerreichbar versprungenen Ball, 2 Asse und einen Saitenriss auf meinem Schläger bekommt, dann ist alles aus!!!!! Halt wie immer! Ich bin ein Pechvogel!" usw...). Die Gründe sind durchaus vielfältig.
        Auch im Tischtennis weiß ich von absoluten Weltklassespielern (Championsleage) persönlich, dass sie Mentaltraining bekommen. Übrigens mehrere in der oben geschilderten mentalen Situation "Angst vor Misserfolg", und nicht (besser) "Hoffnung auf Erfolg" - wie anscheinend die meisten Menschen (berühmtes Beispiel: "Mist, das Glas ist halbleer!", anstatt "Hervorragend, das Glas ist halbvoll"!).
        Meist geht es ja beim Mentaltraining um Entspannungstechniken, die auf dem Platz ganz kurzfristig abgerufen werden können. Das muss natürlich vorher regelrecht trainiert werden, sonst geht das entweder gar nicht, oder zumindest nicht kurzfristig genug (Wechselpause, Pause vor dem Aufschlag, ...).
        Ansonsten geht es meist um Grundbefindlichkeiten im Match ("Eisenarm", zu defensive Spielanlage z.B. wegen der Angst vor einem Misserfolg, ...).
        Eine Wirkung ist unbestreitbar da, aber auch dieses Training schlägt wohl auch unterschiedlich an. Manche brauchen gar keines und sind mental sehr stabil.
        Wenn du von den Zuschauern mit allen Mitteln abgelenkt wirst und z.B. buchstäblich bespuckt wirst, wie es in Argentinien vor Jahren dem deutschen Team schon mal passiert ist, wird es schon schwierig, sich zu konzentrieren...
        Zuletzt geändert von Champcoach; 06.10.2007, 23:00.

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        • scoop
          Insider
          • 13.09.2007
          • 458

          #5
          3ter, 6:3 tiebreak eigener Aufschlag

          Bei diesem Stand gibt es eins. Den ersten Aufschlag als Kick auf die Rückhand des Gegners und hinterher. Das ist Gesetz. Der arme Kerl auf der anderen Seite hat nämlich noch viel größeren Druck. Und nen Winner bei dem Stand als Firstreturn .... Da muss man schon sehr weit in den Ligen nach oben gehn, aber da klappen auch die schnellen Flugbälle.

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          • crazillo
            Benutzer
            • 05.03.2006
            • 76

            #6
            Magdalena Maleeva hat mal gesagt, dass alle in den oberen Bereichen ein sehr ähnliches Niveau haben - klar hat der eine Stärken hier und Schwächen dort, aber viel seperiert alle nicht. Was sie hingegen seperiert, ist das mentale. Sie meinte dann mal zu mir (und auch in einigen Interviews), der Spieler, der das Nachdenken auf dem Platz besser ausschalten kann, hat gute Karten zu gewinnen.
            Magdalena Maleeva

            Yonex forever!

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            • krapps_tape

              #7
              Ich befolge den Tip aus 'The Inner Game of Tennis', beim Ballwechsel mich nur auf den Ball zu konzetrieren und wenn kein Ballwechsel ist, möglichst auf den eigenen Atem zu achten, was übrigens eine typische Meditationshaltung ist. Wenn es mir über eine gewisse Phase gelingt wird mein Spiel automatisch ruhiger und konzentrierter.

              Zwei weitere Tips aus meiner längeren Coaching-Erfahrung im Managementbereich übertragen aufs Tennis:
              Wie auch immer das Umfeld ist, es positiv sehen: z.B. 'Ich freue mich, das die Sonne so schön scheint, sie gibt mir Kraft. Der Ball, den ich jetzt nehme ist genau der richtige Ball für den kommenden Aufschlag usw..'
              Es ist weiter psychlogisch wichtig, auch wenn man sich ärgert, den Gedanken positiv abzuschliessen. Ansonsten bleibt das negative, der Ärger über sich selbst im Kopf und behindert die Konzentration: Also nicht: 'Schau doch endlich mal auf den Ball' sondern 'du schaust auf den nächsten Ball und schlägst ruhig und plaziert'.
              Zuletzt geändert von Gast; 12.10.2007, 08:26.

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              • krapps_tape

                #8
                [QUOTE=Champcoach;209192]
                Meist geht es ja beim Mentaltraining um Entspannungstechniken, die auf dem Platz ganz kurzfristig abgerufen werden können. Das muss natürlich vorher regelrecht trainiert werden, sonst geht das entweder gar nicht, oder zumindest nicht kurzfristig genug (Wechselpause, Pause vor dem Aufschlag, ...).


                Das sind hypnotherapeutische Konzepte, bei denen man eine bestimmten Gegenstand, (eine Uhr, das Gefäß aus dem trinkt etc) mit einem bestimmten psychischen Zustand verbindet (Zuverischt, Ruhe, Entspannung etc.) verbindet. Da braucht man je nach Person so 2 - 4 Sitzungen. Geht aber nicht bei jedem.

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