offene- vs. seitliche Beinstellung (Vorhand)

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  • David Enko
    Neuer Benutzer
    • 06.07.2007
    • 6

    offene- vs. seitliche Beinstellung (Vorhand)

    Hallo,

    ich hab eine Frage betreffend der Beinstellung bei der Vorhand.

    Mir wurde von meinen jeweiligen Tennislehrern eine seitliche Stellung bei der Vorhand beigebracht.
    Jetzt hab ich aber ein Tennislehrvideo gesehen indem die offene Beinstellung als ideal vorgestellt wird.
    Ich dachte bis dahin, dass eine seitliche Beinstellung lediglich von Profis aus Zeitnot heraus gespielt wird.

    Danke für eure Antworten!
  • Hawkeye2
    You cannot be serious !!!
    • 26.04.2002
    • 3277

    #2
    @David Enko

    Hi,

    die seitliche Stellung zum Ball braucht mehr Zeit...

    Beispiel: Der Ball kommt auf Dich zu.

    - Offene Stellung: Einfach Oberkörper drehen und zuschlagen
    - Seitliche Stellung: Vom Ball wegbewegen (ein Bein nach hinten) und
    das Gewicht wieder nach vorne verlagern...

    Die seitliche Stellung hat m.E. lediglich einen Stabilitätsvorteil.

    Sie macht die Vorhand einfacher, da sie ein übermäßiges Rotieren des Oberkörpers ausschaltet, die vordere Hüfte "blockiert" ein zu weites Aufdrehen und verhindert "exotische" Treffpunkte.

    Dieses Blockieren erkauft man sich aber mit erhöhten Anforderungen an die Beinarbeit, unflexiblerer Schlaghaltung und Geschwindigkeitsverlusten, weil gerade die Rotationsbewegung die Power bringt...

    Diese ist aber schwieriger zu kontrollieren und die offene Stellung bei der Vorhand verführt häufig zu einem nach hinten Fallen, was die seitliche Stellung meistens erfolgreich verhindert.

    Gruß

    Kommentar

    • go deep!

      #3
      Wenn eine Ball auf meine Vorhand kurz kommt, werde ich ihn aber normalerweise aus der seitlichen Stellung bzw. aus dem Lauf (cross) zu spielen versuchen, da bei kurzen Bällen oft nicht die Zeit ist sich (offen) zum Ball zu stellen.

      Kommentar

      • Hawkeye2
        You cannot be serious !!!
        • 26.04.2002
        • 3277

        #4
        @go deep!

        Hi,

        es ist natürlich immer schwer on Court Situation verbal zu vermitteln, aber zu kurzen Bällen wird jeder in "offener" Stellung hinlaufen und nicht seitlich.

        Daher müsste für eine seitliche Stellung doch der letzte Schritt seitlich gehen, was doch etwas mehr Timing, Koordination und damit Zeit erfordert.

        Ich persönliche spiele gerne eine offene Vorhand, treffe allerdings auch besser mit einer seitlichen Stellung, die aber vieles unflexibler macht.

        Mit der offenen Stellung ist man z.B. viel schneller wieder in der Bereitschaftsstellung.

        Gruß

        Kommentar

        • MagicUwe
          Insider
          • 07.02.2006
          • 493

          #5
          Eigentlich ist das Thema mehrfach diskutiert.

          Ich hatte mal in einem ähnlichen Thread einige Aussagen aus Tennis Techniktraining von Richard Schönborn dazu zusammengestellt:

          "Die Aushohlbewegung beginnt mit der rückwärtigen Rotation des Schultergürtels um die Körperachse (und nicht mit der Rückführung des Armes!)" Die Verwringung zwischen Oberkörper und Unterkörper erzeugt eine Vordehnung der Muskulatur.

          "Aushohl- und Schlagbewegung vom Anfang bis zum Treffpunkt ist keine ununterbrochene, in ihrer Beschleunigung steigende Bewegung. .. Die Schlägerbeschleunigung fängt erst kurz vor der Bewegungsumkehr am Ende der Aushohlbewegung an."

          "Nicht durch den sogenannten Step-in bzw. durch translatorische Gewichtsverlagerung des Körpers in Schlagrichtung, sondern durch Rotation des Körpers wird der Schläger beschleunigt."

          "Nicht mit langem Schlagarm und großem Hebel wird eine höhere Beschleunigung erreicht, sondern die Verringerung des Rotationsradius zusammen mit der Körperrotation ermöglicht eine höhere Winkelgeschwindigkeit des Schlägers."

          "Bei einer geschlossene Fußstellung (besonders) bei der Vorhand wird die Schlagbewegung im gesamten Hüftbereich blockiert."

          "Die Schlagbewegung beginnt mit dem Körpereinsatz gegen die Erde: Irrtümlich wird behauptet, dass das Abheben erst nach dem Treffpunkt erfolgen muss,..."

          "Der Schultergürtel rotiert (bei der Vorhand) um bis zu 220 Grad."

          "Die beidhändige Rückhand ist in über 90% eine Vorhand mit dem anderen Arm."
          Frag deinen Trainer mal, was er davon hält.
          No Compromise!

          Kommentar

          • groundstroke
            Veteran
            • 04.07.2007
            • 1388

            #6
            ..

            Zitat von MagicUwe
            .

            "Die Schlägerbeschleunigung fängt erst kurz vor der Bewegungsumkehr am Ende der Aushohlbewegung an."

            "Nicht durch den sogenannten Step-in bzw. durch translatorische Gewichtsverlagerung des Körpers in Schlagrichtung, sondern durch Rotation des Körpers wird der Schläger beschleunigt."

            "Nicht mit langem Schlagarm und großem Hebel wird eine höhere Beschleunigung erreicht, sondern die Verringerung des Rotationsradius zusammen mit der Körperrotation ermöglicht eine höhere Winkelgeschwindigkeit des Schlägers."

            "Die Schlagbewegung beginnt mit dem Körpereinsatz gegen die Erde: Irrtümlich wird behauptet, dass das Abheben erst nach dem Treffpunkt erfolgen muss,..."
            Diese Sätze entbehren - wie namhaft auch immer der Autor gewesen sein mag oder der Übersetzer - jeglicher physikalischer und sprachlicher Logik ! Inhaltlich sind sie ohnehin nicht korrekt.

            Besonders bei den Sätzen "Nicht..., sondern..." fehlt jeglicher kausaler Zusammenhang zwischen den beiden Satzteilen.

            Und eine Bewegungsumkehr als solche gibt es seit Einführung der Schleifenausholung auch nicht mehr (bei den Grundschlägen).
            Zuletzt geändert von groundstroke; 12.10.2007, 10:38.

            Kommentar

            • Hawkeye2
              You cannot be serious !!!
              • 26.04.2002
              • 3277

              #7
              qgroundstroke

              Hi,

              kann deine Kritik nicht nachvollziehen.

              Nicht durch die Gewichtsverlagerung in den Ball sondern durch die Rotation des Oberkörpers erzielt man höhere Schlägerkopfgeschwindigkeiten.

              Was ist daran nicht kausal ???

              Auch bei einer Schleife gibt es den Umkehrpunkt, d.h. den Punkt, an dem der Schläger nicht mehr nach hinten geht sondern nach vorne beschleunigt wird...

              Und eine richtige Schleife wirst Du bei vielen Profis schon gar nicht mehr finden, kostet zuviel Zeit und ist koordinativ schwierig.

              Wichtig ist nämlich, zwischen Ausholen und Zuschlagen keine signifikante Pause zu haben, bei einer großen Schleife wäre dies viel schwieriger zu koordinieren.

              Und wenn Du Schönborn nicht als kompetent ansiehst, dann musst Du halt das Tennis der 70er weiter trainieren, viel Spaß damit !

              Gruß
              Zuletzt geändert von Hawkeye2; 12.10.2007, 10:50.

              Kommentar

              • groundstroke
                Veteran
                • 04.07.2007
                • 1388

                #8
                @Hawkeye
                Ich denke, daß Schönborn sicherlich das richtige meint, aber die Sätze sind halt nicht korrekt.


                "Die Schlägerbeschleunigung fängt erst kurz vor der Bewegungsumkehr am Ende der Aushohlbewegung an."
                --> Der Schläger wird auf der Schleifen-Kreisbahn von Anfang an beschleunigt und nicht umgekehrt. Wenn Du diese Bewegung zerlegst in x- und y-Komponente, dann gibt es natürlich einen Umkehrpunkt für den x-Wert, richtig. Aber der Schläger bewegt sich als ganzes auf der Kreisbahn und kommt deshalb nicht mehr zum Stillstand an einem Umkehrpunkt.

                "Nicht durch den sogenannten Step-in bzw. durch translatorische Gewichtsverlagerung des Körpers in Schlagrichtung, sondern durch Rotation des Körpers wird der Schläger beschleunigt."
                --> hauptsächlich! ist richtig. Aber die translatorische Bewegung trägt, wenn auch erheblich weniger, auch zur Beschleunigung bei. Das wäre auch wieder das Trennen zweier tatsächlich übereinander gelagerte Bewegungen. Hier ist es schlicht falsch, zu sagen "Nicht..., sondern..." Es muß heißen "und besonders..."




                Diese beiden erstgenannten Teile sind aber auch wirklich nur zu bemängeln, wenn man's sehr genau nimmt mit der Richtigkeit.
                Aber mein eigentlicher Widerspruch rührt ja von folgendem Satz und deshalb habe ich die anderen UNkorrektheiten auch bemängelt:

                "Nicht mit langem Schlagarm und großem Hebel wird eine höhere Beschleunigung erreicht, sondern die Verringerung des Rotationsradius zusammen mit der Körperrotation ermöglicht eine höhere Winkelgeschwindigkeit des Schlägers."
                --> Die Verringerung des Rotationsradius führt tatsächlich zu einer höheren Winkelgeschwindigkeit, also Rotationsgeschwindigkeit. Die hat aber mit der Beschleunigung alleine nicht viel zu tun. Sonst könntest Du Dir nämlich einen Tischtennisschläger nehmen,(meinetwegen ruhig 350g schwer) und eng am Körper führen. Du würdest Dich dann mit Sicherheit noch schneller drehen können, aber dem Tennisball bei weitem nicht so einen starken Impuls geben können. Denn der Impuls ergibt sich aus Hebelarm X Trägheitsmoment. Und hat natürlich ein Optimum, bei dem das Produkt den größten Wert erreicht. Also bei bestimmter Hebelarmlänge und maximaler "Rotationsfähigkeit" des Tennisspielers.
                Der Satz müßte also richtig lauten:
                "Die Verringerung des Rotationsradius ermöglicht eine höhere Winkelgeschwindigkeit des Schlägers, und zusammen mit richtig langem Schlagarm und großem Hebel wird eine höhere Beschleunigung erreicht, sofern die optimale Schlagarmlänge nicht überschritten wird."

                Analoges Beispiel zum Verständnis:
                "Ein kraftvollerer Spieler kann eine größere Schlägergeschwindigkeit erzeugen, und zusammen mit einem schweren Schläger wird eine größere Ballgeschwindigkeit erzeugt, sofern das optimale Schlägergewicht nicht überschritten wird." (Ganz normale Grenzwertberechnung)

                "Die Schlagbewegung beginnt mit dem Körpereinsatz gegen die Erde: Irrtümlich wird behauptet, dass das Abheben erst nach dem Treffpunkt erfolgen muss,..."
                -->Was hat die erste Behauptung in diesem Satz mit der zweiten zu tun?




                Aber wenn nicht der grobe Fehler mit der Winkelgeschwindigkeit aufgefallen wäre, und hier die Zusammenhanglosigkeit im letzten Satz, dann hätte ich mir nicht die anderen Sätze auch genau auf deren Richtigkeit betrachtet.

                Kommentar

                • Endy
                  Experte
                  • 06.04.2007
                  • 902

                  #9
                  Meine Güte...

                  Wenn das Alles so stimmt, solltest du dir mal Gedanken machen, ein Buch zu schreiben..
                  (wobei ich Mr. Prof. Dr.Dr.Dr..... Schönborn natürlich mal nicht anzweifle )
                  Zuletzt geändert von Endy; 12.10.2007, 13:25.
                  www.tennislobby.de

                  Kommentar

                  • groundstroke
                    Veteran
                    • 04.07.2007
                    • 1388

                    #10
                    Zitat von Endy
                    Meine Güte...

                    Wenn das Alles so stimmt, solltest du dir mal Gedanken machen, ein Buch zu schreiben..
                    (wobei ich Mr. Prof. Dr.Dr.Dr..... Schönborn natürlich mal nicht anzweifle )


                    "Wenn die Sprache nicht stimmt, ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist."
                    Ich denke ja schon, daß Schönborn gute Tennisspieler ausbilden kann. Aber das, was da steht, ist halt falsch. Naja, sicherlich, ich bin bei drei der vier Sätze pingelig gewesen.

                    Kommentar

                    • Endy
                      Experte
                      • 06.04.2007
                      • 902

                      #11
                      Naja, ich bin physikalisch nicht so gut, dass ich da was absegnen könnte.
                      Aber wie gesagt, wenn du dich so gut auskennst, solltest du dir schon mal Gedanken machen, das der Allgemeinheit mitzuteilen. Evtl. auch nur hier als seltene Sticky-Threads o.ä.
                      Weil so geht der Beitrag ja früher oder später wieder unter.

                      Aber Off-Topic.
                      www.tennislobby.de

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                      • Victorious

                        #12
                        Finde solche geschwollen geschriebenen Sachen immer zum Schießen komisch. Nicht, dass ich sie nicht verstehen würde, aber selber umsetzen, bzw. als Trainer vermitteln, geht oft nur mit erheblich einfacheren Formulierungen.
                        Zuletzt geändert von Gast; 12.10.2007, 22:38.

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                        • Benedikt

                          #13
                          Victoriusrischtisch, bei solchen zwar absolut richtigen Erklärungen, aber etwas längeren Erklärungen müsste ich immer ne Doppelstunde machen

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                          • groundstroke
                            Veteran
                            • 04.07.2007
                            • 1388

                            #14
                            Zitat von Victorious
                            Finde solche geschwollen geschriebenen Sachen immer zum Schießen komisch. Nicht, dass ich sie nicht verstehen würde, aber selber umsetzen, bzw. als Trainer vermitteln geht, oft nur mit erheblich einfacheren Formulierungen.
                            Also wenn ich Schüler hätte, die in so einer hohen Klasse spielen, daß durch "die Veränderung des Rotationsradius eine höhere Winkelgeschwindigkeit des Schlägers" antrainiert werden könnte, also durch nuanciert stärkeres Einknicken des Ellbogengelenkes bei der Rotation der Schläger schneller werden soll, dann würde ich mich zu erst einmal über die paarhundert Stunden erforderliche Trainerstunden freuen

                            Und dann würde ich nicht geschwollen reden, sondern nur zwei Sätze sagen, die das gleiche ausdrücken:

                            Je schneller der Schlägerkopf, um so schneller geht der Ball ab.
                            Wenn Du den Schläger zu weit weg vom Körper hältst, kannst Du Dich nicht mehr schnell genug drehen, um den Schläger zu beschleunigen, wenn Du ihn zu dicht am Körper hast, bleibt er auch langsam, selbst, wenn Du Dich schnell drehst.

                            Aber in der Kreisklasse reicht es, zu sagen:
                            Wenn Du den Ball in der Schlägermitte triffst, dann geht schneller ab.

                            Kommentar

                            • MagicUwe
                              Insider
                              • 07.02.2006
                              • 493

                              #15
                              Zitat von groundstroke
                              Ich denke, daß Schönborn sicherlich das richtige meint, aber die Sätze sind halt nicht korrekt.
                              Es wird wohl so sein, dass Schönborn kein Physiker ist. Du scheinst aber nur selten oder ungenau bei den Profis hinzugucken.

                              Zitat von groundstroke
                              "Die Schlägerbeschleunigung fängt erst kurz vor der Bewegungsumkehr am Ende der Aushohlbewegung an."
                              --> Der Schläger wird auf der Schleifen-Kreisbahn von Anfang an beschleunigt und nicht umgekehrt. Wenn Du diese Bewegung zerlegst in x- und y-Komponente, dann gibt es natürlich einen Umkehrpunkt für den x-Wert, richtig. Aber der Schläger bewegt sich als ganzes auf der Kreisbahn und kommt deshalb nicht mehr zum Stillstand an einem Umkehrpunkt.

                              "Nicht durch den sogenannten Step-in bzw. durch translatorische Gewichtsverlagerung des Körpers in Schlagrichtung, sondern durch Rotation des Körpers wird der Schläger beschleunigt."
                              --> hauptsächlich! ist richtig. Aber die translatorische Bewegung trägt, wenn auch erheblich weniger, auch zur Beschleunigung bei. Das wäre auch wieder das Trennen zweier tatsächlich übereinander gelagerte Bewegungen. Hier ist es schlicht falsch, zu sagen "Nicht..., sondern..." Es muß heißen "und besonders..."
                              So what? Denn perfekten Schlag gibt es nicht. Es geht darum moderne Tennistechnik auf den Punkt zu beschreiben und als Spieler und Trainer prinzipell zu verstehen. Und genau das macht Schönborn (vom Aufbau und Stil des Buches mal abgesehen).

                              Zitat von groundstroke
                              "Nicht mit langem Schlagarm und großem Hebel wird eine höhere Beschleunigung erreicht, sondern die Verringerung des Rotationsradius zusammen mit der Körperrotation ermöglicht eine höhere Winkelgeschwindigkeit des Schlägers."
                              ...
                              "Die Verringerung des Rotationsradius ermöglicht eine höhere Winkelgeschwindigkeit des Schlägers, und zusammen mit richtig langem Schlagarm und großem Hebel wird eine höhere Beschleunigung erreicht, sofern die optimale Schlagarmlänge nicht überschritten wird."
                              Ganz konkret: Wo soll denn bei dir dann der Treffpunkt sein? Welcher Griff?

                              Gegenbeispiele aus der Praxis:
                              Sebastien Grosjean - Forehand
                              Andy Roddick - Slow Motion Forehand Side View

                              Ohne Kommentar. Genauso wie in Schönborn, oder?
                              No Compromise!

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