Qualität des Tennistrainings in den Vereinen

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  • Prostaff73
    Experte
    • 28.10.2007
    • 755

    #31
    Hallo Stachelbürste,

    sehr guter Thread und ich kann Euch Trainer auch sehr gut verstehen. Ich selbst habe nie Training geben, habe auch keinen Schein und dafür auch kein wirkliches Talent. Ich möchte gerne einmal meine Eindrücke aus einem kleinen Dorfverein in dem ich Anfang der 80ziger Jahre (Scheiße bin ich alt) Tennis gelernt habe schilden. Dort gabe es drei Trainer, einen Lehrer, der auch auf Verbandebene sehr aktiv war und es nahezu jedem beigebracht hat, aber schon damals DM 30,- für eine Stunde genommen hat und zwei Vereinstrainer. Einer davon Lehrer und noch eine Dame, deren Ausbildung ich nicht kenne.
    Die beiden letztgenannten waren gute Leute um Kinder ans Tennis zu führen, aber nur der erstgenannte hat auch wirklich für einen Leistungsmäßigen Schub bei seinen Schülern gesorgt. Glücklicherweise hat der Verein das auch erkannt und die Jugendlichen, die aktiv in einer Mannschaft spielten bei dem "Top Trainer" trainieren lassen, auch wenn das natürlich mit einem Eigenanteil für die Eltern verbunden war, aber ich muß noch heute sagen, daß ich bei den guten Trainern sehr viel gelernt habe. Insbesondere meinen besten Trainer, auch ein Typ Spieler, den ich 10 Jahre nach meiner letzten Trainerstunde bei ihm zufällig wieder getroffen, hat mir irre viel gebracht. In meinem jetzigen Club sind alle Trainer, die ich kenne vom Typ Spieler und ich mache mir manchmal den Spaß den Trainern bei der Arbeit zu zu schauen und bin beeindruckt, wie gut sie sich auf Kinder und Jugendliche der einzelnen Levels auch motivationstechnisch einstellen können.
    Noch ein Wort zur Ausbildung:
    Ein Trainer hat auf jeden Fall einen Schein, ich weiß nicht welchen, aber ist selbst auch sehr spielstark
    Ein weiterer hat glaube ich A-Linzenz oder ist staatl. geprüfter, auf jeden hat er alles an Linzenzen
    ein weiterer mir bekannter hat derzeit noch keine Lizenz wird aber im zarten Alter von 60 Jahren eine machen, weil er sich davon einfach noch einige Impulse verspricht. Im übrigen ist der gute ausgesprochen fit für sein Alter und hat was Taktik angeht ein gigantisches Wissen.
    Lange Rede kurzer Sinn:
    Alle Trainer, die ich beschrieben habe, haben eines gemeinsam:
    Sie versuchen den Schülern etwas bei zu bringen und sie zu motivieren und das ist für mich nicht unbedingt eine Frage der Ausbildung sondern eine Frage der Einstellung, zumal sie und da bin ich mir ganz sicher auch untereinander sprechen und sich versuchen weiter zu helfen.
    Viele Grüße
    Prostaff73

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    • Stachelbuerste
      Postmaster
      • 16.08.2007
      • 121

      #32
      Zwischenfazit

      Hallo Leute,
      danke für die bisher gute Diskussion.
      Ich möchte mal kurz ein Zwischenfazit geben.

      Der Tennislehrer sollte die zentrale Ansprechperson eines Tennisvereins sein.
      Er sollte die "Faszination" und "Leidenschaft" des Tennissports leben und weiter vermitteln.
      Um die Qualität zu unterstützen sollte er, um hauptberuflich zu arbeiten, die nötige Qualifikation haben (B-Trainer minimum).
      Arbeitet er als Tennisschulleiter und betreut mehrere Vereine, dann sollten seine Triner wenigstens die C Lizenz haben und nach den (hoffentlich richtigen) Vorstellungen ihres Chefs arbeiten.
      Hier sehe ich die grösste Gefahr, denn zu oft erlebe ich es selber, dass die Qualität leidet, wenn "Aushilfskasper" das Training machen, 5x pro Stunde telefonieren, bocklos auf die Uhr schauen, Methodik und Didaktik im Fremdwörterlexikon nachschlagen müssen.
      So verkommt unser schöner Sport, weil Kinder keinen Bock mehr haben und zu anderen Sportarten wechseln.
      Die große Frage, die ungeklärt in den Köpfen unserer Kunden steckt ist:
      "Was ist eigentlich gutes Training?", sollte mehr Aufklärung geschenkt werden, damit die Qualität in den Vereinen wieder steigt.
      Ich habe diesbezgl. jedoch wenig Hoffnung.

      Kommentar

      • Prostaff73
        Experte
        • 28.10.2007
        • 755

        #33
        sehr gutes Zwischenfazit, so bleibt die Diskussion lebendig.
        Eine Frage dazu: Geht es Dir um die Kinder oder auch um Jugendliche/junge Erwachsene?
        Gerade hier haben viele kleinere Vereine Probleme. Es gab und gibt viele Kinder, die auch bis ca. 14 Jahre spielen und dann zu anderen Dingen abwandern bzw. mit dem Einstieg in Studium und oder Beruf nicht mehr so viel spielen, oder ohne Training/viel Praxis halbherzig ihre Mannschaftsspiele absolvieren. Diesen Punkt sollten wir vielleicht auch separat behandeln, so Du möchtest. Gerade hier sehe ich auch Trainer gefordert, die diese Zielgruppe "bei der Stange" halten. Ist das gerade unter Euch hauptberuflichen auch ein Thema, oder konzentriert man sich eher auf die Kinder und jüngeren Jugendlichen, weil diese vielleicht auch sportlich mehr Potential versprechen?
        Viele Grüße
        Prostaff73

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        • maxi75
          Postmaster
          • 03.12.2007
          • 106

          #34
          auch wenn die Frage nicht für mich war würde ich auch gern etwas dazu sagen falls das ok ist :-)
          es besteht einfach ein zusammenhang zwischen sportlichen erfolg und der Fortsetzung der sportart bin zur zeit in 4 Vereinen als Trainer tätig, sind alles " kleine Vereine " sagen wir mal bis maximal 400 Mitglieder.
          Aus meiner erfahrung hören jugendliche auf wenn der sportliche erfolg aus bleibt und sie begreifen das es eben in einer Mannnschaftssportart einfach ist da mann dort auch ein paar weniger starke spieler mit "durchbringen" kann und trotzdem erfolg haben kann judendliche die erfolg haben wechseln die sportart nicht und ein wichtiger bereich in meiner trainer tätigkeit ist nunmal nicht nur die Motivation für diese Sportart sondern ich muss ihnen auch offen sagen wie weit sie es aus meiner Sicht als Trainer bringen können ( habe mich da natürlich auch einige male sehr getäuscht :-) ) wenn ich Spielern vermittle wo sie wirklich stehen dann kann auch eine 2 Runde bei den z. B. Beziksmeisterschaften eine super Motivation sein um mehr und härter an sich zu trainieren und somit werden sie auch nicht in eine andere Sportart wechseln oh je hoffe das ich mich verständlich ausgedrückt habe
          Gruss Maxi

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          • Benedikt

            #35
            @Stachelbürste

            Qualität

            kommt glaube ich auch darauf an wo man ist. Also ein kleiner Verein muss ja nicht zwangsläufig schlechtes Training geben. Die Möglichkeiten sind bei einem grossen Verein meist besser. Also ein Trainer bei einen kleinen Verein muss wohl viel mehr selber beisteuern als bei einem Grossen.

            Manchmal ist die Bereitschaft und die Einstellung insgesamt bei kleinen Vereinen anders. Von wegen: "Die gehen wenn die gut sind eh wo anders hin" oder "Wir waren schon immer ein Breitensportclub" Da ist der Trainer auf zwei Fronten gleichzeitig tätig.

            Wenn ich mal eben sagen darf, in der letzten Stunde um 20 Uhr konnte ich nicht gerade die "Faszination" und "Leidenschaft" des Tennissports leben und weiter vermitteln. Sorry bin auch nur ein Mensch
            Zuletzt geändert von Gast; 03.12.2007, 22:00.

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            • Stachelbuerste
              Postmaster
              • 16.08.2007
              • 121

              #36
              Uiiiih, dass sind ja viele Fragen.
              Ich schildere das mal aus meiner Sicht.
              Ich arbeite freiberuflich für einen Verein. Ich habe für diesen Verein ein umfangreiches "Mitgliederneugewinnungspaket" entwickelt, welches ich persönlich betreue. In diesem Paket geht es nicht nur um die Mitgliedergewinnung, sondern was viel wichtiger ist, deren Bindung und Integration in den Verein.
              Ferner arbeite ich eng mit den Grundschulen der näheren Umgebung zusammen.
              Sportlich gesehen befindet der Verein sich eher auf der Breitensportebene, dennoch besteht ein Fördertraining für talentierte Kinder, die Jugendlichen werden vorsichtig in die Erwachsenenmannschaften integriert.
              Ich denke, Kinder und Jugendliche müssen schnell in der Lage sein, das Spiel Tennis zu beherrschen. Sie lieben den Wettkampf und spielen gerne auf Punkte.
              Hier ist der Tennislehrer gefragt, um die Technikvermittlung und Spaß gleichzeitig in eine Unterrichtseinheit zu bekommen.
              Interessant finde ich da das VDT Konzept Funsport. Man kann die Kinder noch so mit Technik quälen, wenn am Ende der Einheit eine witzige Spielform ist, dann bleibt diese positiv in Erinnerung
              Hat man seine Gruppe aber nicht im Griff, leert nur seine Ballkörbe wie eine Ballmaschine, im oft erwähnten "Schlangentraining", telefoniert dann während des sammelns, auf dem Platz bricht das "nackte Chaos" aus, dann soll man sich nicht wundern, wenn weniger talentierte Kinder den Spaß verlieren.
              Ich habe mich heute noch mit meiner Nachbartrainerin unterhalten, die das Kreistraining macht. Sie hat akribisch den Kindern den Achterschwung beim Aufschlag geübt. Auf meine Frage, dass sie sich doch eigentlich damit gar nicht aufhalten dürfte, weil die Basics Aufgabe der Vereinstrainer sind, hat sie nur mit dem Kopf geschüttelt und genau das gesagt, was ich in dieser Diskussion hier bereits geäußert habe.
              Zusammengefasst: Viel Quantität, wenig Qualität.
              Es werden Leute auf Kinder losgelassen, die von der Materie keine Ahnung haben und auch, was ich schlimm finde, nicht kindgerecht arbeiten.
              Bedeutet: Ich kann nicht 5jährige mit harten Bällen unterrichten, denn jeder Ball springt fast über Schulterhöhe und es werden falsche Griffe gelernt. Mit Methodikbällen sieht das schon anders aus, aber die kosten ja zusätzlich.

              @Maxi: verstehe schon was du meinst, aber nutze doch mal mehr Absätze und Kommas, dann kann man es besser lesen.

              @Benedikt: Hast schon recht manchmal ist unser Job hartes Brot.
              Zuletzt geändert von Stachelbuerste; 03.12.2007, 22:10.

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              • Endy
                Experte
                • 06.04.2007
                • 902

                #37
                Super Thema! Ist mittlerweile genau das, was ich mit dem Thread im Vereinsforum auch angestrebt hatte.

                Ich denke prinzipiell müssen die ersten Ziele sein:

                - Spielfähigkeit

                - Grundlegende technische Fähigkeiten von Schlägerhaltung bis zu ,,von unten nach oben" usw., Fehlerbilder ausbessern.
                Ohne das geht es -normalerweise- nicht.

                Gibt andere Ansätze, aber kann jeder denken wie er will, gibt glaube ich keine Untersuchungen zu dem Thema.
                Ich halte jedenfalls nichts von Spiel-wie-meine-Oma-Tennis über Monate oder sogar Jahre. Und ich kenne KEIN Kind, das durch do-it-yourself und ohne Technikschulung gute Leistung erbracht hätte.
                Koordination und konditionelle Fähigkeiten kommen für mich erst einen Schritt später.

                - Grundlegende Regelkunde

                - Das Lernen lernen, auch nichts anderes als in der Schule. (Selbstständig nachfragen, selbstständig verbessern, Bewegungsgefühl entwickeln, Probleme suchen, erkennen und lösen...)


                Dazu die Hauptprobleme, die m.M.n. meistens auftreten:

                - Probleme beim Erlernen der Spielfähigkeit, zu große Felder usw., pendelt sich aber ein, irgendwann lernts jeder.
                - Zu wenig technische Fähigkeiten der Trainer, zu wenig Wissen oder noch schlimmer: zu wenig Interesse an der Technikvermittlung und falsche Schwerpunktsetzung beim Rest der sportlichen Grundfertigkeiten.

                Das alles natürlich unter der Voraussetzung, dass der Trainer motiviert ist und die Kinder grundlegende motorische Fähigkeiten schon besitzen oder nebenbei ,,mitlernen" können.

                Normalerweise aber hören die Kinder auf, wenn sie nicht spielen können oder wenn wegen mangelnder Technik das Leistungsniveau einfach stagniert.

                Bezieht sich jetzt von mir alles auf Hobbyniveau.

                (Und das haben leider sehr viele sogenannte Topleute immernoch nicht erkannt oder legen zu viele Schwerpunkte in Richtung konditionelle Fähigkeiten oder auch in Richtung Koordination. Bei einer Stunde Training pro Woche kann ich nun mal nicht mehr als max. 1/3 für die Koordination verbrauchen, wenn derjenige ansonsten keine Möglichkeit hat, Tennis zu spielen und etwas für die Koordination zu tun.)
                www.tennislobby.de

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                • Stachelbuerste
                  Postmaster
                  • 16.08.2007
                  • 121

                  #38
                  Ich denke mal, mit der nötigen Erfahrung und dem nötigen Equipment bekommt man jedes Kind, jeden Jugendlichen und jeden Erwachsenen spielfähig.
                  Oft reicht nur ein Blick "hinter die Kulissen", z.B. wenn man weiß, das Kind spielt Handball, dann kann man wunderbar sportartübergreifende Sachen anwenden.
                  Oder man erklärt es halt kindgerecht: z.B. Kind bekommt den Ball nicht über das Netz: Stell dir vor, du spielst über eine hohe schwarze Wand, etc.

                  Equipment: Schaumstoffbälle, Methodikbälle, Midcourtbälle (Play und Stay) und alles was Motivationscharakter hat (Stehaufmännchen, witzige Ziele etc.)

                  Das Argument mit der einen Stunde in der Woche ist ein sehr gutes Argument.
                  Wenn Kinder im Winter nur einmal Tennis haben und nicht wie im Sommer öfter spielen, finde ich es wichtig, wenn Action da ist.

                  Gut machmal machen es einen die Gruppen es auch nicht einfach, denke jeder hat so seine "Lieblingsgruppen".

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                  • Champcoach
                    Veteran
                    • 01.09.2006
                    • 1225

                    #39
                    @ Endy

                    Das sehe ich auch so.
                    Es ist ein großer Unterschied, ob ich einen (z.B.) jugendlichen Spieler trainiere, der 2-4 Stunden täglich trainiert, oder einen, der 2-4 Mal im Monat trainiert. Wenn ich den letzteren beim Tennis halten will, muss ich ihn vor allem Tennis spielen lassen und nicht Koordinationstraining usw. machen lassen (so wichtig, weil leistungsbegrenzend das ist). Wenn er das möchte, würde er in ein Fitnessstraining gehen. Die Leute laufen ansonsten auf die Dauer davon, so gut das Ganze eigentlich gemeint ist.
                    Die wollen Tennis Spielen und müssen die dazu nötigen Technik-Basics erlernen und mit Tennisspielen Spaß haben, trotz aller konditionellen Schwächen.
                    Sobald sie ihr Training zeitmäßig erweitern und leistungsorientierter gestalten wollen, müsste das Angebot in Sachen Konditraining erweitert werden. Dieses Angebot sollte allerdings unbedingt schon vorher da sein...
                    Zuletzt geändert von Champcoach; 03.12.2007, 23:26.

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                    • Prostaff73
                      Experte
                      • 28.10.2007
                      • 755

                      #40
                      Hallo Endy,

                      ich bin weder Trainer noch Vereinoffizieller und habe auch in beiderlei Richtungen keine Ambitionen (mehr). Wäre ich jedoch Trainer so würde ich auch auf den Punkt Spielfähigkeit mein Hauptaugenmerke legen, die Gründe hierfür und da seid Ihr Trainer Euch alle einig liegen auf der Hand und haben sogar mich als Laien überzeugt.
                      Beim Durchlesen deines Postings fällt mir eines auf
                      Zitat von Endy
                      S

                      (Und das haben leider sehr viele sogenannte Topleute immernoch nicht erkannt oder legen zu viele Schwerpunkte in Richtung konditionelle Fähigkeiten oder auch in Richtung Koordination. Bei einer Stunde Training pro Woche kann ich nun mal nicht mehr als max. 1/3 für die Koordination verbrauchen, wenn derjenige ansonsten keine Möglichkeit hat, Tennis zu spielen und etwas für die Koordination zu tun.)
                      Ist es wirklich auf Hobby Niveau Aufgabe der Trainer Kondition und Koordination derart zu schulen bzw. zu arbeiten? Von einer Stunde Training pro Woche kann man das wirklicht nicht erwarten und ich frage mich, wie dumm und ich meine auch dumm man sein muß, wenn man das nicht erkennt.
                      Das geht jetzt nicht gegen Euch Trainer, ganz im Gegenteil, Ihr hier habt ein Konzept bzw. jeweils das passende, sondern ich spreche damit vielmehr die Eltern und auch die "ich hab kleinen Plan/mir egal/mein Handy klingelt" Vögel an. Wäre es nicht auch ein wichtiger Punkt dafür zu sorgen, daß die Kinder und Jugendlichen auch mal untereinander spielen? In meiner Jugend haben es viele getan und weit mehr als die Hälfte spielen heute.
                      Viele Grüße
                      Prostaff73

                      P.S: Ich möchte niemand der hier Anwesenden angreifen, sondern ein wenig der Verärgerung wie mein Heimatverein (immerhin 2000 noch mit über 100 Mitgliedern), man hat viele Kinder, aber im Herren und Damenbereich kommt kaum eine(r) an vermutlich immer tiefer sinkt

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                      • Stachelbuerste
                        Postmaster
                        • 16.08.2007
                        • 121

                        #41
                        @Pro Staff:
                        Du greifst hier keinen an, im Gegenteil, du sprichst mir aus der Seele.
                        Ich sage auch immer, ihr müsst spielen, spielen, spielen. Training allein reicht nicht, man braucht Matchpraxis.
                        Hat man die Kids erst dahin gebracht, dann hat man gewonnen.
                        In meinem Verein gibt es jeden Samstag einen Jugendspieltreff, der sehr gut besucht ist (unter Anleitung der Jugendwartin).

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                        • Prostaff73
                          Experte
                          • 28.10.2007
                          • 755

                          #42
                          Hallo Stachelbürste,

                          danke für die "Entwarnung". Ich war in meinem o.g. Verein mal Sportwart, daher sehe ich das Thema sehr emotional. Die Idee, die Du beschreibst halte ich für sehr gelungen. "Mein" jetziger Club zugegebener Maßen erheblich größer leistet soweit ich es mitbekomme, sehr gute Kinder-/Jugendarbeit. Ich halte die Eltern auch für einen ganz wichtigen Baustein, wenn die ihre Kinder nur für eine Stunde "abliefern", dann hat es auch der beste Trainer schwer und sicherlich auch schwer, sich selbst zu motivieren, einer solchen Gruppe etwas bei zu bringen. Das hat dann ja beinahe etwas von Schule, wo Du vor einer total lustlosen Klasse stehst und diese unterrichten sollst, das kann auch nichts werden, egal, was Du auch immer unternimmst, Du fängst wahrscheinlich jede Stunde fast wieder bei 0 an.
                          Viele Grüße und weiterhin viel Geduld
                          Prostaff73

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                          • Endy
                            Experte
                            • 06.04.2007
                            • 902

                            #43
                            Sobald sie ihr Training zeitmäßig erweitern und leistungsorientierter gestalten wollen, müsste das Angebot in Sachen Konditraining erweitert werden. Dieses Angebot sollte allerdings unbedingt schon vorher da sein...
                            Das auf jeden Fall, da ist der Stellenwert ja dann auch riesig.
                            Ist aber leider in kleineren Vereinen auch die Ausnahme, da wird dann eben ein Jugendlicher, der das TOP100 Potenzial in Deutschland hätte, gerademal Bezirksmeister.
                            Gerade die nicht tennisspezifischen Trainingsarten von Kondition und Koordination erfordern dann viel Wissen und Erfahrung, das oft auch ehemalige gute/sehr gute Spieler nicht mitbringen.

                            Ist es wirklich auf Hobby Niveau Aufgabe der Trainer Kondition und Koordination derart zu schulen bzw. zu arbeiten? Von einer Stunde Training pro Woche kann man das wirklicht nicht erwarten
                            Reden wir mal von 1 h/w.
                            Kondition würde ich erst mal ausschließen, das hat auch in den Anfangsjahren im Hobbybereich erstmal etwas weniger Stellenwert und wird tennisspezifisch ja mittrainiert.

                            Koordination siehts ganz anders aus, weil es eben heutzutage viele koordinative unerfahrene Kids gibt, die weder einen Ball fangen noch werfen können. Da kann man dann meinetwegen als Obergrenze bis zu 1/3 der Stunde gehen, weils sonst auch mit dem Tennis schwer wird. Weiter aber m.M.n. auf keinen Fall, weil man Tennis durch Tennis am besten lernt, solange man nebenbei gewisse Grundlagen schafft.

                            Und natürlich kann ich das erwarten von einem guten Trainer, der soll ja das Maximum aus seinen Schülern rausholen und entsprechen handeln, wenn einer über seine Füße stolpert muss man daran eben auch arbeiten.

                            Problematisch ist aber die neue pseudodidaktische Welle, die aller Probleme Lösung in der verbesserten Koordination sieht ( weil unsere Kinder alle ,,faul" oder ,,dumm" sind) und das dann auch noch mit sehr zweifelhaften Übungen zu verbessern versucht.

                            Da seh ich Trainer, die lassen die Kids teilweise 3/4 der Stunde Bälle zwischen Leitern rumtragen und aus 10 cm in Körbe fallen ...
                            und meinen noch, sie hätten jetzt einen koordinativen Mehrwert.

                            Das würde uns dann auch noch dazu führen, wie sinnvoll eigentlich die gebräuchlichen koordinativen Hilfen im Tennisunterricht sind, aber das ist ein extra Thema.

                            und ich frage mich, wie dumm und ich meine auch dumm man sein muß, wenn man das nicht erkennt.
                            Du würdest dich wundern...
                            Eindruck macht es nämlich schon, wenn du 10 Koordinationshilfen auf dem Platz rumliegen hast und auf dem anderen Platz der Trainer nur mit Tor und Koordinationsleiter steht und nach 10min Aufwärmen + etwas Koordination schön altmodisch Bälle übers Netz spielt.

                            Ich sage auch immer, ihr müsst spielen, spielen, spielen. Training allein reicht nicht, man braucht Matchpraxis.
                            Hat man die Kids erst dahin gebracht, dann hat man gewonnen.
                            Und wenn Erfolge bei den Kids sichtbar werden, Ballwechsel zu Stande kommen und die Technik halbwegs da ist, gehen sie eben doch wieder gerne jeden Tag 2h auf den Platz.
                            www.tennislobby.de

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                            • Stachelbuerste
                              Postmaster
                              • 16.08.2007
                              • 121

                              #44
                              Zitat von Prostaff73
                              wenn die ihre Kinder nur für eine Stunde "abliefern", dann hat es auch der beste Trainer schwer
                              Im Winter die Sitzheizung anschalten und die Tasche der Kleinen bis zur Hallentür tragen...

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                              • maxi75
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                                • 03.12.2007
                                • 106

                                #45
                                Zitat von Endy
                                Du würdest dich wundern...
                                Eindruck macht es nämlich schon, wenn du 10 Koordinationshilfen auf dem Platz rumliegen hast und auf dem anderen Platz der Trainer nur mit Tor und Koordinationsleiter steht und nach 10min Aufwärmen + etwas Koordination schön altmodisch Bälle übers Netz spielt.

                                Da spricht mir jemand aus der Seele !!!!
                                sehe es genauso nichts gegen die Einbindung von Trainingshilfen aber
                                viele übertreiben es sehr damit,
                                kenne einen Trainer der hatt jede zweite Stunde die er gibt die eine Platzhälfte mit über 70 Hüttchen bestückt
                                kann mir keiner erzählen das da jugendliche durchsteigen,
                                und ich muss gestehen ich habe den Sinn und Nutzen davon bis heute nicht verstanden !!!!
                                Aber Schön Bunt sieht die Platzhälfte schon aus

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