Trainingsstandarts im Verein

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  • Benedikt

    Trainingsstandarts im Verein

    Also ich möchte bei einen Verein Standarts für Training einführen, d.h. wie soll er sein, was soll er machen bei einer bestimmten Phase usw. Z.B. Anfänger, Bambinialter, die ersten 10 Stunden, ist wie geschrieben ein Beispiel, ist das sinnvoll? Ich hab mich immer aufgeregt, das jeder Trainer sein Süppchen kocht und alles durcheinander geht.
  • PSO

    #2
    ich nehme an, du wirst probleme bekommen, was den standard angeht, solange nicht alle trainer einen geldgeber haben. ansonsten gibt es solche standards ja schon, niedergeschrieben in zahlreicher fachliteratur. die ersten 10 stunden stehen behelfsmäßig doch sogar im lehrplan des dtb, oder? ansonsten finde ich die idee gar nicht so schlecht, weil es eine sache wäre, die einstiegs-trainern oder solchen, die nicht sonderlich kreativ sind, auch weiterhelfen könnte.

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    • STL-Poker
      Experte
      • 10.08.2006
      • 582

      #3
      Benedikt, ich finde Deinen Ansatz sehr klug und vernünftig.

      Unstrittig ist doch, daß fast jeder Trainer eine eigene Handschrift und gewisse Vorlieben hat und dementsprechend auch seinenSchwerpunkte setzt. Das ist grundsätzlich auch gut so, doch ich bin der Meinung, daß es innerhalb eines Vereines einen "Roten Faden" geben sollte, an dem sich alle Trainer/Übungsleiter des Vereins orientieren.

      Zusätzlich meine ich beobachtet zu haben, daß manche Trainer/Übungsleiter ohne Langzeit bzw. Mittelfristplanung auf den Platz gehen und nur die aktuelle Trainingseinheit durchgeplant haben (wenn überhaupt); für diese Menschen wäre ein Rahmen auch recht sinnvoll.

      Das inhaltliche Erstellen eines solchen Leitfadens ist nicht so problematisch; schließlich sollte man das durch seine Ausbildung/Fortbildung/Berufserfahrung schaffen können.

      Die interessanteren Fragen sind meiner Meinung nach folgende:
      • Wer erstellt diesen "Roten Faden"? (alleine? die Trainer/ÜL gemeinsam? Einbindung von Vereinsgremien?)
      • Wie sorgt man für Verbindlichkeit? Kraft welcher Kompetenz?

      Und da wäre man fast im Bereich Unternehmensführung, Projektmanagement wie man es aus der Industrie kennt. Denn schließlich soll es große Unternehmen geben, bei denen man vom mittleren Management folgenden Satz zu hören bekommt: "Entscheidungen des Konzernvorstandes sind immer eine gute Diskusionsgrundlage für das tatsächliche Vorgehen...."
      Zuletzt geändert von STL-Poker; 19.12.2007, 13:14.
      Fischer BX2 XFastPro (heißt zwar jetzt offiziell Pacific... egal: ist und bleibt ne Fischerkeule von Asatec ;-)
      Längs: Luxilon Alu Power mit 26 kg. Quer: Pacific Tough Gut mit 25 kg
      Wohlfühlflächenhärte: von DT-37 bis DT-39

      Kommentar

      • Benedikt

        #4
        Also es geht nicht um die einzelne Trainingsstunde, ich möchte gerne Standarts haben, die in Richtung Struktur gehen. Was macht man halt grundsätzlich, und was darf nicht sein.

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        • Wolfgang Olm
          Benutzer
          • 29.05.2006
          • 34

          #5
          Hallo Benedikt.

          Einen "Vereinsstandard" haben wir bei uns eher nicht. Was nicht heißt, dass ich keinen habe.

          Was hilft der beste Schlag, wenn der Spieler nicht gescheit zum Ball steht?
          Also ist Beweglichkeit und Koordination immens wichtig und bildet eine Grundlage.

          Ich schreibe Dir der Einfachheit halber 2,3,4 Dinge auf, die ich bei mir mit großer Regelmäßigkeit ins Training einbinde.
          Du kannst dann ja für Dich selbst überlegen oder probieren, was davon mal zum Standard werden kann.

          Sprungseil
          Zum Warmmachen und um den Puls auf Drehzahl zu bringen, beginnen wir, bevorzugt im Gruppentraining, mit dem Sprungseil.
          Ich würde Dir empfehlen, eine feste Zeit zu veranschlagen. 2 Minuten sind ok, wobei das bereits bei manchen Spielern schon sehr lange sein kann.
          Wichtig ist jedenfalls, dass sich jeder Spieler nach Ablauf der Zeit seine persönliche Anzahl an Sprüngen merkt!!! Evtl. sogar schriftlich vermerken.
          Die Anzahl der Sprünge muss jeder für sich im Laufe der Zeit nach und nach steigern können.
          Warum? Weil somit jeder Spieler (auch Du als Trainer) eine Kontrolle über die Leistungssteigerung bekommt.

          Koordinationsleiter
          Eine Koordinationsleiter ist ein sehr gutes Mittel dafür, die Beweglichkeit und Koordination eines Spielers zu verbessern. Ist einfach, von jedermann durchführbar und läßt viel Spielraum an unterschiedlichen Schrittfolgen.
          Außerdem bleiben die Spieler immer in Bewegung und der Puls im höheren Bereich. Man bleibt warm und locker.
          Ach ja, wer keine Bälle schlägt läuft solange, bis er dran ist.

          Entspanner (ironisch)
          Für diese Übung gibt es bestimmt auch einen Namen, aber schlag mich, ich weiß ihn nicht.
          Die Übung kommt ungefähr zur Halbzeit im Training. Klingt harmlos und ist erst entspannend, wenn es vorbei ist.
          Eine saubere Grundlage vorausgesetzt, legt man sich längs auf den Boden, stützt sich aber mit angewinkelten Armen und den Fußspitzen ab. Ähnlich einer Brücke. Also nur Fußspitzen und Unterarme berühren den Boden. Der Körper muss geradlinig sein und bleiben!
          Auch hier kommt wieder die Stoppuhr ins Spiel.
          Diese Stellung hält man anfangs für 1 Minute. Später erhöht man die Dauer nach Bedarf.
          Man kann das auch beliebig ausbauen. Dauer erhöhen oder im Wechsel Arm und Bein anheben.
          Ungefähr so:
          1. beide Fußspitzen und Arme auf dem Boden. 10 Sek. halten
          2. jetzt linken Arm/rechtes Bein hoch und 10 Sek. halten
          3. wieder beide Fußspitzen und Arme auf dem Boden. 10 Sek. halten
          4. jetzt rechten Arm/linkes Bein hoch und 10 Sek. halten
          n. und so weiter. 1. Satz beendet

          Im Laufe der Zeit steigerst Du die Sätze um auch hier wieder einen Fortschritt feststellen zu können.
          Teile aber zu Beginn mit, wieviele Sätze ihr macht, nicht mitten drin einfach erhöhen!

          Diese Übung ist Gelenkschonend und ebenfalls von jedem Spieler lösbar. Außerdem sorgt sie für eine gute Körperspannung und festigt somit durchgängig den Körper.
          Man kann auch innerhalb der Gruppe kleine Wettbewerbe veranstalten, z.B. wer's am längsten durchhält oder so. Als kleine Abwechslung ganz gut geeignet.

          Dehnungsübungen
          Hätte ich beinahe vergessen. Ich kenne keinen Leichtathleten, der keine Dehnungsübungen macht. Warum also nicht auch Tennisspieler?!
          Mancher Muskelfaser wird es danken.

          Ja, das wären so meine Favoriten. Klar, es gibt noch jede Menge andere Sachen. Aber wie gesagt, jeder hat so seinen eigenen "Standard" und nicht immer ist ein Standard anwendbar. Es ist bald Weihnachten, such Dir was hübsches aus, es kommen bestimmt noch weitere Ansätze.

          Ein (guter) Trainer macht die Übungen vor bzw. mit und dient als Gradmesser.
          Von dem Satz kann jetzt jeder halten was er will.

          Viele Grüsse
          Wolfgang

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          • Endy
            Experte
            • 06.04.2007
            • 902

            #6
            ch nehme an, du wirst probleme bekommen, was den standard angeht, solange nicht alle trainer einen geldgeber haben.
            !!!

            Sehe ich ähnlich.

            Finde den Gedanken grundsätzlich sehr gut, bezogen auf einen Einzelverein.

            Das inhaltliche Erstellen eines solchen Leitfadens ist nicht so problematisch; schließlich sollte man das durch seine Ausbildung/Fortbildung/Berufserfahrung schaffen können.
            Da prognostiziere ich mal, dass genau das der nächste springende Punkt sein wird. Es gibt leider viel zu viele nicht-falsche Inhalte, über die man sich als Trainer streiten kann und auch in gewisser Weise auch sollte.

            Beispiel: Das meiste Geschriebene von Wolfgang passt überhaupt nicht in meine Auffassung, trotzdem bin ich der Meinung, dass es sicher viel besser ist als das was viele Trainer machen. Trotzdem würde ich es selber nie so machen, finde es aber gut bzw. nicht schlecht.
            (@Wolfgang: Bei Interesse lies doch mal das Buch, das ich empfohlen habe in einem Krafttrainingsthread, auch in diesem Unterforum! Die Übung von dir ist aus mehreren Gründen nicht sinnvoll, kann ich dir per PN erklären. Mit dem Dehnen hast du natürlich recht.)

            Ergebnis: Konsens

            Problem: Man ist mit der Hälfte wieder nicht einverstanden, deswegen kocht man irgendwo doch wieder seine eigene Suppe.

            Und in einem Verein haben wir das Problem der freien Marktwirtschaft, man MUSS in gewisserweise besser sein als der andere Trainer.
            Dementsprechend braucht man entweder sehr engagierte Leute, die nicht nur persönlich, sondern auch wirtschaftlich zurückstecken.

            --> Oder eine Trainerschule.

            Also grundsätzlich funktioniert das m.M.n. nach, wenn:

            - Man von einem ganz konkreten Verein ausgeht.
            - Dort genug Arbeit für die betreffenden Trainer vorhanden ist.
            - Es keine persönlichen Konflikte gibt.
            - Alle wirtschaftlich akzeptabel gestellt sind.
            - Alle den gleichen Ansatz in der Philosophie haben.
            - KEIN DÜMMLICH-ARROGANTER SACK BEI DEN TRAINERN DABEI IST. Die schießen bei sowas grundsätzlich quer... (In einem größeren Verein mit 4-5 Trainern eher unwahrscheinlich.)

            Das ändert aber ja erst mal nichts daran, dass so ein Leitfaden sehr gut wäre, eine Zusammenfassung von den endlosen Quellen, die es gibt und alle mehr oder weniger verschiedene Sachen aussagen.
            Denn wenn so etwas dann auch gelesen wird, hat es ja genug Wirkung, auch bei mangelhafter Umsetzung.

            Übrigens nebenbei:
            Dieses ganze Geschreibsel, dass existiert mit den ungefähren Stundenzahlen usw. kann man in die Tonne schmeißen. Wenn jemand da nicht mal ein gewisses Zeit- und Situationsgefühl hat, wie lange individuell seine Gruppen brauchen, muss er eben was anderes machen.

            @Benedikt:

            Würde auf keinen Fall konkret werden, sondern wie du schon geschrieben hast eher in Könnens- und/oder Altersstufen unterteilen und den konkreten Zeitrahmen völlig außen vorlassen, weil das mit noch so vielen Erfahrungswerten von noch so vielen Lehrbuchautoren trotzdem immer nur Geschwafel werden kann.

            Wo anders ist es eben auch wieder völlig anders, da gibt es keine Richtlinie.

            Einer hat 2 Kinder mit schlechten Elternhäusern, 1 Supertalent, das aber zu fett ist und einen kleinen Proll, der täglich 2 Stunden Privattraining bekommt.
            Bei solchen und noch viel komplizierteren individuellen Ausgangslagen kann man keine Zeiteinteilung erstellen.
            Zuletzt geändert von Endy; 19.12.2007, 17:14.
            www.tennislobby.de

            Kommentar

            • groundstroke
              Veteran
              • 04.07.2007
              • 1388

              #7
              Zitat von Endy
              - KEIN DÜMMLICH-ARROGANTER SACK BEI DEN TRAINERN DABEI IST.
              Wir hatten auch so einen dabei, mit dem ich ständig aneinander geraten bin...

              Kommentar

              • Benedikt

                #8
                Danke für die Anregungen, also ich wollte ja ne Diskussion, das regt die eigene Phantasie an.

                Also ich hab mir nur gedacht, das meine Tennisschule mal ein Vereinstraining komplett übernimmt. Da will ich halt einen einheitlichen Standart haben. Ich möchte, z.B. das man individuell zum Alter, die richtigen Bälle benutzt(Play + Stay) ich möchte das der Tennistrainer für seine Schüler erreichbar ist und angagiert ist.

                Ich möchte am Anfang der Sommersaison immer eine Sichtung haben, im Winter ist ne Menge passiert und da will ich mir dann einen Eindruck bekommen, wie die Co-Trainer gearbeitet haben, ob mal vielleicht die Gruppen anders zusammen stellt, da sich die Schüler verschieden entwickelt haben.

                Also auf was soll man noch berücksichtigen? Ist ja noch nicht soweit, aber irgendwann will ich mich ja weiterentwickeln.

                Also Stundenplanung meine ich z.B. ein 10 Stundenprogramm für Bambini-Gruppen die neu anfangen

                Kommentar

                • Endy
                  Experte
                  • 06.04.2007
                  • 902

                  #9
                  Also ich hab mir nur gedacht, das meine Tennisschule mal ein Vereinstraining komplett übernimmt. Da will ich halt einen einheitlichen Standart haben. Ich möchte, z.B. das man individuell zum Alter, die richtigen Bälle benutzt(Play + Stay) ich möchte das der Tennistrainer für seine Schüler erreichbar ist und angagiert ist.
                  Ich möchte am Anfang der Sommersaison immer eine Sichtung haben, im Winter ist ne Menge passiert und da will ich mir dann einen Eindruck bekommen, wie die Co-Trainer gearbeitet haben, ob mal vielleicht die Gruppen anders zusammen stellt, da sich die Schüler verschieden entwickelt haben.
                  Innerhalb der Trainerschule finde ich die Idee super und auch sehr wichtig.

                  Also Stundenplanung meine ich z.B. ein 10 Stundenprogramm für Bambini-Gruppen die neu anfangen
                  m.M.n. ist das nicht sinnvoll.
                  Du solltest ein Program machen für Bambini-Gruppen, die neu anfangen. Ob 5 oder 20 Stunden sei erst mal dahingestellt. Wenn das Ganze schnell geht oder auch nicht können sich deine Trainer immernoch an dich wenden und dich um Rat fragen.

                  Das Problem bei solchen exakteren Zeitvorgaben ist, dass der ganze Lernprozess dadurch (evtl. negativ) beeinflusst wird, wenn der Trainer sich gezwungen daran hält. Es gibt wie gesagt viel zu viele Ausgangssituationen in verschiedenen Gruppen.
                  Ich würde mich von dem 10-Stunden-Zeug entfernen und einfach nach Können oder/und Alter untergliedern.

                  Berücksichtigen solltest du nur die ganze Fachliteratur, die meiste kennst du ja vermutlich auch. Daraus einfach das für dich Wichtigste rausholen und das Entsprechende in einem für deine Trainerschule individuellen Programm zusammenstellen.
                  Wichtig ist, diesem Programm einen roten Faden zu geben und den dann auch den betreffenden Vereinen darzustellen und zu erklären, in Elternversammlungen oder Ähnlichem.

                  Ich halte auch für wichtig, deine Trainer zu fragen, ob sie damit einverstanden sind. Sind sie es nämlich nicht oder würden sie gerne einige Punkte anders oder vor allem variabler haben, machen sie evtl. doch wieder ihr eigenes Ding.
                  www.tennislobby.de

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