Selbstvertrauen gewinnen (Match)

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  • Holy
    Postmaster
    • 26.11.2007
    • 102

    #46
    Zitat von Stepanovic
    Beim Einspielen bin ich meistens gut drauf und die Bälle haben eine tolle Länge. Sobald es um Punkte geht- und sei es auch nur gegen Mannschaftskameraden, bekomme ich Blei in den Armen & Beinen. Die Länge reduziert sich zu oft auf T-Linien-Weite und ohne Druck.
    Ich überlege auch zuviel - kann es bisher aber nicht abstellen. Die selbsterfüllende Prophezeiung tut dann ihr übriges. Am besten spiele ich gegen Gegner - von denen ich weiß, das sie wesentlich besser sind. Da weiß ich: ich verliere sowieso. Gegen gleichstarke Gegner habe ich Schiss und verkrampfe total (Länge, Doppelfehler, leichte Fehler). Ich habe schon ein paar Mal versucht auch in diesen Spielen die "Scheiß-Egal-Mentalität" mir selbst einzureden - hat aber leider bisher nicht funktioniert.
    So geht es vielen Spielern und ich bin da keine Ausnahme. Beim Hin- und Herspielen ohne "Wettkampf" locker und risikobereit, sobald gezählt wird, wird dann schon mal der Arm schwer. Warum? Ich weiss es nicht, ist doch "nur" ein Spiel. Bei meinem Tennispartner ist es noch schlimmer. Der haut mir im Training die Aufschläge um die Ohren, wenns um "etwas" geht, ein Doppelfehler nach dem anderen.
    Gegen stärkere Gegner geht man sicher lockerer rein, weil man weiss, daß man eh kaum gewinnt. Auf der anderen Seite wirken sich deprimierende Niederlagen auch nicht gerade positiv aus, vorallem dann gegen Gegner, die man eigentlich schlagen müsste.
    Tipps gibt es viele, aber ich fürchte, daß die nicht allzuviel bringen. Entweder man ist einfach der "Wettkampftyp" oder man ist es nicht.

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    • Victorious

      #47
      Ergänzend zu Hawkeyes tollem Beitrag möchte ich noch eine Sache sagen:

      Jeder bzw. die meisten hier spielen sicherlich in einer für sie angemessenen Liga (von der Spielstärke her). Egal, ob das jetzt Verbandsliga oder 3. Kreisklasse ist, wird jeder wohl in seiner jetzigen Klasse Herausforderungen finden.

      Das heißt also: Die Gegner haben immer in etwa die gleiche Spielstärke wie ihr (natürlich mit geringen Abweichungen).

      Genau deshalb muss man auch nicht versuchen, etwas außergewöhnliches zu spielen.
      Versucht im (Match-)Training, ein solides Spiel zu finden. Ein Spiel, das eurem "Stil" entspricht. Ein Spiel, das ihr könnt. Ein Spiel, von dem ihr genau wisst: Wenn es klappt, muss ein gleichstarker Gegner sehr gut sein, um gegen euch zu gewinnen.


      Mein persönliches Spiel ist es, mich gut zu bewegen, solide aufzuschlagen und die Bälle lang, mit Tempo und präzise an die Grundlinie zurückzuspielen. Auf keinen Fall den "Schuss" zu früh spielen. Lieber den Ball einmal mehr übers Netz.

      Wenn dieses Spiel funktioniert, und in der Regel funktioniert es, muss der Gegner schon unglaublich viel Risiko nehmen und überhaupt direkte Punkte zu machen.
      Wenn dieses Spiel funktioniert, verliere ich normalerweise in meiner Klasse vorne kein Spiel.

      Dass man an einem guten Tag oder bei einer hohen Führung etwas mehr versuchen kann, ist ja klar, aber man sollte zuerst immer "sein" Spiel spielen. Das Spiel, das man kann!

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      • worldtennis
        Postmaster
        • 24.12.2007
        • 170

        #48
        DA muss ich meinem Vorredner recht geben. Es ist sehr wichtig, dass man ein eigenes Spiel hat oder zumindest einen spielzug, den man blind anwenden kann, wenn gar nichts mehr geht. Das sollte man im Training auch einüben...

        Blog: Schweizer Tennisszene aktuell - schweizertennis.blogspot.com

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        • mexx
          Veteran
          • 09.02.2007
          • 1036

          #49
          Sind alles gute Tipps, keine Frage!

          Aber wie soll man einen eingeübten Spielzug anwenden, wenn man mental ein Problem hat!

          zB. jemand spielt im Training gut, aber im Match nicht!

          Jemand der dieses Problem hat, wird auch im Match keinen eingeübten Spielzug zustande bringen. Die Frage is also, was hemmt ihn mental, seine beste Leistung abzurufen.

          Ich spiel derzeit noch auf Hobbyranglistenniveau also für mache eher zum lachen, aber gerade dort sind die größten Nervenkinder unterwegs. Da fliegen die Schläger, Handtücher, Bälle über den Zaun, selbst nach dem Match beim Bier wird noch über Punkte verhandelt die schon längst gespielt sind.

          Problem bei mir war, dass ich vom Fußball komme und da Tennis ein Einzelsport ist und eine total andere Wettkampfsituation darstellt hatte ich in meinen ersten Matches so meine Probleme. Entweder wollte ich mir etwas beweisen, oder den Leuten die zuguckten! Da ich oft den Satz hörte, gegen den kannst du nur gewinnen ...... und was war, ich hab verloren.

          Das Buch The Innergame hab ich gelesen, aber ich konnte lange zeit überhaupt nix davon umsetzen. Im Gegenteil, es hat mich sogar zum noch mehr “Nachdenken!“ gebracht. Musste aber dieses Prozedere durchmachen, da ich mich bei einem Match, dann plötzlich von allem befreien konnte und spielte nur für mich Tennis.
          Ich weis bis heute nicht wie ich diesen Zustand beim spielen abrufe, aber es gelingt mir immer wieder. Ich versuche den Ball, zuerst mit der Hand und dann mit den Augen richtig zufokussieren.... das ist nicht leicht, weil wenn man es richtig macht, kommt einem der Ball wirklich größer vor, wie im Buch beschrieben.

          Für mich war es wichtig, einmal den inneren Schweinehund zu besiegen, der Angst hat, jemanden etwas beweisen will und schimpft...... Zwischendurch mache ich das immer noch, versuche es aber völlig einzustellen, weil ich hasse das Gefühl, einfach machtlos am Platz zustehen und von der Wut im Bauch, überrollt zuwerden.

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          • adlerauge
            Neuer Benutzer
            • 11.12.2024
            • 0

            #50
            Du musst mit dir selber zufrieden sein beim spielen, bist du es nicht läuft in der Regel tatsächlich was falsch. (Man muss sich natürlich richtig einschätzen können)
            Ein Tipp: Das Spiel soll vor allem Spaß machen, du verdienst kein Geld damit, daher kann eine Niederlage gar nicht so schlimm sein. Außerdem gehören Niederlagen genauso zum Tennis wie Siege, es kann eben nur einen Sieger geben.

            Ausserdem kann man Wettkampfsituationen trainieren, sprich mal deinen Trainer an, der müsste dir das erklären können und auf diese Wettkampfsituationen hintrainieren.

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            • Yunik25
              Benutzer
              • 08.10.2007
              • 50

              #51
              Je intelligenter und kreativer der Mensch, desto größer die mentale Herausforderung. Mit dem Horizont steigert sich meist auch die Selbstkritik.

              Ich glaube Höhlenmenschen spielen weitaus unbeschwerrter.

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              • groundstroke
                Veteran
                • 04.07.2007
                • 1388

                #52
                Zitat von Tiebreak
                Ich schätze mich doch als einigermaßen guten Spieler ein, mit einem starken Aufschlag und spiele im Training auch öfters Serve and Volley. In einem Turnier gegen einen glecih starken oder stärkeren Gegner spiele ich das jedoch kaum, denn ich weiß, platziere ich den ersten Volley nicht richtig gut, haut mir der Gegner das Ding um die Ohren.
                Das könnte aber auch nur am Flexpoint liegen.

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                • quaktia

                  #53
                  Zitat von Hawkeye2
                  Hi zusammen,

                  das eigentliche Problem für fast alle ist doch, mit dem Druck einer Wettkampfsituation umzugehen.

                  Der eine kann das hervorragend, bleibt ruhig, konzentriert und spielt sein bestes Tennis.

                  Die meisten von uns aber müssen den Druck anders ablegen, zum Teil mit vollkommen falschen Verhaltensweisen:

                  - man regt sich über sich selbst auf "Du kannst gar nichts !", "Nicht eine Vorhand spielst Du rein heute !" etc.

                  Damit redet man sich klein und das Gewinnen ist damit ausgeschlossen, denn wenn man so schlecht ist kann man ja gar nicht gewinnen und schon ist der Druck weg.

                  - man redet den Gegner stark "Der trifft alles !", "Nicht einen Fehler!" etc und schon ist der Druck weg, denn gegen eine so starken Gegner kann man nicht gewinnen und man kann sich in sein Schicksal ergeben.

                  - man ballert Bälle nur durch die Gegend, das ist koordinativ nicht anspruchsvoll, d.h. auch mit verkrampfter Muskulatur zu machen und die Punkte sind immer schön kurz und der Druck ist auch weg da man "aggressiv" spielt und halt die Bälle heute einfach nicht kommen...

                  Außerdem kann man immer sagen "Eigentlich spiele ich ja besser/anders", d.h. man verliert nicht auf seinem eigentlichen Spielniveau, sondern auf einem anderen, schlechteren = die Niederlage trifft einen nicht so "persönlich".

                  - man lenkt sich vom Druck des Spiels ab, in dem man Nebenkriegsschauplätze eröffnet. ("You cannot be serious, that Ball was on the line !!!"), d.h. man meckert mit Zuschauern, dem Gegner herum, schmeisst Schläger etc. Auch das können nur wenige ohne das ihr Tennis darunter leidet

                  Und das ist eben das Hauptproblem, wie geht man richtig mit dem Druck einer Wettkampfsituation um, das macht m.E. das Selbstvertrauen aus.

                  Das wird einem nicht beigebracht, damit beschäftigt man sich selten und es bleibt Glückssache ob man es schafft oder nicht.

                  Gerade im Hobbybereich, wo Wettkampfspiele die Ausnahme sind hat man auch gar nicht genug Erfahrung um es selber zu lernen.

                  Bleibt nur, sich damit auch außerhalb der Wettkämpfe zu beschäftigen, weil es mindestens so wichtig ist wie eine gute Vorhand.

                  Ich persönlich konzentriere mich im Vorfeld und im Match auf das, was ich spielerisch umsetzen will, d.h. ich setze mir realistische Ziele, ähnlich wie die Aufgaben im Training.

                  (Über seine Rückhand angreifen, kurze Bälle angreifen, Serve&Volley spielen, nach aussen servieren und ersten Ball mit der Vorhand ins freie Feld etc.).

                  Wenn ich einen Spielplan verfolge hänge ich nie in der Luft und es gibt keine "Ungewissheit", keinen Druck vor dem ich Angst haben müsste.

                  Wenn ich den Plan umsetzen kann und verliere war es halt der falsche Plan oder der Gegner einfach besser, wenn ich ihn nicht umsetzen kann spiele ich noch den Notplan "sichere" Bälle in die Platzmitte, hohe Bälle auf die Rückhand...

                  Wenn ich auf dem Platz Dinge spiele die ich kann gibt mir das natürlich Selbstvertrauen, ich mache ja nichts "Besonderes".

                  ...und wenn's nicht reicht: die Welt dreht sich weiter, es ist nicht wichtig, auf jeden Fall nicht im Hobbybereich !

                  Gruß
                  Hab gerade diesen Thread gelesen.

                  Das beste Posting, was ich hier bisher gelesen habe .... und da gabs schon viele schöne Sachen, aber ..... jeder findet sich hier wieder und der Schlußfolgerung ist nix, aber auch gar nix hinzuzufügen.

                  Wir sind doch alle ganz große Siegertypen, zumindest haben wir bei der Zeugung den Kampf gegen Millionen von Spermien gewonnen.

                  Kommentar

                  • gooogle
                    Postmaster
                    • 20.06.2007
                    • 121

                    #54
                    Zitat von quaktia

                    Wir sind doch alle ganz große Siegertypen, zumindest haben wir bei der Zeugung den Kampf gegen Millionen von Spermien gewonnen.

                    Das stimmt! Diesen Sieg kann uns niemand nehmen.


                    Ich habe meine Weisheiten alle selber zusammen gebastelt.
                    Die 2 Wichtigesten:

                    1. Spiele in Matches nur das was du kannst. Das was du nicht kannst trainiere im Training. Schlagen sie ihren Lieblisschlag sooft wie möglich. Das gibt viel Selbstvertrausen!

                    2. Gieb immer dein Bestes. Einer der Sachen welche oft gesagt werden aber oft
                    nicht befolgt werden. Es gibt Tage da spiele ich Tennis schlechter als der
                    Herbert Grönemeyer singt. Aber das ist EGAL. Man muss einfach alles dransetzen umzu
                    gewinnen und nicht einfach sagen:" Ich kann heute nicht spielen". So wird man nie ein guter Spieler.
                    Zuletzt geändert von gooogle; 25.02.2008, 20:42.
                    www.tennis-community.de.vu

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                    • Holy
                      Postmaster
                      • 26.11.2007
                      • 102

                      #55
                      Zitat von gooogle
                      Es gibt Tage da spiele ich Tennis schlechter als der
                      Herbert Grönemeyer singt.
                      Das nehm ich Dir nicht ab.. das geht doch gar nicht..

                      Kommentar

                      • Endy
                        Experte
                        • 06.04.2007
                        • 902

                        #56
                        Das nehm ich Dir nicht ab.. das geht doch gar nicht..
                        No Chance.

                        Je intelligenter und kreativer der Mensch, desto größer die mentale Herausforderung. Mit dem Horizont steigert sich meist auch die Selbstkritik.
                        Ich glaube Höhlenmenschen spielen weitaus unbeschwerter.
                        Wie wahr, wie wahr...
                        Im Tennis gilt das zwar nicht so uneingeschränkt wie für Boxen oder auch Fußball (nicht steinigen, Fußball ist einfach einstudierter und auf mehr Personen verteilt), aber trotzdem noch.
                        Im Spitzensport fällt tatsächlich auf, dass viele geniale Sportler ansonsten weniger zu den kreativen Köpfen zählen
                        Kann mir immernoch keine Meinung bilden, wie das im Tennis zusammenhängt.

                        Ein Tipp: Das Spiel soll vor allem Spaß machen, du verdienst kein Geld damit, daher kann eine Niederlage gar nicht so schlimm sein. Außerdem gehören Niederlagen genauso zum Tennis wie Siege, es kann eben nur einen Sieger geben.
                        Wenn man das nur verinnerlichen könnte.
                        Erzähl das mal einem 16jährigen, der täglich trainiert wie ein Blöder.
                        Aber genauso geht es denke ich, alles andere ist schon wieder zu viel Gedankenmacherei. Die 2te Möglichkeit ist, richtig Aggressivität zu entwickeln und dann auf dem Platz entsprechend abzugehen, aber das macht und kann nicht jeder.
                        www.tennislobby.de

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