Der hohe Ball: Videoanalyse + Visualisierungsübung

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    • 08.07.2010
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    Tutorial Der hohe Ball: Videoanalyse + Visualisierungsübung

    Der hohe Ball:
    Videoanalyse + Visualisierungsübung



    Viele meiner inzwischen mehr als 20 Tutorials drehen sich um technische Themen. Die Bedeutung von visuellem Lernen habe ich dabei immer wieder herausgestellt. Deshalb versuche ich stets, meine Worte mit zahlreichen Videobeispielen zu unterfüttern (wie z. B. im Thread Grundlagen der Beinarbeit).

    Damit das technische Wissen aber von der verbalen Bewusstseinsebene in das nonverbale Unterbewusstsein überführt werden kann, bedarf es zusätzlich mentalen Trainings. Besonders notwendig ist dieses, wenn sich in deinem Unterbewusstsein bereits ungünstige Gewohnheiten entwickelt haben, die du ändern möchtest.

    Das Unterbewusstsein möchte nämlich Bekanntes anwenden und Unbekanntes vermeiden. Anstatt das ungünstige "Programm" zu ändern, wird es immer wieder ausgelöst. Mentales Training, genauer: Visualisierung, legt den Zugang zum Unterbewusstsein frei und ermöglicht dir ein "Umprogrammieren" (s. auch hier). Der Effekt: Dein Schwung geschieht ohne Nachzudenken, ganz wie das Autofahren.

    In diesem Tutorial möchte ich diesen Schritt mit dir gehen. Ich möchte dir nicht nur erklären, wie du hohe Bälle leichter händeln kannst, sondern dich auch durch eine mentale Übung leiten, die das Gelernte verarbeitet. Das Tutorial richtet sich an fortgeschrittene Spieler, die bislang noch keine Erfahrungen mit mentalem Training gemacht haben. Aber auch für erprobte Visualisierer dürfte sich viel Verständiges darin finden.

    Doch zunächst wollen wir uns einmal ansehen, wie die Profis hohe Bälle spielen, um deiner Vorstellungskraft etwas Futter zu geben. Wir thematisieren zunächst die Vor- und anschließend die Rückhandseite. Auf geht's!



    Hohe Bälle auf Vor- und Rückhand gehören für die
    Profis zum Tagesgeschäft.


    So solltest du vorgehen

    Nachdem du das Video angeschaut hast, besteht deine nächste Aufgabe darin, die Bewegungen physisch nachzuempfinden. Am besten gelingt dir dies zunächst ohne Ball und vor einem großen Spiegel (alternativ einer Glastür).

    Im Anschluss daran solltest du den Ablauf visualisieren. Dabei helfen dir die beiden nachfolgenden Videos. Wenn du auch das getan hast, solltest du – erneut ohne Ball – einige Probeschwünge bei geschlossenen Augen machen.

    Danach kannst du dich daran machen, Bälle zu schlagen und dabei versuchen, die Schlüsselpunkte vor deinem geistigen Auge zu sehen. Diese Vorgehensweise sollte dir helfen, die nötigen Schwunganpassungen vorzunehmen, ohne zu viel über verbale Anweisungen nachdenken zu müssen.


    Zum Ablauf der Übungen

    Jede meiner Visualisierungsübungen besteht aus 3 Abschnitten: Der Körper- und Atemwahrnehmung, dem eigentlichen Visualisierungsgegenstand und einer positiven Selbstbestätigung. Stell sicher, dass du für die Dauer der Übung ungestört bist, um sie vollständig durchlaufen zu können.

    Für den Anfang solltest du das Geschehen durch deine eigenen Augen wahrnehmen (Assoziation). Mit ein wenig Visualisierungserfahrung kannst du auch versuchen, die Perspektive des unabhängigen Beobachters einzunehmen (Dissoziation). Letzteres ist für die meisten Menschen jedoch deutlich schwieriger. Es liegt bei dir, ob du die Schläge in Zeitlupe oder in Echtzeit visualisierst. Vielleicht möchtest du beides einmal ausprobieren und dann entscheiden, was dir besser gefällt.



    Mach diese Übung, wenn du hohe Vorhände
    visualisieren möchtest.




    Mach diese Übung, wenn du hohe Rückhände
    visualisieren möchtest.


    Du wirst feststellen: Imagination ist keine Tagträumerei. Es braucht anfangs einiges an Geduld, um ein möglichst vollständiges Bild entstehen zu lassen. Gib dir diese Zeit, denn wenn du dich unter Druck setzt, geht der Zugang zum Unterbewusstsein verschütt. Erst kontinuierliche Wiederholung stärkt die Verdrahtungen in deinem Kopf, wie ein Trampelpfad, der langsam zur Straße ausgebaut wird. Viel Erfolg!


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