Regeländerungen beschlossen - bald kein 2. Aufschlag mehr? (nach Netzberührung)

[wutz]

Erklärung

Guten Morgen!

Finde diese Regeländerungen auch nicht erfreulich, mit Regeländerungen hat man schon andere Sportarten wie Tischtennis oder Volleyball, Badminton massiv verändert, oder gar ge(zer)stört, das Doppel umgebracht und nun macht mans im Einzel halt auch.

So genug allgemeines Lamento - zum wahren Grund:

Der Vorstoß kommt aus dem amerikanischen Collegebereich und niederrangigen Turnieren drüber dem Atlantik. Kann das nach einem mehrmonatigen Trainingsaufenthalt drüben schon erklären (aber nicht für gut heißen).

Und das geht so:
Auf den (in der Regel) schnelleren Hartplätzen wird bei diesen Veranstaltungen prinzipiell ohne Schiedsrichter gespielt, Service hat wesentlich mehr Bedeutung als in Europa, wo der Ball bei den meisten nur ins Spiel gebracht wird. (dämmerts schon?) - daher: serviert der Gegner ein Ass, sagt der Rückschläger schnell "Net" und es muß wiederholt werden! Endlose Diskussionen folgen, dort wird geschummelt (gibt ja auch kaum einen Abdruck am Platz), dass sich die Balken biegen. Und zumindest das "Net"-rufen soll mit dieser Regeländerung verhindert werden.

Das Schummeln kommt ja bei uns ja nie vor, oder? - trotzdem Tennis sollte ein Gentlemansport bleiben - es leben ja die wenigsten davon (auch wenn das Geldverdienen müssen Schummeln nicht rechtfertig)

Beste Grüße ans Forum!

[memphis]

@Wutz
Danke für die Hintergrundinfo!

Zum eigentlichen Thema:

Normalerweise neige ich nicht zu solchen pauschalen Aussagen, aber schwachsinniger geht es nicht mehr!!!

Warum ich gegen diese Regel bin und worin auch der Unterschied zu einem Netzroller im Ballwechsel liegt ist folgender. Mit einem Aufschlag wird der Ballwechsel eröffnet, somit sollte er "sauber" ins Spiel gebracht,- und nicht zu einer "Glückseröffnung" werden.

[maryskop]

Zweiten Aufschlag abschaffen besser

Ich finde auch, dass ein Aufschlag sauber sein solte und mögliche Willkür im Tennissport nichts zu suchen hat. Man stelle sich einen Netzroller bei 9:8 im Tiebreak des dritten Satzes vor!!

Ich finde (besser wäre ein eigener Thread) man sollte den zweiten Aufschlag abschaffen und schnellere Belege einführen. Effekt: Jeder Punkt als Ballwechsel, mehr Netzspiel, weniger "Handtuch"-Pausen. Das spiel würde hierdurch viel attraktiever.

Man stelle sich vor ein Spieler schlägt bei gamepoint gegen sich ein ass, wäre der ein held!!!

[Jens]

Man stelle sich einen Netzroller bei 9:8 im Tiebreak des dritten Satzes vor!!

Genau das ist der Punkt. Was ist der Unterschied, ob der Netzroller beim Return oder beim Aufschlag passiert?

[Berni]

Diese Regeländerung ist mir ehrlich gesagt völlig Wurscht, zumal Netzroller ja recht selten vorkommen. Deswegen sehe ich auch keine nennenswerte Zeitersparnis.

Obwohl es schon ein paar "Experten" gibt, die plötzlich anfangen, "Netz" zu reklamieren. Nur dürften dies recht wenige sein. Ob man wegen einer Minderheit dann deswegen die Mehrheit mitziehen muss, halte ich für fraglich. Aber die Diskussion hatten wir beim taktischen Setzen ja genauso. Wer "bescheissen" will, findet immer einen Weg dies zu tun, ob er damit dann glücklich wird, muss er selbst wissen. Nur deswegen gleich alles ändern zu müssen, halte ich für sehr fraglich.

[Kurbel]

Ich könnte mit dieser Regelung gut leben. Es vereinheitlicht das "Weiterspielverhalten" nach Netzrollern.
Darüber hinaus sehe ich den Vorteil eher sogar beim Returnspieler, denn es gibt meiner Erfahrung nach (und ich spiele in den letzten 3 Jahren wirklich viel Tennis) folgende Varianten von Netzrollern beim Aufschlag:
1. Knappe Netzwischer, die den Ballflug kaum beeinflussen (das sind mit Abstand die meisten, ich denke >50% der Netzroller)
2. Abpraller, die deutlich hoch abspringen und dem Returnspieler einen klaren Angriffsball verschaffen
3. Netzroller, bei denen der Aufschlag knapp hinterm Netz, unerreichbar für den Returnspieler, runterfällt (mMn <5% der Netzroller).

Der "Zwang" zu einem guten Aufschlag wird so also erhöht, da ein Netzroller in den wenigsten Fällen einen echten Nachteil für den Returnierer darstellt und zu häufig ihm einen Vorteil verschafft.

[Berni]

Ich könnte mit dieser Regelung gut leben. Es vereinheitlicht das "Weiterspielverhalten" nach Netzrollern.
Darüber hinaus sehe ich den Vorteil eher sogar beim Returnspieler, denn es gibt meiner Erfahrung nach (und ich spiele in den letzten 3 Jahren wirklich viel Tennis) folgende Varianten von Netzrollern beim Aufschlag:
1. Knappe Netzwischer, die den Ballflug kaum beeinflussen (das sind mit Abstand die meisten, ich denke >50% der Netzroller)
2. Abpraller, die deutlich hoch abspringen und dem Returnspieler einen klaren Angriffsball verschaffen
3. Netzroller, bei denen der Aufschlag knapp hinterm Netz, unerreichbar für den Returnspieler, runterfällt (mMn <5% der Netzroller).

Der "Zwang" zu einem guten Aufschlag wird so also erhöht, da ein Netzroller in den wenigsten Fällen einen echten Nachteil für den Returnierer darstellt und zu häufig ihm einen Vorteil verschafft.

Ich sehe da keinen "Zwang zu einem guten Aufschlag", sondern sehe das eher neutral. Denn selbst ein "Wischer" mit einer kleinen Änderung der Flugkurve kann den Returnspieler ziemlich durcheinander bringen. Und die Bälle, die hoch wegspringen, tun dies ab und an auch, so dass es in vielen Fällen leichter ist, den glatten Ball ohne Netzkante zu spielen.
Insgesamt reden wir da über nur wenige Prozent aller Aufschläge, so dass man trefflich über den Sinn dieser Regelung diskutieren kann.