LED-Flutlicht

**K6060** · 10.01.2018, 20:45

Hallo,

hilfreiche Kommentare zu diesem Thema würden mich auch sehr intetessieren. Bei uns ist diese Diskussion bisher auf ähnlichem Stand im Sande verlaufen.

Gruß
K6060

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**sundown** · 11.01.2018, 11:04

hi,

ich kann leider nichts aus praktischer Erfahrung dazu beitragen.
Wir hatten die Überlegung bezüglich Beachvolleyball und Festgestellt, dass die Pfosten von Straßenlaternen zu niedrig waren. Man hat zu schnell in das Licht geschaut. Wir wollten aber auch ganz normale Strahler verwenden.
Wobei meiner Erinnerung nach die Flutlichter von Hoteltennisplätzen so 8-9 Meter hoch aufgehängt waren. Ich kann mich jetzt nicht an Probleme erinnern, habe dort aber auch nie ernsthaft gespielt.

In unseren Überlegungen war die Stromzufuhr noch ein Thema. Hier gab es keinen geeigneten Stromkreis der für die Mehrbelastung ausgelegt gewesen wäre.
Für die Montage hätten wir einen Hubsteiger gemietet. Auf der Bouleanlage haben wird die Flutlichmasten einfach einbetoniert. Glaube die sind einen oder 1,5 Meter im Boden drin.

Bezüglich Baugenehmigung musst du dich schlau machen als was euer Gebiet betrachtet wird. Außerdem existieren wohl unterschiede zwischen Neubau und Umbau. Wir hatten das zwar aus anderen Gründen erfragt (Neubau Beachvolleyballfelder / Lärmbelästigung der Anwohner), aber das könnte noch etwas sein bei dem ihr mehr oder weniger beachten müsst als ihr jetzt vermutet.

Ich hoffe das bringt euch zumindest ein paar weitere Ideen oder Denkanstöße.

Grüße

**Hammerwerfer** · 13.03.2018, 12:57

Hallo hoeni,

hast Du eine Plangrundlage (Grundriss der Plätze) für die Plätze die Beleuchtet werden sollen?
Eventuell kann ich dir eine Lichttechnische Berechnung mit allen Einzelheiten besorgen....
Gruß

Chris

**4knoten** · 13.03.2018, 19:06

Zitat von hoeni

Kürzlich kam in meiner Mannschaft der Gedanke auf, dass es in Zeiten von LEDs kein allzu großes Problem mehr sein sollte, zwei unserer vier Plätze mit Flutlicht auszustatten um im Herbst bei Dämmerung länger trainieren zu können und vll 1x im Jahr ein vereinsinternes Jux-Mixed-Nachtturnier auszutragen. Da die Qualität der Wortmeldungen aber kaum über "Kostet doch heute nix mehr!", "Ne LED auf jeden Eckpfosten des Zauns: Fertig!" und "Kann ja nicht so schwierig sein!" hinaus ging, habe ich gerade Google angeworfen. Siehe da: Die DIN EN 12193 regelt europaweit die Sportstättenbeleuchtung. Ich bin vermutlich zu dumm einen Weg zu finden diese online kostenfrei einzusehen aber zumindest Mindestwerte für Beleuchtungsstärke, Gleichmäßigkeit und Blendung der Spieler habe ich gefunden. Einfach so Strahler auf den vorhandenen Zaunpfosten zu installieren fällt damit offenbar weg.
Kennt sich jemand von euch mit der Materie aus? Lässt sich sowas in Eigenregie umsetzen? Eine Baugenehmigung wird definitiv benötigt, oder? Und ganz wichtig: Ab welcher Höhe der Strahler ist einigermaßen blendfreies Spielen möglich?

Kommt auch auf die Strahler an.

Von der Anlage, von der ich Erfahrung habe - für Hobbyspieler geeignet. Höherklassiges Tennis wird schwierig:

--- gute Ausleuchtung durch LED - besser als die alten Strahler

--- Strahler sind nahezu wie normale Straßenlaternen montiert, ein klein wenig höher.
Jedoch an der Seite und NICHT in den Ecken.
Für den Hobbybereich fast keine Blendung - für Hobbydoppel auf alle Fälle mehr als ausreichend.

--- Stromkosten erheblich gesenkt

--- Stromversorgung war dort kein Problem, da sehr energiereiche Strahler als Vorläufer installiert waren

Hobbyspieler sind mehr als zufrieden damit und spielen bis in den Oktober hinein, solange der Platz/Feuchtigkeit/Wetter es hergeben

Gruß 4knoten

**Hammerwerfer** · 14.03.2018, 16:50

Hallo hoeni,

schick' mir mal bitte deine Email-Adresse....

**Hammerwerfer** · 15.03.2018, 10:12

Hallo Zusammen,

da ich mich beruflich intensiv mit Straßenbeleuchtung beschäftige und zumindest über ein gewisses Maß an Grundkenntnis in der Sportstättenbeleuchtung verfüge, habe ich hier einmal ein paar Tipps für alle Interessierten.

Da Vereinsanlagen im Sinne der DIN EN 12193 als öffentliche Sportanlagen gelten sollte hier auch die DIN angewandt werden. Schließlich hat der Verein ja eine gewisse Verantwortung seinen Mitgliedern gegenüber was den Gesundheitsschutz angeht.

Grundsätzlich ist das Thema Beleuchtung in allen Bereichen sehr komplex. Als Grundlage sollte immer eine Lichttechnische Berechnung vorliegen und nicht nur die Aussage des Handwerkers: Das passt schon….
Diese Berechnungen sind grundsätzlich Leuchten spezifisch. Der Laie kann in den meisten Fällen die Unterschiede, gerade in der Lichtverteilung zwischen verschiedenen Leuchten Eines oder sogar mehrerer Hersteller nicht erkennen. Wenn ihr eine Anlage baut, überprüft immer die gelieferten Leuchten (Typenschild) anhand der vorher erstellten Berechnung. Oft gibt es Leuchten gleicher Baureihe mit unterschiedlichen Lichtverteilungen die im Preis erheblich voneinander abweichen können....

Für Tennisplätze sieht die DIN EN 12193 drei verschiedene Beleuchtungsklassen vor. Für den reinen Hobby- und Freizeitsport auf lokaler Ebene ist die Klasse III ausreichend. Dies wäre also der typische Fall dass man die Beleuchtungsanlage nur baut um den vereinsinternen Spielbetrieb in den Abendestunden aufrecht zu erhalten. Solltet ihr Medenspiele oder Turniere auf regionaler Ebene unter Flutlicht stattfinden lassen wäre da schon die Klasse II nötig.

Auszug aus der DIN:
Beleuchtungsklasse I:
Hochleistungswettkämpfe, wie internationale und nationale Wettbewerbe, die im Allgemeinen mit hohen Zuschauerzahlen und mit großen Sehentfernungen verbunden sind. Hochleistungstraining wird ebenfalls in diese Klasse einbezogen.

Beleuchtungsklasse II:
Wettkämpfe auf mittlerem Niveau, wie regionale oder örtliche Wettbewerbe, die im Allgemeinen mit mittleren Zuschauerzahlen mit mittleren Sehentfernungen verbunden sind. Leistungstraining wird auch in diese Klasse einbezogen.

Beleuchtungsklasse III:
Einfache Wettkämpfe, wie örtliche oder kleine Vereinswettkämpfe, im Allgemeinen ohne Zuschauerbeteiligung. Allgemeines Training, allgemeiner Schulsport und Freizeitsport.

Mir liegen (natürlich nicht Herstellerunabhängig) (und NEIN, ich arbeite nicht für diesen Leuchtenhersteller!!!) Muster-Pläne für freistehende als auch für zwei nebeneinanderliegende Tennis-Außen-Plätze vor die ich auf Wunsch gerne zusenden kann. Dazu einfach eine PN mit eurer Email-Adresse an mich. Damit habt ihr zumindest mal eine Plangrundlage und könnt Preise einholen.
Viele Grüße

Chris

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**megaspeed** · 24.03.2018, 19:30

Leistung??

Hallo Hammerwerfer,
ich bin an diesem Thema auch dran. Mich interessiert die wirtschaftliche Seite.
Welche Aufnahmeleistung muss ich für eine Platz rechnen.
Reichen 4 Kw ?
Bei uns kostet inzwischen die kommerzielle Halle 21.50 € die Stunde.
Ich rechne damit, dass sich eine LED Beleuchtung sehr schnell amortisiert.
Wir sind ein kleiner Verein (260) und geben jedes Jahr 25000 € € für Hallenmiete aus.
Schönen Abend,

Otto

**Hammerwerfer** · 25.03.2018, 10:57

Hallo Otto,

Du musst hier ganz klar differenzieren zwische Halle und Außenplätzen.
Für die Halle gelten ganz andere Anforderungen als draußen.
Einen Außenplatz in der Beleuchtungsklasse III ist unter 4KW realisierbar. Ich habe einen Muster-Beleuchtungsplan mit 4 Masten á 8m Lichtpunkthöhe und jeweils einer LED-Leuchte mit 911W Anschlussleistung.
In der Halle halte ich das aktuell bei weitem nicht für möglich. Liegt auch daran das hier unterschiedliche Beleuchtungsstärken zugrunde liegen.

Beleuchtungsklasse III für einen Außenplatz = 200lx
Beleuchtungsklasse III für einen Hallenplatz = 300lx

Auch die Aufstellung bzw. Aufhängung in der Halle unterscheidet sich grundsätzlich.
Wie Du oben auf dem Bild Darstellung Einzelplatz siehst stehen die Masten in Höhe der Grundlinie. Ich denke mal das die meisten Tennishallen über der Grundlinie keine 8 m Höhe mehr haben, mir zumindest ist da keine bekannt. Aus diesem Grund wird auch in fast allen Hallen mit den typischen Lichtbändern aus Leuchtstofflampen gearbeitet.
Für die Leuchtstofflampen gibt es mittlerweile ja sogenannte Retrofit-Leuchtmittel, also LED bestückte Röhren. Allerdings ist der Markt was gute "LED-Röhren" angeht seeeeeehr überschaubar. Die Hersteller versprechen da gerne Energieeinsparungen von bis zu 40%, was sie meist verschweigen, da kommt oft auch ca. 40% weniger Licht raus. Weiterer unschöner Nebeneffekt bei ganz vielen "LEDRöhren" ist das Gewicht. Sowohl die Leuchten als auch die Fassungen sind nur für ein gewisses Gewicht ausgelegt. Gerade bei den Fassungen wird Dieses durch die oft deutlich schwereren "LED-Röhren" überschritten und die Betriebserlaubnis der Leuchte erlischt.... Beruflich betreibe ich aktuell noch ca. 1.800 Leuchten mit Leuchtstofflampen, und dies bestimmt nicht ganz grundlos

Gruß

Chris