Sandqualität

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  • megaspeed
    Postmaster
    • 17.09.2008
    • 111

    Sandqualität

    Hallo und guten Abend,
    wir hatten in diesem Jahr relativ schlechte Plätze nach der Frühjahrsinstandsetzung. Die Plätze wurden von einer Fachfirma überholt.
    Der Nachbarverein hat von Anfang an sehr gute Plätze.
    Das Wetter war im Mai nicht kooperativ aber für beide Platzanlagen ja gleich.
    Das hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe einen relativ primitiven Test mit dem eingesetzten Ziegelmehl durchgeführt.
    Ich habe in 2 Glasgefäße mit 10 cm Durchmesser beide Ziegelmehlsorten ca. 2cm hoch eingefüllt und komplett gewässert und einen Tag getrocknet.

    Die Probe mit unserem Sand konnte ich mit dem Zeigefinger leicht im Glas zerbröseln. Dieser Sand war relatib grobkörnig.

    Die Probe mit dem Ziegelmehl vom Nachbarverein war steinhart und konnte mit dem Finger nicht eingedrückt werden.

    Offensichtlich spielt also das verwendete Ziegelmehl eine wichtige Rolle.

    Wie sind Eure Erfarungen?

    Ich hätte gerne einen Test oder ein Labor, was mir die Eignung des Ziegelmehls bestätigt.

    Wir überlegen nun die Instandsetzung selbst zu machen.
    Die Aktion dieses Jahr war rausgeschmissenes Geld.


    Otto
    Zuletzt geändert von megaspeed; 11.06.2018, 22:07.
  • sundown
    Insider
    • 30.06.2014
    • 430

    #2
    servus Otto,

    wie lange wurde der Sand vorher bei euch gelagert und wie lange beim dem Nachbarverein?
    Dieses Jahr hatten bei uns auch einige Vereine (5 Vereine), die alle bei der gleichen Fachfirma waren, arge Probleme. Die oberste Schicht ist nicht richtig mit der darunter liegenden Schicht verbunden gewesen und es haben sich teilweise richtige Platten herausgelöst wenn man los gelaufen ist.
    Sonst war das bei der Firma nie der Fall (die letzten 10 Jahre). Ein Platzwart hatte gemeint es läge an der Lagerung vom Sand.

    Viele Grüße

    Kommentar

    • hugohart
      Insider
      • 03.01.2009
      • 311

      #3
      Zitat von megaspeed
      Offensichtlich spielt also das verwendete Ziegelmehl eine wichtige Rolle.
      DAS ist ja logisch :-)

      Es kommt z.B. auch darauf an, welchen Sand man nimmt:

      0/2 oder 0/3


      hugohart

      Kommentar

      • slowly
        Insider
        • 25.08.2014
        • 380

        #4
        Und welcher ist besser? Oder kann man das pauschal nicht sagen?
        Pacific X Force LT Nr.1 by Ring&Roll 305g / 31,5 Bal. / Pacific Poly Gut Blend

        Kommentar

        • hugohart
          Insider
          • 03.01.2009
          • 311

          #5
          Besser kann man nicht sagen, "passender" wäre das richtige Wort:

          Die Firma Peter Stadler wurde 1949 als Ziegelsplittwerk gegründet, hat sich 1969 auf Tennisplatzbaustoffe spezialisiert und 1992 ihre ersten Dachsubstrate hergestellt.


          und

          Wir bieten Ihnen qualitativ hochwertiges Ziegelmehl für den Bau oder die Renovierung von Tennisplätzen. Erfahren Sie mehr über unser Produkt und dessen Zusammensetzung.


          geben mal einen Überblick...

          Und tendenziell würde ich sagen dass (von Ausnahmen mal abgesehen) es eher unwahrscheinlich ist,
          dass man "durch Lagerung" schlechten Sand bekommt. In meinem früheren Verein hatten wir mal gesacktes
          Material von "vor über fünf Jahren" noch hinten rumliegen. Teilweise waren die Säcke schon aufgeplatzt und
          teilweise nass geworden. War aber immer noch gut...
          Bei uns wird die Frühjahrsüberholung von einer Fachfirma gemacht, und wenn die fertig sind, dann müssen
          die Plätze noch ca 14 Tage liegen und gewalzt (2-3 mal) werden damit sie spielbereit sind.
          Zum walzen braucht man das passende Wetter (nicht zu trocken, nicht zu nass) damit sich die Schichten
          verbinden. Da könnte ich mir vorstellen dass die Fehler passiert sind (speziell dieses Jahr...).

          Wer sich dafür interessiert diese Frühjahrsüberholung selbst zu machen, der sollte mal so einen "Platzpflegekurs"
          (oder so ähnlich) belegen. Meistens im Frühjahr gibt es die z.B. beim BTV, oder bei den Platzpflegefirmen selbst.
          Beim BTV waren die immer recht günstig, die Platzpflegefirmen wollen damit natürlich Geld verdienen...



          hugohart
          Zuletzt geändert von hugohart; 18.06.2018, 17:29.

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          • megaspeed
            Postmaster
            • 17.09.2008
            • 111

            #6
            Hallo.
            zum Thema: Sand lagern.
            Unser Sand vom letzten Jahr war feiner und hat sich sehr gut verbunden.
            Die Lagerung sehe ich nicht als Problem an. Da stimme ich Hugohart zu.
            Ein Platzpflegeseminar habe ich selbst bei uns mit Unterstützung des BTV durchgeführt.
            Wenn eine Fachfirma den Platz saniert, gehe ich doch davon aus, dass sie den passenden Sand verwenden.
            Ich habe auch schon Sackware geprüft und bin nicht sicher, ob wirklich immer das drin ist was außen draufsteht.
            Mir geht es hier darum, einen Test mit frischem Ziegelmehl zu finden. Der Test mit dem Ziegelmehl im Glas, nass machen, trocknen lassen, Druckfestigkeit prüfen ist ein erster Schritt.
            Wir haben neues Ziegelmehl bestellt. Eingangstest ist gut. Die Sanierung mach ich demnächst. Loser Sand runter und neu einschlemmen.
            Es macht einfach mehr Spaß auf guten harten Plätzen zu spielen.
            Otto

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            • hoeni
              Experte
              • 10.09.2007
              • 555

              #7
              Zitat von megaspeed
              Wenn eine Fachfirma den Platz saniert, gehe ich doch davon aus, dass sie den passenden Sand verwenden.
              Die Firma wird den Sand verwenden, den dein Verein mit ihr vertraglich ausgemacht hat. Wenn das unterlassen wurde, würde ich mich sehr wundern, wenn die Firma ihr feinstes Super-Premium-Deluxe-Material aufgetragen hat.

              Tennismehl unterscheidet sich nicht nur in der Körnung sondern auch im Material. Bei günstigem kommen neben Dachziegeln z.B. auch Gitterziegel und Ziegelsteine zum Einsatz. Hochwertigeres besteht nur aus Dachziegeln, bindet mehr Wasser und auch schneller ab.
              Dass der Unterschied aber so groß ausfällt wie du beschreibst, hätte ich nicht gedacht. Danke für den Test

              Kannst du denn in Erfahrung bringen welcher Verein welches Material bestellt hat? Wenn dein Verein schlichtweg schlechteres Tennismehl bestellt hat, würde ich den Sprung zu "Wir überlegen nun die Instandsetzung selbst zu machen. Die Aktion dieses Jahr war rausgeschmissenes Geld." nicht verstehen denn der logische Ansatzpunkt wäre ja definitiv das Material.

              Zusätzlich gibt es natürlich noch viele weitere Punkte, die erklären könnten wieso die Plätze eurer Nachbarvereins besser sind als eure: Trockenmethode vs Nassmethode, Aufbau/Schichtdicken der Plätze, Häufigkeit des Walzens und Wässerns, Grundwasserspiegel, Lage der Plätze (sonnig vs schattig, windig vs windgeschützt) etcetc

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              • Hammerwerfer
                Benutzer
                • 16.02.2017
                • 85

                #8
                Hallo Otto,

                dein Test mit dem Glas ist eigentlich schon sehr aussagekräftig. Wenn euer Sand zerbröselt und der Andere unter identischen Bedingungen nicht, liegt es zu 99% am Mischungsverhältnis des Ziegelmehls.
                Grundvoraussetzung für eine gute Bindung ist das Verhältnis der Feinanteile zum gröberen Rollkorn. Zu wenig Feinanteile führen dazu das eine Bindung zum Untergrund und Untereinander kaum oder nur schlecht zustande kommt und nicht dauerhaft funktioniert. Zu viele Feinanteile führen dazu dass der Belag "verklebt" und deutlich schlechter wasserdurchlässig ist. Außerdem kann man dann kaum noch rutschen und "klebt" am Boden.

                Das der "Sand" durch lange Lagerung Schaden nimmt kann ich nicht bestätigen. Ich habe vor ca. 3 Wochen unsere 6 Plätze, die im Bereich der Grundlinie durch nicht durchgeführte Platzpflege der meisten Mitglieder arg gelitten haben nachgearbeitet. Dazu habe ich unsere Streugutkisten in denen wir seit mindestens 5 Jahren Ziegelmahl gelagert hatten mal leer gemacht. Auch nach dieser Zeit, nur geschützt durch die GFK-Kisten, war hier kein Qualitätsverlust zu spüren.
                - loses Rollkorn runter
                - Belag angeraut
                - Bereich unter Wasser gesetzt
                - Ziegelmehl aufgetragen und grob verteilt
                - weiter gewässert und mit Courtfix abgezogen
                - Plätze jeweils 2 Tage gesperrt und schon wieder alles Top!

                Die von hoeni angesprochenen Qualitätsunterschiede spielen sicherlich auch eine Rolle. Bei ausgewogenem Mischungsverhältnis aber eigentlich nicht unmittelbar nach der Frühjahrsinstandsetzung. Größtes Manko des Sandes aus zu weichem Ziegel ist, dass Dieser bei Belastung zerbröselt und schnell zu Staub bzw. zu Feinkorn wird und sich dadurch der Feinteil deutlich erhöht (Platz "verklebt", schlechter wasserdurchlässig etc.). Dafür sollte er sich aber bombig mit dem Untergrund verbinden (eine fachgerechte Frühjahrsinstandsetzung vorausgesetzt).

                Im Hinblick auf die mangelhafte Platzpflege (Bewässerung) der meisten Mitglieder in unserem Verein habe ich mich nach einigen Tests schon vor ein paar Jahren auf eine Körnung von 0-2 festgelegt. Hier habe ich die besten Ergebnisse in Punkto Haltbarkeit und Langlebigkeit erzielt.

                Gruß aus`m Pott
                Chris

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                • megaspeed
                  Postmaster
                  • 17.09.2008
                  • 111

                  #9
                  Hallo Freunde der roten Asche,
                  ich habe den Beitrag aus aktuellem Anlass wieder rausgeholt.
                  Unsere 6 Plätze (Bodensee) wurden Anfang April von einer Fachfirma instandgesetzt.
                  Danach waren die Plätze bis zum 11.5. gesperrt. Am 11. hat es geregnet und am Di 12. gingen wir mit Hochstimmung auf die Plätze. Aber Frust pur. Die Plätze waren so tief, dass ein Spiel nicht möglich war. Ergebnis: Plätze danach gesperrt und gestern wurde die lose Schicht abgetragen und neu neu eingesandet. Plätze weiter gesperrt. Ihr könnt Euch alle vorstellen, wie sauer ich und alle Vereinsmitglieder sind. Der Platzbauer hat in einer mail das Wetter verantwortlich gemacht. Meine Meinung. Die Platzsanierung war nicht nach Norm und Corona hat das nun noch schlimmer gemacht, weil nicht genug gewässsert und gespielt wurde.
                  Jetzt müssen wir noch ein paar Tage warten und die Halle ist auch noch geschlossen.
                  Ab Montag dürfen wir uns mit Abstandsregeln wieder auf die Clubhausterrasse setzen.
                  Ohne zu spielen. Ich habe darauf auch keine Lust!
                  Wie sind Eure Erfahrungen?

                  Ein frustrierter Tennisspieler.
                  Ich wünsche Euch eine gute Zeit!

                  Otto

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                  • Alropa
                    Postmaster
                    • 07.09.2018
                    • 280

                    #10
                    Habe letzte Woche das Training wieder aufgenommen und bei allen 3 Vereinen festgestellt, die Platzqualität ist dieses Jahr einfach schlechter, wie gewohnt. Obwohl diese Vereine genau gleich die Plätze hergerichtet haben, wie die Jahre zuvor. Deshalb gehe ich jetzt einfach mal davon aus, es tut den Plätzen nicht gut, wenn sie einen längeren Zeitraum liegen ohne bespielt zu werden. Häufiges spielen, natürlich mit abziehen ist noch die beste Vorgehensweise, um die Platzqualität zu verbessern, was aber dieses Jahr leider nicht gegeben war.

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                    • Zeiler08
                      Benutzer
                      • 15.11.2011
                      • 33

                      #11
                      Hallo Megaspeed,

                      ich kann dich voll und ganz verstehen, aber es gab die letzten Tage doch immer wieder Bodenfrost, also wie sollen denn dann die Plätze "hart" sein? Unsere waren sehr gut bespielbar und sind nun auch wieder recht "weich". Das dauert nun eben paar Tage und ob es unbedingt nötig war, die Oberschicht wieder zu entfernen, wage ich zu bezweifeln.

                      Die nächsten Tage wird es ordentlich warm, danach geht es bestimmt auch bei eueren Plätzen aufwärts und ihr könnt in ein paar Tagen sicherlich zufrieden auf eure Plätze gehen. Einfach noch ein wenig Geduld, auch wenn es schwer ist.....

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                      • garfy
                        Postmaster
                        • 04.03.2007
                        • 250

                        #12
                        Das erste Mal habe ich am 08. und 09.05 gespielt bei Temperaturen über 20 Grad, da waren die Plätze ok. Dann kam Anfang der Woche das kühle Wetter und am Do bohrten sich die Bälle auf einigen Plätzen richtig ein, so dass wir zweimal nach kurzer Zeit den Platz wechseln mussten.

                        Am Freitag habe ich dann auf einer anderen Anlage gespielt und da waren die Plätze in einem Top-Zustand, wie sie besser nicht sein können.

                        Das ist mir auch oft ein Rätsel, warum die Plätze in den Vereinen teilweise so unterschiedlich sind....liegt es an der Instandsetzungsfirma, am Platzwart, am Untergrund?
                        Wahrscheinich tut es den Plätzen auch nicht gut, wenn sie nicht bespielt werden.
                        Zuletzt geändert von garfy; 17.05.2020, 11:05.

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                        • tennistiger

                          #13
                          Wir haben die Plätze so gut wie noch nie, das Nichtspielen tut da definitiv gut. Muß man aber dazu sagen, wir haben in der Corona spielfreien Zeit immer schön gewässert und gewalzt. Das war ja bei dem Wetter definitiv nötig.

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                          • Neunweinzel
                            Benutzer
                            • 25.09.2017
                            • 60

                            #14
                            Hallo zusammen,
                            ich will da auch mal meine Senf dazu geben.

                            In diesem Jahr war es nach meiner Erfahrung schon etwas komplizierter. Wir haben vier Plätze, von denen einer auch eine besondere Lage hat und die anderen drei auch je nach Seite sehr unterschiedlich sind. Dann gab es im April bei uns auch noch mal richtig tiefe Nachttemperaturen (teilweise -7 Grad). Dadurch war es unmöglich die Plätze zu walzen.

                            Unsere Anlage hat auch ein paar Besonderheiten. Der eine Platz liegt etwas tiefer und mehr oder weniger durchgehend in der Sonne, wenn sie scheint. Die anderen liegen etwas höher und sind auf der einen Seite ungefähr bis zur Grundlinie bzw. Hälfte Grundliinie/T-Linie zeitweise beschattet (Bäume). Ab dort liegen sie auch in der Sonne. Dies macht sich auch in der Art der Bewässerung und auch an der Platzqualität bemerkbar.

                            Ich halte das Wässern hier für essentiell. Der Sonnenplatz beispielsweise war nachdem wir die Plätze Mitte März schon neu eingestreut hatten, nach kurzer Zeit schon knochentrocken. Hier mussten wir dann erst mal eine halbe Stunde richtig unter Wasser setzen. Bei den anderen drei Plätzen ist die beschattete Seite immer sehr hart und muss deutlich weniger
                            bewässert werden. Die "Sonnenseite" ist dafür "traditionell" etwas weicher.

                            Daraus kann man sehen, dass das Bewässern sehr, sehr wichtig ist, was ja auch immer gesagt wird.
                            Bei uns hat es in den letzten zwei Monaten gefühlt an drei Tagen ein bisschen geregnet. Daher war unser Platzwart immer damit beschäftigt zu wässern.

                            Daneben werden die Mitglieder auch immer wieder darauf hingewiesen, zu wässern, zu wässern und noch mal zu wässern - vor UND nach dem Spiel.
                            Die "Spezialisten", sprich diejenigen, die den Platz sehr aufwühlen, nutzen auch den Scharrier (Dreikantholz), um die groben Löcher zu schließen. Sie wurden dazu "erzogen", was mittlerweile auch ganz gut klappt. Die Leute, die abends als letztes spielen, sind auch aufgefordert bei trockener Witterung ihren Platz auch noch mal unter Wasser zu setzen. Das klappt auch meist ganz gut.

                            Zum Material kann ich weniger sagen, außer dass wir 0/2 haben, aber gute Qualität (nur Ziegel, kein sonstiges Material).

                            Fazit: aus meiner Sicht sind gute Plätze ein Sammelsurium von einzelnen Faktoren:
                            - Lage der Plätze (auch unterschiedliche Pflege der Plätze EINER Anlage)
                            - reichlich wässern
                            - auch Pflege der Mitglieder, nicht nur des Platzwartes
                            - Platzwart, der immer wieder nach dem rechten schaut
                            - erfahrene und motivierte Mitglieder, die bei der Instandsetzung, wissen was sie tun (wir machen unsere Plätze selber). Hier wird dann vielleicht auch etwas mehr Wert auf Qualität als bei den Firmen gelegt, wenn man später selber drauf spielen möchte

                            Kommentar

                            • megaspeed
                              Postmaster
                              • 17.09.2008
                              • 111

                              #15
                              Alles auf den Punkt begracht

                              Hallo,
                              volle Zustimmung. Sehr gut beschrieben!

                              Otto

                              Kommentar

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