Tennistrainer werden

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  • Batonio
    Neuer Benutzer
    • 20.11.2017
    • 3

    Tennistrainer werden

    Hallo zusammen,

    ich bin nicht sicher, dass es vom Inhalt in dieses Subforum passt, aber ich habe keins passendere gefunden.
    Ich spiele seit paar Monaten mit dem Gedanken, Trainerschein zu machen. Da dies aber relativ große Geld- und Zeitinvestition ist, bin ich immer noch unsicher, daher wollte mal fragen, was Ihr denkt.
    Das Besondere an meiner Situation ist, dass ich nicht mehr jung bin und auch kein sehr guter Spieler. Konkret: 44 Jahre, LK 14 (aber auch eher dadurch, dass ich viele Turniere spiele, eigentlich bin ich eher so 16-17 vom Niveau). Aber mich interessiert Tennis sehr: Technik, Taktik, Psychologie, was auf der Profitour geschieht usw. Kurz gesagt, alles, was mit Tennis zu tun hat. Und daher ist es eigentlich nicht verkehrt, wenn ich Tennis auch quasi zum Beruf mache. Na, eher zum Nebenberuf, ich glaube nicht, dass ich komplett auf die Trainerkarriere umsteigen würde.
    Nur, ist das realistisch? Geht es überhaupt Trainer nebenberuflich zu machen? So 2 Tage der Woche z.B.?
    Und ansonsten, könnte das was für mich sein oder ist es eher eine Art Schnapsidee? Was glaubt Ihr?

    Würde mich über Feedback freuen.
  • Knipser
    Experte
    • 26.12.2015
    • 757

    #2
    Spielstärke ist zwar förderlich, aber ich glaub nicht dass z.b. Bolletieri ein Topspieler war.

    Einen guten Trainer zeichnen ganz andere Qualitäten aus.

    Ich werde 2034 mit 67 meine aabgelaufene Lizenz verlängern.

    Mit 44 sehe ich überhaupt keine Restriktionen.

    Machen!
    Prince POG 107
    Solinco Hyper G DT37

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    • GrapheneRadicalPro
      Experte
      • 05.02.2014
      • 898

      #3
      Du solltest Dir vorab selbst die Frage stellen:"gut, dann habe ich die Lizenz, und wie geht es dann weiter?". Will sagen, nur den Schein mit sich rumzutragen, macht wenig Sinn. Ist ja erstmal wie Du auch selbst geschrieben hast, Zeit und kostenintensiv. Ergo, sollte vllt. VORHER geklärt sein, wo Du dann als Trainer arbeiten kannst und /oder Privatstunden geben kannst und so der Return of Invest gegeben ist.

      Kenne einige, die den C-Schein gemacht haben, um ihr persönliches Ego zu stärken aber nie eine Trainerstunde gegeben haben. In meinen Augen rausgeschmissenes Geld und vertane Zeit.
      Racket: Tecnifibre XTC 305 (18x19)
      Strings: MSV Focus Hex 1.23
      Over: YONEX Super Grab -white-
      -----------------------------------

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      • slowly
        Insider
        • 25.08.2014
        • 380

        #4
        Ich habe da eine andere Meinung, wir trainieren sicher keine Profis wie ein Bolletieri. Ein normaler Vereinstrainer muss also andere Anforderungen haben als spitzen Trainer. Daher ist auf einer normalen Ebene die eigene Spielstärke für mich sehr wichtig. Sie sollte ausreichen um bei einem ordentlich schlagenden Schüler gleichmäßig und sicher den Ball zuspielen zu können. Und das würde ich jetzt in deinem Fall mal bezweifeln.

        Es bedarf auch eine gewisse Erfahrung einen Schüler zu beurteilen und Fehler zu erkennen. Vor allem wenn ich ihm den Ball selber zuspiele und nicht wie bei Profis, ein Hitting Partner auf der anderen Seite steht. Ich finde das man als Trainer selber eine gewisse Qualität haben sollte.

        Leider sehe ich viel zu oft, dass jeder meint er könne mal Trainer spielen und was da raus kommt ist zum Teil abenteuerlich!
        - Unfähige Jugendliche und Eltern die Kinder trainieren, nach dem Motto Kinder kann ja jeder trainieren.
        - Der super Trainer, der mehr sein Handy in der Hand hat als seinen Schläger.
        - Trainer die keinen Ball ordentlich zuspielen können.
        - Trainer die falsche Technik nicht verbessern, vielleicht weil sie es nicht erkennen.
        - Trainer die Frauen nicht trainieren sondern nur anbaggern.
        usw.

        Ich habe selber ca. 15 Jahre als Trainer gearbeitet und meine Erfahrungen gemacht. Heute unterrichte ich nicht mehr. Bitte nicht falsch verstehen, aber Trainer sollten nur wirklich gute Tennisspieler werden.
        Pacific X Force LT Nr.1 by Ring&Roll 305g / 31,5 Bal. / Pacific Poly Gut Blend

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        • sundown
          Insider
          • 30.06.2014
          • 430

          #5
          Hi Slowly,
          in einigen Punkten stimme ich dir voll zu, z.B. Bewegungen vor machen, sowohl die falschen als auch die korrekten (zum Veranschaulichen).

          Aber meiner Meinung nach muss man nicht zwingend ein guter Tennisspieler sein. Eine Bewegung trocken sauber vormachen und erklären zu können ist etwas anderes als unter Druck Bewegungen durchzuführen und, was häufig geschieht, sie leicht anzupassen.
          Ich selbst bin Skilehrer. Dort wurde mir mehr als beim Tennistrainerlehrgang die Beobachtung von Schülern beigebracht. Mit einer Kenntnis über die richtigen Übungen und Maßnahmen könnte jemand mit dieser Grundkenntnis Spieler verbessern, selbst wenn er nicht auf dem Niveau spielt.
          Wobei ich dir dann auch wieder zustimme wenn es jetzt zu Einzelstunden geht. Dort sollte man (mindestens) mit dem Spiel der Schüler zurechtkommen und ihnen neue Herausforderungen bieten. Aber genau dieses Pauschalisieren haben bei meiner Ausbildung zum Tennistrainer zwei von vier Prüfern auch gemacht und mir den Schein erst im zweiten Versuch gegeben. Ich habe zu viel Passivtennis gespielt ... und gewonnen . Einer der Prüfer war übrigens eigentlich Leichtathlet, hat gegen alle Teilnehmer verloren und ein A-Schein gehabt.

          Erst recht stimme ich dir bei den Beschriebenen Trainerbildern zu. Ich spiel in zwei Vereinen und dort laufen genau so Kandidaten herum. Und ich werde ernsthaft immer wieder gefragt warum ich nichts von denen halte ...

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          • Pammsel
            Postmaster
            • 05.08.2011
            • 103

            #6
            Ich bin der festen Überzeugung, dass das Engagement den Trainer ausmacht und nicht die Spielstärke. Jeder ambitionierte Tennisspieler ist meiner Meinung nach grundsätzlich in der Lage, einem Schüler gewisse Techniken zu vermitteln und ihm seine Fehler zu verdeutlichen, ich würde mir das problemlos zutrauen.
            Aber natürlich gilt das nur bis zu einem bestimmten Niveau. Mit einer Spielstärke von LK14 oder ähnlich, ist man wohl kaum automatisch dazu befähigt, einem deutlich überlegenen Spieler, Kenntnisse und Skills zu vermitteln, die ihn signifikant voran bringen. Die größte Herausforderung sehe ich in dem pädagogischen Aspekt.

            Beispiele kennt doch jeder aus dem eigenen Umfeld. Wir haben einen mittelmäßigen Spieler bei uns im Verein, der ein fantastischer Jugend- und Kindertrainer ist, und ich kenne sehr gute Spieler, die unglaublich schlechte Trainer sind.

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