Robert Enke tot

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • mikro112

    #16
    München/Hannover - Schwere Depressionen sind offenbar der Grund für Robert Enkes Selbstmord.

    Dies gaben seine Ehefrau Teresa und der behandelnde Facharzt Dr. Valentin Markser auf einer kurzen und sehr emotionalen Pressekonferenz am Mittwochmittag in Hannover bekannt.

    Schon seit 2003 litt der Nationaltorwart an dieser Krankheit. Auslöser waren die damaligen sportlichen Tiefschläge in Barcelona und Istanbul.

    Aus Angst habe Enke das aber bis zum Schluss verheimlicht. (DIASHOW: Abschied von Robert Enke)

    Es habe laut Markser "latente, aber keine akuten Selbstmordgedanken gegeben".

    Daher sei der Suizid völlig unerwartet gekommen. "Das Ausmaß konnte er gut verbergen", sagte Markser.

    Seine Ehefrau erklärte: "Wir dachten, Liebe löst alle Probleme. Aber offensichtlich war es wohl doch nicht so."

    Kommentar

    • rafter
      Experte
      • 17.09.2007
      • 634

      #17
      Zitat von björn
      Also solltet ihr sehr sehr vorsichtig mit solchen Aussagen sein.
      Ok, sind wir...!

      Trotzdem bleibe ich dabei, dass eine Suizidtat immer schreckliche Folgen für alle Beteiligten und vor allem für die Angehörigen nach sich zieht. Wer diese als untergeordnete Probleme gegenüber den eigenen ansieht, handelt meiner Meinung nach egoistisch.

      Das soll es aber nun von meiner Seite gewesen sein. Es bleibt das Mitgefühl für die Angehörigen und die Trauer um einen hervorragenden Fussballer und ein sportliches Vorbild...!
      - Suche Pure Storm und Pure Storm Tour L3 -
      ------------------------------
      Favs: Federer, Wawrinka, Haas
      ------------------------------

      Kommentar

      • k61951618
        Insider
        • 04.06.2009
        • 479

        #18
        Zitat von rafter
        Wer diese als untergeordnete Probleme gegenüber den eigenen ansieht, handelt meiner Meinung nach egoistisch.
        OK, eine solche Person handelt also egoistisch. Und jetzt? Dieser Vorwurf bringt niemanden weiter.

        Kommentar

        • lemmie

          #19
          Wow, habe grad gelesen, das es dreimal pro Tag in Deutschland passiert.
          Nachrichten aus Deutschland und aller Welt mit Kommentaren und Hintergrundberichten.

          Kommentar

          • howy
            Forenbewohner
            • 25.09.2001
            • 8267

            #20
            Zitat von lemmie
            Wow, habe grad gelesen, das es dreimal pro Tag in Deutschland passiert.
            http://www.sueddeutsche.de/panorama/796/494136/text/
            Ja, inder Tat Selbstmord kommt häufiger vor als es der Gesellschaft, resp Polizei, bekannt gegeben wird. Die Dunkelziffer kann nur erahnt werden.
            Gruss,
            Howy
            _____________________________________________
            Kleiner Rat am unteren Rand: "Benutze mal die Suchfunktion!"

            Kommentar

            • norbe
              Insider
              • 09.03.2008
              • 444

              #21
              Ich finde es schrecklich, was passiert ist.
              Aber es zeigt auch, was die öffentliche Präsenz mit sensiblen Menschen machen kann. Da ist Deisler bestimmt kein Einzelfall gewesen.
              Schade um einen guten Sportsmann.
              Ich glaube nicht, dass man einem Menschen in dieser Situation einen Vorwurf wegen unbedachtem Handeln machen kann. Wenn jemand noch in der Lage wäre, so etwas bedacht mit Konsequenzen einzuschätzen, würde er sich ja auch nicht selbst töten. Das irrationale Denken begleitet die Situation eben.
              Drum mein Beleid für alle direkt und indirekt Betroffenen und ich hoffe für jeden, dass er dies nicht in seinem nächsten Umfeld erleben muss.
              _____________________
              Gruss aus´m wilden Süden
              Aerogel 100 , Luxilon Big Banger Alu Power 25/24
              >> Tennis ist der geilste Sport der Welt <<

              Kommentar

              • Marc LANDAUER

                #22
                Hab ich heute gefunden, da sich auch unser Toni Polster Gedanken macht und es nicht fassen kann.
                Toni und Gladbacher Kollegen inkl. Robert Enke in einem Kurhotel.

                Kommentar

                • lemmie

                  #23
                  5 ( FÜNF ! ) TV Sender übertragen live ( ARD, NDR, DSF, N24, ntv).

                  Kommentar

                  • KingRoger

                    #24
                    Zitat von lemmie
                    5 ( FÜNF ! ) TV Sender übertragen live ( ARD, NDR, DSF, N24, ntv).
                    Und ich bin im Stadion

                    Kommentar

                    • lemmie

                      #25
                      Im stadion zu sein finde ich ja ok.
                      Aber fünf TV Sender?
                      Das ist total beknackt.
                      Davon zwei Sender, die sich über Gebühren ( GEZ ) finanzieren.

                      Kommentar

                      • manne

                        #26
                        Zitat von lemmie
                        Davon zwei Sender, die sich über Gebühren ( GEZ ) finanzieren.
                        auf diese Weise kann man doch viel Geld sparen !!!!!!!!! und es für einen anderen Quatsch wieder zu verpulvern.

                        Kommentar

                        • norbe
                          Insider
                          • 09.03.2008
                          • 444

                          #27
                          ich finde es eher bedenklich, dass ein Selbstmord soviel Publicity und Mitgefühl bekommt.
                          Ich glaube, das könnte manchen Depressiven eher noch zum Suizid motivieren.
                          _____________________
                          Gruss aus´m wilden Süden
                          Aerogel 100 , Luxilon Big Banger Alu Power 25/24
                          >> Tennis ist der geilste Sport der Welt <<

                          Kommentar

                          • Heinman
                            Heavy overdozed admin
                            • 02.10.2001
                            • 2996

                            #28
                            Zitat von norbe
                            ich finde es eher bedenklich, dass ein Selbstmord soviel Publicity und Mitgefühl bekommt.
                            Ich glaube, das könnte manchen Depressiven eher noch zum Suizid motivieren.


                            Unterschreib. Ein prominenter Sportler wählt den Freitod und wird so zum Thema Nummer 1 einer jeden Nachrichtensendung im deutschen TV. Bei allem Respekt gegenüber diesem symphatischen Menschen und dem Mitgefühl gegenüber seinen Angehörigen, was hier in der Öffentlichkeit passiert..... da fehlen mir die passenden Worte.

                            Fünf Sender live, das gab's nicht mal beim King of Pop for wenigen Monaten.

                            Armes Deutschland, deine kranke und degenerierte Medienlandschaft
                            Ich bin ganz ruhig. Wenn ich nicht alles weiß, muss ich nicht alles machen.

                            Kommentar

                            • vorhandcross

                              #29
                              Das hat schon recht groteske Formen angenommen, wie über das Thema berichtet wird. Sogar auf dem Friedhof wurde der Witwe diese Woche aufgelauert, und es ging auch nicht lange, bis das Herz von der Oma mit "Lara, Papa kommt..." fotografiert und diskutiert wurde.

                              Das hier ist der für mich bisher passendste Artikel dazu:

                              Sind wir Enke?
                              Die Trauer um den Torhüter, der sich das Leben nahm, lässt bisher wenig Raum für eine kritische Auseinandersetzung. Dabei gebietet sich auch die.

                              Man muss in diesen Tagen tunlichst aufpassen, der anscheinend allumfassenden Trauer um Robert Enkes Tod keine kritischen Anmerkungen hinzuzufügen.

                              Denn zweifelsohne bedrückt der Selbstmord des Nationaltorhüters; er bewegt in der Tat nicht nur Fußball-Deutschland, sondern hält auch die über den Sport hinausgehende Nation in Bann.

                              Weil Robert Enke, gerade mal 32 Jahre alt, seinem Leben mit dem Sprung vor einen fahrenden Zug so abrupt ein Ende gesetzt hat.

                              Weil er eine Frau, die schon die gemeinsame Tochter verlor, sowie eine adoptierte Tochter zurücklässt.

                              Und wohl auch deshalb, weil erst jetzt bekannt geworden ist, dass Robert Enke depressiv und damit schwer krank war.

                              Sind wir also Enke? Das mag zynisch klingen, galt Deutschland emotional-personifiziert doch bisher als WM, als Papst und gar als Obama - und dabei stets als freudig-feierndes "Kollektiv".

                              Wir sind Enke? Meinen könnte man das trotzdem ob der plötzlichen Identifikation mit Robert Enke. Allein: Dies lässt sich auch als grenzwertige Pseudo-Pietät begreifen.

                              Stille Trauer beim letzten Geleit mutiert zum Event: Allein 50.000 Menschen pilgerten zur Hannoveraner Arena, in dessen Mittelkreis ein Sarg mit Robert Enkes sterblichen Überresten aufgebahrt war.

                              Nochmals Zehntausende standen zudem vor den Toren des Stadions, wo auf Großbild-Leinwänden übertragen wurde. Dazu Abermillionen vor den Fernsehschirmen bei der Live-Berichterstattung von fünf (!) deutschen TV-Sendern.

                              Die größte Trauerfeier in Deutschland seit dem Tod von Konrad Adenauer 1967 ließ einen Sportsmann posthum zum Staatsmann werden.

                              Diese Fragen aber müssen erlaubt sein: Ist das tatsächlich noch angemessen? Ab wann verliert das Gedenken Prominenter, augenscheinlich höherwertiger als das eines Namenlosen, seine Verhältnismäßigkeit?

                              Und inwieweit wird - dem gegenübergestellt - die Zukunft des unglückseligen Lokführers, der Robert Enke erfasste und der seinetwegen bis zu seinem Tod als traumatisierter Todesengel empfinden mag, diese Gesellschaft beschäftigen?

                              Gefehlt hätte schließlich nur noch eine Fan-Meile mit Robert-Enke-Devotionalien und der Bau eines Mausoleums.

                              Doch auch so schon wirft die morbide Anteilnahme und der Quasi-Todes-Tourismus ein Schlaglicht auf die moralische Beschaffenheit unseres Landes.

                              Denn: Respekt und Ehrfurcht gegenüber einem Toten nehmen sich irritierend-seltsam aus, wenn das Sterben der deutschen Nummer eins plötzlich eine größere Wahrnehmung erfährt als Robert Enkes Leben.

                              Vielleicht ist es auch verquerer Zeitgeist, der eigentliches Sensationsgeheische mit öffentlichkeitswirksamem Mitgefühl zu verwässern sucht.

                              Begleitet zudem von einem immer stärker werdenden Betroffenheitsjournalismus, der gerade bei den selbst erklärten Gutmenschen offene Türen einrennt.

                              Vor allem der Boulevard spielt dabei die ganze Bandbreite: Videostreams, Live-Chats, Internet-Communitys, Bilderstrecken rauf und runter - technisch werden alle Register gezogen.

                              Auch in der Sport1.de-Redaktion wurde kontrovers diskutiert: Natürlich hat Journalismus einer überbordenen Betroffenheit Rechnung zu tragen. Freilich lässt sich auch eine Trauer-Feier mittels LIVE-Ticker abbilden.

                              Ob man das jedoch wirklich muss, bleibt am Ende persönliche Meinung. Das mediale Angebot wahrzunehmen, ebenso.

                              Vor Robert Enke war es zuletzt bei Michael Jackson so, dessen Ableben - wie bei Lady Di - zur globalen Abschiedsparty geriet. Je tragischer die Todesumstände, desto heftiger fielen die Reaktionen aus.

                              Dabei ist Robert Enke letztlich einer von jährlich knapp 12.000 Selbstmördern in der Bundesrepublik. Statistisch nimmt sich damit jedes Jahr eine Kleinstadt das Leben.

                              Festzuhalten ist trotzdem: Robert Enkes Selbstmord hat Deutschland vorerst verändert. Für wie lange, ist nicht absehbar.

                              Entzündete sich eine dauerhafte gesellschaftliche wie politische Auseinandersetzung mit der noch immer mehr oder minder tabuisierten Volkskrankheit Depression, an der auch hierzulande Millionen leidet, wäre es gut.

                              Enke sind wir aber nicht.
                              Quelle: Sport1.de, Autor: Christian Paschwitz
                              Zuletzt geändert von Gast; 15.11.2009, 14:43. Grund: Quelle und Autor vergessen...

                              Kommentar

                              • lemmie

                                #30
                                Quelle? Autor?

                                Kommentar

                                Lädt...