Robert Enke tot

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  • lemmie

    #31
    Zitat von Heinman


    Unterschreib. Ein prominenter Sportler wählt den Freitod und wird so zum Thema Nummer 1 einer jeden Nachrichtensendung im deutschen TV. Bei allem Respekt gegenüber diesem symphatischen Menschen und dem Mitgefühl gegenüber seinen Angehörigen, was hier in der Öffentlichkeit passiert..... da fehlen mir die passenden Worte.

    Fünf Sender live, das gab's nicht mal beim King of Pop for wenigen Monaten.

    Armes Deutschland, deine kranke und degenerierte Medienlandschaft
    Ganz meine Meinung!

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    • vorhandcross

      #32
      Sport1.de, Christian Paschwitz

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      • Hawkeye2
        You cannot be serious !!!
        • 26.04.2002
        • 3277

        #33
        Enke

        Hi zusammen,

        bei allem Respekt vor einem großen Sportler, aber das ganze Theater geht absolut zu weit.

        Da wird jemand gefeiert und geehrt, der nicht nur sein Leben beendet hat sondern mit großer Wahrscheinlichkeit auch das Leben von vielen anderen zerstört hat.

        Das seiner Familie, zum Beispiel.

        Oder das der beiden Lokführer, die noch versucht haben zu bremsen und hilflos mitansehen mussten, wie sie einen Menschen in seine Einzelteile zerlegen.

        Das wird ihre Persönlichkeit für immer verändern (und nicht zum Positiven!) und vielleicht sogar alle anderen Menschen in ihrer Umgebung (Ehefrau, Kinder...) negativ beeinflussen, vielleicht sogar für den Rest ihres Lebens.

        Auch nicht zu reden von denen, die die Bahnstrecke säubern mussten...

        Depressionen hin oder her, ein paar Momente lang kann man auch mal darüber nachdenken, daß sich die gottverdammte Welt nicht allein um einen selbst dreht!

        Gruß
        Zuletzt geändert von Hawkeye2; 16.11.2009, 11:37.

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        • Benedikt

          #34
          @Hawkeye

          Ich verstehe was du sagen willst, ich finde, das der Enke selbst sehr zurück gezogen gelebt hat, und dann wird er im Stadion von Hannover auf dem Anstoßkreis aufgebahrt.

          Ich kenne einige, die depressiv waren und sind. Einer hat mir mal die Sache erklärt: "Stell dir deinen miesesten Tag deines Lebens vor aber der endet nie" Dann weißt du, was das ist "

          Kommentar

          • howy
            Forenbewohner
            • 25.09.2001
            • 8264

            #35
            Zitat von Hawkeye2
            Hi zusammen,

            bei allem Respekt vor einem großen Sportler, aber das ganze Theater geht absolut zu weit.

            Da wird jemand gefeiert und geehrt, der nicht nur sein Leben beendet hat sondern mit großer Wahrscheinlichkeit auch das Leben von vielen anderen zerstört hat.

            Das seiner Familie, zum Beispiel.

            Oder das der beiden Lokführer, die noch versucht haben zu bremsen und hilflos mitansehen mussten, wie sie einen Menschen in seine Einzelteile zerlegen.

            Das wird ihre Persönlichkeit für immer verändern (und nicht zum Positiven!) und vielleicht sogar alle anderen Menschen in ihrer Umgebung (Ehefrau, Kinder...) negativ beeinflussen, vielleicht sogar für den Rest ihres Lebens.

            Auch nicht zu reden von denen, die die Bahnstrecke säubern mussten...

            Depressionen hin oder her, ein paar Momente lang kann man auch mal darüber nachdenken, daß sich die gottverdammte Welt nicht allein um einen selbst dreht!

            Gruß
            Mit allem Respekt den Hinterbliebenen gegenüber, Hawkeye hat den Nagel auf den Kopf getroffen.
            Gruss,
            Howy
            _____________________________________________
            Kleiner Rat am unteren Rand: "Benutze mal die Suchfunktion!"

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            • Benedikt

              #36
              Ihr geht halt beide von einem gesunden Körper aus, das ist wohl der Fehler.

              Kommentar

              • norbe
                Insider
                • 09.03.2008
                • 444

                #37
                Sehe ich auch so wie Benedikt.
                Man kann von einem psychisch kranken Menschen nicht das gleiche Verantwortungsbewusstsein erwarten wie von einem gesunden Menschen. Sonst wäre er ja nicht krank.

                Meine Kritik gilt nur denen, die aus einem Selbstmord jetzt die zweitgrösste Trauerfeier der Bundesrepublik Deutschland machen.
                Was denken die denn, wie reizvoll das für einen depressiven Menschen, der keinen Ausweg sieht, sein könnte, sich so einen grossen Abgang mit möglichst viel trauernden Menschen und einer grossen Aufmerksamkeit zu bescheren ?!?

                Finde ich absolut verantwortungslos. Auch wenn die Öffentlichkeit angeblich danach verlangt. Da sollte man keine so grosse Show draus machen.
                Mir tut auch die Frau Enke leid, der fast nichts anderes übrig blieb, als sich der Öffentlichkeit zu stellen.

                Genauso finde ich auch, wenn zB über Amokläufer tagauf tagab berichtet wird. Der Täter bekommt genau die Öffentlichkeit, die er ja damit erreichen will. Das ruft dann auch noch Trittbrettfahrer auf den Plan.
                Da sollte man sich schonmal überlegen, ob die Medien da nicht schon ein stückweit zu Mittätern werden.

                So traurig und tragisch die Ereignisse auch sein mögen, die riesige Öffentlichkeit ist bei solchen Dingen nicht angebracht.

                Meine Meinung.
                _____________________
                Gruss aus´m wilden Süden
                Aerogel 100 , Luxilon Big Banger Alu Power 25/24
                >> Tennis ist der geilste Sport der Welt <<

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                • kimmi
                  Veteran
                  • 11.09.2006
                  • 1681

                  #38
                  Zitat von norbe
                  Sehe ich auch so wie Benedikt.
                  Man kann von einem psychisch kranken Menschen nicht das gleiche Verantwortungsbewusstsein erwarten wie von einem gesunden Menschen. Sonst wäre er ja nicht krank.

                  Meine Kritik gilt nur denen, die aus einem Selbstmord jetzt die zweitgrösste Trauerfeier der Bundesrepublik Deutschland machen.
                  Sehe ich auch wie Norbe...
                  Mein erster Gedanke galt seiner Frau und seiner adopt. Tochter und danach natürlich den Lockführern. Ich dachte sofort, wie kann er nur so egoistisch handeln, er trägt doch auch Verantwortung ggü diesen beiden Personen. Mittlerweile bin ich jedoch auch eher der Meinung, dass man von einem derart depressiv erkrankten Menschen genau das vermutlich nicht erwarten bzw verlangen kann. Aber das ist eine sehr prekäre Frage und deren Beantwortung steht wohl eher Fachleuten zu.

                  Es bleiben viele Fragen, speziell nach dem "warum" bzw "wie konnte es so weit kommen" und "warum war es nicht zu verhindern", offen und wahrscheinlich für immer unbeantwortet. Taurig finde ich vor allem, dass Einige der sog. Freunde noch nicht einmal annähernd über seinen tatsächlichen Zustand Bescheid wußten. Außerdem ist sein Vater Psychologe, da frage ich mich doch ob man diese tragische Entscheidung Enkes nicht hätten verhindern können. Klar ist das nicht in allen Fällen psychischer Erkrankung möglich, aber ich denke man (Familie/Freunde) hätte doch Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, wäre man zB an der Stelle seiner Eltern (Vater) gewesen. Aber das sind lediglich die Gedanken eines Außenstehenden und oft sieht die Realität "intern" ganz anders aus.

                  Fazit ist, dass viel zu wenig über diese Art der Erkrankung bei Leistungssportlern gesprochen wird und dies gilt es zu ändern. Vielleicht kann dies u.a. mit der Trauerfeier erreicht werden - das wäre dann zumindest ein oder besser der einzige Pluspunkt dieses Medienwahnsinns.
                  Zuletzt geändert von kimmi; 17.11.2009, 00:00.

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                  • Champcoach
                    Veteran
                    • 01.09.2006
                    • 1225

                    #39
                    Meines Erachtens geht Hawkeye2 in seinem Post auf zwei sehr unterschiedliche Dinge ein.
                    - (erster Teil): Er spricht "das ganze Theater" (u.a.) der Massenmedien/Politiker/Verbände an, das zu weit gehe. Da stimme ich ihm (und auch Norbe in seinem Post) voll zu. Das war meines Erachtens völlig unverhältnismäßig. Dafür kann Enke aber nichts und hätte es vielleicht auch nicht so gewollt (?).
                    Nebenbemerkung: Von dumpfbackigen "Fans", von denen sicher auch viele im Stadion und außerhalb "trauerten", die jedoch (nur z.B.) Enke bei einem Bundesligaspiel spätestens beim dritten Fehler "an die Wand genagelt" hätten, möchte ich an seiner Stelle nicht "betrauert" werden (aber ihn fragt ja keiner mehr). Nein, danke (OK, bei mir werden nur wenige kommen ...)!
                    - (zweiter Teil): Enke war nicht voll zurechnungsfähig, denn er war ja wohl psychisch krank, eben stark depressiv. Damit ist nicht automatisch gar alles zu entschuldigen, was an Leid in der Folge seines Suizids entstanden ist. Was er damit auch anderen angetan hat, muss meines Erachtens jedoch natürlich auf der Basis dieser Krankheit gesehen werden.
                    Enke hatte offensichtlich nicht die Kraft, über seine psychische Erkrankung, die Depression, zu sprechen. Dafür hatte er wohl gute Gründe ... Denn diese "Krankheit" ist ein Thema, über das schon lange mal hätte geredet werden sollen (nicht nur, aber auch gerade, wenn es "Stars" betrifft), z.B. auch im Zusammenhang mit schwulen (also neben den depressiven noch weiteren "Tabu"-Gruppen) Fußballspielern, Tennisspielern, Boxern, ... eben letztendlich mit allen Sportlern).
                    Nicht auszudenken, wie ein depressiver und/oder schwuler (und/oder vielleicht auch noch schwarzer) Sportler, der z.B. in einem längeren Formtief steckt, von vielen "Fans" im Stadion (und auch außerhalb) behandelt würde ...
                    Vielleicht hat die "Show" (sorry) ein Gutes: Dass man sich bei uns mit dem Letzteren wenigstens mal offen auseinandersetzt und es nicht nur totschweigt ...

                    Kommentar

                    • Hawkeye2
                      You cannot be serious !!!
                      • 26.04.2002
                      • 3277

                      #40
                      @Champcoach

                      Hi,

                      so ganz kann ich das nicht stehen lassen.

                      Auch ein depressiver Mensch sollte Verantwortungsbewusstsein und moralische Grenzen kennen. Und damit zu keiner Zeit das Leben anderer Menschen unmittelbar oder mittelbar bedrohen.

                      Wenn er aufgrund seiner Krankheit dazu nicht fähig ist, ist er eine potentielle Gefahr für die Allgemeinheit und muss entsprechend geschlossen untergebracht werden. Dann besteht kein Unterschied zu anderen schwer psychisch Kranken.

                      Klingt hart, aber der Zug hätte als Folge der Vollbremsung auch entgleisen können mit Dutzenden von Verletzten und ggf. Toten...

                      Entweder sind schwere Depressionen eine gefährliche Krankheit (nicht nur für den Betroffenen) oder eben nicht, man kann sich das nicht je nach Situation "aussuchen".

                      "Ach, mit Depressionen kann man doch noch Leistungssport betreiben!" und dann "Pech für die Betroffenen (Familie, Lokführer etc.) aber er war doch schwer krank!"...

                      Gruß
                      Zuletzt geändert von Hawkeye2; 16.11.2009, 23:46.

                      Kommentar

                      • Champcoach
                        Veteran
                        • 01.09.2006
                        • 1225

                        #41
                        Da hast du natürlich soweit schon auch recht, wenn du meinst, dass ein depressiver Mensch "Verantwortungsbewusstsein und moralische Grenzen kennen" sollte. Aber manche sind in ihrer fortgeschrittenen Krankheit dazu nicht mehr in der Lage ...
                        Es ist wohl nur so, dass bei Enke niemand so genau wusste - anscheinend, wie man zumindest hörte, nicht mal sein Psychologe -, welches Ausmaß die Depression in diesem Moment erreicht hatte, weil Enke es verschwieg (wohl um seinen Suizid unbemerkt durchführen zu können). Man hätte ihn also von außerhalb abfangen müssen, um ihn stationär zu behandeln ...
                        Aber wer steckt da schon so genau in einem Menschen drin - speziell von außerhalb - wie auch wir wohl nicht?

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                        • Schlucke
                          Postmaster
                          • 07.02.2007
                          • 232

                          #42
                          Er sollte doch Stationär behandelt werden, dieses hat er aber abgelehnt und am Tag seines Suizids noch alle getäuscht und gesagt dass es ihm wieder viel besser geht.

                          Zu dem dass man an seine Mitmenschen denken soll:
                          Die Leute sind krank! Man kann nicht erwarten dass sie so rational wie wir handeln/denken. Sie glauben für ihre Umgebung und Mitmenschen einfach nur eine Last zu sein!
                          Gruß, Schlucke!

                          Kommentar

                          • Marc LANDAUER

                            #43
                            Ich glaube, daß ist auch einer der Hauptgründe warum T.Enke in die Öffentlichkeit getreten ist. Einfach um einen Hilferuf und Signal zu geben.

                            Kommentar

                            • duck

                              #44
                              Brief in der Bild an Robert Enke ...

                              Kommentar

                              • Racket

                                #45
                                Schon krass, wie man nun Lehmann behandelt, wenn man vorher auf "Fußball ist nicht alles" macht.

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