Tennis nach ~20 Jahren Abstinenz

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  • bjoern_krueger
    Neuer Benutzer
    • 16.03.2016
    • 9

    Erfahrungsbericht Tennis nach ~20 Jahren Abstinenz

    Moin allerseits!

    In meinem Thread mit der Frage nach den alten Tennisschlägern hatte ich ja schon erzählt, dass ich nach sehr, sehr langer Zeit (~20 Jahre) im Alter von 49 Jahren mal wieder vorhatte, den Tennisschläger zu schwingen.

    Am Freitag ist das jetzt passiert, und ich würde gerne einmal darüber berichten. Vielleicht hat auch der eine oder andere hier die gleichen Erlebnisse gehabt, und möchte auch davon erzählen.

    Mich würde auch interessieren, wie lange es gedauert hat, bis Ihr wieder anständig Bälle übers Netz schlagen konntet.

    Also hier mein Erfahrungsbericht:

    Zunächst mal war das Treffen mit meinem alten Spielpartner sehr interessant. Wir hatten uns ja in den letzten zig Jahren auch nur drei oder vier Mal kurz gesehen.
    Es war, als wären die letzten Jahre nicht gewesen. Geschnackt wir früher, köstlich amüsiert wie früher, einfach nett!

    (Und das, obwohl er der Mann meiner Ex-Frau ist, und damals unser Trauzeuge war, aber das ist eine ganz andere Geschichte... )

    Dann auf den Platz und los ging's. Die Bewegungsabläufe waren sofort wieder präsent, allerdings war die Kontrolle über den Ball doch eher - sagen wir mal - begrenzt. Schon den Ball in der Mitte des Schlägers zu treffen, war zunächst sehr schwer. Auch die Länge der Bälle zu kontrollieren, war kaum möglich.

    Ich hatte auch das Gefühl, dass meine Augen nicht mehr so gut sind. Es ist zwar alles scharf, aber trotzdem konnte ich nicht so recht einschätzen, wo der Ball hingeht, und auch die Koordination beim richtigen Hinstellen zum Ball wollte nicht so richtig klappen. Naja, und wenn man nicht richtig zum Ball steht, trifft man nicht richtig, und dann geht's schief.

    Tendenziell gingen die Bälle sehr weit und hoch. Ich hatte das Gefühl, dass die Muskulatur im Handgelenk total geschwächt ist, sodass ich gar nicht recht steuern konnte, wo der Ball hingehen soll.

    Wenn ich daran denke, welchen Druck ich früher mit der Rückhand in einen Schlag legen konnte...

    Was mich überrascht hat: Der wohl komplexeste Schlag, der Aufschlag, ging am Besten. Ich konnte auf Anhieb einen Topspin-Aufschlag machen, und auch ein harter gerader Aufschlag ging ganz gut.

    Das spricht dafür, dass es an den Koordinationsproblemen im Zusammenspiel mit den Augen liegt. Beim Aufschlag habe ich alles selbst in der Hand, und muss nicht so viel im Kopf die Flugbahn des ankommenden Balles "berechnen".

    Volleys gingen so lala.


    Naja, und die Beweglichkeit und Kondition...
    Nach einer Viertelstunde hatte ich das Gefühl, dass ich gleich einen Krampf im Hintern bekomme, das hat sich dann aber gelegt. Nach einer halben Stunde habe ich zum ersten Mal auf die Uhr geschaut, wie lange es denn noch dauert, bis die Stunde um ist. Und nach einer Dreiviertelstunde war ich komplett alle.
    Die letzte Viertelstunde war ein echter Kampf gegen meinen schlappen Körper.
    Dabei haben wir noch nicht mal ein Match gespielt, sondern nur lange Bälle geschlagen (bzw. selbiges versucht).
    Das Problem mit der Kondition liegt natürlich auch daran, dass ich in den letzten Jahren auf magische Weise plötzlich viel schwerer geworden bin. Es macht natürlich einen großen Unterschied, ob man 75kg loswuchtet, oder 101kg (bei 1,81m Körpergröße)

    Ach ja, die Schläger. Ich hatte mir ja zwei ausgeliehen, und auch noch den alten von meinem Spielpartner probiert. War alles irgendwie gleich, große Unterschiede habe ich nicht gespürt.

    Naja, irgendwann war die Stunde dann rum. Wir haben beschlossen, das regelmäßig zu wiederholen, eventuell sogar einen Trainer hinzuzuziehen.

    Wie ging es mir am nächsten Tag? Ich hatte extremen Muskelkater erwartet, das hielt sich aber in Grenzen. Die Beine, der Hintern und der rechte Unterarm waren etwas "lahm", aber es ging.

    Und jetzt hoffe ich auf weitere Erfahrungsberichte von Euch!

    Viele Grüße,

    Björn
  • Jamie_Vardy
    Neuer Benutzer
    • 18.03.2016
    • 0

    #2
    Servus Björn,

    ich habe eine ähnliche Geschichte vorzuweisen. Habe 1996 mit dem Tennis aufgehört, und letztes Jahr mit 46 Jahren wieder angefangen.

    Ich wollte eigentlich ganz ohne Ambitionen mit meinem Sohn locker Tennis spielen. Das ging eigentlich wieder gleich ganz gut, aber mein Sohn ist auch noch nicht so spielstark.

    Ein ehemaliger Kollege aus meiner alten Mannschaft, hat mich dann mal gefragt, ob wir nicht mal zusammen spielen wollen. Die Jungs spielen heute Herren 40 Gruppenliga (HTV).

    Mir war klar, dass meine Erwartungen an mein Spiel nicht so hoch sein dürfen. Es war dann allerdings sehr ernüchternd für mich. Ich bin läuferisch und konditionell Welten schlechter als vor 20 Jahren. Allerdings ist das natürlich eine lange Zeit und das Gewicht hat sich leider auch in Richtung 100 Kg erhöht.

    Man steht dann natürlich sehr oft nicht richtig zum Ball, und macht dadurch viele unnötige Fehler. Ich spiele jetzt mit den Jungs regelmäßig in der Halle und versuche mich durch gezieltes Intervalltraining konditionell und läuferisch zu verbessern.

    Meine Motivation ist auf jeden Fall sehr hoch und ich freue mich schon sehr auf die Freiluftsaison.

    Viele Grüße
    Thomas

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    • brisgi
      Neuer Benutzer
      • 04.07.2012
      • 17

      #3
      Überleg dir, wieder in einem Verein und einer Mannschaft aktiv zu werden. Gut ist regelmäßiges Mannschaftstraining mit einem Trainer. Wenn die richtige Motivation da ist, verbesserst du dein Spiel, deine Fitness etc kontinuierlich. Bereits das ist sehr schön. Da du in der Jugend gespielt hast, dürftest du eine bessere Technik haben als Seiteneinsteiger. Und in unserem Alter gibt es recht viele Seiteneinsteiger. Nimm zu gegebener Zeit mal an einem LK-Turnier teil. Wenn du wieder regelmäßig trainierst, ein Jahr in einer Mannschaft gespielt hast, werden deine Fortschritte im Rückblick enorm sein, so ist zumindest meine Erfahrung. Viel Freude beim Neustart!

      Kommentar

      • MaToeDo
        Neuer Benutzer
        • 19.03.2016
        • 3

        #4
        Wenn ich meine Vorschreiber so lese ... mir ging es ziemlich ähnlich ...

        Ich hab letzten Juli wieder angefangen, nachdem ich 1993 aufgehört hatte, bedingt durch Studium + Umzug und in der Zwischenzeit, wenn's hochkommt, vielleicht 5x Mal mit meinem Vater den Schläger geschwungen ...

        Nachdem der Verein in den ich gehen wollte ein 3-maliges kostenloses "Schnuppertraining" mit Trainer anbot, hab ich das dann natürlich genutzt.

        Nun, das Ergebnis war schon ernüchternd im Vergleich zu den Jugenderinnerungen, die man so im Hinterkopf mit sich herumträgt ...

        1. Ich seh nix. Egal ob mit Brille oder Kontaktlinsen, meine Augen kommen mir immer ein bißchen zu langsam vor um Abstände oder Entfernungen exakt einzuschätzen und beim Vorhand-Volley oder Schmetterball hab ich gern mal sowas wie einen toten Winkel ... und bis ich mal erkenne, dass der gegnerische Slice ein veritabler Stop wird ist es eher schon zu spät zum loslaufen.
        Und damit bin ich schon bei

        2. Das Laufen bzw. die Bewegung. Leichtfüßig wie ein Elefant kam ich mir vor mit den entsprechenden Folgen für das Timing und die Treffgenauigkeit. Und auch wenn ich daran inzwischen verstärkt arbeite, so richtig leichtfüßig wills irgendwie nicht mehr werden, denn dazu braucht's ja auch

        3. Die Luft. 2x links - rechts und ans Netz und ich schnaufe wie ne alte Dampflok. Die Zeit zwischen den Aufschlägen muss ich ausnutzen bis Ultimo inkl. prophylaktischem Schuhe neu zubinden und ausgedehntem Bälle holen.

        Und dann noch

        4. Die Knochen. Nach meinen 3 Trainings zwickte das Handgelenk und das Knie, was mich aber nicht abgehalten hat, mit tatkräftiger Unterstützung von Ibuprofen, 2-3 pro Woche zu spielen.
        Das ist erst durch 3 Wochen Urlaub im November wieder besser geworden, währenddessen ich keinen Tennisschläger angefaßt hab ...

        Fazit: So wie früher wird es nicht mehr werden.
        Nach einem 3/4 Jahr hat sich zwar manches wieder gebessert, aber bis zur erinnerten "Bestform" wird es wohl nicht mehr zurückkehren.
        Sicher ist auch hilfreich, dass ich ein Winterabo mit 3 "jugendlichen" Heißspornen aus der Herrenmannschaft gemacht, die mich ganz schön fordern ...

        Wie es auch wird, hauptsache es macht Spass. Und das ist genauso wie früher !

        Kommentar

        • bjoern_krueger
          Neuer Benutzer
          • 16.03.2016
          • 9

          #5
          Moin!

          Euch allen erstmal danke für Eure Geschichten!

          @MaToeDo
          Bei Deinem Beitrag musste ich wirklich laut lachen!
          Das ist komplett exakt genau das, was ich auch erlebe. Ich sehe alles, aber erkenne nichts (übertrieben formuliert...).
          Und auch die anderen Punkte passen wie Faust aufs Auge.

          Ach, ist das schön, dass es nicht nur mir so geht!

          Ich habe übrigens noch ein paar uralte Video-Aufnahmen von mir gefunden, damals hatten wir uns beim Spielen gefilmt.
          Fazit: Es ist schon erstaunlich, was Zeit aus Menschen macht...

          Das mit dem Trainer habe ich auch schon in die Wege geleitet. Ich habe mich bei meinem ehemaligen Verein, in den ich 1974 (!) eingetreten war, auf der Homepage umgesehen, und dort tatsächlich noch einige bekannte Gesichter gefunden.

          Die bieten auch ein Schnuppertraining an, 3x kostenlos, danach 9€ pro Stunde.
          Das werde ich zusammen mit meinem Spielpartner auf jeden Fall machen, und wenn es einigermaßen klappt, werde ich wieder eintreten. Kostet 289€ im Jahr, das ist deutlich billiger als immer einen Platz zu mieten.

          Auf jeden Fall macht es viel Spaß, und nebenbei bekommt man auch wieder Kontakt zu neuen Leuten, was ja auch immer schön ist.

          Viele Grüße,

          Björn

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          • Knipser
            Experte
            • 26.12.2015
            • 757

            #6
            Das kommt mir sehr bekannt vor. Ca. 1991 habe ich mein letztes Medenspiel gemacht und denn nach rund 25 Jahren und + 20 Kilogramm letzten Herbst wieder die ersten Schläge gemacht. Die Koordination war Katastrophal obwohl die Bewegungsabläufe hoch alle ok waren. Ich hab dirmit einem Schlauen Trainer gespielt, der geringe Korrekturen vorschlug ,danach gings viel besser. Über den Winter habe ich mit einem richtig guten Trainer der sich zunächst über meine Kondition beschwerte und den Jungs aus der zweiten Herren 40 trainiert -und jetzt geht es m. E. besser als jeh Zuvor.
            Nach dem Training brauche ich ietzt auch kaum noch Wärmepflaster oder Retterspitz äußerlich . ......
            Prince POG 107
            Solinco Hyper G DT37

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            • bjoern_krueger
              Neuer Benutzer
              • 16.03.2016
              • 9

              #7
              Moin!

              @Knipser
              QUOTE]Die Koordination war Katastrophal obwohl die Bewegungsabläufe noch alle ok waren.[/QUOTE]

              genau wie bei mir, wirklich erstaunlich.

              Es zeigen sich offensichtlich bei allen, die nach sehr langer Zeit wieder anfangen, die gleichen Schwierigkeiten. Die Bewegungsabläufe sind noch abrufbar, aber die Fähigkeit, sie mit den anderen "Sinnen" zu koordinieren, geht offenbar verloren.

              Ich finde das hoch interessant. Man müsste es mal neurologisch untersuchen.

              Viele Grüße,

              Björn

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              • bjoern_krueger
                Neuer Benutzer
                • 16.03.2016
                • 9

                #8
                Moin allerseits!

                Inzwischen ist 1 Jahr vergangen, ich wollte mal berichten, was aus der Geschichte geworden ist.

                Kurz zusammen gefasst: nicht so viel wie eigentlich geplant...

                Ich habe im letzten Jahr glaube ich insgesamt 3x mit dem schon erwähnten Partner gespielt, und jedes Mal hoch verloren. Hat aber trotzdem Spaß gemacht. Er ist halt deutlich fitter, auch weil ca. 25kg leichter, und weil er in der Zwischenzeit viel Sport getrieben hat.

                So, und gestern habe ich zum ersten mal ein Probe-Training gehabt! Auch wieder mit dem gleichen Partner und noch zwei weiteren "Jungs" um die 50.
                Es ging einigermaßen, wenn auch mit den gleichen Symptomen (nicht treffen, Mondbälle, schlapp, langsam...), aber die anderen machten es auch nicht besser.

                Das Fazit ist, dass ich das Training fortsetzen, und auch wieder in den Verein eintreten werde. Und natürlich werde ich in den nächsten Monaten auch 20kg abnehmen ;o).
                Ein Ziel haben wir uns auch schon gesetzt: Clubmeister im Doppel bei den +40 Herren! Sicherlich etwas gewagt, aber man soll sich ja Ziele setzen!

                Bin gespannt, wie es sich entwickelt, und werde von Zeit zu Zeit hier berichten.

                Viele Grüße,

                Björn

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                • Joe55
                  Benutzer
                  • 15.09.2014
                  • 64

                  #9
                  Also die Wortspenden halten sich ja in Grenzen. Zu deinem Wunsch, mit einer Rüttelplatte etwas aufbauen zu wollen, was nicht (mehr) vorhanden ist - vergiß es!!!
                  Wenn du deine Körper wieder aud Schuß bringen willst muß als erstes der Kopf dafür bereit sein!
                  Für körperliche Fitness und den Aufbau von Kondition ist schwimmen oder laufen ein wünderbares Mittel. Beim Schwimmen nicht im Hallenbad dümpeln sondern Längen schwimmen und die Ziele langsam steigern. Laufgruppen zum mitmachen gibts auch überall auch Langsamlaufen für den Beginn z.B.
                  Das Geld der Rüttelgeräte würde ich in Trainerstunden investieren.

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                  • fritzhimself
                    Forenbewohner
                    • 01.02.2006
                    • 5563

                    #10
                    ......hast du nicht bemerkt, dass dein Vorredner nur illegal einen Werbelink platziert hat?

                    Kommentar

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