Türkei und EU

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  • Tschevap

    Türkei und EU

    Moin Jungens und Mädels,



    wieder mal etwas Tiefgang, der sich nicht durch "tiefe Einblicke" ausprägt
    , durch euren Quoten-Politologen.



    Bereite gerade meine Prüfungen so vor und dabei stoße ich immer wieder
    auf die Frage "Türkei in die EU - ja/nein".



    Habe da jede Menge Statistiken und Umfragen, wissenschaftliche Erläuterungen
    und populisitische Hetze...



    Jetzt frage ich einfach mal euch, den durchschnittlichen Tennisspieler
    von der Straße



    Was meint ihr? Sollte die EU die Türkei aufnehmen? Mit welchen Argumenten
    seid ihr dafür/dagegen? Empfindet ihr die Türken tatsächlich als "Fremdkörper
    nicht-europäischer Kultur" - empfindet ihr sie also anders als z.B. polnische
    oder slowakische oder spanische "mitbewohner" in Deutschland?



    Danke!
  • olli72

    #2
    Also mir gehen vorallem die Balkanesen auf den Sack .



    Spass beiseite, ich finde schon das man dei denTürken etwas differenzieren
    sollte. Was ich den hier lebenden ankreiden muss ist, dass bei vielen
    der Wille zu Eingliederung in unsere Gesellschaft (z.B. dt. Sprache)
    nicht wirklich erkennbar ist. Kann nicht sein das sie schon 15-20 J. hier
    leben und nicht deutsch sprechen können.

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    • Hawkeye2
      You cannot be serious !!!
      • 26.04.2002
      • 3277

      #3
      Hi zusammen,



      bin eigentlich auch recht offen und tolerant, aber die Türkei hat meiner
      Meinung nach in der EU (noch) nichts zu suchen.



      Dazu fehlt es da nämlich einfach am Willen des zivilisierten Neben- und
      Miteinanders.



      Wenn ich schon sehe, wie türkische Frauen in Deutschland herumlaufen müssen,
      möchte ich gar nicht wissen, wie es ihnen in der Türkei geht.



      Menschenrechte für alle sind da wohl erst in 500 Jahren zu erwarten. Toleranz
      gegenüber Andersgläubigen wahrscheinlich erst in 1000 Jahren...



      Und es sollte bloss mal jemand auf die Idee kommen, in Ankara eine christliche
      Kirche bauen zu wollen...





      Gruss

      Kommentar

      • Heinman
        Heavy overdozed admin
        • 02.10.2001
        • 2996

        #4
        Ein Land,das sich nur wirtschaftlich in Richtung Westen/Europa orientiert,
        aber sonst, bis auf eine Minderheit, sich der traditionellen muslimischen
        Lebensweise zuordnet, hat meiner Meinung nach überhaupt nichts in der
        EU verloren.

        Wenn ich sehe, wie wenig Türken bereit sind, sich zu integrieren, habe
        ich wenig Verständnis für einen Beitritt.

        Wobei der von hawkeye2 angesprochene punkt der Menschenrechtsverletzung
        das primäre K.O. kriterium ist, dass man einem EU-Beitritt nicht zustimmen
        sollte.

        Aber ich bin mir sicher, dass unsere toleranten EU-Politiker schon irgendwie
        ein Schlupfloch für unsere türkischen Freunde finden werden.
        Ich bin ganz ruhig. Wenn ich nicht alles weiß, muss ich nicht alles machen.

        Kommentar

        • olli72

          #5
          Komisch das die Menschen in der Türkei, zumindest in den großen Städten,
          viel mehr westlich orientiert sind als die Türken die hier in D leben.



          Ich finde es nicht gut das ein Land in die EU und sich demWesten öffnen
          will, und seine Bürger sich hier vermehrt auf die traditionellen, islamistischen
          Werte besinnen. Das passt doch nicht. Ich habe das Gefühl die Türken möchten
          nur die Annehmlichkeiten der EU beanspruchen, ohne die Pflichten auf sich
          zu nehmen.

          Kommentar

          • Tschevap

            #6
            Nun gibt es ja Überlegungen, dass gerade diese Konfrontation von Tradition
            und Fortschritt zwischen der TÜrkei und dem Westen für mehr Bewegung und
            den Aufbruch uralter Regeln sorgt. Durch die Annäherung der TÜrkei an
            die EU hat sich ja auch schon jede Menge bewegt.

            Wenn man nun die Frage der Traditionen ansieht: schaut euch mal die "Traditionen"
            im polnischen Hinterland an. Da müssen die Frauen kein Kopftuch tragen,
            sind aber von Offenheit und Fortschritt sehr weit entfernt.

            Genauso findet man das im katholischen Portugal oder in Käffern in Oberbayern.




            Ist also das Argument von "anderen" Traditionen, unvereinbaren Lebensgewohnheiten
            wirklich so tragend?

            Kommentar

            • HIGHTOWER
              Moderator
              • 03.07.2003
              • 4979

              #7
              finde auch dass, solange es noch menschenrechtsverletzungen gibt, die
              trükei nicht aufgenommen werden sollte.



              in meinen augen war die osterweiterung schon ein fehler. da lob ich mir,
              dass die CH nicht in diesem club ist. nichts gegen eine mini-EU mit D,
              F, A, Benelux und CH. das würde auch vomökonomischen standpunkt sinnn
              machen. auch wäre dieses gebiet für eine währungsunion besser geeignet.
              doch das riesengebilde wie's im moment ist... no thanx

              Kommentar

              • Tschevap

                #8
                Osterweiterung ist hier ein wunderbares Stichwort: Hauptgrund für die
                OE war ja vielmehr die politische Erweiterung, d.h. Stabilisierung der
                jungen Demokratien durch institutionelle Aufbauhilfe! Wie weit diese Länder
                1991 noch vom heutigen Stand weg waren, ist nahezu kaum vorstellbar. Natürlich
                liegen im mittel- bis langfristigen Interesse ganz klar wirtschaftliche
                Vorteile, die sich der Westen verspricht. Andererseits wird auch der Osten
                sehr profitieren.

                Nun zur Türkei: hier ist das Thema der politischen Stabilisierung vielleicht
                noch viel ausschlaggebender als bei der OE! Das islamische Land TÜrkei
                (als einziges islamisches Land von Bedeutung ist die Türkei vollständig
                säkularisiert - d.h. rein institutionell sind Staat und Kirche getrennt)
                in die Wertegemeinschaft Europa einzubinden, ist von enormer Bedeutung.


                Seht euch allein mal an, welche Wirkung der Einsatz türkischer Friedenstruppen
                im muslimischen Teil Bosniens hatte! Solchen Einfluß hat kein noch so
                aufgeklärt und hilfsbereit auftretender deutscher Bundeswehrverband.

                Hier gibt es jede Menge politischer Möglichkeiten für eine um die Türkei
                erweiterte EU!

                Interessanterweise drehen sich die meisten Argumente GEGEN den Türkei-Beitritt
                um innenpolitische Themen der TÜrkei: also Minderheiten, Menschenrechte,
                wirtschaftliche Kraft!

                Diese Themen sind natürlich absolut Auswahlkriterien und müssen angeglichen
                werden. Das wurde auch in anderen Ländern geklärt. Siehe hier die Süderweiterung
                um die bis dahin totalitaristisch und diktatorisch geführten Staaten Spanien
                und Portugal. Auch Griechenland ist hier zu nennen.



                Ich denke, angesichts der Vorteile einer EU Mitgliedschaft für die Türkei,
                wird sich hier einiges bewegen und hat sich auch schon bewegt!

                Kommentar

                • Jens Husung

                  #9
                  Original geschrieben von Hawkeye2

                  Hi zusammen,



                  bin eigentlich auch recht offen und tolerant, aber die Türkei hat meiner
                  Meinung nach in der EU (noch) nichts zu suchen.



                  Dazu fehlt es da nämlich einfach am Willen des zivilisierten Neben- und
                  Miteinanders.



                  Wenn ich schon sehe, wie türkische Frauen in Deutschland herumlaufen müssen,
                  möchte ich gar nicht wissen, wie es ihnen in der Türkei geht.



                  Menschenrechte für alle sind da wohl erst in 500 Jahren zu erwarten. Toleranz
                  gegenüber Andersgläubigen wahrscheinlich erst in 1000 Jahren...



                  Und es sollte bloss mal jemand auf die Idee kommen, in Ankara eine christliche
                  Kirche bauen zu wollen...





                  Gruss




                  dem ist nichts hinzuzufügen!!!



                  und wie schon ein ehm. bundeskanzler sagte, im Erdkundeunterricht lag
                  die türkei nicht in europa! wenn es danach geht, müßten wir nämlich verhandlungen
                  mit Russland anstreben, dies liegt zumindest in großen teilen in europa!

                  dann kommen noch die aussengrenzen ins spiel, schon mal gedanken gemacht,
                  wie die aussengrenzen der türkei sind? willkommen im bau der längsten
                  mauer

                  Kommentar

                  • Tschevap

                    #10
                    Dann füge ich hinzu: Soll mal jemand auf die Idee kommen, in Oberbayern
                    eine Moschee zu bauen! Auch nicht gerade einfach!



                    Bleibt also die Frage: soll man aufgrund bestehender Grenzen aufhören,
                    diese abzubauen!



                    Hilft hier nicht die Konfrontation durch Integration? Falls keine Integration
                    vorgenommen wird, nehmen wir uns selbst nicht nur den Einfluß auf die
                    Türkei, sondern auch auf die weitere "andersgläubige" Islamwelt.



                    Schwierig, schwierig!

                    Kommentar

                    • Jens Husung

                      #11
                      ...Bleibt also die Frage: soll man aufgrund bestehender Grenzen aufhören,
                      diese abzubauen! ... irgendwann muss man auch mal mit dem zufrieden sein,
                      was status quo ist. mit dem beitritt von Polen etc. ist dieser m.M schon
                      überschritten aber gut, wir werden sehen.

                      Kommentar

                      • Hawkeye2
                        You cannot be serious !!!
                        • 26.04.2002
                        • 3277

                        #12
                        Hi,



                        da kommt dann wieder das Zauberwort : Integration...



                        Das kann doch aber nicht immer nur ein einseitiger Prozess sein !



                        Wir integrieren die Türkei, die ihrerseits aber gar nichts integriert.



                        Nur mal so als Info :



                        In der Türkei ist Kirchengeläut überall verboten und für christliche Missionierung
                        gibt es bis zu drei Jahren Haftstrafe. Christlichen Pfarren ist es sogar
                        untersagt, in Urlaubshotels mit den Touristen Andachten abzuhalten; die
                        Pfarrer können dafür ausgewiesen werden.



                        Aber Hallo !



                        Ich bin nun wahrlich kein religiöser Mensch, aber derartige Missverhältnisse
                        regen mich tierisch auf !



                        Gruss

                        Kommentar

                        • Tschevap

                          #13
                          ...nun hat sich dei EU eben das Türkei Problem vor 30 Jahren aufgehalst
                          und damit in eine Zwangslage gebracht - heute spüren wir somit die Folgen
                          uralter Fehlentscheidungen. Jetzt aber die damaligen Versprechen zu brechen,
                          wäre angesichts der weltweiten Islam-Westen Beziehungen fatal. Dann würde
                          die auf den Westen setzende Türkei ganz leicht verlockbar für Populisten,
                          die die "Verarsche" des Westens ausschlachten werden.



                          Unabhängig von der Frage, passt die Türkei ja/nein zur EU kann die EU
                          eigentlich gar nicht anders, ausser die TÜrkei macht grundelgende Fehler
                          bei der Integration...



                          Politisch ist die Sache also schon fast abgesegnet!

                          Kommentar

                          • Tschevap

                            #14
                            @hawkeye!



                            Wird es dann nicht Zeit, so etwas zu verändern...

                            Kommentar

                            • MagicMat

                              #15
                              @tschevi

                              Für mich krankt der Beitritt ebenfalls an zwei Punkten:



                              - mangelnder Wille zur Integration. Hauptursach sehe ich als Laie da nunmal
                              in der Religion. Der Islam ist da stehen geblieben, wo das Christum vor
                              einigen hundert Jahren auch war (und sicherlich in bestimmten Fragen auch
                              noch ist), bei der totalen Intoleranz gegenüber Andersgläubigen!! Und
                              die Religion hat gerade in islamischen Länder noch immer einen sehr großen
                              EInfluß auf die Politik.



                              - Motivation der Türkei. Dabei geht es doch nur um den Griff in die Töpfe
                              der EU bzw. die Handelsvorteile. Zugegeben, ein sicherlich egoistischer
                              Gedanke, aber durchaus berechtigt.





                              Ehrlich gesagt finde ich das Thema auch zu umfangreich und zu kontrovers,
                              um es in einem Freizeitforum zu diskutieren. Das gilt imo für Religion
                              und Politik im allgemeinen hier. Zu schnell gibt es Mißverständnisse oder
                              jemand bekommt es in den flaschen Hals.

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