Bush vs. Kerry

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  • O.Schmetterhand

    #46
    Original geschrieben von MagicMat

    ...., aber könnte es mit dem Bildungsstandard zusammenhängen?




    Ich würde es nicht Bildungsstand sondern weltoffenheit nennen. Umso weltoffener
    die Menschen leben, umso mehr wird demokratisch gewählt. Die Leute an
    der Küste, oder in den großen Städten bekommen halt mehr vom Weltgeschehen
    mit, als der Farmer im Hinterland, der alles glaubt, was der Präsident
    sagt, und auch keine Zweifel daran hegt.



    Unterschätzt wird auch die Nähe der Bevölkerung zur Kirche:



    Hier ein Auszug zu dem Thema aus einem Artikel in Spiegel-Online:



    Bonnie Nottingham hat für Bush gestimmt. Obwohl sie den Irak-Krieg für
    einen schlimmen Fehler hält. Obwohl sie findet, dass Amerika im Ausland
    seine "Rechte übertritt". Obwohl sie sich um die Zukunft ihrer elf Enkelkinder
    sorgt. Sie hat für Bush gestimmt, weil der "meinen Werten näher steht":
    Familie, Patriotismus, Tradition, Stolz, der Glaube an Gott. "Ich fühle
    mich mit dem Mann verbunden", sagt sie.



    (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,326341,00.html)



    Man sieht das es mehr um eine Glaubenentscheidung als um eine Entscheidung
    über die weitere Politik ging.

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    • Soulman

      #47
      Habe mich vor kurzem mal mit meiner seit Jahren in Texas lebenden Schwester
      über das Thema Bush and friends "ausgetauscht".



      Sie und auch der größte Teil der US Amerikaner wissen eigentlich nicht
      so genau und es interessiert sie auch nicht so wirklich wie misstrauisch
      die politische und soziale Entwicklung der USA im Rest dieses schönen
      Planeten beäugt wird.



      Sie sind die Guten und der Rest ist egal.



      Ich sehe Bush und Freunde als Gegenwegung zu den Islamisten, sie sind
      für mich Biebelisten. Die sind so reaktionär dass es für mich so aussieht
      dass sie sich rechts von unseren Republikanern bewegen.



      Mögen wir die nächsten Jahre gut und heil überstehen.



      Ich habe meiner Schwester im übrigen mitgeteilt dass ich sie leider nicht
      mehr besuchen werde, da ich es als Nichtverbrecher nicht einsehe dass
      ich Fingerabdruck und digitales Bild von mir abgebe. Das hat nichts mit
      Sicherheit zu tun. Die wollen die totale Kontrolle.



      Demokratie gibt es in diesem Land leider nicht mehr.



      Soulman

      Kommentar

      • O.Schmetterhand

        #48
        Original geschrieben von Soulman

        Demokratie gibt es in diesem Land leider nicht mehr.





        Das kann man so auch nicht sehen. Der Präsident sowie die Abgeordneten
        des Representantenhauses und des Kongresses wurden bzw. sind ausnahmslos
        demokratisch vom Volk gewählt worden.



        Jedoch scheint es für Amerikanern leichter zu sein, Einschnitte in das
        tägliche Leben unter dem Deckmantel des "Anti-Terror-Kampfes" zu akzeptieren.




        Für Europas Bürger ist das umso schwerer zu verstehen da sich im Laufe
        der Zeit eine große Sensibilität zu diesem Thema entwickelt hat. Man denke
        nur mal an die Diskussion zur Volkszählung im Jahr 1984.

        Kommentar

        • Soulman

          #49
          @O.Schmetterhand



          So demokratisch dass am Vortag der Wahlen schon die Gerichte angerufen
          wurden.



          So demokratisch dass Vetreter der Parteien mit Listen in Wahllokalen sitzen
          und dafür sorgen dass bestimmte Personen(kreise) ihre Stimmen nur vorab
          abgeben dürfen, bzw. so lange an der Wahl gehindert werden dass sie irgendwann
          die Lust verlieren und die Wahllokale verlassen.



          So demokratisch dass tausende von Wählern überhaupt nicht erst auf den
          Wahllisten erscheinen und somit nicht wählen dürfen.



          and so on....



          nein, dass hat mit Demokratie = alle Macht geht vom Volk aus, nicht mehr
          viel zu tun.



          und dieser Kerry ist auch nur eine Sprechblase die viel zu früh aufgibt.



          Soulman



          der froh ist es nur mit vergleichsweise harmlosen Typen wie Schröder,
          Merkl, Stoiber usw. zu tun hat.

          Kommentar

          • O.Schmetterhand

            #50
            Fakt ist aber auch das die Wahlbeobachter der OSZE keine Unregelmäßigkeiten
            bei den Präsidentschaftswahlen festgestellt haben. (http://www.stern.de/politik/ausland/?id=531841&nv=cp_
            L2_tt)



            Und man kann davon ausgehen, dass sich beide Parteien in jedem Wahllokal
            gegenseitig auf die Finger geschaut haben. Diese Situation ist wieder
            mal für Europäer schwer zu verstehen, jedoch an sich nicht zu beanstanden.




            Und das Gerichte angerufen werden, wenn es zu Unregelmäßigkeiten kommt,
            ist für eine Demokratie normal.

            Kommentar

            • Soulman

              #51
              Sven ,



              ich gebe Dir vollkommen recht.

              Wahrscheinlich verstehe ich das Ganze nicht so richtig.



              Aber mir persönlich ist der Wahlausgang nach dem ganzen vorherigen Brimborum
              einfach zu schnell, zu glatt, zu einfach und vor allen Dingen zu deutlich
              für Bush vonstatten gegangen.



              Soulman



              btw. es soll schon Beobachter gegeben haben, die genau gesehen haben dass
              es im Irak Massenvernichtungswaffen gibt (bevor die Amerikaner ihre Massenvernichtungswaffen
              dorthin gebracht haben).

              Manche Beobachter sehen auch da Fussfehler wo andere nichts sehen.

              Kommentar

              • O.Schmetterhand

                #52
                Ich verstehe es auch nicht, warum die Amerikaner Bush nicht abgewählt
                haben, und er 4 Millionen Stimmen mehr als Kerry bekommen hat.



                Der Artikel im Spiegel hat es für mich etwas verständlicher gemacht.

                Kommentar

                • Heinman
                  Heavy overdozed admin
                  • 02.10.2001
                  • 2996

                  #53
                  .... und deshalb verdienen die Amerikaner den präsidenten, den sie gewählt
                  haben (Sorry für die 53 Mio. Nicht-Bush-Wähler).

                  Aber wie man so kritiklos in den "Rucksackstaaten" der USA mit diesem
                  Regime umgehen kann und es weitere 4 jahre bestätigt ist schon bestürzend.
                  Es ist eine Schande für diese Weltmacht an deren Wirtschaftspolitischen
                  Tropf wir mithängen.

                  Letztendlich haben die Medien doch das zepter in der Hand und manipulieren,
                  vertuschen, denunzieren..............



                  ....... es einfach nur frustrierend



                  Die Kluft zw. USA und Europa (speziell Deutschland) und das Unverständnis
                  über das amerikanische Volk ist weiter Wachsen,

                  armer Michael Moore. Was muss der frustriert sein.
                  Ich bin ganz ruhig. Wenn ich nicht alles weiß, muss ich nicht alles machen.

                  Kommentar

                  • Tschevap

                    #54
                    Das hängt einerseits mit Tradition zusammen und andererseits mit soziostrukturellen,
                    ökonomischen Gründen.

                    Wahltradition ist ein wichtiger Faktor in den USA. Hier lässt sich eine
                    klare Linie zwischen Nord und Süd ziehen.

                    Allerdings müssen hier dann strukturelle Faktoren miteinbezogen werden:
                    der mittlere Westen gehört sicher noch zum Norden, wählte aber meist republikanisch.
                    Die starke Rolle der Farmer und Agrarwirtschaft in diesen Ländern ist
                    sicherlich der Hauptgrund für die republikanische, somit eher konservative,
                    Grundeinstellung.

                    Schauen wir dann auf agrarisch strukturierte Staaten wie Maine und Vermont
                    in New England, wählen diese wiederum demokratisch. Recht verwirrend,
                    aber hier spielt dann doch eine stark auklärerische Tradition eine Rolle,
                    die eher für die Demokraten spricht. An sich aber ein Widerspruch - hier
                    ist aber die Nähe zu New York ein entscheidender Faktor. Ich war selbst
                    einige Zeit in der Gegend und habe beobachtet, wie verbunden NY und das
                    gesamte Nordost-KOntinentalgebiet zusammenhängen.

                    Religion ist mit Sicherheit ein Faktor - der mittlere Westen und der Süden
                    sind aber bei weitem nicht religiöser als der Norden, aber deutlich traditioneller.
                    Die Offenheit gegenüber neuen Themen ist nahezu nicht vorhanden, die "fundamentale"
                    Glaubenshaltung tut ihr übriges dazu.

                    Seltsam erscheint aber, dass zum einen die Wähler die Meinung der restlichen
                    Welt kaum interessiert (ist hierzulande auch nicht anders), dagegen aber
                    ein Präsident im Amt bestätigt wird, der einen riesigen Krater in den
                    Haushalt geschossen hat, den Clinton zuvor - trotz ebenfalls engagierter
                    Außenpolitik - mühevoll und erfolgreich saniert hat. Das erscheint mir
                    das Rätsel dieser Wahl. Ich nehme an, die Wähler wurden derart mit der
                    Bedrohung geblendet (siehe wunderbar passendes BinLaden Video), dass die
                    "Alltags-"Politik fast völlig unter den Tisch fiel.

                    Spätestens dann war klar, dass Kerry keine Chance haben kann!



                    Zum Thema Demokratie: wir Deutschen sind ja die klassischen Verhältniswahlverfechter!
                    Die Nachteile bekommen wir aber gerade zu spüren: in bestimmten Konstellationen
                    blockiert sich alles und es geht nix mehr voran - erst recht nicht bei
                    strittigen Themen.

                    Die USA, GB und auch die Franzosen sehen das anders: Hauptsache handlungsfähige
                    Mehrheit! Ob da nun der Wille von 48% der Bevölkerung (2000 wars ja noch
                    krasser) unter den Tisch fällt, ist egal...und wie ergeben die Amis diesem
                    System sind, sah man 2000, als der arme Al Gore als damaliger Vizepräsident
                    im Amt des Kongreßvorsitzenden die Einsprüche der schwarzen KOngreßabgeordneten
                    abschmettern musste...was eine Ironie...

                    Kommentar

                    • Tschevap

                      #55
                      Zum Thema Moore: man sollte da durchaus kritisch sein. Wie sehr ich auch
                      zu den Nicht Bushlern gehöre, so sehr manipuliert Moore letztendlich auf
                      ähnliche Weise. Und man sollte nicht vergessen: er macht mächtig Kohle
                      damit.

                      Hinsichtlich Bush ist direkte Kritik sicher angemessen, jedoch ist es
                      vielmehr das System, das so etwas zulässt. Das hat schon immer so funktioniert,
                      die Auswirkungen potenzieren sich aber heute angesichts der globalisierten
                      Zusammenhänge und der mächtigen Medienwelt.

                      Bush nutzt also genau die Möglichkeiten aus. Mit Moral und Ethik sollte
                      man hier nicht anfangen.

                      Hat man ein solches "Null-Opposition"-System wie in den USA, bleibt als
                      einzige Möglichkeit, solch ein Verhalten zu sanktionieren, den Mann abzuwählen
                      - das ist soeben verpasst worden...



                      BUsh macht nichts anderes, als seien Stellung wahrzunehmen: als mächtigster
                      Mann der Welt die in seinen Augen nutzenbringenste Politik zu betreiben.

                      Was andere dazu sagen, kann einem Hegemon dann egal sein...

                      Kommentar

                      • Soulman

                        #56
                        @Tschevi

                        Quote

                        .....Seltsam erscheint aber, dass zum einen die Wähler die Meinung der
                        restlichen Welt kaum interessiert (ist hierzulande auch nicht anders)

                        Endquote



                        das sehe ich anders, als es bei den letzten Landtagswahlen in den neuen
                        Bundesländern einen spürbaren Rechtsruck gegeben hat, kam sofort die Frage
                        auf

                        "wie nimmt das Ausland das auf..."



                        Dass die Jungs Angst hatten dass potentielle Investoren deswegen einen
                        Rückzieher machen steht auf einem anderen Blatt.

                        Prinzipiell macht man sich in Deutschland schon Gedanken wie das innere
                        Geschehen auf andere Länder wirkt (ist wohl auch historisch begründet).

                        Kommentar

                        • Tschevap

                          #57
                          Aber es interessiert den Wähler herzlich wenig! Das meinte ich...

                          Kommentar

                          • MagicMat

                            #58
                            @Soulman

                            Andererseits kann ich diese Terrorangst nach wie vor verstehen. Wir waren
                            damals sehr weit weg , aber in dem Moment wo beispielsweise die DB Doppeltürme
                            in Frankfurt in Schutt und Asche gelegt werden würden, würden auch viele
                            gesetzestreue Bürger bei uns schärferen Kontrollen von Einreisenden fordern.

                            Kommentar

                            • O.Schmetterhand

                              #59
                              Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit.



                              Jedoch schießt Bush mit seinen Maßnahmen und Praventativkriegen weit über
                              das Ziel hinaus. Und an seinen Motiven lässt sich noch in Jahren diskutieren.

                              Kommentar

                              • Soulman

                                #60
                                @MM



                                Die Bundesregierung hatte die Gesetze zur Terrorismusbekämpfungm heissen
                                Herbst 1977 (oder war es 76) auch verstärkt.

                                In bin damals auch in eine Strassensperre geraten in der mich 2 Polizisten
                                mit vorgehaltener MP "zur Person befragt" haben. Da war gerade der Schleyer
                                entführt worden und die Rasterfandung wurde eingeführt, jeder der irgendwie
                                da reinpasste wurde rausgewunken.



                                Das Ganze war damals auch ein von der RAF erklärter Krieg gegen die Regierung.



                                Aber die demokratischen Grundrechte eines jeden Bürgers auf freie Meinungsäusserung
                                und Wahlrecht war doch nie in Frage gestellt.



                                Nein Magic,



                                rocking in a free world ist das nicht mehr.



                                Den Extremen wird in USA Tür und Tor geöffnet. Irgendwann werden die Medien
                                gleichgeschaltet und dann war es das.



                                Ich kann nicht geschätzte 200 Millionen Handfeuerwaffen in den Reihen
                                meiner Bürger belassen, einen 10 jährigen Buben Schweizer Herkunft in
                                den Knast sperren weil der seiner Schwester beim Pinkeln hilft und die
                                eigenen Bürger beim dritten Vergehen (und wenn es ein Pizzadiebstahl ist)
                                lebenslang in den Knast sperren und Bürgern anderer Staaten vormachen
                                wollen dass es nur der American way of life ist der lebenswert ist.



                                Ich habe in den 2 Wochen Ägypten mit keinem Turbanträger Stress bekommen,
                                nur mit einem saublöden Ami der geglaubt hat dass nur er das Recht auf
                                den Besuch des Tals der Könige hat. Die glauben überall dass sie die herren
                                der Welt sind.



                                Meine Schwester ist seit Jahren bewaffnet, die hat mir erzählt dass man
                                in Texas, die wohnt in der Nähe von Dallas, einen unliebsamen Besucher
                                nur einmal von seinem Grundstück verweisen muss. Traut er sich das nächste
                                mal hin kannst Du ihn abknallen ohne dass Du grosse Strafrechtliche Massnahmen
                                fürchten musst.



                                Ich hör jetzt auf sonst krieg ich hier die Krise.



                                Edit:

                                Eins noch Magic,



                                in einer Welt der Flugzeuge, Fernlenkraketen ist man nie weit von solchen
                                Sachen weg. Mit dem herzen ist man immer dabei. Mir ist es dann egal ob
                                hier Amerikaner oder Iraker oder Deutsche in Mitleidenschaft gezogen werden.

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