US-Basketballprofi mit 15-$-Modell gegen den Mythos von Adidas, Nike & Co.
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"Oh..You Like Tennis ?! Come Over...I'll Let You Test My Oversize Racket, Play With My Pressurized Balls...And Finally I'll Show You A Nice Inside-Out Drop Shot." -
olli72
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Häuptling Webbl
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olli72
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Servus olli72,
beim Spiegel ist es so, dass nach einer gewissen Zeitspanne (ich denke von 5 bis 7 Tagen) alle Artikel ins Archiv wandern - dieses ist, wie du feststellen musstest jetzt kostenpflichtig. Das ist sicherlich ein Ärgernis.
Vielleicht könnte man dies umgehen, wenn wir hinkünftig ein PDF generieren, das ich anstelle des Originalartikels hier hereinstelle, damit keiner bestraft wird, der wie in deinem Fall zu spät kommt.
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EDIT: im nächsten Post findet ihr den originalen Text des Artikels. Den Link zur Website des Herstellers hat Hunter weiter oben gepostet.Zuletzt geändert von heyho; 19.12.2006, 12:34.Kommentar
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Mut zu Fuße
Von Frank Hornig
Müssen Turnschuhe ein teures Hightech-Produkt sein? Ein US-Basketballprofi will mit einem 15-Dollar-Modell die Mythen von Adidas, Nike & Co. entzaubern.
Turnschuhe auf der New Yorker Fifth Avenue zu kaufen ist ein Einkaufserlebnis erster Klasse. Im Laden der National Basketball Association, gleich gegenüber von Versace, Fendi und Cartier, ist alles exquisit: Der spiralförmige Aufgang erinnert an die Reichstagskuppel oder das Guggenheim-Museum. An den Wänden hängen Sportlerfotos für 1100 Dollar das Stück. Es gibt Kapuzenpullis aus Kaschmir und handsignierte Basketbälle von Michael Jordan (1500 Dollar). Die schönsten Turnschuhe werden wie Juwelen in Glasvitrinen präsentiert.
Fragt sich bloß: Muss das sein? Braucht die Welt wirklich den "im Mittelfuß eingebauten Mikroprozessor" von Adidas oder einen Sohlensensor, der mit dem iPod kommuniziert (Nike)? Sind Höchstleistungen nur mit Spitzentechnik zu Spitzenpreisen zu haben? Und gehören Sport und Schweiß tatsächlich in die Nachbarschaft von Cartier?
Nein, sagt Stephon Marbury, einer der berühmtesten Basketballer Amerikas und Spieler der New York Knicks. Gemeinsam mit einer Billigladenkette hat er im August ein Sneaker-Paar für 14,98 Dollar auf den Markt gebracht - und trägt seinen "Starbury One" bei jedem Profi-Spiel selbst.
"Wenn deine Mutter 15.000 Dollar im Jahr verdient, kannst du dir keine Sneaker für 200 Dollar leisten", sagt Marbury, ein Multimillionär, der aus armen Verhältnissen stammt: sechs Geschwister, sozialer Wohnungsbau in Brooklyn, New York.
In den USA ist um den Turnschuh mittlerweile eine Art Kulturkampf entbrannt. Keine Vokabel scheint zu wuchtig, seit von der "New York Times" und dem "Wall Street Journal" bis zum Intellektuellenblatt "The Nation" der Makrokosmos zwischen Schnürsenkel und Zwischensohlenelement als großes Debattenthema entdeckt worden ist. Es geht um "soziale Gerechtigkeit" und "street credibility". Selbst die Bürgerrechtsbewegung steht für manche schon vor einer Wiederauferstehung.
Am Ende freilich geht es um banale Fragen: Wie cool sind Billigtreter für 15 Dollar, wenn Schuhlegenden wie der "Air Jordan" leicht das Zehnfache oder mehr kosten? Sind die Superschuhe womöglich nur deshalb so teuer, weil die Konzerne damit den Ruhm ihrer teuren Stars versilbern? Und kann man mit der Billigkonkurrenz überhaupt Körbe werfen?
Es ist schon von Raubüberfällen, Mord und Totschlag zu hören gewesen, so viel Unfrieden stiften die jeweils neuesten Hightech-Schuhe bei Teenagern, die sie sich eigentlich gar nicht leisten können. Wer sich im NBA-Laden an der Fifth Avenue angemessen einkleiden will, wird leicht mehrere hundert Dollar los.
Zumindest in der Elterngeneration dürfte Marbury, 29, deshalb wohl unbestritten zum neuen Superstar aufgestiegen sein. Denn dessen Vermarkter haben es geschafft, ihr neues Produkt ohne millionenschwere Werbekampagne als "revolutionär" zu positionieren; als Befreiungsakt fürs gemeine Volk, das - nach ihrer Lesart - nur darauf gewartet hat, dem Konsumdiktat und Imageterror der großen Marken zu entkommen.
Andy Todd ist der Chef von Steve & Barry's. Seine Firma hat die Billig-Sneaker in 150 US-Filialen auf den Markt geworfen. Kürzlich zog er mit Marbury auf einer 40-Städte-Reise durchs Land. Wenn man Todd glaubt, war es keine PR-Tournee, sondern ein Siegeszug.
Jugendliche hätten geschwärmt, dass sie endlich nicht mehr veralbert würden für ihre Billigtreter, Mütter seien ihm begeistert um den Hals gefallen, voller Dank, weil sie nicht mehr für 200-Dollar-Schuhe sparen müssen. "Es war einfach phänomenal", sagt Todd. "Unsere erste Lieferung war schon nach drei Tagen ausverkauft." Täglich kämen neue Container-Ladungen aus China an. Und dennoch stünden die Leute immer noch Schlange. Cool gleich teuer - das gelte nicht mehr.
Das Turnschuhgeschäft ist eine Multi-Milliarden-Dollar-Industrie mit gesundem Wettbewerb. Marken wie Adidas, Nike, Puma oder Reebok sind seit Jahrzehnten dabei. Wieso hatte bislang niemand von ihnen einen Schuh für unter 15 Dollar ins Programm genommen?
"Schneiden Sie unseren Sneaker doch in zwei Hälften", sagt Marketing-Manager Howard Schacter von Steve & Barry's, "er sieht genauso aus wie die Modelle der Konkurrenz." Chinesische Produktion, verwendete Materialien - alles Branchenstandard, sagt er. Selbst am Design wurde angeblich nicht gespart. Die beauftragte Agentur habe zuvor für Nike gearbeitet. Kurz: Die Herstellungskosten sind für alle etwa gleich, bezahlt werde vor allem fürs Image, für eine diffuse, übertechnisierte Wohlfühl-Philosophie.
Mike May ist Sprecher des Fachverbandes Sporting Goods Manufacturers Association: Es sei wahrlich nicht leicht, neben den großen Marken im Turnschuhmarkt Fuß zu fassen, sagt er. Der Marktanteil der neuen Starbury-Linie liege noch unter einem Prozent. "Aber wenn sie so schnell weiterwachsen, könnte es bald allgemein einen Preisrutsch geben", sagt er.
"Es ist verrückt, wie teuer dieser Sport geworden ist", hat Marbury auf seiner 40-Städte-Tour seinen Fans gesagt. Viele von ihnen kommen aus schwarzen Problemvierteln - so wie er. Es sei doch klasse, dass diese "lächerliche Turnschuhkriminalität jetzt endlich aufhören kann".
Seine eigene sportliche Leistung ("Ich habe totalen Mist zusammengespielt") ist zurzeit allerdings nicht die beste. Ende Oktober hat der Star sich zudem auf dem Basketballfeld den Fuß verletzt. Mit dem 14,98-Dollar-Schuh, heißt es, hat beides aber nichts zu tun. Die mächtige Konkurrenz lächelt.Kommentar
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olli72
.. vielen Dank für den Artikel. Es sollte keine Anklage sein, nur hat mich der Artikel schon itneressiert und da war es schade das man dann für sowas zahlen müsste.
Coole Sache von dirKommentar
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Seine eigene sportliche Leistung ("Ich habe totalen Mist zusammengespielt") ist zurzeit allerdings nicht die beste. Ende Oktober hat der Star sich zudem auf dem Basketballfeld den Fuß verletzt. Mit dem 14,98-Dollar-Schuh, heißt es, hat beides aber nichts zu tun. Die mächtige Konkurrenz lächelt.Kommentar
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Goldeagleno1
jep, aber es stimmt schon das wenn wir einen schuh kaufen von nike oder adidas usw. dann ist das schon hightec und qualität pur, aber trotzdem glaube ich auch bezahlt man für einen Schuh viel,viel,viel mehr als er Wert ist. Also man bezahlt wirklich das Image.Kommentar
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bei allen teuren marken wie nike, adidas, puma etc. bezahlt man doch zu 70% das Markenzeichen. Wie die Qualität ist, interessiert doch keinen. da wären wir wieder bei dem thema gruppenzwang. ich hab einige freunde die kaufen mir bzw. anderen immer alles nach, egal ob sie es brauchen oder nicht. ich spiel im Winter 5-6 stunden tennis pro woche. ein freund von mir 1 stunde. er kriegt mit viel glück 3 bälle bei einem ballwechsel rüber. was macht er? spielt 2 minuten mit meinem APD und sagt den kauf ich mir auch, und macht es dann auch. Warum? weil ich ihn habe. und? spielt er besser als vorher? NÄ. Ich gebe zu, ich zieh auch lieber nike schuhe an anstatt irgendeiner billigmarke, aber sinn macht das net wirklich.Wilson K Six One 95 (18x20)
Babolat Pro Hurricane Tour/Babolat Tonic 25/24 kp
Wilson Pro OvergripKommentar
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Hi,
@nadal91
Deine Aussage in allen Ehren, aber einige Punkte würde ich nochmal hinterfragen, bzw. meinerseits in Frage stellen. Teilaussagen mögen zutreffen, nicht aber dein komplettes Statement meiner Meinung nach.Faves Players:Pouille, Simon,Verdasco,Murray,Ferrer,Nishikori,Zverev,Fognini.
Wenn du dir ein Ziel gesteckt hast, verfolge es mit aller Konsequenz und Beharrlichkeit und lasse dich nicht von eventuellen Rückschritten irritieren.Kommentar
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Goldeagleno1
die wären ?
klar bezahlt man zuviel, aber ich muss echt sagen, wenn man sich Schuhe von so billigfirmen kauft, dann gibs immer ein problem. Da verrutsch nach zwei Minuten die Einlagesohle oder der Sohle löst sich nach ein paar Tagen.
Ich kann mich noch erinnern, mein vater hat sich mal adidas Laufschuhe gekauft, damals für rund 140 Mark. Die Dinger sind 6-7 Jahre alt, aber man seht das denen nicht an (mein Vater hat die sehr oft an), außer das halt irgendwann man die Sohle durchgelaufen ist. Das ist für mich Qualität, das bringen solche 5 Euro Schuhe einfach nicht. Trotz alldem sind die Herstellungskosten weit unter dem verkauften preis.Kommentar
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Hi,
@Goldeagleno1
Na, da sind wir uns doch einig. Ich bezog das darauf, daß man bei Markenschuhen um die 70 % für den Namen bezahlt, dem ist einfach nicht so. Teilweise hat er vielleicht mit dem Markenzwang recht, aber da gehe ich hier nicht drauf ein, da das hier nicht das Thema ist. Und auch seine Aussage, daß es keinen interessiere, wie die Qualität sei, halte ich für eine gewagte Aussage. Denke nicht, daß dem so ist. Ich bezahle auch lieber, speziell bei Schuhen, etwas mehr und kann mir dann aber auch in aller Regel sicher sein, daß ich eine Gegenleistung in Form von vernünftiger Qualität für mein Geld bekomme .Faves Players:Pouille, Simon,Verdasco,Murray,Ferrer,Nishikori,Zverev,Fognini.
Wenn du dir ein Ziel gesteckt hast, verfolge es mit aller Konsequenz und Beharrlichkeit und lasse dich nicht von eventuellen Rückschritten irritieren.Kommentar
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olli72
@ moya
... du kaufst dir aber Klomtten, Schuhe oder Schläger nicht nur weil irgendein Dödel auf der Tour damit spielt, oder ? Das ist doch der Punkt. Klar willst du Qualität haben, und dafür auch gern mal etwas mehr zahlen. Aber selbst dann nur, wenn ich vorher versch. Produkte probiert und gegeneinander verglichen habe. Komm ich dann zum Ergebnis, das mir die teureren (vermeintlichen) Qualitätsprodukte besser liegen, dann kauf ich sie mir.
Andererseits sind die Schuhe der gängigen, bekannten Marken ja durchweg auch Made in China, Indoniesien oder Hongkong. Also dürfte der Fertigungsstandart auch nicht viel höher sein.
Ist ein zweischneidige Sache, gibt für und wider.
Btw, hat nicht mal hier jemand geschrieben das die Werke in Asien eh in den selben Fabriken fertigen lassen ?Kommentar
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