Wie bekommt man Doping in den Griff?

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  • Damentrainer

    Wie bekommt man Doping in den Griff?

    Aufbauend auf den Tour de France - Thread würde mich mal interessieren, wie eurer Meinung nach die Dopingproblematik in den Griff zu bekommen ist.

    Geht es überhaupt mit den weltweiten Problemfeldern?
    27
    Gar nicht. Weltweite Struktur zu kompliziert.
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    6
    Vollständige Amnestie für bisherige Sünder.
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    3
    Löschung aller bestehenden Rekorde.
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    3
    Haftstrafen für ertappte Sünder.
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    So wie bisher. Es dauert nur seine Zeit.
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    Erlauben unter ärztlicher Kontrolle.
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    Sofortiger gesetzlicher TV-Stopp für 6 mon. bei Dopingfall in bestimmter Sportart.
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    Boykott der olympischen Spiele in Peking durch EU.
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    2
  • Thomas

    #2
    Ich habe schon einmal in einem anderen Thread geschrieben, dass ein erwischter Sportler nicht auf Zeit gesperrt werden dürfte, sondern für immer. Oben drauf noch Knast für schweren Betruges. Solange es um solche Summen geht, ist es ihnen doch fast egal ob sie erwischt werden.

    Wer von euch würde denn nicht für eine gewisse Summe, für die er ein halbes oder ganzes Leben arbeiten müsste, ein oder zwei Jahre zum Arbeitsamt gehen oder aufs jetzige Gehalt verzichten? Ich denke, solange es keine richtige Strafe dafür gibt, ist fast jeder dabei. Es gibt zurzeit für solches Fehlverhalten keine entsprechende / angemessene Bestrafung.

    Auch wenn wieder Einwand kommen sollte, dass ein Fehltritt erlaubt sein sollte, zitiere ich mich hier noch mal.

    So wie in anderen Berufsgruppen auf bestimmte Sachen geachtet werden muss, so muss sich der Profisportler halt um seine Ernährung etc kümmern und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Und gerade weil sein Lebenswerk daran hängt, würde er es bei empfindlichen Strafen entsprechend ernst nehmen bzw. explizit drauf achten und die erwähnten Maßnahmen ergreifen, damit ihm das halt nicht passieren wird. Es stellt sich die Frage nach können oder wollen. In der jetzigen Situation können sie aufpassen. Und in allen Lebenslagen heißt es doch “Unwissenheit schütz vor Strafe nicht“. Und wer sich in seinem Berufsfeld aufhält oder gar Profi nennt, wenn wir es mal so nennen wollen, sollte mehr Möglichkeiten haben als jede Privatperson.

    Was mich dazu auch noch stutzig macht, wie viele dieser Radsportler haben Asthma um irgendwelche Sprays einzunehmen. Dieses lässt bei mir den Verdacht aufkommen, dass 90 % aller Asthmakranken Hochleistungs- Ausdauersportler sind. Was für ein Zufall.

    Darum, alle erwischten Dopingsünder für immer sperren und ab in den Bau.

    Dritte, wie die TV Sender können nichts dafür.

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    • Hawkeye2
      You cannot be serious !!!
      • 26.04.2002
      • 3277

      #3
      Doping

      Hi,

      ich halte es da mit Frank Busemann:

      finanzieller Ruin für die überführten Sportler.

      Natürlich nicht nach einem Test aber spätestens im Wiederholungsfalle.

      Also Rückzahlung aller Preis- und Sponsorengelder der Karriere mit Zins- und Zinseszins.



      Gruß
      Zuletzt geändert von Hawkeye2; 25.07.2007, 10:53.

      Kommentar

      • Damentrainer

        #4
        Zitat von Thomas

        .....
        Dritte, wie die TV Sender können nichts dafür.

        Da hast du sicher recht, aber:

        - keine TV Präsenz - keine Vermarktungsmöglichkeit - keine Werbe und TV Gelder - Druck auf Sportverbände - ...

        Kommentar

        • MagicUwe
          Insider
          • 07.02.2006
          • 493

          #5
          Gar nicht!

          Aber nicht, weil die Strukturen zu kompliziert sind, sondern weil es immer Asoziale und Gehirnamputierte geben wird, die aus den unterschiedlichsten Motivationen andere bescheißen.

          Das fängt bei Linienentscheidungen und Fußfehlern im Tennis an und endet irgendwo mit Dopingmethoden, die man mit Gesundheit oder dem eigenen Leben bezahlt.

          Strafen und Sperren helfen zwar nicht gegen die Ursachen, sind aber meiner Meinung trotzdem symptomatisch notwendig.
          No Compromise!

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          • Nightwing

            #6
            ich denke das man es leider nicht ganz stoppen kann. eben weil fast alle involviert sind. strafen sollen schon so hart sein das die jungs es merken. es sollte aber nicht nur der fahrer , sondern auch die funktionäre bestraft werden.
            auf der anderen seite denke ich das strafen nicht wirklich abschrecken, da ja jeder davon ausgeht das grad er nicht erwischt wird.

            Kommentar

            • muellerhp
              Jens Kasirske
              • 27.06.2002
              • 1930

              #7
              1. Weltweit einheitliche Standards zu Testverfahren, Häufigkeit, Anwesenheitsmeldung usw. Wer diese Standards nicht bringen kann, hat eben Pech gehabt.

              2. Zero Tolerance bei Nichteinhalten. Wenn ein Herr Rasmussen sich nicht an die Regeln hält, gehört er von weiteren Wettkämpfen ausgeschlossen.

              3. Härtere Strafen bei Nichteinhalten. Bei verpaßten Kontrollen mindestens ein halbes Jahr, bei Verdachtsmoment aufgrund von Tests Sperre bis zum Unschuldsbeweis, bei erwiesenem Dopingvergehen lebenslanger Ausschluß.

              4. Schnellere Verfahren zu Dopingtests. Positive A-Probe=sofortige Sperre. Es kann ja nicht sein, daß ein Mariano Puerta in Roland Garros positiv getestet wird, dann aber noch drei Monate spielen darf. Die Tatsache, daß er seine Preisgelder zurückzahlen mußte ist ja schön, den Leuten die während dieser Zeit gegen ihn verloren haben hilft das aber nicht.
              Säufste, stirbste! Säufste nich', stirbste ooch! Also säufste!!
              Gruß Peter

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              • moya fan
                Moderator
                • 15.04.2004
                • 14251

                #8
                Hi,

                ich denke auch, daß Doping niemals richtig in den Griff zu Bekommen sein wird. Was die Folgen und die damit verbundenen Strafen der überführten Sportler angeht, schließe ich mich meinen Vorpostern an.
                Faves Players:Pouille, Simon,Verdasco,Murray,Ferrer,Nishikori,Zverev,Fognini.
                Wenn du dir ein Ziel gesteckt hast, verfolge es mit aller Konsequenz und Beharrlichkeit und lasse dich nicht von eventuellen Rückschritten irritieren.

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                • D-Generated

                  #9
                  Also ich denke, dass Doping nicht vollständig aus der Welt zu schaffen ist, gerade im Radsport und das das zwei Gründe:
                  1) Die Kontrolleure sind immer einen Schritt hinten dran. Das liegt in der Natur der Sache. Sie können ja nur auf Doping Methoden reagieren, die es schon gibt und werden mit Sicherheit nicht selbst anfangen Dopingmethoden zu entwickeln, damit sie gleichermaßen einen Test dafür finden können. Möglich wäre es schon, die Frage ist wo es hinführen würde und mit Sicherheit sind dazu die Mittel auch nicht vorhanden. Eine Reaktion braucht halt immer Zeit und in dieser Zeit stehen den "Sportlern" und ihren "Beratern" alle Türen offen.
                  2) Meiner Meinung nach reden wir hier vom härtesten Sport der Welt. Ich bin selbst Jahre lang intensiv Rad gefahren und viele andere Ausdauersportarten wie Schwimmen oder Laufen betrieben. Nie hatte ich irgendwo solche Schmerzen wie beim Radfahren! Und stellt euch vor ihr seid Radsportprofi, trainiert euer ganzes Leben lang, müsst große Opfer für den Sport bringen, auf vielen Trainingskilometern und Bergetappen gegen den Schmerz ankämpfen und fahrt trotzdem nur in einer hinteren Gruppe gerade so mit...irgendwie kann ich die Jungs ein bißchen verstehen....

                  Auf eine weitere Sache möchte ich an dieser Stelle noch eingehen: die Suspendierung von unter Verdacht stehenden Fahrern. Meiner Meinung nach ein Skandal und ein Zeichen dafür, wie weit es heute noch mit rechtsstaatlicher Sensibilisierung her ist. Das Thema Doping ist zu einer unsäglichen Hexenjagd verkommen. Vor lauter Panik werfen die Menschen die grundlegensten und wichtigsten Dinge des gesellschaftlichen Zusammenlebens über den Haufen (schönen Gruß an Herrn Schäuble im Übrigen): Das geht so nicht!!! Rechtsstaatlichkeit und Rechtssicherheit und damit auch die Unschuldsvermutung, sind existenzielle Bedingungen des menschlichen Zusammenlebens in der westlichen Welt. Viele Menschen mussten sterben, weil es solche Prinzipien in der Zeit in der sie lebten nicht gab. Stellt euch folgende Situation vor:

                  Ihr seid Jan Ullrich. Vermutlich das Jahrhunderttalent im Radsport. Gegen euch liegt der Verdacht des Dopings vor und ihr wisst (ich erinnere an die Fiktionalität dieses Szenarios), ihr seid unschuldig. Ihr sagt es auch, nur keine Glaubt euch. Ihr werdet also vom Team aufgrund eines merkwürdigen Kodex suspendiert. Ein Verfahren gegen den Arzt mit dem ihr in Verbindung standet und der verdächtig wird, Sportler gedopt zu haben, könnte sich über mehrere Jahre hinziehen. Euer Anwalt bestätigt euch das und ihr kommt zu der Überzeugung, lieber ein Dopingvergehen zu gestehen, dass ihr niemals begangen habt, aber ihr wisst, ihr sitzt nach zwei Jahren wieder im Sattel.

                  Und jetzt erklär mir mal einer den Unterschied zur Hexenverfolgung (abgesehen von der Folter und dem Scheiterhaufen).....

                  Kommentar

                  • moya fan
                    Moderator
                    • 15.04.2004
                    • 14251

                    #10
                    Hi,

                    sehr schönes Post. Aber wenn Ullrich nichts zu verbergen hat, warum versteckt er sich dann und geht nicht einfach in die Offensive und belegt seine Unschuld?
                    Faves Players:Pouille, Simon,Verdasco,Murray,Ferrer,Nishikori,Zverev,Fognini.
                    Wenn du dir ein Ziel gesteckt hast, verfolge es mit aller Konsequenz und Beharrlichkeit und lasse dich nicht von eventuellen Rückschritten irritieren.

                    Kommentar

                    • Benedikt

                      #11
                      Also ich hab meine Vorgaenger noch nicht gelesen, da ich auf Malle in einem Indernetcafe bin und etwas schneller schreiben muss.

                      1. Weltweite Kontrollen, auch in China(besoders auch Kuba usw)

                      2. Verbesserung der Sportwissentschaft, wenn man andere Formen der Leistungssteigerung erziehlt ohne seinen Koerper mit Chemie vollzupumpen, dann ist das doch gut, wenn man mit Weizenkleie das erreichen kann, dann waere wohl keiner dagegen.

                      3. Gerade im Jugendsport, besonders im Radsport, Schweratletik usw. sind kaum oder garkeine Kontrollen ueblich.

                      4. Schulsport, dort muessen die Kinder schon darauf geeicht werden, das Dopig dusselig im Kopf macht

                      5. Kraftsport

                      Also ich hab mich hier auf Malle noch nie so oft geschaemt ein Deutscher zu sein. Da waren im einzigen Fitnesstudio am Platze und haben sich vor dem Spiegel aufgepumpt mit den Worten" Boah bin ich jetzt aufgepumpt boah ich bin so geil boah ich krieg die Axeln nicht mehr zusammen so fett sind meine Schultermuskel voll geil"

                      Leider hatte er im Gesicht und an der Schulter Akne und hatte rote Augen, jeder der sich mit dem Thema etwas beschaeftigt hat, weiss was er sich fuer ein Zeug reingezogen hat.

                      Kommentar

                      • muellerhp
                        Jens Kasirske
                        • 27.06.2002
                        • 1930

                        #12
                        @D-Gen

                        Da hast du gar nicht mal so Unrecht. Wenn allerdings eine A-Probe positiv ist, gehört der Sportler so lange aus dem Verkehr gezogen, bis seine Unschuld erwiesen ist.

                        Bei Ullrich liegt der Fall anders, der wurde ja nicht offiziell positiv getestet. Es scheint allerdings auch keine Regularien zu geben, die ihn dazu zwingen, aufgrund der vorliegenden Verdachtsmomente an dem Nachweis seiner Sauberkeit mitzuarbeiten (DNA oder so).

                        Und die Behauptung, er habe nie gedopt, ist so wertvoll wie die von Pete Doherty, nie wieder Drogen zu nehmen. Man denke an Hessens früheres Radsport-Idol Didi Thurau, der im Fernsehen mal geschworen hatte "Isch bin nischt gedoppt". Kurz darauf haben sie bei ihm so ziemlich alle handelsüblichen Dopingsubstanzen nachgewiesen.
                        Säufste, stirbste! Säufste nich', stirbste ooch! Also säufste!!
                        Gruß Peter

                        Kommentar

                        • D-Generated

                          #13
                          Zitat von moya fan
                          Hi,

                          sehr schönes Post. Aber wenn Ullrich nichts zu verbergen hat, warum versteckt er sich dann und geht nicht einfach in die Offensive und belegt seine Unschuld?
                          Das Beispiel Ullrich war ja nur fiktiv, da hätte auch jeder andere Name stehen können. Dennoch ist Dein Einwand eigentlich ganz gut: Er muss es gar nicht! Das ist doch der Kern der Sache - unabhängig vom Fall Ullrich, den ich hier nicht nochmal aufrollen wollte.
                          Die Ankläger und Beschuldiger müssen belegen, dass da was dran ist und zwar zweifelsfrei. Dann kann er verurteilt werden, auch wenn er nicht gesteht. Ist das nicht erfüllt ist er freizusprechen und zu rehabilitieren.

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                          • Hawkeye2
                            You cannot be serious !!!
                            • 26.04.2002
                            • 3277

                            #14
                            @D-Generated

                            Hi,

                            Du musst da leider unterscheiden zwischen Straf- und Zivilrecht...

                            Im Strafrecht muss die Staatsanwaltschaft die Schuld beweisen, im Zweifelsfalle ist das Strafverfahren einzustellen.

                            In einem Zivilprozess bringen beide Seiten Beweise/Argumente für ihre Position und dann wird richterlich entschieden.

                            Inwieweit Ulrich auch in Zivilprozessen belangt wird / belangt werden kann weiss ich nicht, aber wenn es um Rückzahlung von Geldern geht kann sowas ja auch im Raum stehen.

                            Auch die Antidoping Bestimmungen vieler Verbände haben nichts mit dem Strafrecht zu tun, Sanktionen der Verbände müssen sich also auch nicht an strafrechtlichen Grundsätzen orientieren.

                            Ich bin mal gespannt, was sich aus Ulrichs Konten ergibt...

                            Gruß

                            Kommentar

                            • Champcoach
                              Veteran
                              • 01.09.2006
                              • 1225

                              #15
                              Es geht nur (und das nicht zu 100 %, weil manche halt neueste Substanzen haben, die noch gar nicht bekannt sind und also auch nicht beim Test "gesucht" werden können) mit flächendeckenden , unangesagten und regelmäßigen Trainingskontrollen, so dass eine zu hohes Risiko besteht zu dopen. Damit würden sehr viele Doper ertappt werden.
                              Wer diese vielen Tests dann allerdings bezahlt und weltweit korrekt durchführt, müsste auch erst noch geklärt werden.
                              Diese Testinstitution müsste darüber hinaus zu 100 % unabhängig von nationalen wie internationalen Verbänden und nationalen politischen Institutionen sein.
                              Eine Freigabe halte ich nicht für richtig, nicht nur aus ethischen Gründen. Damit würde doch jeder gezwungen, selbst auch zu dopen, oder aufzuhören, im Spitzensport zu konkurrieren.
                              Zuletzt geändert von Champcoach; 25.07.2007, 13:11.

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