Warum ging es mit dem Tennis so bergab?

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  • 4knoten
    Experte
    • 27.05.2006
    • 751

    Warum ging es mit dem Tennis so bergab?

    Servus!


    Würde mich über Eure Meinung dazu freuen.


    Meiner Meinung (nach Wertigkeit gelistet, Hauptgrund zuerst):

    1)
    Arroganz der Vereine, bzw. deren Mitglieder.
    - horrende Aufnahmegebühren
    - Spielsperre für die Jugend (z.B. am Abend)
    - krankhafte Kleiderordnung (Farbe weiss, sogar die Schuhe)
    - "mit Ihnen spiele ich nicht, da verderbe ich mir den Schlag"
    - VIEL zu wenig Jugendarbeit (bis nahezu Gleichgültigkeit)


    2)
    Die Jugend ist irgendwie anders geworden. Interessen bzw. der Ehrgeiz der breiten Masse hat sich verlagert. Es ist nicht mehr "In", sich zu bewegen. Fernsehen und PC haben vorrang

    ---> dazu möchte ich nach Euren - hoffentlich zahlreichen - Meinungen noch etwas schreiben.


    3)
    Zugpferde sind weggefallen (ist für mich allerdings nicht so gewichtig, wie für die Meisten!)



    4knoten
    Zuletzt geändert von 4knoten; 09.11.2007, 13:37. Grund: Schreibfehler - tschuldigung
    Spielstärke wird nicht in LK gemessen.
  • Endy
    Experte
    • 06.04.2007
    • 902

    #2
    Hi,
    also ich kann dir nur zustimmen, dass Punkt eins mit großem Abstand am Wichtigsten ist. Und WENN man 1-2 Leute hat, die nicht arrogant, herablassend und rückwärtsgerichtet sind dann sieht das alles sehr schnell anders aus.
    Tennis ist für die Jugend ein enorm reizvoller Sport, der auch immernoch sehr hohes Ansehen genießt gerade unter den etwas Sportlicheren. Wenn ich natürlich irgendwo hinkomme und schon kotzen könnte, weil ich die entsprechenden Leute nur sehe, fange ich eben mit Tennis nicht an.
    Dazu kommt meiner Meinung nach auch noch die Unfähigkeit der Vereinsführungen an sich. Das ist im Fußball und Handball ganz anders, da wird zusammengearbeitet und Egoismus ist zwischen den Vereinen und nicht im Verein selbst vorhanden.

    Würde den Punkt mal gern kurz aufgliedern und was dazu schreiben:
    1)
    Arroganz der Vereine, bzw. deren Mitglieder.
    --> JA, im Verhalten und im Selbstbild.

    - horrende Aufnahmegebühren
    --> Hat sich jetzt geändert.

    - Spielsperre für die Jugend (z.B. am Abend)
    --> Hat sich jetzt geändert.

    - krankhafte Kleiderordnung (Farbe weiss, sogar die Schuhe)
    --> Hat sich jetzt geändert.

    - "mit Ihnen spiele ich nicht, da verderbe ich mir den Schlag"
    --> Immernoch ein großes Problem.

    - VIEL zu wenig Jugendarbeit (bis nahezu Gleichgültigkeit)
    --> Auch das wird langsam besser.

    Also man sieht schon, auch die deutsche Sportelite kann dazulernen, wir haben viel bessere Zustände als noch vor 5 oder gar 10 Jahren bezüglich des erkennbaren Trends und ich denke, dass es jetzt bald auch durchaus wieder nach oben geht.

    2 und 3 würde ich anders gewichten, da die -faule- Jugend durchaus motivierungsfähig ist, nur rafft sich dazu keiner mehr auf, weil die Jugend eben anders und kritischer ist als früher. Die Zugpferde sind leider für die Jugend immer schon sehr wichtig, da die Jungen einfach jedem Trend nachlaufen. Hier haben aber auch die Medien schuld, die solche Trends einfach noch verstärken und auch die Werbeberater unserer Profis sind miserabel, sofern überhaupt welche vorhanden.
    www.tennislobby.de

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    • Hawkeye2
      You cannot be serious !!!
      • 26.04.2002
      • 3277

      #3
      Tennis

      Hi,

      die Mentalität hat sich gewandelt.

      Die Freizeitmöglichkeiten sind vielfältig und Tennis erfordert für Erfolgserlebnissen einen ziemlichen Trainingsaufwand, auf den hat kaum einer mehr Bock.

      Tennis hat fixe Orte (Tennisplatz) und Zeiten (nur solange es hell ist, kein Regen, Plätze müssen auf sein, keine Turniere etc).

      Das ist es mit den tausend anderen Terminen heutzutage sehr schwer, 2 Leute auf einen Platz zu kriegen, gerade Jugendliche/Kinder.

      Gruß

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      • tennisarm
        Postmaster
        • 07.11.2007
        • 135

        #4
        ***
        Zuletzt geändert von tennisarm; 20.11.2007, 09:45.

        Kommentar

        • muellerhp
          Jens Kasirske
          • 27.06.2002
          • 1930

          #5
          Stimme hawk absolut zu, dazu kommt dann noch, daß heute Pay and Play Sportarten und Sachen, die man frei machen kann, gefragter sind. Tennis geht halt nur im Verein, und viele gehen da nicht hin, weil sie sich nicht binden wollen. Die machen lieber die neueste Trendsportart mit, um dann nach zwei Jahren zur nächsten zu wechseln.

          Wettkampforientierte Jugendliche suchen sich auch lieber Sportarten mit einer richtigen Saison, beim Tennis beschränkt sich die Möglichkeit zum wettkampf in den unteren Klassen auf ein paar Wochen im Jahr.
          Säufste, stirbste! Säufste nich', stirbste ooch! Also säufste!!
          Gruß Peter

          Kommentar

          • HawaiianFlo

            #6
            Sags immer wieder gern,wir brauchen öffentliche Hardplätze wie in anderen Ländern...
            Kenne so viele die immer mal wieder Bälle kloppen wollen,aber viele haben wie gesagt wurde zuviel Scheu vor Vereinen...Spielt auch eine sehr grosse Rolle!
            Dann holen sich Kids auch mal n Racket bei der Ecke im Aldi und wenn die Jungs öfter spielen kommt der Drang nach ner Mannschaft bei vielen sicherlich auch..

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            • tennisarm
              Postmaster
              • 07.11.2007
              • 135

              #7
              In diesen zwei Punkte müsste ein Ausbau stattfinden

              -Bei den Hartplätzen müssten die Gemeinden die Pflege übernehmen (will keiner)

              -und bei der Wettkampflandschaft für Mannschaftsspieler sollte auch etwas getan werden, da spielt doch keiner mehr. Die Saison hat kaum angefangen und schon ist sie wieder vorbei. Wir haben so kleine Gruppen im WTB, wir könnten zwei Saisons spielen. Ich hatte hier schon oft ein gutes Beispiel aus meinem Bezirk gebracht, eine Online-Bezirksrangliste für Mannschaftsspieler in den Bezirksklassen. www.bzr-online.de
              Die Kombination zwischen Turnieren und Mannschaftsspielen müsste stärker gefördert werden. Ein anderes Problem sind die Mannschaftspiele, die dauern viel zu lange. Einigen mag es so gefallen und mir macht das auch nichts aus aber vielen anderen eben schon.
              Zuletzt geändert von tennisarm; 09.11.2007, 15:11.

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              • ImpCaligula
                Forenjunky
                • 24.05.2007
                • 2907

                #8
                Zitat von HawaiianFlo
                Sags immer wieder gern,wir brauchen öffentliche Hardplätze wie in anderen Ländern...

                Das wäre eine sehr gute Idee!


                ---
                Zum Thema. Als kürzlich Außenstehender kann ich sagen, dass vor allem die Arroganz irgendwann die Leute abgehalten hat. Ich nehme mal das Bsp einer Bar, Discothek, eines Geschäftes - wenn man eine gewisse Arroganz zum "Kunden" hat und ihn spüren lässt, dass man ihn gar nicht nötig hat, dann haben die Kunden ganz einfach "keinen Bock" auf diesen Bereich.

                "Wenn "die" nicht wollen, dann sollen sie doch."

                Und bis vor nicht all zu langer Zeit, war das immer noch so. Da gab es bei uns Vereine, da konnte man nicht mal einfach Mitglied werden. Nur wenn man den Ansprüchen des Vereines genüge genug war, wurde man vielleicht aufgenommen. Dinge wie Kleiderodnung finde ich nicht mal so schlimm, ein gewisses Flair gehört auch dazu.
                Aber diese Arroganz und engstirnigkeit.

                Heute wirst Du ja schon von den Vereinen umbettelt. Heute darfst man auf Vereinsplätzen spielen, ohne Mitglied zu sein, Schnuppermitgliedschaften, Trainingstreff für Neugierige und selbst bei Turnieren (der Hobbyklasse) muss man nicht unbedingt gleich im Verein sein.

                Leider hat sich bei gewissen Damen & Herren immer noch eine gewisse Arroganz gehalten. Ich hatte das schon mal hier geschrieben, als ich auf einer Vereinsanlage war und ein Tennistrainer zu seiner Schülerin sagte "lass uns noch schnell spielen, nachher kommen die ganzen dummen Anfänger!".

                Aber es geht auch anders, siehe das Turnier in Herrenberg, wo meine Freundin und ich spontan eine Balldose bekommen haben als mutige Anfänger. Da waren alle Leute sehr nett.



                ---
                Ach ja. Auch wenn ich mich jetzt in die Nesseln setze. Auch hier im Forum, gibt es einige "Genossen" die Einsteiger gerne spüren lassen, dass sie eigentlich das **** halten sollen und andächtig den Veteranen zuhören sollen - und gefälligst zu lernen haben. Komisch, ich habe Squash in ziemlich hoher Klasse gespielt, aber bei uns war das nie ein Thema. Entweder man spielte gut oder schlecht Squash und die, welche weniger gut spielten durften genauso mitreden übers Spiel, den Rackets, den Schuhen usw.
                Vielleicht liegt das daran, dass Squash eben auch nicht so elitär ist?!?
                Zuletzt geändert von ImpCaligula; 09.11.2007, 15:20.
                ***" Vae me, puto, concacavi me! "***

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                • Hawkeye2
                  You cannot be serious !!!
                  • 26.04.2002
                  • 3277

                  #9
                  @ImpCaligula

                  Hi,

                  jetzt kommt sogar der Squash Pöbel zum Tennis, ich fass es nicht.

                  O tempora, o mores !



                  Gruß

                  Kommentar

                  • nadal91
                    Insider
                    • 09.08.2006
                    • 482

                    #10
                    Bei uns zum Beispiel ist es auch ein Problem mit der Jugendförderung. Talentierte Jugendliche (wie ich z.B. ) kriegen zwar extra Training, auch kostenlos, aber sonst? Die alten Säcke vertreiben die kleinen immer, mich nicht, ich kann mich zur Wehr setzen, aber die 10 jährigen oder so können ja nichts machen. Die 60-jährigen Macker müssen ihren Frauen immer zeigen wie toll und stark sie sind, indem sie die Kinder vertreiben. Auch geht dem Jugendwart alles am Arsch vorbei. Ich hab den noch nie bei einem meiner Medenspiel gesehen und wenn mal leute ausfallen kümmert sich da auch keiner drum.
                    Wilson K Six One 95 (18x20)
                    Babolat Pro Hurricane Tour/Babolat Tonic 25/24 kp
                    Wilson Pro Overgrip

                    Kommentar

                    • DralliaufsBalli

                      #11
                      ist bei uns genau andersrum

                      man kommt vor lauter kids kaum mehr zum spielen

                      dann mus ich als platzwart einen platz sperren und sagen sorry jungs morgen erst wieder


                      wenn sie sich dann verzogen haben kurbel ich die netze wieder hoch

                      na also geht doch

                      Kommentar

                      • Benedikt

                        #12
                        Also für mich war das eine Sache die viele Gründe hatte.

                        1. Stahlkriese ´92, viele Leute haben den Job verlohren und mussten sich aus Kostengründen abmelden.

                        2. Der Selbstläufer war nicht mehr da, viele Vorstände hatten sich daran gewöhnt, das die Leute von selber kommen, selber was machen? Wie geht das denn?

                        3. Tennis war kein Funsport, Kleiderordnung, strenge Regeln, und und und

                        4. Fehlende deutsche Stars

                        5. Alte Vorstände die gerne abgelöst werden wollten, aber keine wollte den Job

                        6. Keine guten Ideen, weder vom DTB, noch von den Vereinen oder Verbänden

                        7. Viele Trainer, die nur gerade einen Schläger halten konnten, und viele Leute am Anfang vergrault hatten.

                        Ich halte nichts davon das man weiter auf hohen Niveau jammert. Ich kann nicht gerade sagen, das ich einen Rückgang jetzt bemerke, viele viele Kinder die Tennis spielen wollen, im Verein, in der Schule, in den Kindergärten, da geht was, viele Vereine haben eine positive Bilanz nach 2 Jahren, also mehr Eingänge als Abgänge. Viel hängt vom Vereinstrainer ab und dem Vorstand. Ich finde das der Titel nicht mehr zeitgemäss ist, Tennis in Deutschland ist aus der Talsohle raus.

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                        • badnix

                          #13
                          Zitat von nadal91
                          Bei uns zum Beispiel ist es auch ein Problem mit der Jugendförderung. Talentierte Jugendliche (wie ich z.B. ) kriegen zwar extra Training, auch kostenlos, aber sonst? Die alten Säcke vertreiben die kleinen immer, mich nicht, ich kann mich zur Wehr setzen, aber die 10 jährigen oder so können ja nichts machen.
                          ... zum einen gibt es heute kaum mehr Platzprobleme in Vereinen und zum anderen sind die meisten alten Säcke noch berufstätig, so daß sie nur abends nach der Arbeit spielen können, während die meisten Jugendlichen auch Nachmittags Zeit haben, womit es eigentlich nicht zu Problemen kommen dürfte - es sei denn, der Jugendliche (Schüler) besteht darauf abends spielen zu wollen ...

                          ... dazu mußt Du dir noch die Frage stellen, wer dein Training bezahlt, denn kostenlos ist nur für Dich - für den Verein und die voll zahlenden Mitglieder mit Sicherheit nicht, die sponsern dein Training, betrachte es auch einmal von der Seite aus

                          aber zurück zum eigentlichen Thema: es gibt Vereine, die haben (tollen) Zuwachs - nicht nur im Jugend-, sondern auch im Freizeitbereich, da taugen Trainer und/oder Vorstand etwas, sind voll engagiert ...

                          ... und es gibt Vereine, da sind die verantwortlichen Personen nur Repräsentanten
                          Zuletzt geändert von Gast; 09.11.2007, 21:46.

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                          • tennisarm
                            Postmaster
                            • 07.11.2007
                            • 135

                            #14
                            Zitat von Benedikt
                            Viel hängt vom Vereinstrainer ab und dem Vorstand. Ich finde das der Titel nicht mehr zeitgemäss ist, Tennis in Deutschland ist aus der Talsohle raus.
                            Das stimmt, es gibt einige gute Beispiele wie man es besser machen kann. Von Verbänden und Bezirken kann Hilfe geleistet werden aber die Leute an der Basis müssen es richten. Einfach mal in die Vereine schauen die Erfolgreich sind und davon gibt es einige. Der Sieger des "König Pilsner Tennisawards 2006", TC Menden (http://www.tc-menden.de/) auf diesen Verein bin ich schon vorher aufmerksam geworden und hab mir einige Ideen abgeschaut.

                            Auch die Verbände und Bezirke sollten sich an diese einfachen Regeln halten, man muss nicht immer alles neu erfinden. Einfach mal schauen warum es bei den anderen geht und bei unserem Verein/Bezirk/Verband nicht. Das sollte aber auch Aufgabe des DTB sein, Konzepte vorstellen und Hilfen anbieten. Da wird alles immer so allgemein gehalten, beispiele helfen da oft Wunder.

                            Kommentar

                            • groundstroke
                              Veteran
                              • 04.07.2007
                              • 1388

                              #15
                              Also wenn wir das Forum sauber halten wollen, dann sollten wir hier besser nicht von Sqwasch reden. Wer Bier trinkt, soll in die Kneipe gehen und nicht in eine Vinothek !

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