Nun haben wir also den Rahmen ohne Griff vor uns liegen und können überlegen, was wor möchten: kleinere oder größere Völkl- oder Headgriffschalen aufbringen.
Headgriffschalen sind "bauchiger", führen also zu einem runderen Griff, den man mögen muss (Foto: links Head, rechts Völkl).
[ATTACH]5086[/ATTACH]
Wichtig ist folgendes:
(a) Wer Headgriffschalen aufbringt, wird nicht unbedingt einen Headgriff vom Spielgefühl her bekommen. Es wird runder.
(b) Beim Aufbringen von Headgriffschalen entsteht ein größerer Spalt mit ca. 2-3 mm Abstand zwischen den Griffschalen. Das wird zwar mit Basisgriffband und Overgrip nicht spürbar sein (ließe sich auch verfugen), könnte aber Perfektionisten abschrecken.
(c) Wer eine Headgriffschale L2 aufbringt wird eine Enkappe von L3 benötigen, weil das Ergebnis eben kein Headgriff ist, sondern ein etwas größerer und runderer Grifftyp eigener Art!
Wir suchen uns nun also die zwei gewünschten Griffschalen aus und stellen den Klebstoff bereit. Ein ganz normaler stärkerer Alleskleber reicht völlig. Der Klebstoff wird also aufgetragen, so dass wir die neuen Griffschalen aufbringen können. Hier ist wichtig: wir orientieren uns am Griffanfang (vom Herz aus betrachtet) und setzen die Schalen genau da auf, wo auch die alten Griffschalen angefangen haben (das ist zumeist noch erkennbar). Die neuen Griffschalen sind länger und reichen über unseren Schlägerrahmen hinaus, was aber erst einmal gar nichts ausmacht, da wir die Überstände nach der Trocknung ganz einfach absägen können.
[ATTACH]5087[/ATTACH]
Wir bringen auch die zweite Griffschale auf und drücken alles mit Klemmen schön fest, so dass sich nichts mehr verschiebt und fest antrocknet. So lassen wir das ganze mehrere Stunden oder über Nacht sich verbinden.
[ATTACH]5088[/ATTACH]
Nun kappen wir wie gesagt die neuverklebten Griffschalen genau zum Ende des Schlägerstiels hin. Die Überhänge lassen sich mit einer einfachen kleinen Säge entfernen. Wir entgraten und säubern das ganze und müssen nun unsere passende Griffkappe drüberschieben. Haben wir z.B. den Völklgriff von L3 auf L2-Griffschalen verkleinert, so brauchen wir nun dazu auch die passenden L2 Endstücke.
Jetzt haben wir es mit einem letzten Hindernis zu tun. Das Griffende muss nach dem Aufschieben nämlich richtig fest mit den Griffschalen verbunden werden. Andernfalls wird es anfangen zu wackeln oder beim Aufschlag auf einmal wegbrechen.
Hier brauchen wir einen Tacker mit ordentlich Dampf, der die Stifte bzw. Klammern auch tief durch das Griffende in die Griffschalen reintreibt. Zur Not könne man auch (wenngleich vorsichtig) die alten Klammern sorgfältig aufbewahren, wieder etwas gerade biegen und mit dem Hammer auf den Griff "nageln". Hier sollte man vorsichtig sein, um den Griff nicht zu beschädigen.
Ist das alles erledigt, hat man einen neuen Griff und hoffentlich das bald das erwünschte Schlaggefühl, wenn das Basisgrip oder die Overgrips gewickelt sind.
FAZIT: Die Griffänderung ist machtbar, aber auch nicht ganz einfach, eher etwas für Bastler. Man sollte es das erste mal vielleicht nur mit einem älteren Schläger probieren. Dann stellt sich aber auch gleich die Frage, ob sich das ganze lohnt, oder ob man sich nicht lieber ein gebrauchtes günstiges Modell mit der gewünschten Griffgröße besorgt.
Zu beachten sind auch mögliche Gewichts- oder Balanceveränderungen, zumindest für die feinsinnigen Spieler.