An einem veregneten Sonntag kann man ja auf allerlei Ideen kommen - auch als Besaiter. Der Head Prestige (MP) gehört ja seit einem Vierteljahrhundert zu den legenderen Tournierrahmen des Tennissportes.
Auch mir gefällt das Spielgefühl außerordentlich gut: zumindest bis zur 2013er Variante. Die neuen Rahmen kenne ich bis auf den Rev Pro nicht und von diesem halte ich gar nichts bzw. stimme den Urteilen auf TW zu.
Mein Problem besteht darin, dass ich 18x20erSaitenbilder (bei aller Präzision) nicht mag, es ist als würde ich mit einem Speckbrett auf den Ball gehen. Mit Multisaiten kann ich auch wenig anfangen. Auch sonst habe ich sämtliche Besaitungshärten und Kombinationen ausprobiert, schließlich handelt es sich um einen Lieblingsrahmen, bei dem alles stimmt, bis auf das sehr enge Besaitungsbild. Ich habe nie verstanden, weshalb HEAD nicht einfach mal einen Prestige MP mit 16x19er Saitenbild (so wie der Balde 98 ja auch in zwei Varianten zu haben ist) auflegt.
"Dann spiel doch den Pro; der hat 16x19" - könnte man sagen. Doch hier passt mir das Gewicht bei der Balance nicht, einfach nicht mein Spielgefühl.
Nun kam mir die Idee, einfach mal beim Besaiten eines Prestige MP ein paar Saiten wegzulassen. Ich möchte betonen, dass es mir dabei weniger um mehr Spin geht, so wie bei den neuen S oder ESP-Rackets oder wie sie alle heißen. Wichtiger war mir einfach Druck vom Saitenbild zu nehmen, für ein angenehmes Spielgefühl. Sollte dadurch mehr Spin herauskommen, auch gut.
Heraus kam letztlich das: ein Head Prestige MP 14x19:


Das Saitenbild ergibt sich zum einen aus Notwendigkleiten, zum anderen ist es aber auch überlegt.

Längssaiten:
Begonnen wird ganz normal mit den ersten 8 Längssaiten innerhalb des Herzstückes. Das hat auch den Vorteil, dass hier das enge Saitenbild für die Kontrolle des Balls erhalten bleibt. Nun überspringen wir auf jeder Seite eine Längssaite und spannen die nächsten zwei. Wichtig ist, dass die größen Ösen eine Saite haben, damit man hier auch abknoiten kann. Als weiteren Grund ließe sich aber auch angeben: Wir lassen also den Hauptbereich das Balltreffpunktes bestehen und nehmen durch Auslassen einer Saite eine "Entlastung" vor, um das "Brettgefühl" zu vermeiden.
Danach lassen wir wirder eine Saite aus, um schließlich jeweils die letzte zu spannen. Also nach den zwei Saiten wieder eine "Entlastung" des Saitenbildes durch Auslassung um dann die letzte Saite zu spannen und abzuknoten. Das hat auch den Grund, dass die letzte Saite das Saitenbild "rahmt", also hier noch einmal Druck abfedern kann.
FAZIT: von der Mitte hezählt nach jeder Seite 4/4, x, 2/2, x, 1/1. (x für freie Öse).

Quersaiten:
Aufällig ist am Prestige MP, dass von der letzten Quersaite zum Herzbereich ein relativ großer Abstand ist. Wenn wir nun schon überlegen, Saiten wegzulassen, dann doch gleich die erste Quersaite am Schlägerkopf, um eine gewisse Symmetrie herzustellen. Von hier an wird aber einfach bis unten durchgespannt, wie gewöhnlich.
FAZIT: von oben: x, 19.

Daraus ergibt sich ein 14/19er Saitenbild. Vom großen "Feldversuch" werde ich berichten. So zumindest fühlt sich der Schläger richtig "smooth" an; mal schauen, ob sich der Ball fortan troitzdem dahinbewegt, wo er hin soll. Ich werde davon berichten
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