Die Vorhand – erklärt von Boris Becker
Das Modeunternehmen Ralph Lauren lädt hin und wieder bekannte Stars und Ex-Stars zu einer "Legends Clinic" ein, in der Tennisfans ihre Fragen beantwortet bekommen. Vor einiger Zeit hat beispielsweise Venus Williams Tipps zum Aufschlag gegeben (Klick!). Für heute habe ich ein Video rausgesucht, in dem sich der 3-malige Wimbledon-Sieger Boris Becker zu seiner Vorhand-Technik äußert:
Boris Becker im Gespräch mit Annabel Croft.
Die wichtigsten im Video angesprochenen Punkte:
- Jeder Spieler hat einen individuellen Rückschwung, aber alle treffen den Ball "früh", d. h. vor dem Körper.
- Wichtig ist eine gute Ausrichtung der Füße zum Ball und ein sauberer Durchschwung.
- Um mehr Topspin zu erzeugen, muss der Schläger etwas steiler von unten nach oben schwingen. Der Ballkontakt geschieht jedoch – genau wie beim flachen Drive – vor dem Körper.
- Boris bevorzugt im Idealfall, wenn er genügend Zeit hat, einen neutralen oder leicht geschlossenen Stand.
- In der Defensive, bei hohen Bällen, greift er zum offenen Stand, bei dem er sein Körpergewicht auf den hinteren (rechten) Fuß bringt.
- Die Treffpunkthöhe hängt davon ab, wie früh man am Ball ist. Daher ist eine gute Beinarbeit wichtig. Im Idealfall geschieht der Treffpunkt noch ehe der Ball ins Fallen gerät.
- Boris' Coach legte Wert auf die Schlägerbeschleunigung mit dem Handgelenk im Durch- / Ausschwung.
Sicher sind es keine atemberaubend neuen Einblicke, die Boris präsentiert. Aber es kann hin und wieder auch nicht schaden, sich die "Basics" ins Gedächtnis zurückzurufen.
Eine Anmerkung zum letzten Punkt möchte ich jedoch noch machen: Boris erwähnt, dass gute Spieler ihr Handgelenk stark einsetzen. Das wird oftmals falsch verstanden. Es ist nicht allein das Handgelenk, sondern der gesamte Unterarm, der im Vorwärtsschwung nach links rotiert. Das Handgelenk bleibt währenddessen zurückgedehnt. Erst lange nach dem Treffpunkt ändert sich der Winkel zwischen Handgelenk und Unterarm. Dies geschieht hauptsächlich aufgrund des herumschwingenden Schlägers und sollte nicht erzwungen werden.
Spindoc