Ängste kontrollieren lernen
Leistung ist die Differenz aus dem eigenen Potential und den mentalen Störfaktoren. So hat es Tim Gallwey, Autor und Erfinder der Inner-Game-Methode, einmal gesagt. Ziel seines Ansatzes ist es, den Einfluss mentaler Störfeuer zu reduzieren, damit Leistung und Potential sich einander annähern können.
Angst ist zweifelsohne ein solcher Störfaktor, denn sie versetzt unseren Körper in einen Selbsterhaltungszustand, in dem die meisten seiner Funktionen auf ein Minimum zurückgefahren werden (Fight-or-flight Reaktion). Verkrampfte Schwünge und irrationale Entscheidungen sind die äußeren Begleiterscheinungen einer komplexen Kette von Vorgängen in unserem Körper.
In diesem Blog möchte ich dich zu einer Visualisierungsübung einladen, die ein Refugium sein kann, wenn du dich ängstlich und ruhelos fühlst. Je öfter du derartige Visualisierungen übst, umso größer wird deine Vorstellungskraft und umso intensiver das Erlebnis. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Emotionen nicht mehr so großen Schwankungen unterliegen, seitdem ich derartige Übungen regelmäßig praktiziere.
Das Vorstellen einer friedvollen Umgebung (kreatives Visualisieren) hilft,
Ängste abzuschwächen.
Weitere Tipps zum Umgang mit Ängsten:
1. Sei dir deiner Stärken bewusst! Oftmals überschätzen wir hypothetische Gefahren, während wir unsere Problemlösefähigkeiten unterschätzen. Mach dir klar: Echte Katastrophen sind selten. Die meisten Probleme kannst du in den Griff kriegen.
2. Werde achtsam! Akzeptiere, dass sich negative Gefühle von Zeit zu Zeit einstellen. Sie kommen und gehen wie alles auf der Welt. Der Versuch der Vermeidung verlängert nur die Zeitspanne des Vorausahnens. Achtsames Beobachten schwächt die negativen Gefühle hingegen ab.
3. Erkenne die Botschaft deiner Ängste! Emotionen sind so etwas wie der Wetterbericht deines Körpers. Du musst deine Pläne nicht begraben, wenn schlechtes Wetter gemeldet ist. Passe dich stattdessen an, bereite dich entsprechend vor!
4. Entspanne dich über deinen Atem! Angst lässt unsere Atmung flacher und / oder schneller werden. Indem du Atemübungen einstudierst, wenn keine Gefahr droht, kannst du deine Anspannung im Notfall leichter kontrollieren.
5. Gehe strukturiert vor! Angst entsteht auch dadurch, dass wir zu viel grübeln und eine Herausforderung nicht aktiv angehen. Indem du ein Problem in einzelne Komponenten zerlegst und diese Schritt für Schritt abarbeitest, wirst du weniger eingeschüchtert.
6. Denke positiv! Gedanken wie "Das schaffe ich nie!" verstärken deine Angst vor einer bestimmten Situation und halten dich von der Lösungssuche ab. Formuliere das negative Statement stattdessen in eine Frage um: "Wie kann ich das schaffen?"
7. Lächle! Gemäß der Facial-Feedback-Hypothese beeinflusst unser Gesichtsausdruck die erlebte Emotion. Ein leichtes Lächeln wiegt unser Gehirn in Sicherheit, da dieses die dabei entstehende Muskelbewegung mit Glück verbindet. Resultat: Der Angstlevel sinkt.
8. Passe deine Erwartungen an! Der Ausgang eines Matches liegt nicht allein in deiner Hand. Daher solltest du von bedingungslosem Erfolgsdenken Abstand nehmen. Spiele stattdessen Punkt für Punkt und akzeptiere das Ergebnis. Vergiss nicht: Tennis ist nur ein Spiel!
Spindoc